JA
die neue Kirchenzeitung
1. September 2024
Lesungen: Dtn 4,1-2.6-8; Jak 1,17-18.21b-22.27; Evangelium: Mk 7,1-8.14-15.21-23.
Vorhersehbare Ernüchterung
Ernüchtert über die Rezeption des weltweiten Synodalen Prozesses in Österreich hat sich Erzbischof Franz Lackner gezeigt. Zur anfänglichen Begeisterung habe sich nun „auch Ernüchterung gesellt", sagte der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz bei einem internationalen Synodentreffen und
dreitägigen Workshop, der am Donnerstag in Linz eröffnet wurde. Offen gesagt, wen wundert es nicht?
In die Amazonas-Synode sind große Hoffnungen gesetzt worden. Das Ergebnis danach war eine kalte Dusche. Wer erwartet sich jetzt schon Großes? Der autoritäre allmächtige Chef, der zuletzt wieder alles abwürgen kann, ist ja derselbe geblieben P. Udo
Der religiöse Hintergrund von Kamala Harris
Kamala Harris hat mehrere Lieblingsstellen in der Bibel. Eine davon steht im Buch des Propheten Micha, der in einem Satz zusammenfasst, was gottgefälliges Leben ausmacht: „Nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott." Der langjährige Pastor der Third Baptist Church in San Francisco, Amos Brown, erinnerte Harris daran, als sie nach der Nominierung zur Präsidentschafts-Kandidatin mit ihm sprach.
Der ehemalige Student Martin Luther Kings am Morehouse College gab ihr eine zeitgenössische Interpretation mit auf den Weg zum Parteitag der Demokraten in Chicago, bei dem er selbst am Donnerstag ein Gebet sprechen wollte.
„Gottlose Linke“?
„Ich denke, die Linke ist gottlos", hatte Caroline Sunshine, eine Sprecherin von Trumps Wahlkampfteam, vor dem Parteitag gesagt. Auf den amtierenden Präsidenten und praktizierenden Katholiken Joe Biden trifft dies eher nicht zu. Aber auch an der Haltung der meisten Demokraten geht die Wahlkampf-Attacke vorbei.
Der katholische Erzbischof von Chicago, Kardinal Blase Cupich, hatte wohl nicht den Eindruck, bei Gottlosen zu sein, als er die Gäste des demokratischen Parteitags segnete. Dabei rief er zu Einheit und einem friedlichen Miteinander ohne Rassismus auf.
Vater Christ, Mutter Hinduistin und Gatte Jude
Im Bibelunterricht habe sie „von einem liebenden Gott" gehört, „der uns auffordert, für die zu sprechen, die nicht für sich selbst sprechen können". Es gehe also nicht zuletzt darum, sich für Arme und Schwache einzusetzen. Von ihren Eltern habe sie die gleiche christliche Botschaft vernommen, so die Politikerin. Harris' aus Indien eingewanderte Mutter Shyamala Gopalan blieb zeitlebens dem Hinduismus verbunden, während Vater Donald Christ ist.
Die 59-jährige Harris ist auch anderen Religionen gegenüber aufgeschlossen, wie ihre Ehe mit Doug Emhoff, einem Juden, zeigt. Sie habe ihn tiefer mit seinem eigenen Glauben verbunden, obwohl ihrer nicht derselbe sei, ließ Emhoff die Delegierten des Parteitags wissen: „Sie geht mit mir an den hohen Feiertagen in die Synagoge - und ich komme mit ihr zu Ostern in die Kirche."
USA: Steigende Bedeutung der spanischsprachigen Seelsorge
Die katholische Kirche in den USA reagiert mit ihrem Seelsorge-Angebot auf den steigenden Anteil der Gläubigen aus Lateinamerika. Landesweit gibt es derzeit in 28 Prozent der Pfarren Sonntagsgottesdienste in spanischer Sprache, geht aus einer Umfrage der Bischofskonferenz hervor, berichtet das Portal Aciprensa. Das Ergebnis sei „ermutigend" und spiegle das „Engagement der Diözesen für hispanische und lateinamerikanische Gemeinschaften" wider, erklärte die Zuständige der Bischofskonferenz für spanischsprachige Seelsorge und kulturelle Vielfalt in der Kirche, Alejandro Aguilera-Titus, bei der Präsentation.
Ausgewertet wurden Daten aus 175 katholischen Diözesen und 16.279 Pfarren der USA.
Nach Angaben des US-Forschungsinstituts Pew Research Center stellen die Latinos derzeit 33 Prozent der 52 Millionen Katholiken der Vereinigten Staaten. Die US-Bischöfe haben Ende 2023 einen Pastoralplan präsentiert, der auf die spirituellen Bedürfnisse dieser wachsenden Bevölkerungsgruppe besser eingehen soll.
Scharfe Kritik des Papstes am Kirchenverbot in der Ukraine
Papst Franziskus hat das staatliche Verbot der mit Moskau verbundenen orthodoxen Kirche in der Ukraine scharf kritisiert. Beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz in Rom sagte er vor Tausenden Pilgern, angesichts der „unlängst verabschiedeten Gesetze in der Ukraine" fürchte er um die Religionsfreiheit.
Beten sei kein Verbrechen, betonte der Papst. Wer ein Verbrechen gegen sein eigenes Volk begehe, mache sich aus diesem Grund strafbar, aber niemand könne ein Verbrechen begehen, indem er bete. Man solle jeden Menschen, der beten wolle, beten lassen, und zwar in der Kirche, die er als seine Kirche ansehe. "Bitte, keine christliche Kirche sollte direkt oder indirekt verboten werden", so der Papst. „Kirchen sind unantastbar!", rief er abschließend unter dem Beifall der Anwesenden.
Noch am Freitag hatte das Oberhaupt der größten mit Rom verbundenen Kirche in der Ukraine, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, das neue Gesetz verteidigt.
Selenskyj sieht Papst nach dessen Kritik von Moskau beeinflusst
Russische Propaganda hat nach Ansicht des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zur Kritik des Papstes an einem neuen Kiewer Gesetz geführt. Moskau beeinflusse in Europa verschiedene religiöse Institutionen, sagte Selenskyj am Dienstagabend bei einer Pressekonferenz in Kiew.
Auch der Weltkirchenrat ist zutiefst beunruhigt
Auch der Weltkirchenrat (ÖRK) kritisiert das umstrittene Gesetz, das in der Ukraine das Verbot der moskaunahen Ukrainischen Orthodoxen Kirche (UOK) ermöglicht. In einem von Heinrich Bedford-Strohm, dem Vorsitzenden des ÖRK-Zentralausschusses, und Generalsekretär Jerry Pillay in Genf veröffentlichten Schreiben (Wochenende) hieß es, man sei „zutiefst beunruhigt über die Möglichkeit einer ungerechtfertigten kollektiven Bestrafung einer ganzen Religionsgemeinschaft und einer Verletzung der Grundsätze der Religions- und Glaubensfreiheit im Rahmen eines neuen Gesetzes".
Moskauer Patriarch schreibt Kirchenoberhäuptern
Der russisch-orthodoxe Moskauer Patriarch Kyrill I. rief am Samstag die Oberhäupter der orthodoxen Kirchen zum Protest gegen das umstrittene Gesetz auf. Entsprechende Briefe richtete der enge Verbündete von Kreml-Chef Wladimir Putin neben dem Papst auch an Repräsentanten anderer Konfessionen. Das Oberhaupt der armenisch-apostolischen Kirche, Katholikos Karekin II., und der griechisch-orthodoxe Patriarch von Antiochien, Johannes X. Yazigi, verurteilten das Gesetz ebenfalls.
Bedarf an humanitärer Hilfe weiter gestiegen
Die massiven russischen Angriffe auf Energieanlagen haben nach Angaben der Caritas vor allem im Gebiet von Donezk in der Ostukraine zu großen Evakuierungen und Fluchtbewegungen geführt. „Die Lage von über 60.000 Menschen aus den Gemeinden Nowogrodiwka und Pokrowsk, wird als katastrophal bezeichnet. Sie werden gegenwärtig evakuiert", sagte Reiner Fritz, Pressereferent des Auslands-Hilfswerks der deutschen Caritas am Dienstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Foto: Vatican Media.
Bericht: 26 Tote bei Angriff auf Kirche in Burkina Faso
Im westafrikanischen Burkina Faso haben Bewaffnete eine Kirche angegriffen und 26 Menschen getötet. Der mutmaßliche Terroranschlag im Dorf Kounla ereignete sich bereits am Sonntag, wie der französische Sender RFI am Donnerstag berichtete.
Demnach umstellten die Angreifer das Gotteshaus im Nordwesten des Landes, verjagten Frauen sowie Kinder und fesselten die Männer. Anschließend soll es zu einer Massenhinrichtung gekommen sein. Die Opfer waren den Angaben zufolge katholische Gläubige. Bevor die Täter die Flucht ergriffen, steckten sie Häuser und Weiden in Brand und stahlen das Vieh. Eine offizielle Bestätigung zu den Geschehnissen gibt es bislang nicht.
Das Massaker ereignete sich nur einen Tag nach dem Angriff auf die 430 Kilometer entfernte Stadt Barsalogho, bei dem mehr als 200 Menschen getötet wurden. Anhänger der islamistischen „Gruppe für die Unterstützung des Islams und der Muslime" reklamierten die blutige Attacke für sich.
In dem Sahelstaat Burkina Faso (23 Millionen Einwohner) haben sich Terrorgruppen seit Ende 2015 immer stärker ausgebreitet. Teilweise stammen sie aus dem Nachbarland Mali. Einige haben Verbindungen zum "Islamischen Staat" sowie der Al-Kaida. Während sich Angriffe anfangs vorwiegend gegen Polizei- und Militärposten richteten, greifen die Terroristen inzwischen in Dörfern Gesundheitsstationen und Schulen an. Mehr als zwei Millionen Menschen sind im eigenen Land auf der Flucht.
Bündnis Demokratie und Respekt: „FPÖ für Christen unwählbar"
Im laufenden Nationalratswahlkampf mehren sich die kritischen Stimmen aus dem christlichem Lager an der FPÖ. Nach dem am Vortag präsentierten sozialethischen Leitfaden „Christlich verantwortlich wählen" betonten nun auch Vertreterinnen und Vertreter des „Bündnisses Demokratie und Respekt" - einem Zusammenschluss von engagierten Bürgern und zivilgesellschaftlichen Gruppierungen -, dass „die FPÖ unwählbar ist für Christinnen und Christen". Der Gesamtbefund sei klar, so der Ökonom und Bündnis-Sprecher Stephan Schulmeister bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Wien: „Die Weltanschauungen des Christentums und der FPÖ widersprechen sich fundamental". Unterstützt wurde das Bündnis auch vom Präsidenten der Katholischen Aktion Ferdinand Kaineder und dem Theologen Prof. Paul M. Zulehner.
Konkret zeigte Schulmeister die attestierte Unvereinbarkeit im Blick auf ein differierendes Grundverständnis in den Begriffen Volk, Nationalstaat, Internationalismus, Menschenrechte, Europa, Geschlechtergerechtigkeit und Klimakrise auf. Ein „völkischer Nationalismus" sei unvereinbar mit einem christlichen Begriff eines lebendigen, zukunftsoffenen Volkes, das in sich „aufnimmt, was verschieden ist", zitierte Schulmeister aus der Enzyklika „Fratelli tutti" von Papst Franziskus. Vielfalt und Durchmischung sei eine Bereicherung und lasse Neues entstehen.
Auch die Geringschätzung der universellen Menschenrechte und -würde durch rechtsextreme Parteien wie die FPÖ sei mit christlichen Positionen nicht vereinbar, erinnerte Schulmeister etwa an eine Erklärung der österreichischen Bischöfe aus dem heurigen März, in der diese die "uneingeschränkte Achtung vor der Würde jedes einzelnen Menschen" betonten. Ähnliches lasse sich auch für die anderen Bereiche wie etwa den Klimawandel verdeutlichen: Hier bleibe die FPÖ jede ernsthafte Auseinandersetzung schuldig und betreibe eine Verharmlosung der Krise, wohingegen Papst Franziskus eine "genau entgegengesetzte Position" vertrete.
Zulehner: „Mehr Gesinnung im positiven Sinn"
Für ein „bisschen mehr an Ideologie, an Gesinnung im positiven Sinn" plädierte indes der Theologe Paul M. Zulehner. „Was mir fehlt in der Politik, ist nicht ein Zuviel, sondern ein Zuwenig an Gesinnung. Bei den Christlich-Sozialen würde es mich freuen, wären sie christlich-sozialer, bei den Sozialdemokraten, wären sie mehr sozialdemokratisch". So gehe jedoch aktuell alles in „wahltaktischem Populismus" unter.
Immervoll: „Rote Linien überschriten“
Auch der Theologe und Bundesseelsorger der Katholischen ArbeitnehmerInnen Bewegung Österreich (KABÖ), Karl Immervoll, sieht in den Positionen und der Wortwahl der FPÖ „rote Linien überschritten". Es sei die Zeit gekommen, „aufzustehen" gegen die Diffamierung Andersdenkender und die "menschenverachtenden" Begriffe, die die FPÖ offensiv selbst gegen höchste Repräsentanten des Staates verwende. "Ich möchte mir von meinen Kindern nicht später die Frage gefallen lassen, warum wir nichts getan haben", so Immervoll.
Kirchliche Kritik an FPÖ-Wahlplakat „Euer Wille geschehe"
Mit zum Teil harscher Kritik haben Stimmen aus der Katholischen Kirche auf die aktuellen FPÖ-Wahlplakate mit dem Slogan "Euer Wille geschehe" reagiert. "Dieser Satz spielt mit einem Zitat aus der Bibel, und noch dazu mit dem wichtigsten Gebet, das Christinnen und Christen kennen", hielt der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka, am Donnerstag im Interview mit Kathpress fest, und sagte: „Leider kommt so etwas im wirtschaftlichen und politischen Marketing immer wieder vor. Wer das tut, dem muss bewusst sein, dass er mit etwas spielt, das Menschen heilig ist und damit diesen Menschen nicht die Wertschätzung entgegenbringt, die sie verdienen."
Abt Maurer: „Geschmacklose Parteipropaganda"
Heftige Kritik kam am auch von Abt Pius Maurer vom Stift Lilienfeld. Den zentralen Satz „Dein Wille geschehe" aus dem Vater Unser leicht verändert („Euer Wille geschehe") für politische Wahlwerbung zu nützen, halte er für „geschmacklos", so Maurer. Die christliche Religion sei grundsätzlich friedlich, dennoch sollte sie sich nicht alles gefallen lassen müssen wie etwa „die taktlose Benützung eines Gebets- und Bibelzitates für Parteipropaganda".
Kurznachrichten
Papst Franziskus hat sich besorgt über die Gefahr einer weiteren Ausbreitung des Krieges im Nahen Osten geäußert: „Anstatt eine gerechte Lösung zu finden, scheint der Konflikt chronisch zu werden, mit dem Risiko, dass er sich ausbreitet und die gesamte Region entflammt."
Chinas kommunistische Regierung hat jetzt den katholischen Bischof Melchior Shi Hongzhen (95) offiziell als Leiter der katholischen Diözese Tianjin anerkannt.
Ungarns Staatspräsident Tamas Sulyok hat die Bedeutung der 996 gegründeten Benediktinerabtei Pannonhalma gewürdigt und den amtierenden Erzabt Cirill Hortobagyi mit einem staatlichen Verdienstorden ausgezeichnet.
Bangladesch. Die katholische Kirche im mehrheitlich islamischen Land hat nach Drohungen ihre Bildungseinrichtungen in der Hauptstadt-Erzdiözese Dhaka auf unbestimmte Zeit geschlossen. Zuvor hatten Studentengruppen die Entlassung von Lehrern gefordert, die die abgesetzte Premierministerin Sheikh Hasina unterstützt haben sollen.
Deutschland. Kurz vor den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen am 1. September hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, scharfe Kritik an der AfD geübt und auch dem „Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW)“ eine klarte Absage erteilt.
Deutschland. Das Landgericht in Bremen hat das Verfahren wegen Volksverhetzung gegen den evangelischen Pastor Olaf Latzel gegen eine Geldauflage vorläufig eingestellt. Latzel hatte 2019 in einem Eheseminar Homosexualität als „Degenerationsformen von Gesellschaft" bezeichnet und muss nun 5.000 Euro an das „Rat&Tat-Zentrum für queeres Leben" in Bremen zahlen.
Deutschland. Nach dem mutmaßlichen islamistischen Terroranschlag von Solingen fordert der Islamexperte Mouhanad Khorchide ein stärkeres Engagement der muslimischen Gemeinschaft gegen Islamismus.
Frankreich. Die Pariser Kirchenglocken läuteten am Samstagabend zum Gedenken an den 80. Jahrestag der Befreiung der französischen Hauptstadt. Am 24. August 1944 waren gegen 22 Uhr französische Soldaten in Paris einmarschiert. Laut einem Bericht der Tageszeitung „Le Figaro" vom Tag darauf sangen sie die Nationalhymne „La Marseillaise" und jubelten: „Paris ist befreit." Dazu läuteten die Glocken der Kathedrale Notre-Dame.
Österreich
Niederösterreich. Das Augustiner Chorherrenstift Klosterneuburg freut sich über drei neue Novizen:
Am Vorabend des Hochfestes des Hl. Augustinus (28. August) wurden sie feierlich in die Chorherrengemeinschaft aufgenommen. Sie stammen alle drei aus New York.
Wien. Das Caritas-Hotel „magdas" kehrt an seinen ersten Standort im Wiener Prater zurück. Neben dem vor zwei Jahren eröffneten „magdas"-Sozialhotel in der Ungargasse in Wien-Landstraße soll ab 2027 das bereits von 2015 bis 2022 als „magdas"-Popup-Hotel betriebene Haus in der Laufbergergasse 12 im Prater wieder Gäste empfangen.
Niederösterreich. Die Diözese St. Pölten „feiert" den 150. Geburtstag von Bischof Michael Memelauer (1874-1961). Dieser leistete als Bischof von St. Pölten zähen Widerstand gegen die Nationalsozialisten.
Wien. Die Nachfolge des 2023 verstorbenen Geistlichen Leiters des „Rosenkranz Sühnekreuzzuges" (RSK), P. Benno Mikocki, tritt jetzt der aus dem deutschen Haltern stammende Franziskanerpater Elias van Haaren (48) an.
400 Jahre Landesmutter
Mit einer Festwoche erinnert Salzburg an die Ernennung der Heiligen Erentrudis (650-718) zur Stadt- und Landesmutter vor 400 Jahren. Die Ernennung der ersten Äbtissin von Stift Nonnberg durch den damaligen Erzbischof Paris Lodron erfolgte am 4. September 1624.
Aus Anlass dieses Jubiläums laden das Benediktinerinnenstift Nonnberg, das Land Salzburg und die Erzdiözese Salzburg vom 1. bis 8. September zu einer eigenen Festwoche mit Konzerten und Gottesdiensten, teilte die Erzdiözese Salzburg in einer Aussendung mit.
Den Abschluss der Festwoche bildet am 8. September ein Festtag mit einer Prozession mit den Reliquien der Heiligen in den Dom (Beginn: 9.30 Uhr) und einem anschließenden Festgottesdienst im Salzburger Dom. Im Anschluss an den Gottesdienst werden die Reliquien mit einer Prozession ins Nonntal zurückgeführt. Dort soll der Tag dann mit einem „Erentrudisfest" mit Musik, Kulinarik, eigenem Kinderprogramm und anderen Angeboten ausklingen.
Auch das noch...
Kardinal Rai: Libanon in gefährlichster Phase seiner Geschichte
Der Libanon befindet sich nach Ansicht des maronitischen Patriarchen, Kardinal Bechara Rai, in der gefährlichsten Phase seiner Geschichte. „Die Maroniten werden vom Staat an den Rand gedrängt", beklagte das Oberhaupt der größten christlichen Kirche im Libanon laut einem Bericht der Zeitung „L'Orient-Le Jour" in einer Predigt vom Wochenende. Dabei habe das Land sein goldenes Zeitalter erlebt, als die Macht hauptsächlich in den Händen der Maroniten gelegen habe. Mit der Marginalisierung der Rolle der Maroniten sei unterdessen die Einheit des Landes ins Wanken geraten.
Beobachter werteten die jüngsten Aussagen Rais auch als Kritik an der Hisbollah. Der Kardinal mache sich zunehmend „zum Sprachrohr des wachsenden christlichen Unbehagens gegenüber (..) dem 'politischen Schiismus'", so die Zeitung. Seit Beginn der jüngsten Kampfhandlungen zwischen Israel und der Hisbollah am 8. Oktober 2023 hatte Rai laut Bericht unter anderem eine Umsetzung der Resolution 1559 des UN-Sicherheitsrates gefordert, die unter anderem die Entwaffnung aller bewaffneten Gruppen im Libanon vorsieht.
Hunderte junge Freiwillige für Heiliges Jahr in Rom gesucht
Für das Heilige Jahr werden mehr als 600 junge Menschen gesucht, die in Rom und Umgebung Freiwilligendienste übernehmen. Wer beim Empfang der über 30 Millionen Pilger helfen will, sie zu Museen, Konzerten oder Kirchen begleiten sowie Familien oder Menschen mit Behinderung unterstützen möchte, kann sich bis 26. September bewerben. Das teilte die für Freiwilligendienste zuständige Behörde der italienischen Regierung mit.
Für wöchentlich 25 Arbeitsstunden gibt es demnach 507,30 Euro pro Monat. Bewerber müssen zwischen 18 und 28 sein, aus Italien oder einem anderen EU-Mitgliedsland stammen oder in Italien leben. Ausgeschlossen sind Personen, die zu mehr als einem Jahr Gefängnis verurteilt wurden oder wegen Delikten rund um Terrorismus und Gewalt vorbestraft sind.
Wiener Ordensspitäler: 2023 wurden 440.000 Patienten betreut
2023 wurden in den Wiener Ordensspitälern 440.000 Patientinnen und Patienten betreut, davon rund 100.000 stationär. 57.000 Operationen wurden durchgeführt. Diese Zahlen haben die Wiener Ordensspitäler am Donnerstag in einer Aussendung bekannt gegeben. Damit würden mit 25 Prozent der Spitalsbetten in Wien rund 30 Prozent der stationären Patienten in der Bundeshauptstadt versorgt. Mehr als 5.300 Mitarbeitende aus 64 Nationen seien in den Ordensspitälern tätig und man sei auch ein wichtiger Ausbildner für Gesundheitsberufe. So wurden alleine 2023 rund 3.200 Personen ausgebildet, davon 535 Ärztinnen und Ärzte.
Die sieben gemeinnützigen Wiener Ordensspitäler umfassen das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, das Franziskus Spital und die Spitäler der Vinzenz Gruppe in Wien (Herz-Jesu Krankenhaus, Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien, Orthopädisches Spital Speising, St. Josef Krankenhaus, Göttlicher Heiland). Charakteristisch für die Häuser ist die Kombination privater Trägerschaft (Ordensgemeinschaften oder Stiftungen) mit einem gemeinnützigen Versorgungsauftrag.
NÖ-Kindersommerspiele: Solidarität mit Menschen mit Fluchterfahrung
Die NÖ-Kindersommerspiele (NÖKISS) setzen ein Zeichen für Solidarität mit Menschen mit Fluchterfahrung: Wie jedes Jahr wurde auch heuer wieder zum Start der NÖKISS die „Weiße Feder von Herzogenburg" verliehen. Die Auszeichnung wird an Menschen, Vereine oder Institutionen vergeben, die etwas Besonderes für Kinder leisten. In der Kategorie „Regional" wurde eine St. Pöltner Schulinitiative für Flüchtlinge prämiert. In der Kategorie „International" wurde der Preis an den bolivianischen Arzt Franz Freudenthal verliehen. Er hat eine Methode entwickelt, Löcher in Kinderherzen mit indigenen Webtechniken aus den Anden zu verschließen. In der Kategorie „National" wurde die Initiative „147 Rat auf Draht" ausgezeichnet.
Wachsendes internationales Interesse am Ehepaar Jägerstätter
Franz und Franziska Jägerstätter rücken derzeit auch jenseits von Österreichs Grenzen ins Rampenlicht: Beim am Sonntag beendeten großen Katholikentreffen in Rimini war dem Innviertler Ehepaar eine eigene Ausstellung gewidmet, teilte die Jägerstätter-Biografin Erna Putz am Montag der Nachrichtenagentur Kathpress mit. Das Interesse sei enorm gewesen: Bereits am dritten Tag seien 11.000 Personen durch die Ausstellung geführt worden. Nicht zuletzt der Film "A Hidden Life" (2019) des US-Regisseurs Terrence Malick habe dazu beigetragen, so die Einschätzung der Historikerin.
Franz Jägerstätter (1907-1943) wurde aufgrund seiner aus Glaubensgründen geäußerten Weigerung, mit der Waffe für das NS-Regime in den Krieg zu ziehen, vom Reichskriegsgericht in Berlin wegen „Wehrkraftzersetzung" zum Tod verurteilt und hingerichtet. Neben dem 2007 im Linzer Mariendom seliggesprochenen Landwirt, Mesner und Familienvater geriet in den vergangenen Jahren auch dessen Frau und spätere Witwe Franziska Jägerstätter (1913-2013) mit ihrer Geschichte und Haltung in den Fokus.
Beim jüngsten, von 150.000 Personen besuchten Katholikentreffen von Rimini standen die Jägerstätters neben anderen „vorbildlichen Christen" ebenso wie Alcide Degasperi und Enzo Piccinini im Zentrum einer je eigenen Schau. Wie Biografin Putz berichtete, ging es dabei außer um die politische Dimension der Kriegsdienstverweigerung auch um die Ehe mit Franziska. „Die Frau erntet großen Respekt für das Mittragen der Entscheidung ihres Mannes und die Meisterung des Schicksals der Familie. Es mehren sich die Stimmen, die angesichts deren tiefen Gläubigkeit eine Seligsprechung für die Witwe wünschen", fasste die oberösterreichische Wissenschaftlerin und Autorin zusammen.
Beeindruckt über die Jägerstätter-Schau hatte sich auch Davide Prosperi, der Präsident der Fraternität „Comunione e Liberazione", in einer Aussendung zum Ende des Katholikentreffens gezeigt. Unter den vielen "Gesichtern und Geschichten", die ihn bereichert hätten, hob er die Schau über das österreichische Ehepaar als einzigen Programmpunkt gesondert hervor. Prosperis Gemeinschaft war für die gesamte Ausrichtung des Treffens verantwortlich gewesen.