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die neue Kirchenzeitung
10. November 2024
Lesungen: 1 Kön 17.10-16; Hebr 9,24-28; Evangelium: Mk 12,38-44.
Ball im Nirwana
Vor wenigen Tagen ist in Rom die Weltsynode zum Thema Synodalität zu Ende gegangen. Der Papst hat kein bewertendes Schreiben verfasst, sondern den Ball an die Bischofskonferenzen weitergegeben. Diesen aufzugreifen hatten Österreichs Bischöfe kurz darauf bei ihrer Herbsttagung Gelegenheit.
Sie sprachen danach davon, dass Österreichs Kirche „noch synodaler“ werden soll. Wer so manches autoritäre Bischofsgehabe miterlebt/miterleidet, traut seinen Ohren nicht. Zynismus pur.
Die Bischöfe bekennen sich – im Gegensatz zu ihren Gläubigen – nicht zur Weihe von Frauen.
Das Thema Behebung des Priestermangels ist ihnen weiterhin unwichtig. Nachhaltige Sicherung der Pfarren ebenso.
Dafür aber veröffentlichten sie eine Erklärung zur öko-sozialen Landwirtschaft.
Klima- und Umweltschutz müssten Teil der österreichischen und europäischen Landwirtschaftspolitik sein, „weil nur so die Lebensgrundlagen nachhaltig gesichert werden können". Dazu gehörten u.a. auch Maßnahmen für die Artenvielfalt und gegen den Bodenverbrauch, so die Bischöfe.
Tja, so kann man einen Ball aus Rom aufgreifen und ins Nirwana schießen. P. Udo
Christliche Wähler verhalfen Trump zum Sieg
Christliche Wähler haben maßgeblich zum Sieg Donald Trumps bei der US-Präsidentschaftswahl beigetragen. Nachwahlbefragungen zeigen, dass der Republikaner mit landesweit 54 Prozent auch die Mehrheit der katholischen Stimmen holte. Laut der Auswertung des Senders Fox News in Zusammenarbeit mit der Nachrichtenagentur Associated Press erreichte er in der Gruppe der Protestanten und übrigen Christen 61 Prozent.
Damit gelang es dem 78-Jährigen, seine Ergebnisse in der christlichen Wählerschaft im Vergleich zu 2020 zu verbessern. Damals lag er bei katholischen Wählern nur knapp vor dem späteren Präsidenten Joe Biden. Unter jüdischen und muslimischen Wählern konnte sich Trump indes erneut nicht durchsetzen: Mit Werten von jeweils mehr als 60 Prozent blieb die Mehrheit bei der demokratischen Kandidatin Kamala Harris.
Recht auf Abtreibung zukünftig in sieben US-Bundesstaaten
In zehn US-Bundesstaaten haben Menschen parallel zur Präsidentschaftswahl über Abtreibungsgesetze abgestimmt: In sieben von ihnen steht zukünftig das Recht auf Abtreibung in der Verfassung. Dazu zählt Arizona, wo die Wahlberechtigten für die Möglichkeit von Abtreibungen bis zum sechsten Schwangerschaftsmonat stimmten. US-Medien berichteten über den Ausgang der Referenden in Arizona, Colorado, Florida, Maryland, Missouri, Montana, Nebraska, Nevada, New York und South Dakota.
Ebenfalls bis in den sechsten Monat sollten Schwangerschaftsabbrüche in Florida erlaubt werden. Für eine entsprechende Verfassungsänderung hätte es eine Zustimmung von mindestens 60 Prozent der Wählerinnen und Wähler gebraucht. Die Befürworter kamen hingegen nur auf rund 57 Prozent. Damit bleibt in Florida die geltende Regelung gültig, wonach Schwangerschaftsabbrüche nur in den ersten sechs Wochen vorgenommen werden dürfen, mit Ausnahmen bei Vergewaltigung, Inzest und Gefahr für das Leben der Mutter.
Bischöfe: Kirche in Österreich soll noch synodaler werden
In der Katholischen Kirche in Österreich sind zwar schon viele Forderungen umgesetzt, die bei der jüngsten Weltbischofsversammlung zum Thema Synodalität erhoben wurden, die Kirche soll aber noch synodaler und damit mitbestimmungsfreundlicher werden. Das hat die Österreichische Bischofskonferenz am Freitag in einer Erklärung im Anschluss an ihre Herbstvollversammlung im Europakloster Gut Aich festgehalten.
Zum Schlussdokument der Synode sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, dass nicht wenige Elemente einer synodalen Kirche in Österreich bereits gelebt würden, zahlreiche Punkte aber noch aufgegriffen und umgesetzt werden müssten. Dies betreffe vor allem die Diözesen, bei denen jetzt die Hauptverantwortung für die Weiterarbeit liege. Ziel sei - so der Titel der Bischofserklärung - die „Umkehr zu einer synodalen Kirche, die den Menschen dient".
Frauenbefugnisse weiter stärken
Die Präsenz und die Befugnisse von Frauen wollen die Bischöfe weiter stärken: Der Forderung der Weltsynode nach mehr Frauen in kirchlichen Führungspositionen entspreche der Beschluss des heimischen Episkopats, bis 2029 den Anteil von Frauen auf der obersten Leitungsebene auf ein Drittel anzuheben. Die Entwicklung dorthin solle jährlich erhoben werden.
Zeit noch nicht reif für Frauenweihe
Erzbischof Lackner sah bei der Pressekonferenz im Blick auf die Weihe von Frauen die Zeit dafür noch nicht reif. Er verwies auf den vatikanischen Glaubenspräfekten Victor Fernandez, der sich zu diesem Thema kürzlich geäußert hatte. Die Argumente für ein „Ja" reichten nicht aus, aber die Argumente für ein „Nein" reichten auch nicht aus, zitierte Lackner Kardinal Fernandez.
Weitere Erklärungen hat die Bischofskonferenz zu den Themen „Heiliges Jahr 2025", Friede im Heiligen Land und öko-soziale Landwirtschaft vorgelegt.
Foto: Kathpress/Paul Wuthe.
Caritas: Armut ist in Österreich vor allem weiblich und jung
336.000 Menschen in Österreich gelten als absolut arm, 1,3 Millionen sind armutsgefährdet. Vor allem Frauen sind davon betroffen. Und hier vorwiegend Alleinerzieherinnen und Pensionistinnen. Das Armutsrisiko steigt zudem deutlich an, wenn auch eine psychische Erkrankung vorliegt. Die Caritas der Diözese St. Pölten und die Caritas der Diözese Gurk haben darauf am Mittwoch bei einer Pressekonferenz aufmerksam gemacht, Hilfsaktivitäten vorgestellt und um Spenden gebeten.
„35 Prozent mehr Frauen als Männer sind von absoluter Armut betroffen. Darüber hinaus sind 41 Prozent der Alleinerzieherinnen armutsgefährdet", so der St. Pöltner Caritasdirektor Hannes Ziselsberger. Ein Umstand, den die Caritas auch in ihren Sozialberatungsstellen bemerke. Seit der hohen Inflation bleibe die Nachfrage nach Hilfe und Unterstützung hoch. "Auch in diesem Jahr werden es an die 20.000 Kontakte sein, die wir in unseren Sozialberatungs- und Nothilfestellen in der Diözese St. Pölten verzeichnen", so der Caritasdirektor: „Zwei Drittel der Menschen, die bei uns Hilfe suchen, sind Frauen, fast 20 Prozent sind Alleinerzieherinnen."
Wien: Missionarische Persönlichkeiten für „Eselsarbeit" ausgezeichnet
Vier engagierte Personen aus Österreich und der Welt, die "für die Nächstenliebe brennen", sind am Donnerstagabend in Wien mit dem diesjährigen „Austria.on.mission.Award" der Päpstlichen Missionswerke (Missio Österreich) geehrt worden.
Die Auszeichnung mit dem Bronzeesel "Emil" ging an die in Uganda tätige Ordensfrau Elisabeth Brunmayr, den Admonter Abt Gerhard Hafner, Loretto-Gründer Georg Mayr-Melnhof sowie die madagassische Bildungspionierin Taratra Rakotomamonjy. Missio-Österreich-Nationaldirektor Pater Karl Wallner würdigte die Preisträger als „Heldinnen und Helden der Nächstenliebe", die sich in vorbildlicher Weise missionarisch engagierten.
Sr. Elisabeth Brunmayr (74), die den „Emil" in der Kategorie „Missionary from Austria" entgegennahm, unterstützt seit 2002 in der ugandischen Diözese Mityana die Ärmsten der Armen. Gemeinsam mit ihren Mitschwestern vom Orden der Marienschwestern vom Karmel gründete die gebürtige Niederösterreicherin damals eine Missionsstation und ein Bildungshaus, das als Hoffnungsträger in der Region gilt.
Als „Missionary in Austria" wurde Georg Mayr-Melnhof (56) geehrt. Der studierte Betriebswirt und Theologe ist Diakon und Jugendleiter in der Erzdiözese Salzburg. 1987 gründete er nach einem Medjugorje-Besuch mit Freunden die Loretto-Gemeinschaft.
Auf andere Weise missionarisch wirkt das Stift Admont mit ihrem Abt Gerhard Hafner (60): Seit vielen Jahren unterstützt das obersteirische Kloster gemeinsam mit den Päpstlichen Missionswerken die Priesterausbildung in Ländern des Globalen Südens wie etwa in der kongolesischen Diözese Popokabaka. Dort gab es bis vor kurzem trotz vieler Priesterberufungen kein eigenes Priesterseminar. Nun konnte aber eines errichtet werden.
Mit Taratra Rakotomamonjy (38), Generalsekretärin der Organisation „Vozama", wurde diesmal ein „Hero of Charity" aus Madagaskar gekürt. Rakotomamaonjy setzt sich mit ihrem Team in der Provinz Fianarantsoa für die Schulbildung von über 11.700 Kindern im Hochland der Insel ein und baute dort in den vergangenen Jahren 670 Vorschulen auf, die auch Eltern-Fortbildungen zu Umwelt-, Ernte- und Gesundheitsfragen anbieten und dabei "Hilfe zur Selbsthilfe" leisten. Im Rahmen eines Umweltschutz-Programms hat die Organisation bisher eine Million Bäume gepflanzt. Die Preisträgerin wurde in Madagaskar geboren, wuchs in Frankreich auf und ging nach dem Studium wieder in ihre Heimat, um sich im zweitärmsten Land Afrikas für Veränderung einzusetzen.
Foto: Taratra Rakotomamonjy (Missio-TouTube-Kanal).
Neue Pressesprecherin für Europas Bischöfe
Das Präsidium des Rats der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) hat bei seiner jüngsten Sitzung Ende Oktober zwei wichtige Personalentscheidungen getroffen. Die bisherige Leiterin des Medienbüros der Tschechischen Bischofskonferenz, Monika Klimentova (53), übernimmt die Position der CCEE-Pressesprecherin. Außerdem wurde der maronitische Pater Charbel Bteich (44) zum neuen Vize-Generalsekretär für eine fünfjährige Amtszeit ernannt. Beide haben ihr Amt mit Novemberbeginn angetreten, gab der Rat mit Sitz in Rom am Mittwoch bekannt.
Seit 2018 war Klimentova Pressesprecherin und Leiterin des Medienbüros der tschechischen Bischöfe.
Pater Charbel Bteich OMM, ein aus dem Libanon gebürtiger Maronit, der 2014 zum Priester geweiht wurde und der maronitischen Erzeparchie Zypern angehört, arbeitet künftig an der Seite von CCEE-Generalsekretär Antonio Ammirati im Sekretariat des Rats der Europäischen Bischofskonferenzen. Bteich studierte zunächst Ingenieurwesen für Computer, Elektronik und Telekommunikation und arbeitete und lehrte drei Jahre im Bereich Systemtechnik. Dann trat er in den Mariamitischen Maroniten-Orden ein und lebt seit 2008 in Rom, wo er zunächst Theologie studierte und über die „Spiritualität der Reformation" forschte.
Neben seiner Muttersprache Arabisch spricht er fließend Französisch, Italienisch, Englisch und Deutsch und besitzt Kenntnisse in Syrisch, Latein, Griechisch und Hebräisch.
Foto: CCEE.
Ostkirchen-Expertin kritisiert vatikanische Ukraine-Diplomatie
Heftige Kritik an der vatikanischen Ukraine- und Russland-Diplomatie übt die deutsche Ostkirchenexpertin Regina Elsner. Der Vatikan versuche, Neutralität zu wahren, um mit Russland im Gespräch zu bleiben. „Dadurch verrät er aber die eigenen, vor allem die ukrainischen Gläubigen", so Elsner im aktuellen Themenheft der „Herder Korrespondenz".
Der Vatikan sei nicht fähig, eindeutige Solidarität mit den ukrainischen Gläubigen und dem ukrainischen Volk zu zeigen, zeigte sich Elsner enttäuscht. Sie ist Professorin für Ostkirchenkunde und Ökumenik an der deutschen Universität Münster.
Die Verantwortlichen der ukrainischen Griechisch-katholischen Kirche seien regelmäßig in Rom. Sie würden berichten, was dieser Krieg tagtäglich für sie bedeute. Aber: „Es kommt nichts davon auf der Ebene der Stellungnahmen und der Diplomatie an."
Kritik auch an Belarus-Diplomatie
Elsner zeigte sich auch mit der vatikanischen Diplomatie im Blick auf Belarus höchst unzufrieden: „Dort sind Katholiken und orthodoxe Gläubige sehr enttäuscht, dass die diplomatischen Vertretungen des Vatikans gerne mit (Präsident Anm.) Alexander Lukaschenko und seinen Diplomaten Sekt trinken und gleichzeitig werden belarussische gefangene Priester und Gläubige nicht befreit; viele Katholiken sitzen in Belarus in Gefangenschaft." Der Vatikan schweige dazu.
Papst Franziskus besucht kranke Politikerin Bonino in Rom
Überraschend hat Papst Franziskus die Politikerin Emma Bonino (76) in ihrem Haus in Rom besucht. Das berichtet die Zeitung „La Repubblica" am Dienstag. Die frühere EU-Kommissarin und italienische Außenministerin war kürzlich aus dem Krankenhaus entlassen worden, wo sie aufgrund von Atembeschwerden intensivmedizinisch behandelt worden war.
Ende letzten Jahres hatte Bonino mitgeteilt, eine langjährige Lungenkrebserkrankung überwunden zu haben. Nach Bekanntwerden ihrer Krankheit 2015 hatte der Papst die einstige Vorkämpferin für die Legalisierung von Abtreibungen in Italien angerufen und ermutigt, „hart zu bleiben". Auch trafen sich beide schon im Vatikan.
Die politische Karriere Boninos begann in den 1970er Jahren in der Radikalen Partei, die sich bei Volksabstimmungen für eine Legalisierung von Abtreibungen und zivile Ehescheidungen einsetzte. Bonino ließ sich damals wegen einer Abtreibung verhaften und wurde so zu einer Leitfigur des Protests gegen das Abtreibungsverbot. 1975 gehörte sie zu den Gründern eines Informationszentrums für Sterilisierung und Abtreibung. Bis 2022 bekleidete Bonino verschiedene politische Ämter auf EU-Ebene oder im italienischen Parlament, zuletzt als Senatorin in Rom.
Kurznachrichten
Papst Franziskus hat angesichts niedriger Geburtenraten zu einem besseren Umgang mit Migranten aufgerufen. Sie seien „in gewisser Weise die Kinder, die wir nicht haben wollen", so der Papst am Montag vor Teilnehmern eines Kongresses katholischer Sozialinitiativen im Vatikan.
Papst Franziskus hat verraten, dass er, so wie viele Katholiken, stets ein Medaillon des heiligen Christophorus bei sich trägt.
Palästina. Bei dem jüngsten israelischen Bombenangriff auf das Flüchtlingslager Nuseirat im Gazastreifen wurden auch einige Caritas-Ärzte verletzt und Familienmitglieder getötet. Das berichtete die „Initiative Christlicher Orient", die seit vielen Jahren die Caritas Jerusalem in ihrer Arbeit im Heiligen Land unterstützt.
Indonesien. Beim Ausbruch des Vulkans Lewotobi Laki-Laki auf der Insel Flores ist auch eine katholische Ordensfrau ums Leben gekommen. Die Steyler Missionsschwester Nikolin Padjo starb beim Einsturz des von ihr geleiteten Klosters in der Ortschaft Boru.
In Pakistan sorgen zunehmende Verhaftungen wegen angeblicher Gotteslästerung für Besorgnis unter Christen und Muslimen. Laut einem Bericht der Nationalen Menschenrechts-kommission Pakistans wurden von Jänner bis Juli dieses Jahres 767 Menschen wegen Blasphemie inhaftiert.
Deutschland. Heftige Kritik an der vatikanischen Ukraine- und Russland-Diplomatie übt die deutsche Ostkirchenexpertin Regina Elsner. Der Vatikan versuche, Neutralität zu wahren, um mit Russland im Gespräch zu bleiben. „Dadurch verrät er aber die eigenen, vor allem die ukrainischen Gläubigen", so Elsner im aktuellen Themenheft der "Herder Korrespondenz".
Ecuador. Der seit einigen Tagen als vermisst gemeldete katholische Geistliche Enrique Fabian Arcos Sevilla (53) ist laut einem Bericht von „El Universo" tot aufgefunden worden. Seine Hände waren gefesselt.
Deutschland. Der aus Österreich stammende Mitgründer der geistlichen Gemeinschaft „Familie Mariens", Gebhard Paul Maria Sigl (75), ist von einem Kirchengericht wegen Amtsmissbrauch im Zusammenhang mit geistlichem und psychologischem Missbrauch schuldig gesprochen worden.
Burkina Faso. Im westafrikanischen Staat nimmt der Terror islamistischer Terroristen kein Ende. Immer öfter werden dabei auch Katechisten zur Zielscheibe. Darauf hat das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not" hingewiesen. Die Laienmitarbeiter seien in zahlreichen Dörfern die ersten kirchlichen Ansprechpartner, weil es zu wenige Pfarrer gibt. Mittlerweile seien auch gezielte Morde an Katechisten zu verzeichnen.
Großbritannien. Ein neuer Untersuchungsbericht belastet die anglikanische Staatskirche von England schwer. Laut den Ergebnissen hat die Church of England beim Umgang mit einem Serien-Missbrauchstäter versagt. Dem 2018 verstorbenen Juristen John Smyth wird vorgeworfen, über einen Zeitraum von mehr als 40 Jahren mehr als 100 Kinder und junge Männer sexuell, physisch und psychisch misshandelt zu haben.
Slowakei. Die katholischen Bischöfe stellen sich offiziell gegen katholische Nachrichtenkanäle, die die Autorität von Papst Franziskus infrage stellen. Als Beispiel wird auch „gloria.tv“ genannt.
Schweiz. Die traditionalistische Petrusbruderschaft ist im vergangenen Jahr erneut gewachsen. Laut den Anfang November veröffentlichten Statistiken hat die Gemeinschaft, die die vorkonziliare Liturgie feiert, nun 583 Mitglieder. Zu den Mitgliedern gehören 386 Priester, 15 Diakone und 182 Seminaristen. Das Durchschnittsalter der Mitglieder beträgt 39 Jahre.
Frankreich. Zum ersten Mal nach mehr als fünf Jahren haben am Freitag wieder die acht Glocken des Nordturms von Notre-Dame in Paris geläutet.
Österreich
Burgenland. Bischof Ägidius Zsifkovics wird am 11. November, dem Martinitag, eine neue kirchliche „Gemeinschaft aller Menschen guten Willens als Zeugen des heiligen Martin, im Einsatz für Gesellschaft und Kirche“ ins Leben rufen: die „Familie des Heiligen Martin". Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hat die Schirmherrschaft übernommen.
Tirol. Frauen und Kinder sind in Österreich besonders stark von Wirtschaftskrisen, Einkommenslücken und „Gender Pension Gap" betroffen. Die soziale Ungleichheit ist auch in den Sozialberatungsstellen der Caritas Tirol spürbar, wo es von Jänner bis Oktober 15 Prozent mehr Anfragen gab als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Auch Neapels Erzbischof wird Kardinal
Papst Franziskus wird auch den Erzbischof von Neapel, Domenico Battaglia, am 7. Dezember zum Kardinal erheben. Das teilte der Vatikan am Montagabend mit. Damit liegt die Zahl der Geistlichen, die beim sogenannten Konsistorium ins Kardinalskollegium aufgenommen werden, wieder bei 21.
Der als „Don Mimmo" bekannte Battaglia (61) leitet die Erzdiözese Neapel im Süden Italiens seit 2020 und wird u.a. für sein soziales Engagement geschätzt.
Papst Franziskus hatte am 6. Oktober die Berufung von 21 Männern in sein Kardinalskollegium angekündigt. Zwei Wochen später teilte der Vatikan überraschend mit, dass Franziskus den indonesischen Bischof Paskalis Bruno Syukur (62) gemäß dessen Wunsches doch nicht am 7. Dezember zum Kardinal erheben werde.
Foto: Erzdiözese Neapel.
Auch das noch...
Nigeria: Als freiwillige Geisel entführter Priester wieder frei
Ein glückliches Ende hat die Geiselnahme eines Priesters im südnigerianischen Bundesstaat Nigeria genommen: Thomas Oyode, Schuldirektor in Agenegabode im Bezirk Etsako East, ist nach seiner Entführung am 27. Oktober wieder frei, meldete der römische Pressedienst „Fides" am Donnerstag.
Der Priester hatte sich bei einem Raubüberfall auf seine Schule im Tausch gegen zwei Schüler selbst als freiwillige Geisel angeboten, worauf die Entführer eingewilligt hatten. Derzeit befinde er sich zu Untersuchungen unter Beobachtung im Krankenhaus, hieß es seitens der zuständigen Diözese Auchi.
Getrübt wird die Freude von der Meldung über weitere Priester-Entführungen in Nigeria. Pfarrer Christian Uchegbu aus der Diözese Orlu sei am vergangenen Mittwoch (6. November) am Rückweg von Port Harcourt im Nigerdelta verschleppt worden, meldete „Fides". Schon tags zuvor war Pfarrer Emmanuel Azubuike im Bundesstaat Imo in die Hände von Entführern geraten.
Hildegard von Bingen im Blickpunkt der Weltsynode
Die heilige Hildegard von Bingen (1098 - 1179) hat nun auch in Italien einen offiziellen kirchlichen Gedenktag. Bereits 2021 hatte die Vatikan-Behörde genehmigt, dass der Gedenktag der deutschen Äbtissin, Mystikerin und Heilkundlerin in allen Teilen der Welt eingeführt werden darf.
Auch bei der diesjährigen Weltsynode in Rom stand die Heilige im Blickpunkt. Da sie als Frau bereits im 12. Jahrhundert öffentlich predigte, spielt die Überprüfung ihrer seelsorgerischen Tätigkeit eine wichtige Rolle bei der Frage nach einer künftigen Zulassung von Frauen zu kirchlichen Ämtern. Dies bestätigte am Rande der Weltsynode der zuständige Glaubenspräfekt, Kardinal Victor Fernandez.
Stripfing-Obmann Pelczar tritt als „Rapid-Pfarrer" zurück
Der Pfarrer von Weikendorf in Niederösterreich, Christoph Pelczar, hat am Dienstag seine seelsorgliche Tätigkeit beim SK Rapid Wien beendet. Sein fußballerisches Engagement will er künftig auf den Zweitligisten SV Stripfing, dem Kooperations-Verein von Rapid-Erzrivale Austria Wien, beschränken, wo der aus Polen stammende Priester seit heuer als Obmann agiert.
Pelczar hatte einen Rückzug schon vor dem für Stripfing überraschend siegreich verlaufenen Achtelfinalmatch im ÖFB-Cup gegen Rapid angedeutet. Die harsche Reaktion von Rapid-Fans auf die Freudensäußerungen Pelczars nach der Fußballsensation im ORF Sport führten beim nächsten Spiel zu Plakaten wie „Geh mit Gott, aber geh" und zu anderen Bekundungen, wonach der langjährige "Rapid-Pfarrer" beim Klub nicht mehr willkommen sei.
„Das war für mich der Moment, wo ich gesehen habe, ich muss Konsequenzen ziehen", sagte Pelczar in einem ORF-Interview am Dienstag. Davor hatte der Priester, der von 2007 bis 2011 auch Mentalcoach des Rapid-Nachwuchses war, Sportdirektor Steffen Hofmann über seinen Rückzug informiert.
Vier deutsche Bischöfe geben eigene Erklärung zur Weltsynode ab
Nach Abschluss der Weltsynode in Rom haben am Montag vier Bischöfe aus Deutschland, die am dortigen „Synodalen Ausschuss" nicht mitwirken, ihre Analyse der vatikanischen Beratungen vorgelegt. In einer gemeinsamen Presseerklärung wiederholten sie ihre fundamentale Kritik an den Reform-Diskussionen in Deutschland, hätten diese doch grundsätzliche Differenzen zu den Zielen des weltkirchlichen Synodalen Prozesses. Unterzeichner der Erklärung sind Kardinal Rainer Maria Woelki aus Köln, sowie die Bischöfe Gregor Maria Hanke aus Eichstätt, Stefan Oster aus Passau und Rudolf Voderholzer aus Regensburg.
„Mutter aller Kirchen": Lateranbasilika vor 1.700 Jahren geweiht
Flavius Valerius Constantinus konnte zufrieden sein - sehr sogar. Von Trier aus kommend hatten er und seine Truppen den Konkurrenten Maxentius besiegt. Nun war Konstantin der Große, wie er später genannt wurde, alleiniger Kaiser im Westen des Römischen Reiches. In der entscheidenden Schlacht an der Milvischen Brücke im Norden Roms am 28. Oktober 312 soll er der Legende nach den Beistand des von ihm geschätzten Christengottes gehabt haben.
Wie fast alle römischen Herrscher nahm auch Konstantin dies zum Anlass, sich mit einem monumentalen Bauwerk ein Denkmal zu setzen und seinem Volk eine Wohltat zu erweisen. Als erster römischer Kaiser entschied er sich für eine Kirche und wählte als Standort das Hügelareal des Lateran. Dort stand die Kaserne der Elite-Kavalerie des von ihm besiegten Maxentius. Die ließ Konstantin schleifen und dort ab 313 eine Kirche errichten, als Geschenk für die Christen.
Bischofskirche in Form einer Markthalle
Weil eine Tempel-Architektur heidnisch belastet war, wählte Konstantin die religiös unverdächtige Form einer Gerichts- und Markthalle, Basilika genannt. Mit gewaltigen Dimensionen: knapp 100 Meter lang, 55 Meter breit und fünfschiffig. Für den Bischof von Rom ließ der Kaiser neben dem Gotteshaus eine Residenz errichten, außerdem eine Taufkapelle, die heute als älteste der Christenheit gilt.
Wann genau die Lateranbasilika fertiggestellt wurde, ist nicht ganz sicher. Es muss spätestens 324 gewesen sein, bevor Konstantin auch im Osten des Reiches Alleinherrscher wurde. Überlieferungen zufolge war es ein 9. November. Bis heute ist der Weihetag der Lateranbasilika ein Festtag der katholischen Kirche.
Geweiht wurde das Gotteshaus von Silvester I., der seit 314 Bischof von Rom war - die Bezeichnung „Papst" wurde erst 50 Jahre später verwendet.
Gut 1.000 Jahre Zentrum der westlichen Christenheit
Wenngleich zwei Mal geplündert, beschädigt und restauriert, waren Lateranbasilika und Lateranpalast über 1.000 Jahre lang das Zentrum der westlichen Kirche. Von dort aus entsandte Gregor der Große Ende des 6. Jahrhunderts 40 Benediktinermönche zur Christianisierung Britanniens, von dort schickte Gregor II. 719 Bonifatius ins Gebiet des heutigen Deutschlands.
Fünf Konzilien fanden dort statt. Die Ordensgründer Franziskus, Dominikus und Norbert erhielten im Lateran ihre jeweiligen Ordensregeln bestätigt. Ende des 14. Jahrhunderts dann war es vorbei mit dem Machtzentrum Lateran. Unter dem Druck des französischen Königs zog Papst Clemens V. nach Avignon.
Vor dem Verfall gerettet
Als die Päpste Anfang des 15. Jahrhunderts nach Rom zurückkehrten, nahmen sie Sitz im Vatikan. Und während dort der neue Petersdom entstand, verfiel die Lateranbasilika zusehends, weswegen sich Papst Innozenz X. ab 1640 zu einer umfassenden Erneuerung entschloss. Unter dem bekannten Architekten und Steinmetz Francesco Borromini wurde die Basilika von 1646 bis 1650 stabilisiert und erhielt ihre heutige barock geprägte Gestalt.
Immer aber blieb die Lateranbasilika Sitz des Bischofs von Rom, weswegen Papst Franziskus etliche seiner Dokumente mit der Ortsmarke unterzeichnet: „Rom, Sankt Johannes im Lateran, den ..." Zum Heiligen Jahr 2025 wird der bislang eher langweilige, großflächige Platz vor der Kathedrale neu angelegt und verschönert. Bei den Bauarbeiten wurden im Sommer die Überreste der ersten, unter Konstantin errichteten römischen Bischofs- und Papstresidenz wiederentdeckt.