JA
die neue Kirchenzeitung
13. April 2025
Lesungen: Jes 50,4-7; Phil 2,6-11; Evangelium: Lk 22,14-23,56.
Gekreuzigt für Österreich
Keine drei Wochen vor dem 39-jährigen protestantischen deutschen Theologen Dietrich Bonhoeffer wurde in Wien der 37-jährige DDr. Heinrich Maier, 10 Jahre lang Kaplan in Gersthof, hingerichtet.
Beiden gab Jesus die Kraft, mit allen Mitteln gegen die verbrecherische NS-Diktatur zu kämpfen.
Maiers letztes Wort vor der Enthauptung 1945 war „Österreich“!
Der Sohn eines Eisenbahners nahm schon im Mai bzw. Juni 1940 Kontakt mit Widerstandsgruppen um Jakob Kaiser (CDU, 1949-1957 deutscher Minister), Felix Hurdes (ÖVP, 1953-1969 Nationalratspräsident), Lois Weinberger (ÖVP, 1945-1960 Bundesobmann des ÖAAB), Adolf Schärf (SPÖ, 1957-1965 Bundespräsident) und Karl Seitz (SPÖ, 1923-1934 Bürgermeister der Stadt Wien) auf.
Zusammen mit dem Tiroler Widerstandskämpfer Walter Caldonazzi und Franz Josef Messner, dem Generaldirektor der Semperit-Werke, hat er die Widerstandsgruppe Maier-Messner-Caldonazzi gegründet. Sie war die spektakulärste Einzelgruppe des österreichischen Widerstandes. Ihr gelang es, den Alliierten Informationen zukommen zu lassen, damit Rüstungsbetriebe und nicht lebensnotwendige Fabriken bombardiert wurden.
Messner lieferte aus seinem Semperit-Werk bei Auschwitz erste Informationen über den Massenmord an Juden – eine Nachricht, deren Ungeheuerlichkeit bei den Amerikanern in Zürich ungläubiges Staunen erregte.
Nach Verhaftung und brutalen Verhören wurde Maier im KZ Mauthausen monatelang gefoltert und nackt auf einem Fensterkreuz gekreuzigt.
Kaplan Heinrich Maier wurde im Wiener Landesgericht am 22. März 1945 um 18.40 Uhr enthauptet.
Seine letzten Worte waren „Es lebe Christus, der König! Es lebe Österreich!“ P. Udo
Katholischer Pfarrer in Gaza: Über 17.000 Kinder im Krieg getötet
Der katholische Pfarrer von Gaza verweist auf dramatische Zahlen im aktuellen Nahost-Krieg: Bisher seien mehr als 17.000 Kinder im Gazastreifen getötet worden, erklärte Gabriel Romanelli in einer Mitteilung des katholischen Hilfswerks "Kirche in Not" am Donnerstag: „So viele Kinder wurden bislang getötet, das ist einfach schrecklich." Die palästinensischen Behörden hatten vor wenigen Tagen die Zahl von 17.000 getöteten Kinder bekannt gegeben, Schätzungen des Kinderhilfswerks Unicef der Vereinten Nationen liegen ähnlich hoch.
Der Pfarrer der Pfarre „Heilige Familie" berichtete: „Wir hatten bislang über 50.000 Tote und über 110.000 Verletzte. Vielen von ihnen mussten Gliedmaßen amputiert werden." Die erneuten Kampfhandlungen nach der vereinbarten Waffenruhe bezeichnete der Priester als fatal: "Kein weiterer Kriegstag löst die Situation, sondern verschlimmert sie nur noch." Der aus Argentinien stammende Seelsorger erklärte, er hoffe auf einen Verhandlungserfolg und dass die von der Hamas entführten Geiseln in naher Zukunft alle freikommen.
„Die meisten Menschen haben alles verloren"
Der Alltag in Gaza ist laut Romanelli eine enorme Herausforderung: In der von ihm geleiteten Pfarre in Gaza-Stadt hielten sich seit Kriegsbeginn im Oktober 2023 konstant etwa 500 Personen auf - neben Katholiken auch einige orthodoxe und muslimische Familien. Der Alltag sei von unvorstellbarer Not geprägt. „Die meisten Menschen haben alles verloren - ihre Häuser, ihre Arbeit, die Schulen für ihre Kinder." Wer die Möglichkeit zur Flucht hatte, sei bereits gegangen. Übrig geblieben seien vorwiegend arme, ältere und erkrankte Menschen. Aber auch Kinder hielten sich nach wie vor in der Pfarre auf, so der Seelsorger.
Obwohl die katholischen Christen im Gazastreifen eine kleine Minderheit von wenigen hundert Gläubigen bilden, übernehme die Kirche eine führende Rolle bei der humanitären Versorgung, betonte Romanelli: „Wir konnten tausenden Familien, nicht nur Christen, helfen und dafür sorgen, dass die Hilfe wirklich diejenigen erreicht, die sie am dringendsten benötigen."
So koordiniere die katholische Pfarre in Gaza die Verteilung von Lebensmitteln, Trinkwasser und Medikamenten. Doch angesichts der erneuten Grenzschließungen für humanitäre Hilfe durch Israel seien auch die Möglichkeiten der Kirche begrenzt. „Wir hoffen auf eine schnelle Lösung", erklärte der Pfarrer. Gott gebe, dass dieser Krieg bald endet und wir einen echten Frieden erleben."
Foto: Kinder in der Pfarre „Heilige Familie“ bei Ostervorbereitungen. © Lateinisches Patriarchat von Jerusalem
Caritas: Erneut zwei humanitäre Helfer in Gaza getötet
Das Hilfswerk Caritas international hat den Tod von zwei Mitarbeitern der Partnerorganisation Juzoor in Gaza scharf verurteilt. Der Arzt Mahmoud Abo Amsha (27) und der Krankenpfleger Yaser Swedan (28) seien am Montag beim Verlassen der Krankenstation "Juzoor Medical Point" in Gaza getötet worden, teilte das Auslandshilfswerk der deutschen Caritas am Mittwoch in Freiburg mit.
Malteserorden will Klinik in Gaza errichten
Der Souveräne Malteserorden und sein Hilfswerk „Malteser international" planen den Aufbau einer kleinen Klinik in Gaza-Stadt. „Nach Monaten sehr intensiver Hilfslieferungen sind wir gerade dabei, die Voraussetzungen zu schaffen", sagte Großhospitalier Josef Blotz der Nachrichtenagentur Kathpress in Wien. Dort geht am Samstag eine mehrtägige internationale Konferenz der Hilfswerke des Malteserordens zu Ende. Als Großhospitalier übt der frühere Bundeswehr-General Blotz seit Februar in der internationalen Ordensregierung der Malteser ein Amt aus, das mit einem Minister für Soziales, Gesundheit und Humanitäre Hilfe vergleichbar ist.
Der Malteserorden ist in mehr als 120 Ländern aktiv. Er hat über 13.500 Mitglieder und 95.000 Freiwillige, unterstützt von mehr als 50.000 Ärzten, Pflegekräften und Sanitätern. Der katholische Laienorden betreibt Krankenhäuser, medizinische Zentren, Ambulanzen, Einrichtungen für ältere und behinderte Menschen, Zentren für unheilbar Kranke sowie soziale und psychologische Betreuungsprojekte für Migranten und Flüchtlinge. Über das Hilfswerk „Malteser International" leistet er Nothilfe bei Naturkatastrophen und in Kriegssituationen, darunter an mehr als 70 Orten in der Ukraine.
Christentum im Norden Nigerias „wächst astronomisch“
Trotz anhaltender Verfolgung wachse die Zahl der Christen in Nordnigeria „geradezu astronomisch“. Das stellte Bischof Habila Daboh aus Zaria im Bundesstaat Kaduna gegenüber dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) fest. Dabei sei das Leben für Christen nicht einfach: „Eine Mischung aus dschihadistischen Angriffen, Kriminalität und Stammeskonflikten bedroht ihr Leben“, sagte Daboh. Die Einführung der islamischen Rechtsprechung der Scharia in zahlreichen Regionen habe die Lage zusätzlich verschärft.
Schuld an diesen zunehmenden Konflikten sei nicht die muslimische Mehrheitsbevölkerung, sondern erstarkende Gruppen von Extremisten. Das Zusammenleben von Christen und Muslimen sei zuvor harmonisch gewesen, erklärte der Bischof: „Wir teilten unser Festtagsessen. Wir feierten zusammen, spielten zusammen Fußball, besuchten dieselben Märkte. Doch dann kamen die Extremisten. Sie behaupteten, wer kein Muslim sei, verdiene es nicht zu leben. Von da an wurde das Leben für Christen unerträglich.“
Zulauf trotz Verfolgung
Doch trotz dieser Spannungen und gewaltsamen Übergriffe gebe es in Nordnigeria immer mehr Menschen, die sich für das Christentum begeistern. Daboh, der zuvor Leiter des Priesterseminars in Kaduna war, erinnerte an die Entführung von vier Seminaristen Anfang 2020. Einer von ihnen, der 18-jährige Michael Nnadi wurde ermordet. Die übrigen kamen frei. Nach dieser traumatischen Erfahrung hätten er und andere Verantwortliche befürchtet, dass junge Männer nun nicht mehr den Priesterberuf ergreifen würden. Doch das Gegenteil sei geschehen, erzählte der Bischof: „Es bewarben sich noch mehr junge Männer für das Priesterseminar. Als wir sie fragten, warum, sagten sie: ,Wir wollen den Menschen zeigen, dass Jesus ein Mann des Friedens war, dass er Liebe lehrte.‘“
Extremistische Gruppen wie Boko Haram bekämpften jede Form von Bildung, die bei ihnen als „westlich“ gilt. Doch die Christen setzten auf Bildung als „Schlüssel zur Freiheit“, betonte Daboh. Deshalb betreibe die katholische Kirche auch in Nordnigeria zahlreiche Schulen: „Mein Volk ist hungrig nach Wissen. Bildung gibt den Menschen die Möglichkeit, sich zu entwickeln. Sie können herausfinden, was richtig und falsch ist.“
„Die Menschen sind glücklich, weil sie Christus haben“
Er stelle fest, dass viele Menschen trotz Armut und Verfolgung glücklich seien und das auch ausstrahlten: „Sie sind glücklich, weil sie Christus haben“, sagte der Bischof. „Die Menschen wollen Liebe und Friede verkünden. Wir mögen nicht alle aus derselben Volksgruppe kommen oder derselben Religion angehören. Aber wir glauben daran, dass jeder unser Nächster ist und uns braucht. Das ist das Evangelium Christi.“
In Nigeria sind jeweils gut die Hälfte der rund 237 Millionen Einwohner Christen oder Muslime. Während im Süden die Zahl der Christen überwiegt, sind sie im Norden in der Minderheit. In zwölf Bundesstaaten ist die Scharia eine zentrale Quelle der Gesetzgebung, Rechtsprechung und Verwaltung. Im ganzen Land halten Angriffe auf Christen an. Diese gehen von dschihadistischen Gruppen oder kriminellen Banden aus. Nigeria verzeichnet aktuell die höchste Zahl von entführten Priestern und Ordensleuten weltweit.
Foto: Christen bei einer Kreuzwegandacht in der Diözese Maiduguri in Nordnigeria. © KIRCHE IN NOT
Tauf-Boom bei jungen Erwachsenen in Frankreich
Die katholische Kirche in Frankreich erwartet eine Rekordzahl an Taufen zum kommenden Osterfest. „In der Osternacht werden in diesem Jahr 10.384 Erwachsene und über 7.400 Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren getauft", teilte die katholische Kirche in Frankreich mit. Dies entspreche einem Anstieg von 45 Prozent bei den Erwachsenen im Vergleich zum Vorjahr.
Zu Ostern 2025 werde man demnach so viele Erwachsene taufen wie seit Einführung der Zählung vor über 20 Jahren noch nicht. Innerhalb von zehn Jahren sei die Zahl der erwachsenen Taufbewerber in Frankreich von 3.900 (im Jahr 2015) auf 10.391 (im Jahr 2025) gestiegen. Bei den neu zu taufenden Erwachsenen mache die Gruppe der 18- bis 25-Jährigen erstmals die größte Gruppe aus.
Die Neu-Christen stammten vor allem aus dem studentischen Milieu, so die Mitteilung. Die Verantwortlichen machen ihr Engagement in Werbung und Weitergabe des Glaubens für den Anstieg der Zahlen verantwortlich. Zudem müsse man die Entwicklung als ein „Zeichen des Himmels interpretieren". Zugleich rufen sie Christen in Frankreich auf, die neu gewonnenen Kirchenmitglieder willkommen zu heißen und weiter für den Glauben zu werben.
240 Osternacht-Taufen in Österreich
Auch katholische Diözesen u.a. in den USA, England und Kanada vermeldeten zuletzt Rekordzahlen bei Erwachsenentaufen im laufenden Jahr. In Österreich werden bei den Liturgien in der bevorstehenden Osternacht rund 240 Jugendliche und Erwachsene getauft.
Chef der katholischen Laien in Italien lobt Verschiebung der Synode
Die Ablehnung des Abschlusspapiers des Synodalen Prozesses der katholischen Kirche in Italien in der vergangenen Woche sorgt weiter für Diskussionen. In einem Interview der kirchlichen Tageszeitung „Avvenire" sagte der Präsident der katholischen Laienvereinigung „Azione Cattolica" (AC), Giuseppe Notarstefano, die Verschiebung der Abstimmung um ein halbes Jahr sei „eine prophetische Geste" gewesen. Nun gelte es, an der Basis in den Pfarren zu erklären, was bei der Synode geschehen ist.
Notarstefano berichtete, dass sich die Laienvereinigung AC bei ihrem Vorgehen inhaltlich mit dem nationalen Pfadfinder-Dachverband Agesci abgestimmt habe. Der AC gehören landesweit 270.000, der Agesci etwa 150.000 Mitglieder an. Man habe gemeinsam ein Papier an das Präsidium des Synodalen Wegs geschickt, in dem Punkte benannt wurden, die nach Meinung der Teilnehmer noch berücksichtigt werden müssten.
Frauenfrage war offenbar zentral
In dem 50 Punkte umfassenden Abschlusstext des Synodenpräsidiums sei jedoch von den Debatten der Synode wenig enthalten gewesen, so der aus Palermo stammende Volkswirt. Ein großer Teil der Delegierten habe den Text des Präsidiums zu Beginn der Vollversammlung Ende März erstmals zu sehen bekommen. Dieser Text habe „den Reichtum der bis dahin geführten Debatte nicht widergespiegelt". Daraufhin hätten viele in der Versammlung den Text in Frage gestellt.
„Die Vorschläge wurden in vielen Punkten als unvollständig angesehen", so der AC-Präsident. Zugleich betonte er, dass die Reaktionen auf diesen schwierigen Moment konstruktiv gewesen seien. Zu den meistbeachteten Themen habe die Frage gehört, wie Frauen effektiv an der Leitung der Kirche beteiligt werden können. Es habe sich gezeigt, dass sich der synodale Beratungsstil auch in der katholischen Kirche in Italien durchzusetzen beginne.
In den kommenden Wochen werde man die Vorgänge in den Pfarren erklären, sagte Notarstefano. Ein Teil der Gläubigen sei skeptisch, ob es überhaupt Veränderungen geben könne. „Wir werden versuchen, allen klarzumachen, dass es sich um einen Prozess handelt, an dem wir alle beteiligt sind."
An der zweiten Groß-Versammlung im Rahmen des italienischen Synodenprozesses hatten in der vergangenen Woche rund 1.000 Kirchenvertreter aus dem ganzen Land, unter ihnen rund die Hälfte ohne Weihe, teilgenommen.
Foto: Vatican Media.
Ö3-Jugendstudie: 60 Prozent feiern religiöse Feste, 16 Prozent besuchen Gottesdienste
Die Generation der heute 16- bis 25-Jährigen pflegt ein geringes Vertrauen zu Religionsgemeinschaften, hält aber dennoch religiöse Feste hoch und besucht durchaus auch Gottesdienste: Das geht aus der diesjährigen Ö3-Jugendstudie hervor, die am Mittwoch präsentiert worden ist. Die vom Foresight-Institut begleitete Online-Befragung von knapp 28.000 jungen Menschen in Österreich zeigt weiters eine allgemein hohe Lebenszufriedenheit der „GenZ" trotz oftmals schlechter psychischer Verfassung, einen langsamen Wandel von Rollenbildern und die hohe Bedeutung der Familie.
Das Feiern religiöser Feste gehört für 60 Prozent der gesamten Altersgruppe zu ihrem Lifestyle, der regelmäßige Gottesdienstbesuch für 16 Prozent. Dabei vertrauen laut den Ergebnissen nur 25 Prozent den Religionsgemeinschaften „ziemlich" und 5 Prozent "sehr". 37 Prozent der Befragten berichteten von „wenig" Vertrauen, jeder Dritte vertraut Religionsgemeinschaften gar nicht.
In den Detailergebnissen zeigt sich, dass das Vertrauen bei den 16- und 17-Jährigen höher ist: 37 Prozent gaben hier an, sie vertrauten Religionsgemeinschaften „ziemlich", elf Prozent „sehr". In jeder Altersgruppe war unter männlichen Jugendlichen dieses Vertrauen höher als unter weiblichen, bei diversen Befragten hingegen am niedrigsten.
Auf der Liste der Sorgen der 16- bis 25-Jährigen…
… steht die weltpolitische Lage ganz oben. 80 bzw. 73 Prozent berichten, dass ihnen die laufenden Kriege bzw. Terrorismus Angst machen. Die Mehrzahl (58 Prozent) spricht sich gegen Aufrüstung aus sowie für Neutralität (79 Prozent) statt NATO-Beitritt. 59 Prozent vertrauen auf das Potenzial der Europäischen Union, heutige Herausforderungen in den Griff zu bekommen. Auch leistbares Wohnen ist für 56 Prozent ein Sorgen-Thema. Erst dahinter folgt der Klimawandel (55 Prozent). 77 Prozent interessieren sich für Politik und politische Prozesse. Aktuelle Nachrichten zu verfolgen ist für 87 Prozent wichtig. Zwei Drittel empfinden Social Media als Zeitfresser, kommen aber nicht los davon.
Neustart für Katholische Aktion in der Diözese St. Pölten
Mit 15. Jänner wurde die Katholische Aktion (KA) der Diözese St. Pölten als kirchlicher Verein neu gegründet. Seit 1. April hat die KA neue Büroräumlichkeiten in der Pfarre St. Johannes Kapistran in St. Pölten bezogen. Eine Büroleiterin hat bereits die Arbeit aufgenommen, eine Generalsekretärin bzw. ein Generalsekretär wird noch gesucht. Das berichtet die St. Pöltner Kirchenzeitung „Kirche bunt" in ihrer aktuellen Ausgabe. Der Ausgabe liegt auch die zweite Ausgabe des neuen Magazins "Glauben Leben" der St. Pöltner KA bei.
Bisherige Mitglieder müssen neu eintreten
Die Mitglieder der verschiedenen KA-Gliederungen erhalten in diesen Tagen einen Brief mit der Einladung, dem neu gegründeten Verein gleichsam noch einmal beizutreten, da aus datenschutzrechtlichen Gründen die „alten" Daten von der Diözese nicht übernommen werden konnten.
Die Katholische Aktion der Diözese St. Pölten ist die Dachorganisation für Katholische Jungschar, Katholische Jugend, Katholische Frauenbewegung, Katholische Männerbewegung, Katholischer Akademiker/innenverband, Katholische Arbeitnehmer:innen-Bewegung und für die Diözesane Sportgemeinschaft. (Infos: www.ka-stp.at.)
Steiermark: Intensive Diskussionen zur Kirchenzukunft
Am Freitag und Samstag fand auf Schloss Seggau das zweite und zugleich abschließende Plenartreffen der steirischen Diözesankonferenz statt. Die rund 150 Teilnehmenden berieten in acht Themengruppen wesentliche Zukunftsschritte für die Diözese Graz-Seckau. Konkret ging es u.a. um die Verantwortung der Kirche für die Menschen, das spirituelle Wachstum im Glauben, die Berufung zum Engagement aus Taufe und Firmung, Solidarität mit Benachteiligten, den Dialog über Vielfalt, sowie die Förderung synodal gelebter Verantwortung. Weitere Schwerpunkte waren die Bewahrung der Schöpfung und die Gestaltung von Veränderungen innerhalb der Kirche.
Ergebnis der Beratungen, die bereits im Jänner begannen, waren acht strategische "Richtungsaussagen". Beim Plenartreffen in Seggau sollten die Richtungsaussagen laut Diözese nach dem Konsent-Prinzip verabschiedet werden. Die Inhalte wurden so lange behandelt, bis von niemandem mehr schwerwiegende Einwände dagegen erhoben wurden. In sieben Themenfeldern gelang dies auch.
Nicht einigen konnte man sich über einen Passus zur „selbstverständlichen Chancengleichheit für Frauen im Sinne der Menschenrechte" in der Kirche. Dazu hielt die Diözese fest: "In unserer Gesellschaft sind diese unbestritten, kirchenrechtlich aber problematisch, weshalb sie vom Vatikan nicht anerkannt sind."
US-Kirche stoppt Flüchtlingshilfe-Kooperation mit Bundesbehörden
Die US-amerikanische Bischofskonferenz (USCCB) hat angekündigt, ihre Kooperationsvereinbarungen mit der Regierung im Bereich Flüchtlingshilfe nicht zu verlängern. Die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit sowohl von Republikanern als auch Demokraten geführten Regierungen in diesem Bereich sei durch die jüngsten Entscheidungen der Trump-Regierung „unhaltbar" geworden, sagte der stellvertretende USCCB-Generalsekretär Anthony Granado dem katholischen Nachrichtenportal OSV News (Dienstag).
Im Zuge ihrer Schritte zur Durchsetzung einer rigorosen Einwanderungspolitik hatte die neue US-Regierung zu Jahresbeginn auch ein Bundesprogramm zum Resettlement, also zur dauerhaften Neuansiedlung von besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen aus anderen Ländern in den USA, ausgesetzt. Der Stopp der Bundesmittel für die Flüchtlingsumsiedlungsdienste der USCCB ist Gegenstand eines laufenden Rechtsstreits und veranlasste die Bischofskonferenz, im Februar etwa ein Drittel des Personals in ihrem Büro für Migrations- und Flüchtlingsdienste zu entlassen. Laut Bischofskonferenz-Sprecherin Chieko Noguchi sind staatliche Gelder in der Höhe von mehr als 24 Mio. US-Dollar (21,9 Mio. Euro) ausständig.
Auch aus den Bundesprogrammen zur Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge wird sich die US-Kirche zurückziehen. In der Vergangenheit hatte sich das zuständige Ministerium der US-Regierung extra an kirchliche Organisationen, darunter die USCCB, gewandt, um diese Aufgabe zu erfüllen.
Die Bischofskonferenz kündigte an, sie wolle nach alternativen Wegen suchen, um den Schutzsuchenden weiter zu helfen. Die Gläubigen bat der Konferenz-Vorsitzende Erzbischof Broglio dafür um Gebet und Unterstützung. Die USCCB werde sich weiterhin für politische Reformen einsetzen, die „geordnete und sichere Einwanderungsprozesse" und die "Sicherheit aller Menschen in unseren Gemeinschaften" garantierten. Auch wolle man sich weiter für Opfer von Menschenhandel einsetzen.
Kardinal Marx: Trump erinnert mich an Mafiafilm „Der Pate"
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx fühlt sich durch US-Präsident Donald Trump an den Kinofilm „Der Pate" erinnert. Beim "Sonntags-Stammtisch" im Bayerischen Fernsehen verglich Marx die Lage in den USA mit einer Filmszene im ersten Teil der Trilogie: Darin kommt ein Kleinunternehmer zu Mafiaboss Don Vito Corleone, bittet ihn um Hilfe und küsst ihm anschließend den Ring. In den USA gehe derzeit eine „spezielle Form der Machtübernahme" vor sich, so Marx.
Marx äußerte sich in diesem Zusammenhang "erschrocken, dass ein Mann solche Entscheidungen fällen kann". Es sei unglaublich, dass er sich dabei auf einen Notstand berufe. Dem Team hinter Trump um Vizepräsident J.D. Vance gehe es um eine autoritärere Form der Gesellschaft. Das sei eine Frage der Weltanschauung, genauso wie in Russland, wo Präsident Wladimir Putin, gestützt durch den Moskauer Patriarchen Kyrill, einen Heiligen Krieg gegen den Westen führe. „Europa soll gespalten werden, und das wird vielleicht sogar gelingen", meinte der Kardinal.
Foto: Vatican News.
Ordensfrau: 1,5 Mio. Kinder arbeiten auf Kakaoplantagen in Westafrika
Rund 1,56 Millionen Kinder arbeiten unter gesundheitsgefährdenden Bedingungen auf Kakaoplantagen in Westafrika. Darauf hat die ghanaische Ordensfrau Regina Ignatia Aflah, Projektpartnerin der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar (DKA), im Interview mit Kathpress hingewiesen. Mit Vorträgen in ihrer Heimat versucht sie, das Bewusstsein der Eltern und Kinder dafür zu schärfen, wie notwendig Bildung für deren Entwicklung ist und dass Kinder nicht als Arbeitskräfte missbraucht werden dürfen. Auf internationaler Bühne fordert sie eine bessere Entlohnung für Kakaobauern, die lebenslang schwer am Feld arbeiten und dennoch nicht genug Geld haben, um die Bildung ihrer Kinder zu finanzieren. „Es braucht mehr Bewusstsein für Kinderrechte und faire Handelsbedingungen", so Sr. Aflah.
„Ich war privilegiert", so die Ordensfrau, die Abschlüsse in Computerwissenschaft, Business Administration und Rechtswissenschaften aufweisen kann. Sr. Aflah macht derzeit auf Einladung der Dreikönigsaktion (DKA) Österreich auf die Lage in ihrer Heimat aufmerksam. Als eines von sieben Kindern war es ihr möglich, die Schule zu besuchen. Schon damals teilte sie, wann immer möglich, ihr Essen mit anderen Kindern, die weniger hatten als sie selbst.
Die Zusammenarbeit mit der DKA habe bereits viele Fortschritte im Kampf gegen Kinderarbeit bringen können. Es sei schön zu sehen, dass Kinder in Österreich für andere Kinder, denen es nicht gut geht, Geld sammeln und dadurch auch ein Bewusstsein für deren schwierige Lage bekommen. In jenen Dörfern, in denen Schwester Aflah Aufklärungsarbeit leistet, habe die Schülerzahl spürbar zugenommen.
Papst schickt weitere Krankenwagen in die Ukraine
Papst Franziskus hat Kardinal Konrad Krajewski erneut in die Ukraine geschickt, um dem Land humanitäre Hilfe aus dem Vatikan zu bringen. Gemeinsam mit drei anderen Fahrern steuert der polnische Kurienkardinal vier Krankenwagen in das von Russland angegriffene Land. Wie der Vatikan am Montag mitteilte, sind die Fahrzeuge mit allem Nötigen ausgestattet, um im Krieg Menschenleben zu retten. Der Papst habe Krajewski beauftragt, den Menschen in der Ukraine seine Unterstützung zu übermitteln und mit ihnen zu beten.
Laut Vatikanangaben handelt es sich bereits um die zehnte humanitäre Mission Krajewskis in das Kriegsgebiet in Osteuropa. Bei früheren Fahrten hatte er entweder Krankenwagen oder mit Hilfsgütern beladene LKW in die Ukraine gebracht. Krajewski ist der offizielle „Almosen-Beauftragte" des Papstes und kümmert sich in Rom unter anderem um die Obdachlosen im Umfeld des Vatikans. Die Hilfsgüter für die Ukraine stammen überwiegend aus Spenden.
Foto: Vatican News.
Papst trifft überraschend britisches Königspaar
Der Vatikan hat ein privates Treffen des britischen Königspaares mit Papst Franziskus bestätigt. Wie das vatikanische Presseamt am Mittwochabend mitteilte, fand die Begegnung mit König Charles und Königin Camilla bereits am Nachmittag in der Casa Santa Marta statt. Franziskus habe dem Königspaar zum 20. Jahrestag ihrer Hochzeit gratuliert und die Genesungswünsche erwidert, die König Charles an ihn gerichtet habe.
Ein ursprünglich in dieser Woche geplanter Staatsbesuch der Monarchen im Vatikan war mit Rücksicht auf den Gesundheitszustand des Papstes nach dessen kürzlicher Entlassung aus dem Krankenhaus abgesagt worden. Die nun doch noch zustande gekommene private Begegnung wurde erst in letzter Minute bestätigt. Auch der britische König war Ende März wegen Nebenwirkungen infolge seiner Krebsbehandlung kurzzeitig im Spital.
Foto. Vatican Media.
Kurznachrichten
Papst Franziskus hat die unbedingte Zusage an jeden Menschen, von Gott geliebt zu sein, bekräftigt: „Was sieht Jesus, wenn er in uns hineinschaut und uns liebt, trotz unserer Ablenkungen und Sünden? Er sieht unsere Gebrochenheit, aber auch unsere Sehnsucht, so geliebt zu werden, wie wir sind."
Bartholomaios I., der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, erhält den inoffiziell als „Nobelpreis für Religion" geltenden Templeton-Preis für seinen Einsatz für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt.
Weltweit leben 150 Millionen Kinder auf der Straße. Darauf hat die österreichische Entwicklungsorganisation „Jugend Eine Welt" anlässlich des Internationalen Tags der Straßenkinder (12. April) aufmerksam gemacht.
Weltweit. Die vollständige Bibel ist im vergangenen Jahr in mindestens 16 Sprachen erstmals übersetzt worden. Teilübersetzungen gab es in 105 neuen Sprachen. Wie der Weltbund der Bibelgesellschaften (UBS) am Dienstag mitteilte, liegt der vollständige Text des Alten und Neuen Testaments somit jetzt in 769 Sprachen vor. Neu hinzugekommen seien 2024 beispielsweise Übertragungen in Sprachen, die in Indien, Tansania oder Burkina Faso gesprochen werden.
In Estland sind kirchliche Verbindungen zum orthodoxen Patriarchat von Moskau künftig untersagt. Ein entsprechendes Gesetz hat das estnische Parlament am Mittwoch verabschiedet. Hintergrund ist die Unterstützung des Patriarchats für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
USA. Im Bundesstaat Kansas hat Erzbischof Joseph Naumann am Donnerstag die Trauerfeier für einen vor einer Woche erschossenen katholischen Pfarrer geleitet. Der 57-jährige Arul Carasala war am 3. April vor seinem Pfarrhaus in der Stadt Seneca getötet worden. Der gebürtige Inder arbeitete seit zwei Jahrzehnten als Seelsorger in verschiedenen Kirchengemeinden der Erzdiözese.
Deutschland. 120 Jesuiten aus aller Welt haben sich solidarisch mit ihrem inhaftierten Nürnberger Mitbruder und Klimaaktivisten Pater Jörg Alt erklärt. Dessen Warnungen vor einem Klimakollaps seien real, heißt es in einem Offenen Brief.
Italien. Umweltschutz und kollektive Weisheit statt Verschwendung und Einsamkeit: Mit einem Kunst- und Sozialprojekt im Komplex Santa Maria Ausiliatrice beteiligt sich der Vatikan an der diesjährigen Architektur-Biennale (10. Mai bis 23. November) in Venedig.
Österreich
Wien. Militärbischof Werner Freistetter hat einen umfassenden Reformprozess für die österreichische Militärdiözese eingeleitet. Durch die Neuordnung der Strukturen solle die Arbeit der katholischen Militärseelsorge "in Zukunft noch effizienter und wirkungsvoller" gestaltet werden.
Wien. Nach sechs Monaten geleisteter Winternothilfe hat die Caritas der Erzdiözese Wien Bilanz gezogen: 10.000 Anrufe beim Caritas-Kältetelefon, 36.000 verteilte Mahlzeiten in der Gruft und 20.500 Besuche in 42 Wärmestuben. Die Hilfe sei so groß „wie noch nie" gewesen.
Niederösterreich. Pius Maurer (54) bleibt weitere sechs Jahre Abt des Zisterzienserstifts Lilienfeld. Maurer wurde 2019 zum Abt gewählt und muss sich alle sechs Jahre einer Vertrauensabstimmung durch seine Mitbrüder stellen.
Salzburg. Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Salzburg intensiviert ihren Austausch mit der päpstlichen Lateran-Universität und dem Päpstlichen Athenaeum Sant'Anselmo. Die Kooperation, die einen erleichterten und strukturierten Austausch von Studierenden und Lehrenden zwischen den Universitäten ermöglichen soll, ist einmalig im deutschen Sprachraum und wird über das „Erasmus+"-Programm organisiert.
Oberösterreich. Derzeit sind 36 Missionare aus Oberösterreich in aller Welt tätig.
Niederösterreich. Der Salesianerorden und die Bevölkerung von Amstetten erinnern dieser Tage in besonderer Weise an vier Priester, die vor fünf Jahren an Covid verstarben. Innerhalb von elf Tagen starben im April 2020 die beliebten Amstettner Salesianer P. August Pauger (93), P. Josef Pucher (86), P. Roman Stadelmann (93) und P. Josef Parteder (82) am Coronavirus.
Vienna City Marathon: Sieger Abadi dankt Jungfrau Maria
Der Überraschungssieger des Vienna City Marathons vom Sonntag, der Äthopier Haftamu Abadi, hat sich bei der Jungfrau Maria für seinen Erfolg bedankt. "Heilige Maria, meine Mutter, ich danke dir erneut. Niemand wird beschämt, der bei dir Fürsprache sucht. Die Ehre und der Dank gebühren dir", postete der Athlet am Abend nach dem Sieg auf Instagram. Stunden davor hatte er in einer Zeit von 2:08:28 das prestigeträchtige Rennen in Wien mit 45.000 Beteiligten für sich entschieden. Mit erst 21 Jahren ist er der jüngste Sieger in der 42-jährigen Geschichte des Laufes.
Bereits im Zieleinlauf am Sonntag hatte Abadi ein in die Tasche gestecktes Andachtsbild von Maria mit dem Jesuskind hervorgezogen, es in die Kameras gehalten und nach dem Überqueren der Ziellinie - bei dem er sich bekreuzigte - geküsst. Er kniete sich zudem auf den Boden, verbeugte sich in alle Himmelsrichtungen und deutete in Richtung Himmel. Abschließend zog er noch seine Adidas-Schuhe aus und küsste sie ebenfalls. Auch gegenüber Journalisten verwies der orthodoxe Christ auf seinen Glauben. Er bete jeden Morgen und jeden Abend und gehe fast jeden Tag in die Kirche, berichtete die „Krone" in der Montagausgabe über Abadi.
Foto aus Video ORF ON.
Auch das noch...
Großes ökumenisches Osterfest in Wien
2025 feiern alle Kirchen zum gleichen Datum (20. April) Ostern. Das wollen die Kirchen auch mit einem gemeinsamen österlichen Gottesdienst feiern. Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) lädt am Samstag, 26. April, gemeinsam mit der Diözesankommission für ökumenische Fragen der Erzdiözese Wien und der Stiftung Pro Oriente zu einer ökumenischen Ostervesper. Die Feier steht unter dem Motto „gemeinsam glauben - gemeinsam feiern".
Die Feierlichkeiten beginnen zeitgleich an vier Orten in der Wiener Innenstadt, wo ab 15.30 Uhr ökumenische Begegnungen stattfinden: in der griechisch-orthodoxen Dreifaltigkeitskathedrale (Fleischmarkt 13), in der reformierten Stadtkirche (Dorotheergasse 16), in der altkatholischen Pfarrkirche St. Salvator (Wipplingerstr. 6) und in der griechisch-katholischen Kirche St. Barbara (Postgasse 8). Die Teilnehmenden ziehen dann in einem Sternmarsch zum Stephansdom, wo um 16.30 Uhr eine ökumenische Ostervesper stattfindet.
Jerusalemer Benediktiner weihen neue Glocken
115 Jahre nach der Kirchweihe bekommt die deutschsprachige Jerusalemer Benediktinerabtei Dormitio zwei neue Glocken. Die Glocken aus dem Passauer Traditionsbetrieb Perner werden am Donnerstag gesegnet und in der Osternacht erstmals erklingen, sagte der Abt der Gemeinschaft, Nikodemus Schnabel, der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Eine der Glocken werde „im Namen des Heiligen Nikodemus läuten und von den Gaben des Heiligen Geistes singen". Die zweite Glocke werde unter der Schirmherrschaft des heiligen Georg „für den Frieden in der Heiligen Stadt Jerusalem und auf der ganzen Welt" beten, heißt es in der Einladung zur Glockenweihe.
Die Glocken wurden durch mehrere Spenden finanziert. Sie ergänzen das bisherige Geläut aus vier Glocken. Diese erklangen erstmals wenige Tage vor der Weihe der Abteikirche am 3. April 1910.
Antisemitismus: Theologe Tück gegen Zensur von Bach-Passionen
In die Debatte um antijudaistische Gehalte in der Passionsmusik Johann Sebastian Bachs (1685-1750) hat sich nun auch der Wiener Theologe Jan-Heiner Tück eingemischt: Zur Frage, ob angesichts des grassierenden Antisemitismus und der erhöhten Sensibilität für antijudaistische Motive und Stereotype auch in der geistlichen Musik auf die Aufführungen von Bachs Matthäus- und Johannes-Passion verzichtet werden sollte, formulierte Tück auf dem Online-Portal „communio.de" einen Einspruch:“"Hände weg von Bach". Gewiss könne Musik ein „Transmissionsriemen" für judenfeindliche Einstellungen sein, aber das reale Problem des Antisemitismus schaffe man nicht aus der Welt, „indem man Verbote ausspricht, Zensuren vornimmt oder kanonische Texte umschreibt", so Tück.
Tück reagierte damit auf eine Debatte, in der sich u.a. der niedersächsische Antisemitismus-Beauftragte Gerhard Wegner mit dem Vorschlag zu Wort gemeldet hatte, aus Solidarität mit den Juden auf Aufführungen der Passionen zu verzichten.
Bei Bach gebe sehr wohl auch andere Töne, verwies Tück auf einen Choral in der Johannes-Passion, in dem auf die Frage „Wer hat dich so geschlagen?" nicht etwa mit „die Juden" geantwortet werde, sondern mit „Ich, ich und meine Sünden". Zudem sei fraglich, ob ausgerechnet die Zuhörer von Bach-Passionen "einen Hotspot heutiger Judenfeindschaft" darstellen würden - diesen müsse man neben den politisch rechten und linken Lagern eher in Form des islamischen „importierten Antisemitismus" sehen, so Tück.
Forscher: Mönche im Mittelalter banden Bücher mit Robbenfell
Mit moderner Technik sind Forscher einem Geheimnis alter Klosterbibliotheken auf die Spur gekommen: Wie das Online-Journal „Royal Society Open Science" berichtete, wurden Einbände von mittelalterlichen Handschriften wiederholt aus dem Fell von Flossentieren gefertigt.
Forscher hatten die Originaleinbände von Büchern aus dem 12. und 13. Jahrhundert in der Bibliothek der Zisterzienser in Clairvaux und in weiteren Abteien mit Methoden auf biomolekularer Ebene untersucht. Die Analysen ergaben, dass zumeist die Felle verschiedener Robbenarten verwendet wurden. Bartrobben, Seehunde und eine Sattelrobbe aus Populationen in Skandinavien, Schottland und Island oder Grönland identifizierten die Forscher.
Video vom Papst im Unterhemd bringt Vatikan in Verlegenheit
Die viralen Handy-Videos vom spontanen Ausflug, den Papst Franziskus am Donnerstag in den Petersdom machte, haben unterschiedlichste Reaktionen ausgelöst. Viele am Vatikan akkreditierte Medienvertreter versuchten zunächst, die Echtheit der von manchen als verstörend empfundenen Bilder zu überprüfen. Die Videos zeigen den Papst im Rollstuhl, in dunklen Hosen und im weißen Unterhemd mit langen Ärmeln, darüber eine gestreifte Decke. Der ihn schiebende Pfleger Massimiliano Strappetti trägt kein Sakko.
Die in den Videos zu sehenden Reaktionen der Menschen auf ihre überraschende Begegnung mit dem Kirchenoberhaupt sind unterschiedlich. Zunächst begegnet der Papst einem Buben und fragt ihn nach seinem Namen. Das Kind nennt seinen Namen, dann wird ihm der Papst („Il Papa") vorgestellt. Der Bub reagiert mit dem Gruß: "Hi Papa" und geht weiter. Als Nächstes wird ein junges Paar mit einem Baby gezeigt. Der Vater mit dem Baby im Tragegurt kniet nieder, reicht dem Papst das Kind hin, der segnet es.
Vatikan zeigt die Bilder nicht
Die Nachrichtenagentur Reuters sicherte sich schließlich einige der Videos und verbreitete dazu die Nachricht, dass sich der Papst erstmals seit seiner Wahl in ziviler Kleidung gezeigt habe. Anders das vatikaneigene Online-Portal „Vatican News": Es zeigte die ungewöhnlichen Bilder nicht, sondern wählte ein Archivbild vom Sonntag. Es zeigt den Papst in seinem offiziellen weißen Gewand mit Kopfbedeckung, während er im Rollstuhl die Heilige Pforte des Petersdoms durchquert.
Kommentare von Nutzern im Netz reichten von Empörung („Der Papst spielt Zivilist") bis hin zu Bewunderung und Respekt für das öffentliche Zeigen von Schwachheit und Menschlichkeit.