JA 

die neue Kirchenzeitung

 15.  September 2024 

Lesungen:  Jes 50,5-9a; Jak 2,14-18;  Evangelium: Mk 8,27-35.

Doppelt pikant

Das Stift Lilienfeld hat sich von der Teilnahme eines Paters an einer FPÖ-Parteiveranstaltung in Wilhelmsburg distanziert, bei der jener auch das Wort ergriffen hat.
Abt Pius Maurer: „Die Kirche gibt grundsätzlich keine Wahlempfehlung für irgendeine Partei ab. Das gilt natürlich auch für die Patres im Bereich des Stiftes Lilienfeld."

Die Sache ist doppelt pikant.
Kurz zuvor hatte der Abt heftige Kritik am FPÖ-Wahlplakat mit dem Slogan „Euer Wille geschehe" geübt. Den zentralen Satz „Dein Wille geschehe" aus dem Vater Unser leicht verändert („Euer Wille geschehe") für politische Wahlwerbung zu nützen, hielt er für „geschmacklos".
Und: Besagter junger Pater ist Enkelsohn eines prominenten ÖVP-Politikers, der 23 Jahre Mitglied des Nationalrates und 11 Jahre dessen Zweiter Präsident gewesen ist.  P. Udo

Bischof Kräutler kritisiert Arbeitspapier der Weltsynode: Thema Frauenweihe fehlt!

Der austro-brasilianische emeritierte Bischof Erwin Kräutler hat das Arbeitspapier von Papst Franziskus für die bevorstehende Weltsynode im Vatikan kritisiert. In einem Beitrag für die Zeitschrift „Herder Korrespondenz"  beklagt er eine fehlende Berücksichtigung des Themas Frauenweihe.
Er verstehe nicht, so Kräutler, warum Franziskus gerade das Thema der Weihe von Frauen in der Kirche aus dem Synodenprogramm gestrichen „und, wie es scheint, auf den Sankt Nimmerleinstag hinausgeschoben hat".
Zwei Kommissionen hätten zur Frage der Priester- und Diakonenweihe in der Geschichte der christlichen Urgemeinde „herumgewühlt" und seien „auf keinen grünen Zweig gekommen", weil beides historisch nicht nachweisbar gewesen sei. „Es geht, um Gottes Willen, doch nicht darum, was vor zweitausend Jahren tatsächlich gegolten hat oder nicht, sondern es geht um Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit", so Kräutler.
Petrinisch – marianisch: Psychologischer Nonsens
Das Argument, dass Männer in der Kirche „petrinische" und Frauen „marianische" Aufgaben wahrnähmen, also jeweils nach dem Vorbild des Apostels Petrus beziehungsweise der Gottesmutter wirken sollten, bezeichnete der emeritierte Amazonas-Bischof als „psychologischen Nonsens". „Es gibt sie und wird sie immer geben: petrinische Frauen, aber auch marianische Männer. Und umgekehrt!"
Vom 2. bis 27. Oktober tagt in Rom die zweite und abschließende Vollversammlung der laufenden Weltsynode. Sie steht unter dem Thema „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung". Dabei geht es insbesondere um eine neue Kultur der gemeinsamen Beratung und von Reformprozessen innerhalb der Kirche. Im Juli hatte Papst Franziskus das dazugehörige Arbeitspapier, das sogenannte Instrumentum laboris, veröffentlicht. Es trägt den Titel „Wie wir eine missionarisch-synodale Kirche sein können".
Der aus Vorarlberg stammende Bischof Erwin Kräutler war von 1981 bis 2015 Bischof der flächenmäßig größten brasilianischen Diözese Xingu. Er engagiert sich seit mehr als 50 Jahren für die Rechte Indigener und für Umweltschutz in Südamerika.

Der Papst, der es allen zeigte: Franziskus beendet längste Reise

Ein Papst am Ende. Sein Pontifikat so gut wie abgeschrieben. Das nächste Konklave nach Gesundheitskrisen des annähernd 88-Jährigen schon in Sicht. Seine Gegner nutzen jeden Moment der Schwäche, um dem Papst einen Mangel an Regierungsfähigkeit oder Schlimmeres zu unterstellen - und das Bild eines steuerlosen Kirchenschiffs mit 1,4 Milliarden Passagieren zu zeichnen. So tönte es zuletzt in mancher Analyse über Papst Franziskus.

Doch der argentinische Papst ist zäh. Den ultimativen Beweis dafür lieferte er mit der längsten Reise seiner nun schon über elfjährigen Amtszeit. Zwölf Tage lang besuchte er Länder, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Indonesien, Papua-Neuguinea, Osttimor und Singapur. Alle weit von Rom entfernt, in jedem eine andere Zeitzone. Das Wetter wechselte stetig, angenehm war es nie: heiß, windig, versmogt mit Luftfeuchtigkeit bis zu 90 Prozent.

Franziskus schenkt jenen Aufmerksamkeit, die sie international nur selten bekommen und erfüllt den Anspruch, mit dem er 2013 angetreten ist: Das Oberhaupt einer Kirche der Armen zu sein.

Papst fordert in Papua-Neuguinea Gerechtigkeit und Respekt für Frauen

Papst Franziskus hat in Papua-Neuguinea Frieden und Gerechtigkeit angemahnt. Der Reichtum an Boden- und Meeresressourcen des pazifischen Inselstaats sei „von Gott für die ganze Gesellschaft bestimmt", sagte er am Samstag in der Hauptstadt Port Moresby. 

Die Bevölkerung müsse bei der Verteilung der Erlöse, die internationale Konzerne mit den Bodenschätzen erzielten, angemessen berücksichtigt werden, forderte Franziskus in seiner Ansprache im größten Konferenzzentrum der Stadt, dem APEC Haus. 

Ebenso mahnte der Papst bessere Versorgung in Gesundheit und Bildung sowie menschenwürdigere Arbeitsbedingungen an. Zugleich zeigte er sich fasziniert von der „enormen Vielfalt" des Landes mit Hunderten Inseln, über 800 Sprachen und ethnischen Gruppen.

Appell zum Ende der Gewalt

„Ich hoffe insbesondere, dass die Gewalt zwischen den Stämmen endet, die leider viele Opfer fordert, ein friedliches Zusammenleben verunmöglicht und die Entwicklung behindert", betonte der Papst. 

Die Christen, die in Papua-Neuguinea 95 Prozent der Bevölkerung ausmachen, ermutigte er, mit den öffentlichen Einrichtungen und Menschen aller Konfessionen und Religionen für das Gemeinwohl zu arbeiten. 

Entwicklung vor allem durch Frauen

Zuvor hatte der Papst am Samstagmorgen bei einem Höflichkeitsbesuch in der Residenz von Papua-Neuguineas Generalgouverneur Robert Dadae in Port Moresby mehr Respekt für Frauen in Papua-Neuguinea angemahnt. „Vergessen Sie nicht, dass Frauen ein Land vorantreiben", sagte Franziskus. Frauen hätten die Fähigkeit, Leben zu geben, ein Land aufzubauen. Sie seien an erster Stelle der menschlichen Entwicklung.

In dem Land mit gut 10 Millionen Einwohnern leiden Frauen unter den patriarchalen Strukturen und damit verbundener Gewalt und Diskrimierung. Die Zahl der Berichte über gezielte Vergewaltigungen steigt. Auch die meisten Opfer der immer noch weit verbreiteten Hexenverfolgung in Papua-Neuguinea sind Frauen. Weiter existieren Fälle von Zwangsverheiratung. 

Osttimor feiert den Papst wie einen Superstar

Zum ersten Mal seit der Unabhängigkeit Osttimors 2002 hat das Land einen Papst empfangen. Mit 98 Prozent Anteil an der Bevölkerung ist es der katholischste Flächenstaat der Welt. 

Franziskus wurde wie ein Superstar gefeiert.

Am Dienstagnachmittag hat er in Osttimors Hauptstadt Dili die größte Messe seiner zwölftägigen Reise nach Asien und Ozeanien gefeiert. An dem Gottesdienst unter freiem Himmel nahmen nach Behördenangaben etwa 600.000 Menschen teil. Damit war fast die Hälfte der timoresischen Bevölkerung von rund 1,4 Millionen Menschen anwesend. In der auf Spanisch gehaltenen Predigt des Papstes, die auch in die Landessprache Tetum übersetzt wurde, lobte das Kirchenoberhaupt die Menschen in Osttimor für ihren Kinderreichtum. 

Papst ermutigt Osttimors Jugend, Lärm zu machen

Mit einem Jugendtreffen hat sich Papst Franziskus aus dem katholischen Osttimor verabschiedet. Die rund 3.000 junge Menschen aus allen Distrikten des Landes ermutigte das Kirchenoberhaupt am Mittwochmorgen in einem Konferenzzentrum, ruhig „Lärm zu machen" und Großes zu träumen, zugleich für Versöhnung einzutreten. Etwa 46 Prozent der Bevölkerung Osttimors sind unter fünfzehn Jahren alt. Viele Kinder und Jugendliche leben in Armut und besuchen keine Schule, die Kindersterblichkeit ist hoch, Alkoholismus und Gewalt sind unter Jugendlichen weitverbreitet. Doch in den kurzen Stellungnahmen, die Teilnehmende bei Treffen in Anwesenheit des Papstes abgaben, ging es vor allem um den schädlichen Einfluss des Handys.

Papst fordert im reichen Singapur Einsatz für die Schwächsten

In Singapur hat Papst Franziskus besondere Aufmerksamkeit für die Schwächsten der Gesellschaft gefordert. In seiner Ansprache vor den politischen Verantwortungsträgern des fünftreichsten Landes der Erde am Donnerstagmorgen mahnte er vor allem Unterstützung für ältere Menschen, „deren Mühen den Grundstein für das Singapur gelegt haben", wie für die vielen Gastarbeiter an, „die so viel zum Aufbau der Gesellschaft beitragen und denen ein angemessener Lohn garantiert werden muss".

Rund 1,5 Millionen Arbeitsmigranten leben in dem 5,6-Millionen-Einwohner-Land, das nicht einmal zweimal so groß wie Wien ist. Knapp die Hälfte von ihnen fällt in die unteren Einkommensklassen, Menschen aus Indien, Myanmar oder Bangladesch arbeiten etwa als Haushaltshilfen oder auf Baustellen.

In dem harmonischen „Mosaik von Ethnien, Kulturen und Religionen"…

… lobte Franziskus den konstruktiven Dialog in Singapur, der Extremismus und Intoleranz verhindere. Gegenseitiger Respekt, Zusammenarbeit und Dialog seien entscheidende Bedingungen für den Erfolg und die Stabilität des Landes, so der Papst.

Papst Franziskus hat die Menschen in Singapur an den Wert von Respekt und Mitmenschlichkeit erinnert. „Es gibt in der Tat kein gutes Werk, hinter dem nicht sehr wahrscheinlich geniale, starke, reiche und kreative Menschen stehen, aber immer auch schwache Frauen und Männer wie wir, für die es ohne Liebe kein Leben, keinen Antrieb, keinen Grund zum Handeln, keine Kraft zum Aufbauen gibt", sagte Franziskus in seiner Predigt bei der Messe mit rund 50.000 Menschen im Nationalstadion von Singapur.

Die katholische Kirche in Singapur, der knapp 400.000 der rund sechs Millionen Einwohner des Stadtstaats angehören, sei reich an Gaben, lebendig, im Wachstum begriffen und „in konstruktivem Dialog mit den verschiedenen anderen Konfessionen und Religionen, mit denen sie dieses wunderbare Land teilt", lobte Franziskus. 

Orchideen-Züchtung in Singapur nach Papst Franziskus benannt

Papst Franziskus wurde bei seinem Staatsbesuch in Singapur mit einer eigens gezüchteten Orchideenhybride geehrt. Die nach ihm benannte Orchidee wurde dem Oberhaupt der katholischen Kirche am Donnerstag bei der Begrüßungszeremonie im Parlament präsentiert.

Die Orchidee für Franziskus heißt mit vollem Namen „Dendrobium Seine Heiligkeit Papst Franziskus". 

Die Orchidee ist die Nationalblume Singapurs. Mehr als 100 Staats- und Regierungschefs wurden bereits mit einer nach ihnen benannten Orchidee geehrt. 

Hilfswerk ICO setzte im Vorjahr 79 Projekte im Nahen Osten um

Rund 1,1 Millionen Euro hat das Linzer Hilfswerk „Initiative Christlicher Orient" (ICO) im vergangenen Jahr für Hilfsprojekte im Nahen Osten aufgewendet. Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht 2023 hervor, den die ICO jetzt veröffentlicht hat. 79 Projekte wurden damit verwirklicht; 31 in Syrien (ca. 465.000 Euro), 24 im Libanon (ca. 390.000 Euro), 18 im Irak (ca. 156.000 Euro), 4 in Palästina (ca. 45.000 Euro) und 2 in der Türkei (ca. 28.000 Euro). Neben der Hilfe vor Ort ist die Information über den Nahen Osten und die Christinnen und Christen vor Ort die zweite Hauptaufgabe der ICO. 
23 Prozent der ICO-Hilfsmittel flossen 2023 in Schul- und Bildungsprojekte, 18 Prozent in Winternothilfe, 14 Prozent in Hilfe nach dem verheerenden Erdbeben vom Februar 2023 in Syrien und der Türkei, 13 Prozent in Nahrungsmittelhilfe, der Rest in verschiedene weitere Sozialprojekte. Die Hilfe kommt - je nach Projekt - Christen und/oder Muslimen zugute. Die Projektpartner sind stets christliche Einrichtungen oder Kirchen.
Foto: ICO.
 

Kirche leistete im Vorjahr 136 Millionen Euro Entwicklungshilfe

Fast 136 Millionen Euro für 3.300 Projekte in 125 Ländern: So lautet die am Montag vorgelegte Bilanz des Jahres 2023 für die Entwicklungshilfe der Katholischen Kirche Österreich. Der für die internationale Zusammenarbeit zuständige Bischof Werner Freistetter präsentierte diese in Graz zusammen mit Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl, der unlängst von Projektbesuchen in Afrika zurückkam. Der mit 17 Millionen Euro größte Anteil der kirchlichen Hilfe ging im Vorjahr demnach an insgesamt 121 Projekte der Ukrainehilfe.
 

NR-Wahlen: Kirche drängt auf schrittweise Erhöhung des EZA-Budgets

Die Katholische Kirche drängt auf eine nachhaltige und schrittweise Erhöhung des Budgets für die Entwicklungszusammenarbeit (EZA). Die nächste Regierung sei gefordert, eine „vorausschauende Weiterentwicklung" der EZA zu betreiben und dabei politische, soziale und ökologische Faktoren stärker zu beachten. Dazu zähle auch eine schrittweise jährliche Erhöhung der bilateralen EZA um 0,05 Prozent des Brutto-Nationalprodukts, um so zukünftig von den aktuell 0,38 Prozent auf das internationale EZA-Ziel von 0,7 Prozent zu kommen. Das betonte die Leiterin der „Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission" (KOO), Anja Appel, bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Wien. 
Zuletzt betrugen die österreichischen Ausgaben für die EZA rund 1,8 Mrd. Euro. Eine Erhöhung um 0,05 Prozent pro Jahr würde eine Steigerung von jährlich rund 240 Millionen Euro bedeuten. 
 

Hilfsorganisationen: Jeder 10. Spendeneuro stammt aus Testamenten

110 Millionen Euro haben die Österreicherinnen und Österreicher 2023 für gemeinnützige Hilfsprojekte gespendet. Jeder zehnte Spendeneuro stammte dabei laut Berechnungen des „Fundraising Verband Austria" aus einem Testament. Anlässlich des Internationalen Tags des Testaments am 13. September wies auch die Hilfsorganisation „Jugend Eine Welt" auf die Wichtigkeit von Erbschaftsschenkungen und Unterstützungsmöglichkeiten hin. „Für soziale Organisationen wie 'Jugend Eine Welt' sind testamentarische Zuwendungen oft die einzige Möglichkeit, dringend notwendige Maßnahmen und wichtige Projekte zu finanzieren", erklärte „Jugend Eine Welt"-Geschäftsführer Reinhard Heiserer in einer Aussendung.

Neue Maori-Königin ist Katholikin

Mit der erst 27-jährigen Ng Wai hono i te po Paki haben die Maori Neuseelands am 5. September eine katholische Königin bekommen: Die über rund eine Million Ureinwohner des Inselstaates herrschende Monarchin, deren Position weitgehend zeremonieller Natur ist, wurde im Jahr 2006 als Neunjährige auf Wunsch ihrer Großmutter, der ersten Frau an der Spitze des Volkes, getauft und gefirmt, geht aus einem Bericht des Portals CathNews New Zealand anlässlich der Amtseinführung hervor. Die Erstkommunion und Firmung folgten demnach ein Jahr später. 
Ng Wai folgt als zweite Maori-Königin nach ihrer Großmutter väterlicherseits, Te Arikinui Dame Te Atairangikaahu. Diese bat in ihrem Testament vor dem Tod 2006 den inzwischen ebenfalls verstorbenen Weihbischof von Hamilton und ersten katholischen Maori-Bischof, Max Takuira Matthew Mariu, er möge ihre Enkelin taufen. 
Ihr Kinn-Tattoo erhielt sie als 19-Jährige als Geschenk an ihren Vater und seine Jahre am Thron.
Foto: CathNews New Zealand.

Kurznachrichten 

Russland. Papst Franziskus hat den deutschen Jesuiten Stephan Lipke (48) zum neuen Weihbischof im westsibirischen Nowosibirsk ernannt. Der in Essen Geborene ist seit März 2020 Generalsekretär der Russischen Bischofskonferenz, der bisher nur fünf Bischöfe angehörten.

 

Mosambik. Das Hilfswerk „Kirche in Not" hat auf die dramatische Situation im afrikanischen Mosambik hingewiesen. In der Konfliktregion Cabo Delgado herrsche eine Hungersnot. Viele Menschen leben in Vertriebenenlagern. Aus Furcht vor Angriffen islamistischer Truppen hätten die Menschen Angst, in ihre Heimatdörfer zurückzukehren. Deshalb lägen viele Felder brach, was die Hungerkrise verstärke.

 

Kroatien. Akte von Vandalismus gegen serbisch-orthodoxe Kirchen in Kroatien sorgen für politische Spannungen. Diese Woche hatten Unbekannte zwei Gotteshäuser in der zentralkroatischen Stadt Petrinja mit Symbolen des rechtsextremen Ustascha-Regimes beschmiert. 

 

Deutschland. Der Theologe und Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer ist im Alter von 80 Jahren in Berlin gestorben. Schorlemmers spektakuläre Aktion „Schwerter zu Pflugscharen" beim Kirchentag 1983 in Wittenberg war ein Meilenstein der DDR-Friedensbewegung und machte den evangelischen Oppositionellen international bekannt. 

 

Frankreich. Eine weitere Etappe bei der Restaurierung von Notre-Dame ist geschafft. Am Donnerstag hat die weltberühmte Pariser Kathedrale acht Glocken zurückerhalten, die künftig wieder im Nordturm hängen werden. 

 Nigerias Arzneimittelbehörde warnt vor einem „Wunderwasser" und weiteren „Wunderprodukten" mit religiösem Hintergrund. Vertrieben werden diese von der evangelikalen Kirche des Fernsehpredigers Jeremiah Fufeyin, wie der britische Sender BBC am Dienstag berichtete. 

Österreich

Wien. Drei große kirchliche Organisationen - die Katholische Aktion, das Umweltbüro und die Katholische Jugend der Erzdiözese Wien - unterstützen den Aufruf der „Scientists For Future", die Nahrungsmittel-Versorgung in Österreich zu schützen. Die Kritik der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler richtet sich vorrangig gegen die Bodenversiegelung und Zerstörung von Anbauflächen durch Straßenbau und Gebäude. So sollen im Zeitraum von 1999 bis 2020 die Ackerflächen in Österreich um 72.000 Hektar geschrumpft sein. 

 

Die Vorarlberger Abtei Mariastern-Gwiggen steht unter einer neuen Führung. Sr. Maria-Stella Krimmel, die bisherige Priorin des in Hohenweiler nördlich von Bregenz liegenden Zisterzienserinnenklosters, wurde am Sonntag zur Nachfolgerin der verstorbenen Äbtissin Maria Hildegard Brem gewählt. 

 

Tirol. Der Zisterzienser Cyrill Greiter ist neuer Abt von Stift Stams. Der 53-jährige Ordensmann wurde vom Konvent am Donnerstag zum Nachfolger von Abt German Erd (76) gewählt.

 

Tirol. Am Sonntag wurde das zehnjährige Bestehen des Jakobskreuzes im Pillerseetal gefeiert. Das begehbare knapp 30 Meter hohe Jakobskreuz steht auf 1.456 m Seehöhe am Gipfel der Buchensteinwand. 

Liberale Muslimin schießt auf Marienbild

Die Schweizer Bischöfe haben Kritik an der grün-liberalen Politikerin Sanija Ameti geübt, die eine Darstellung der Jungfrau Maria mit dem Kind bei Schießübungen als Zielscheibe verwendet und Fotos davon in Sozialen Medien veröffentlicht hat. 
Die 32-jährige PR-Beraterin und Politikerin aus dem Züricher Stadtparlament, die sich selbst als agnostische Muslimin bezeichnet, hat infolge der Aufregung die Fotos wieder gelöscht und sich für ihre provokante Veröffentlichung entschuldigt. 

Auch das noch...

Politik unterstützt zentrale Forderungen der Ordensspitäler

Die Ordensspitäler in Österreich sehen sich in ihren Forderungen von der Politik bestätigt. Im Vorfeld der Nationalratswahl haben die heimischen Ordensspitäler einen Fragenkatalog mit den wichtigsten gesundheitspolitischen Themen an die Parteien übermittelt. Die zentralen Forderungen würden bei den Parteien auf breite Unterstützung treffen, hieß in einer Presseaussendung am Dienstag. Auch die Leistungen der Ordensspitäler Österreichs würden von allen Parteien hochgeschätzt und als wichtiger und unverzichtbarer Teil des österreichischen Gesundheitssystems gesehen. 

Vier Parteien - ÖVP, SPÖ, FPÖ und Grüne - hätten die Fragen ausführlich beantwortet. Ein klares Bekenntnis zur Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und gemeinnützigen privaten Gesundheitseinrichtungen sowie eine gesetzliche Absicherung der Trägervielfalt sei von den politischen Entscheidungsträgern bekräftigt worden. 

In den 23 Ordensspitälern werden jedes Jahr rund zwei Millionen Patientinnen und Patienten behandelt und über 233.000 Operationen durchgeführt. 

 

Frankreichs Bischöfe öffnen Archive zu Abbe Pierre vorzeitig

Nach schweren Vorwürfen gegen den als „Vater der Obdachlosen" bekannt gewordenen Armenpriester Abbe Pierre (1912-2007) haben die katholischen Bischöfe Frankreichs entsprechendes Archivmaterial freigegeben. Es werde ab sofort allen berechtigten Personen zur Verfügung gestellt, insbesondere Forschern und Journalisten, heißt es in einer Mitteilung der Französischen Bischofskonferenz vom Donnerstag. Ohne die Freigabe wären die Dokumente erst 75 Jahre nach dem Tod Abbe Pierres - also 2082 - einsehbar gewesen.

Dem Ordensmann werden sexuelle Übergriffe gegen Frauen und Minderjährige vorgeworfen. 

In Frankreich galt der Priester viele Jahre als eine Art nationale Ikone. Der Name, unter dem er bekannt wurde, stammt aus dem Zweiten Weltkrieg, als er in der Resistance Widerstand gegen die deutschen Besatzer leistete. Lange stand der Sozialaktivist auf Platz eins der beliebtesten Franzosen

Kloster Säben: Schlüssel an Heiligenkreuzer Zisterzienser überreicht

Ein neuer Abschnitt der Geschichte hat für das Südtiroler Kloster Säben begonnen: Der Heiligenkreuzer Zisterzienser P. Kosmas Thielmann (58) erhielt am Samstag im Rahmen eines Festgottesdienstes von Ortsbischof Ivo Muser die Kloster- und Tabernakelschlüssel überreicht, um ab sofort seine Tätigkeit als Seelsorger für Pilger und Touristen am „Heiligen Berg Tirols" aufzunehmen. Auch der Heiligenkreuzer Abt Maximilian Heim, die bis 2021 in Säben amtierende Benediktinerinnen-Äbtissin Ancilla Hohenegger, Vertreter der Landespolitik und zahlreiche Gläubige wohnten der Zeremonie bei. 

Das Stift Heiligenkreuz hatte nach vorausgehenden Anfragen, Kontakten und Vor-Ort-Besuchen im März entschieden, die Pilgerseelsorge im Kloster Säben zu übernehmen, woraufhin die Ernennung P. Thielmanns zum Pilgerseelsorger durch Bischof Muser und nun auch die offizielle Amtseinführung folgte. Der im deutschen Essen geborene Theologe, Jurist, Mediziner und Priester, der seit 2003 dem Stift Heiligenkreuz angehört, wird neben den Aufgaben auf Säben auch als Seelsorger in den Südtiroler Pfarren Klausen, Gufidaun, Waidbruck, Kollmann, Latzfons und Feldthurns wirken.

Archäologische Ausgrabungen datieren den Beginn der christlichen Geschichte in Säben auf das 5. Jahrhundert. Die hier errichtete Kirche war Bischofssitz seit dem 605 verstorbenen Bischof Ingenuin - vierzig Nachfolger wurden hier bestattet - und zudem auch Ausgangspunkt für die Missionstätigkeit der Bischöfe weit in die ladinischen Täler hinein. Um das Jahr 1000 wurde der Bischofssitz unter Bischof Albuin endgültig nach Brixen verlegt. 

 

Bundeskanzleramt feiert 175 Jahre Kultusamt

Das Kultusamt, Österreichs oberste staatliche Religionsbehörde, gedenkt seiner Gründung vor 175 Jahren. Als Gründungsdatum gilt der 29. Juli 1849, wie das Kultusamt am Donnerstag in einer Aussendung mitteilte. Zuständig ist die dem Bundeskanzleramt seit 2014 zugeordnete Behörde für 16 gesetzlich anerkannte Kirchen und Religionsgesellschaften sowie 11 religiöse Bekenntnisgemeinschaften. Laut Kultusamt sind aktuell mehr als 76 Prozent der österreichischen Bevölkerung Angehörige einer Kirche oder Religionsgemeinschaft. 

Hilfswerk Mary's Meals: Schulmahlzeiten für 2,4 Millionen Kinder

Eine beeindruckende Bilanz hat das internationale Hilfswerk Mary's Meals in Wien vorgestellt. Derzeit würden 2,4 Millionen Kinder in 17 der ärmsten Länder der Welt von der 2002 in Schottland gegründeten Ernährungsinitiative profitieren, durch eine tägliche warme Schulmahlzeit. Diese sei sowohl ihrer Gesundheit als auch ihrem Unterrichtsbesuch förderlich, erklärte der ehrenamtliche Mary's-Meals-Obmann für Österreich, der Mediziner Christian Stelzer, am Sonntag in Wien. 
Weiterhin bewahrheite sich, dass der Ansatz der Hilfsorganisation eine „einfache und wirkungsvolle Lösung zur Überwindung des Hungers in der Welt" darstelle, hieß es: Mit einer Spende von 22 Euro könne eine tägliche Mahlzeit für ein Kind über ein ganzes Schuljahr gesichert werden, womit die Kosten pro Mahlzeit bei umgerechnet nur 11 Cent liegen. Möglich sei dies durch die Mitwirkung vieler ehrenamtlicher Helfer und Unterstützer – „an vorderster Front die Mütter, welche die Schulmahlzeiten zubereiten". Mary's Meals sei für sie somit eine „effektive Hilfe zur Selbsthilfe" geworden.
Anlass und Rahmen der Präsentation bildete eine Charity-Veranstaltung für über 300 Gäste im Wiener Gartenpalais Liechtenstein, zu dem der Journalist und Moderator Karl Hohenlohe geladen hatte. Teil des Programms war auch eine Showeinlage des Entertainers Mario Pecoraro mit Liedern von Elton John. 
Foto: Mary's Meals.