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die neue Kirchenzeitung

 22. Dezember 2024 

Lesungen:  Mi 5,1-4a; Hebr 10,5-10 ;  Evangelium: Lk 1,39-45.

Was zu Weihnachten wichtig ist

20. Dezember 2024, Religionsstunde.
Meine Siebenjährigen, die 2025 zur Erstkommunion gehen, dürfen Lieder aussuchen. Sie wählen Hits wie „Wir sagen euch an den lieben Advent“, „Ihr Kinderlein kommet“ und „Alle Jahre wieder“.
Dann frage ich: Worauf freut Ihr Euch zu Weihnachten am meisten?


Die Antworten in dieser Reihenfolge: Oma und Opa kommen, die ganze Familie ist beisammen, wir feiern den Geburtstag von Jesus. Zuletzt: Es gibt gute Kekse.
Niemand sagte: Weil ich das und das bekommen werde …
Über diese Antworten freut sich wohl nicht nur das Kind von Bethlehem.
In diesem Sinn wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest!   P. Udo

Am 24. Dezember beginnt offiziell das Heilige Jahr 2025

Am 24. Dezember beginnt offiziell das Heilige Jahr 2025, zu dem mehr als 30 Millionen Besucher in Rom erwartet werden.
„Pilger der Hoffnung": Unter dieses Motto hat Papst Franziskus das Heilige Jahr 2025 gestellt, das er zu Weihnachten im Petersdom eröffnen wird. Bis ins Mittelalter reicht die Historie der Jubiläumsjahre in der katholischen Kirche, die sich vom jüdischen „Jubeljahr" (Jobelfest) ableiten. Nach der Bibel (Levitikus 25) wurde zu jedem 50. Jahr das Widderhorn (Jovel) geblasen, und es galt: „Erklärt dieses 50. Jahr für heilig und ruft Freiheit für alle Bewohner des Landes aus". Es war ein Jahr zum Schuldenerlass; verschuldetes Land ging an den ursprünglichen Besitzer zurück, Schuldsklaven sollten freikommen.
Vertiefung des Glaubens und der Mitmenschlichkeit
Der Blick auf die Geschichte offenbart den höchst unterschiedlichen Charakter der einzelnen Heiligen Jahre, bei denen rauschende barocke Feste im Kontrast zu nüchternen Glaubensdemonstrationen standen und Jubelfeste oder Dankfeiern mit Buß- und Sühnejahren wechselten. Manche Jahre fielen Kriegen und Unruhen zum Opfer. Von Anfang an aber galten die Heiligen Jahre als „besondere Zeiten der Kirche" zur Vertiefung des Glaubens und der Mitmenschlichkeit. Die Anfang des 14. Jahrhunderts vom Papst ursprünglich vorgesehene Zeitspanne von 100 Jahren wurde bald auf 50, dann auf 33 und schließlich auf 25 Jahre verkürzt.
Das erste Heilige Jahr…
… rief Papst Bonifatius VIII. (1294-1303) im Jahr 1300 aus: Er griff die Endzeitstimmung zum Jahrhundertwechsel auf und gewährte „allen, die in diesem gegenwärtigen und in jedem folgenden hundertsten Jahr ehrfürchtig zu diesen Basiliken kommen, ... vollste Vergebung aller ihrer Sünden". Die Romfahrt bekam eine neue Dimension und ersetzte die Buß- und Wallfahrtsidee der gescheiterten Kreuzzüge.
Um 1400 herrschte eine ähnliche religiöse Spannung wie 100 Jahre zuvor. Aus Südfrankreich kamen Büßer und religiöse Fanatiker. Am „Zug der Weißen" („Bianchi") - benannt nach ihrer Kutte - sollen 120.000 Menschen teilgenommen haben. 1450 berichten Chroniken von einem großen Pilgerzuspruch, ausgelöst von der Heiligsprechung des franziskanischen Predigers Bernhardin von Siena durch Papst Nikolaus V.
Eine „Heilige Pforte"…
… wurde im Petersdom erstmals 1500 vom umstrittenen Borgia Papst Alexander VI. geöffnet, einem Freund feierlicher Zeremonien. Er stellte neben dem Portal große Truhen für das Opfergeld auf, das zum Teil in den Taschen seines Sohnes Cesare landete. Daher verbot Klemens VII. für 1525, Opfergeld zu kassieren. Trotz der Reformation berief er ein Heiliges Jahr ein - wegen der unsicheren Lage kamen nur wenige Besucher, ähnlich 1550.
Petersdom-Rohbau und Waffenverbot
Kaum ein Heiliges Jahr war so stark von Glaubens- und Kirchenerneuerung geprägt wie das von 1575. Nach der Reformation hatte der Katholizismus mit dem Trienter Konzil wieder Tritt gefasst. Gastgeber vor dem Rohbau des neuen Petersdoms war Gregor XIII., der Papst der Kalenderreform. Eine hohe Teilnehmerzahl melden die Chronisten auch für 1600. Das nächste Heilige Jahr 1625 war überschattet vom Dreißigjährigen Krieg. Papst Urban VIII. verbot, Rom mit Waffen zu betreten. Das barocke Leben mit Festen und Schauspiel prägte dieses wie die nächsten Jubiläumsjahre.
Kein Heiliges Jahr gab es 1800. Pius VI. war von Napoleon verschleppt worden und starb 1799 im Exil.
Für Leo XIII. Imagepolitik
„Sozial-Papst" Leo XIII. verfolgte mit dem Jubiläum von 1900 ein doppeltes Ziel: Seine „Politik der Pilgerzüge" - man reiste inzwischen per Bahn an - sollte der katholischen Welt die schwierige Lage des Papstes zeigen. Und Italiens Regierung sollte die Beliebtheit des Papstes erfahren.
In einer Aufbruchstimmung mit starkem missionarischen Charakter fand das Heilige Jahr 1925 statt. Die erste Heilig-Jahr-Statistik ermittelte für 1925 die Zahl von exakt 582.234 Pilgern.
1950 nach Weltkrieg und Faschismus und vor dem Hintergrund der Teilung Europas bestimmte Pius XII. die festliche Szene. Drei Millionen Pilger kamen. Im Zuge der Feiern verkündete der Papst das Dogma der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel.
Historisches Schuldbekenntnis
Nüchterner, im Geist des Konzils, war das „Anno Santo" 1975. Die Zahl der Romfahrten erlebte mit neun Millionen Besuchern einen ersten Höhepunkt. Anliegen waren die innere Erneuerung und Versöhnung der Menschen. Es war das erste Jubiläum, das auch im Fernsehen übertragen wurde.
Das „Große Jubiläum" 2000 war für Johannes Paul II. sein großes Lebensziel: Er wollte die Kirche ins Dritte Jahrtausend führen. In die Kirchengeschichte ging das historische Schuldbekenntnis ein, mit dem der Papst im Petersdom eine Vergebungsbitte für Sünden von Katholiken in der Geschichte sprach. Eines der Hauptereignisse war die Einbindung des Weltjugendtages in Rom, an dem über zwei Millionen Jugendliche teilnahmen und der bis heute eine der großen regelmäßigen Veranstaltungen der katholischen Kirche ist.
„Außerordentliche" Jubiläen
Neben den "ordentlichen" Heiligen Jahren gab es wiederholt „außerordentliche" Jubiläen: etwa 1566, um Schutz vor den Osmanen zu erbitten, 1605 zum Amtstritt von Papst Paul V. oder auch 1933, 1.900 Jahre nach Christi Auferstehung. 50 Jahre später berief Johannes Paul II. 1983 ein außerordentliches „Heiliges Jahr der Erlösung" ein.
Auch das „Jubiläum der Barmherzigkeit", das Papst Franziskus am 8. Dezember 2015 eröffnete, war ein "außerordentliches" Heiliges Jahr zum 50. Jahrestag des Endes des Zweiten Vatikanischen Konzils. Erstmals - und vielleicht auch einmalig - gab es Heilige Pforten nicht nur in den vatikanischen Basiliken: "Pforten der Barmherzigkeit" wurde auf Bitte des Papstes in Kathedralen, Heiligtümern, Krankenhäusern und Gefängnissen in aller Welt geöffnet.
Bischofskonferenz: Heiliges Jahr mit „Novene für den Frieden" beginnen
Die Österreichische Bischofskonferenz hat die Gläubigen dazu eingeladen, mit dem Beten einer „Novene für den Frieden" das Heilige Jahr zu eröffnen. Erstellt wurden die Texte für die neuntägige Gebetsreihe ("Novene") vom Innsbrucker Bischof Hermann Glettler gemeinsam mit dem St.Pöltner Weihbischof Anton Leichtfried, der in der Bischofskonferenz für den Themenbereich Liturgie zuständig ist. Die Novene sollte am 29. Dezember beginnen und bis zum 6. Jänner dauern.
Verfügbar sind die Gebetstexte auf der Internetseite der Österreichischen Bischofskonferenz unter: https://www.bischofskonferenz.at/heiliges-jahr-2025/novene
Foto: Deutsche Bischofskonferenz.

Christen in Gaza feiern Weihnachten trotz schwieriger Bedingungen

Christinnen und Christen versuchen auch heuer in Gaza unter widrigsten Bedingungen Weihnachten zu feiern. Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem unterstützt die kleine christliche Gemeinde sowie zahlreiche muslimische Familien, die auf dem Gelände der katholischen und orthodoxen Kirchen Zuflucht gefunden haben. Wie das internationale katholische Hilfswerk "Kirche in Not" (KIN) in einer Aussendung am Mittwoch berichtet, leben aktuell mehr als 450 Menschen auf dem Gelände der katholischen Pfarre „Heilige Familie" in Gaza-Stadt und rund 200 weitere auf dem Gelände der orthodoxen Kirche. Die Bedingungen seien schlecht, aber wenigstens „sind sie alle zusammen", erklärte dazu der Lateinische Patriarch Kardinal Pierbattista Pizzaballa.
Noch 2023 hatten die christlichen Kirchen des Heiligen Landes ihre Gläubigen gebeten, aufgrund der allgemeinen Situation von Leid und Schmerz auf überschwängliche Festlichkeiten zu verzichten. Pizzaballa sagte jedoch, dass "Weihnachten in diesem Jahr so normal wie möglich sein wird, angesichts der außergewöhnlichen Umstände. Besseres Essen, Gebet natürlich, und etwas für die Kinder".
Insgesamt werden im Heiligen Land "alle Aktivitäten im Zusammenhang mit den Weihnachtsfeierlichkeiten in Solidarität mit den am stärksten betroffenen Menschen stattfinden, sowohl im Westjordanland, aber vor allem in Gaza", betonte Pizzaballa laut Hilfswerk.
Humanitäre Hilfe für 4.000 Familien
Das Lateinische Patriarchat leistet umfangreiche humanitäre Hilfe und versorgt in Gaza und im Westjordanland insgesamt 4.000 Familien mit Lebensmitteln. "Diese humanitäre Unterstützung erfolgt nicht nur, weil Weihnachten ist, sondern auch aufgrund unserer Identität als Kirche. Wir können keine Kirche sein und über Jesus und Nächstenliebe sprechen, wenn wir das nicht auch in die Tat umsetzen", erklärte Pizzaballa das kirchliche Selbstverständnis.
Die Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen sei schwierig und das Ergebnis harter Arbeit, von Verhandlungen und "Sturheit", so der Patriarch. Sie würden ständige Abstimmungen mit den Behörden auf beiden Seiten der Grenze erfordern. Wir sind hartnäckig, es hat lange gedauert, aber jetzt haben wir einige Kanäle", so der Kardinal. Zusätzlich helfe es, dass die christliche Gemeinde sich an der Verteilung der Hilfsgüter beteiligt. „Das schafft eine gute Atmosphäre, weil sich die Menschen gebraucht fühlen. Sie sind da, um anderen zu helfen und ein Netzwerk mit allen Familien, nicht nur den christlichen, aufzubauen."
Weihnachten als Fest der Kinder
Besonderes Augenmerk liegt auf den Kindern, die seit zwei Jahren ohne Schulunterricht auskommen müssen und kaum Aussicht auf eine Rückkehr zur Normalität haben. „Weihnachten ist das Fest der Kinder", neben Lebensmitteln sollen sie daher auch Spielzeug oder andere kleine Freuden erhalten, sagte Pizzaballa.
Papst Franziskus gibt den Menschen Halt
Papst Franziskus zeigt tiefe Anteilnahme an der Lage in Gaza und ruft täglich bei der katholischen Pfarre "Heilige Familie" an. Für die Kinder dort sei er wie ein Großvater geworden, berichtete Pizzaballa: „Papst Franziskus ruft weiterhin jeden Tag um 19 Uhr an. Das ist zur Gewohnheit geworden." Manchmal dauere das Gespräch nur kurz, manchmal länger, „aber er ist für die Kinder zum Großvater geworden, weil sie wissen, dass er anrufen wird." Für die Gemeinde in Gaza stellten die Anrufe eine sehr große psychologische, emotionale und spirituelle Unterstützung dar, betonte der Kardinal.

Patriarchat von Jerusalem gibt Millionen für Gaza und Westbank 

Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem hat im auslaufenden Jahr 10,3 Millionen US-Dollar für karitative und humanitäre Aufgaben und Projekte im Gaza-Streifen und in der Westbank ausgegeben und damit 140.000 Personen direkt unterstützt. Davon gingen 6,3 Millionen US-Dollar in den Gaza-Streifen und 4 Millionen in das Westjordanland, heißt es in einem am Wochenende bekanntgewordenen Bericht und Nothilfe-Appell des Patriarchats, über den die deutsche Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) am Samstag berichtete.
Über die katholische Pfarre „zur Heiligen Familie" in Gaza-Stadt wurden 3,95 Millionen US-Dollar für Lebensmittel, Babybedarf und medizinische Hilfe vergeben. Sie gingen nicht nur an die Gemeindemitglieder, deren Zahl seit Kriegsbeginn von 1.017 auf 700 schrumpfte. Zweitgrößter Posten war das Bildungs- und Erziehungswesen mit 1,11 Millionen Dollar.
Im Westjordanland investierte das Patriarchat 1,19 Millionen Dollar in Berufsausbildung und Jobvermittlung, 500.000 Dollar in medizinische Hilfe, und es gab 849.316 Dollar für Lebensmittelgutscheine. In Gaza stiegen die Lebensmittellieferungen von rund 20 Tonnen im Mai auf über 200 Tonnen im November.
Unter den Spendern für die Nothilfe-Aufgaben nennt das Patriarchat unter anderem die Erzbistümer Freiburg und Köln, Bergamo und Westminster, den Deutschen Verein vom Heiligen Lande, die „Sternsinger-Aktion", das Hilfswerk Kirche in Not und den Vatikan.

Hilfswerk: „Wirtschaftliche Situation in Bethlehem katastrophal"

Ausbleibende Pilger, Krieg und Wirtschaftskrise: In der Geburtsstadt Jesu herrscht kurz vor Weihnachten Stille. „Die wirtschaftliche Situation ist katastrophal. Bethlehem und das gesamte Westjordanland sind stark vom Tourismus abhängig", berichteten die Don-Bosco-Projektpartner des österreichischen Hilfswerks „Jugend Eine Welt". Die Salesianer Don Boscos betreiben seit mehr als 130 Jahren eine Bäckerei in Bethlehem, mit der sie Armutsbetroffene versorgen. Der Bedarf und der Hunger sind größer denn je, warnte das Hilfswerk am Dienstag in einer Aussendung.
Etwa 600 Stück Brot werden jeden Tag an bedürftige Familien gratis abgegeben. "Viele Eltern haben mit Beginn des Krieges im Oktober letzten Jahres ihren Job verloren, sie haben deshalb große Schwierigkeiten, ihre Kinder mit Essen zu versorgen", schilderte „Jugend Eine Welt"-Geschäftsführer Reinhard Heiserer die Lage im Land. Für viele Familien sei das Alltagsleben kaum noch bewältigbar.

Hilfswerk: Neue Machthaber in Syrien erlauben Weihnachtsfeiern

Christen in Syrien bereiten sich nach dem Machtwechsel mit einer Mischung aus Hoffen und Bangen auf das Weihnachtsfest vor. Das teilte das internationale katholische Hilfswerk „Kirche in Not" am Mittwoch mit. Informationen aus Aleppo zufolge sollen die neuen Machthaber die Bewohner aufgefordert haben, ihre Weihnachtsfeierlichkeiten zu begehen. Die Kirchen hätten daraufhin begonnen, Dekorationen anzubringen. Die Stimmung der Christen in der Stadt habe sich dadurch verbessert, hieß es. Auch die christlichen Schulen hätten seit Anfang der Woche wieder geöffnet; Gottesdienste an Sonntagen könnten in gewohnter Weise stattfinden. 
 Foto: Gemeindemitglieder der Pfarre "Heilige Familie" beim Gebet © Lateinisches Patriachat von Jerusalem .

Kurznachrichten


Vatikan. Pünktlich zum Heiligen Jahr wurde auf dem Petersplatz eine neue Filiale der Vatikanischen Post eröffnet. Das umwelt- und behindertengerecht gefertigte Holz-Gebäude ist ein Geschenk der Italienischen Post.

 

In den baltischen Staaten ist die Angst vor einem Krieg mit Russland nach Aussage von Papstbotschafter Georg Gänswein allgegenwärtig. Die Sorge um den Erhalt des Friedens und die Bedrohung aus dem Osten beeinflusse in Lettland, Estland und Litauen den Alltag der Menschen. Gänswein, der früher als Privatsekretär von Benedikt XVI. tätig war, ist seit dem Sommer Apostolischer Nuntius für die baltischen Staaten mit Sitz in Vilnius.

 

Mexiko. Einen neuen Pilgerrekord verzeichnet die mexikanische Hauptstadt für die am Sonntag abgeschlossenen Feierlichkeiten zum Marienfest von Guadalupe: Rund 13 Millionen Gläubige kamen zwischen dem 6. und 15. Dezember zur Basilika in Mexiko-Stadt, bilanzierte die Stadtverwaltung. Trotz des enormen Andrangs habe es keine größeren Zwischenfälle gegeben.

 

Deutschland. Als erstes Bundesland plant das norddeutsche Niedersachsen die Einführung eines gemeinsamen christlichen Religionsunterrichts. Kommende Woche soll dazu eine entsprechende Vereinbarung von den evangelischen Landeskirchen und den katholischen Diözesen unterzeichnet werden.


Argentiniens Kirche  fordert von Präsident Javier Milei, bei seinem harten Reformkurs zur Sanierung des überschuldeten Landes stärker auf die soziale Komponente zu achten. Es seien vor allem die ärmeren Bevölkerungsschichten, die die Konsequenzen der Sparmaßnahmen zu tragen hätten.

Nigeria. Gerald Mamman Musa, der katholische Bischof von Katsina im Norden Nigerias beklagt eine Politisierung des Islam und eine Zunahme islamistischer Sekten in seiner Heimat. Das Verhältnis zwischen Christen und Muslimen in Nordnigeria sei zuvor lange gut gewesen.

 

Großbritannien. König Charles III. hat am Dienstag an einem Adventsgottesdienst teilgenommen, der von „Kirche in Not“ mitorganisiert wurde. Anlass des Gottesdienstes war der zehnte Jahrestag der Invasion der Terrorgruppe Islamischer Staat im Nordirak.

 

Deutschland. Eine katholische Kirchengemeinde in Lübeck ist nach ihrer Kirchenschließung in die evangelische Nachbarkirche umgezogen. 

Österreich

Niederösterreich. Die Katholische Aktion (KA) der Diözese St. Pölten geht künftig eigene Wege: nicht mehr als Teil der Diözese, sondern als eigenständiger Verein. Als solcher habe man mehr Freiheiten, auch gegenüber der Diözesanleitung, allerdings auch mehr Verantwortung, erläuterte KA-Präsident Reinhard Länger, am Donnerstag im Kathpress-Interview. 

Deutscher Jesuit als Märtyrer anerkannt

Wichtiger Schritt zur Seligsprechung des deutschen Jesuiten Eduard Profittlich: Das Martyrium des aus der Diözese Trier stammenden estnischen Erzbischofs (1890-1942) wurde jetzt vom Papst anerkannt. Der Seligsprechungsprozess für den als Märtyrer in sowjetischer Gefangenschaft gestorbenen Profittlich läuft seit 2003.
Profittlich wurde 1890 in Birresdorf (Rheinland-Pfalz) geboren. Er war ab 1930 zunächst Gemeindepfarrer in Tallinn und leitete ab Mai 1931 als Apostolischer Administrator die katholische Kirche in Estland, das 1940 von der Sowjetunion annektiert wurde. 1936 wurde er in Tallinn zum Bischof geweiht und erhielt den Titel eines Erzbischofs.
Der Jesuit wurde 1941 verhaftet und im russischen Kirov zum Tod durch Erschießung verurteilt. Am 22. Februar 1942 starb er im Gefängnis, bevor das Urteil vollstreckt werden konnte. 

Auch das noch...

Papst sieht Hype um Jakobsweg skeptisch

Papst Franziskus sieht die Tatsache, dass der Jakobsweg in den letzten Jahrzehnten in Mode gekommen ist, mit gemischten Gefühlen.
Der Anstieg bei der Zahl der Wallfahrenden gen Nordspanien sei „interessant zu sehen“, sagte er an diesem Donnerstag zu italienischen Jakobspilgern. Eine „sehr positive Tatsache“. Allerdings werfe sie eine „ernste Frage“ auf: „Sind die Menschen, die den Jakobsweg gehen, echte Pilger? Das ist die Frage, die wir beantworten müssen. Oder ist es etwas anderes? Natürlich gibt es unterschiedliche Erfahrungen, aber die Frage gibt uns zu denken.“
Der Leiter des Zentrums für Islamische Theologie an der Uni Münster, Mouhanad Khorchide, ist unlängst nach Santiago de Compostela gepilgert und hat über seine Erfahrungen ein Buch geschrieben („Ein Muslim auf dem Jakobsweg“). Was ihn irritiert hat: Viele von denen, die mit ihm unterwegs waren, hatten keinerlei religiöse Motive; vielmehr ging es ihnen darum, sozusagen zu sich selbst zu kommen.
 

Vatikan-Sternwarte würdigt Urknall-Theoretiker Lemaitre

Als „wichtigen Wissenschaftler und Kirchenmann" hat die vatikanische Sternwarte den Begründer der Urknalltheorie, Georges Lemaitre, gewürdigt. In einer Aussendung dokumentiert die wissenschaftliche Einrichtung eine Rede, die der Direktor der Sternwarte, der Jesuit Guy Consolmagno, kürzlich am St. Edmund's College der Universität Cambridge in Großbritannien gehalten hat. St. Edmund war jener Ort, wo Lemaitre vor 100 Jahren seine akademische Karriere begann - was heuer Anlass für ein Festjahr für den belgischen Priester und Astrophysiker war. 
Georges Lemaitre, 1894 in Belgien geboren, war nicht nur ein brillanter Wissenschaftler, sondern auch ein Mann des Glaubens. Nach seiner Priesterweihe 1923 begann er seine akademische Laufbahn in Cambridge, wo er mit Arthur Eddington, einem der führenden Physiker seiner Zeit, zusammenarbeitete. Diese Zusammenarbeit legte den Grundstein für Lemaitres späteren Durchbruch: die Formulierung der Urknalltheorie.
Lemaitres Theorie stieß auf Widerstände, insbesondere weil er als Priester oft mit der biblischen Schöpfungsgeschichte in Verbindung gebracht wurde. Während einige Kritiker behaupteten, er suche eine wissenschaftliche Bestätigung für die „creatio ex nihilo" - die Schöpfung aus dem Nichts -, hielt Lemaitre strikt an der Trennung von Wissenschaft und Theologie fest. 
Trotz anfänglicher Skepsis, auch innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft, setzte sich Lemaitres Theorie durch. Heute ist sie ein unverzichtbarer Bestandteil der modernen Kosmologie. 

Stift Zwettl und Minoriten nun im Register „Memory of the World"

Zwei österreichische Orden - das Zisterzienserstift Zwettl und die Minoriten in Wien - sind Neuzugänge im UNESCO-„Memory of world"-Register und damit international anerkannt für die "Bewahrung des dokumentarischen Erbes der Menschheit". 
Wie die Ordensgemeinschaften Österreich auf ihrer Website mitteilten, erhielten der Zwettler Abt Johannes Maria Szypulski und andere Ordensvertreter die begehrte Auszeichnung am Montag in der Österreichischen Nationalbibliothek aus den Händen von Sabine Haag in ihrer Funktion als Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission. Damit umfasst das nationale Register „Memory of Austria" nun insgesamt 79 Einträge, die Epochen aus verschiedensten Zeitabschnitten der Geschichte abdecken.
Als Kulturerbe offiziell anerkannt wurden damit das Stiftungsbuch des Zisterzienserstiftes Zwettl, genannt „Bärenhaut", und die Musikaliensammlung von P. Alexander Giessel aus dem Archiv der Minoriten.
 

Papst Franziskus erklärt 16 französische Ordensfrauen zu Heiligen

Papst Franziskus hat die französische Nonne Theresia vom hl. Augustin und fünfzehn ihrer Gefährtinnen in das Heiligenverzeichnis der katholischen Kirche aufgenommen. 
Die sechzehn Frauen sind als Märtyrinnen von Compiegne bekannt. Sie lebten zur Zeit der Französischen Revolution im Karmel des gleichnamigen Ortes, den sie im Zuge der antiklerikalen Welle im September 1792 verlassen mussten. Zunächst fanden sie Zuflucht an verschiedenen Orten und mussten Zivilkleidung tragen, zumal die neuen Behörden religiöse Kleidung verboten hatten. In dieser Situation schlug die Oberin, Mutter Theresia vom Hl. Augustin, den Schwestern ihrer Gemeinschaft vor, ihr Leben für die Rettung Frankreichs zu opfern und einen „Akt der Selbsthingabe" zu vollziehen. Dieses Gebet wurde später durch eine Intention für die Vermeidung von Hinrichtungen durch die Guillotine und für die Freilassung inhaftierter Personen ergänzt.
Mit dem Inkrafttreten der Schreckensherrschaft gerieten die Karmelitinnen ins Visier der Revolutionäre. Nach der Durchsuchung ihrer Wohnungen am 21. Juni 1794 wurden sie verhaftet, weil sie beschuldigt wurden, ihr gottgeweihtes Leben fortzusetzen und mit der Monarchie zu sympathisieren. Am 12. Juli wurden sie in das Gefängnis La Conciergerie verlegt, wo sie erneut ihr Gemeinschaftsleben aufnehmen und gemeinsam das Skapulierfest feierten konnten. Am Tag danach - 17. Juli - wurden sie in Paris am heutigen Place de la Nation durch die Guillotine hingerichtet. Davor sollen sie gemeinsam ihre Profess erneuert und gebetet haben. 


Päpstlicher Sozialbeauftragter bringt „Mobil-Spital" in die Ukraine

Papst Franziskus schickt seinen Sozialbeauftragten Kardinal Konrad Krajewski erneut in die Ukraine. Franziskus, der täglich für den Frieden in dem vom Krieg geplagten Land bete, wolle damit zu Weihnachten ganz konkret unter den Leidtragenden sein, teilte der Vatikan am Donnerstag mit.
Krajewski überbringt demnach ein Krankenhaus-Mobil, in dem auch chirurgische Eingriffe vorgenommen werden können, sowie sechs Ultraschallgeräte für die teils von Bomben zerstörten Krankenhäuser.
Während seiner Reise durch die Ukraine wird der aus Polen stammende Krajewski verschiedene Gemeinden besuchen, um mit den Menschen für den ersehnten Frieden zu beten. Für den Kardinal ist es die neunte Fahrt in die Ukraine seit Beginn des russischen Angriffs auf das Land im Februar 2022.
Foto: Der Papst segnet das medizinische Wohnmobil, das Kardinal Krajewski in die Ukraine bringen wird (Vatican News).