JA 

die neue Kirchenzeitung

 22.  September 2024 

Lesungen:  Weish 2,1a.12.17-20; Jak 3, 16-4,3;  Evangelium: Mk 9,30-37.

„Bußakt“ 

Zu Beginn der finalen Phase der Weltsynode über Synodalität soll es nach dem Willen von Papst Franziskus am 1. Oktober einen großen öffentlichen Bußakt wegen der Verfehlungen der Kirche geben, insbesondere im Umgang mit sexuellem Missbrauch. Beim Bußakt soll es aber auch um Sünden „gegen die Frauen, die Familie, die Jugend", „gegen den Frieden", „gegen die Armut" oder wegen eines „Mangels an Zuhören" gehen. 
Ein Opfer sexuellen Missbrauchs soll von seinem Leiden berichten. 

Man darf gespannt sein, ob auch andere Opfer zu Wort kommen dürfen. 
Werden Frauen über ihre Verletzungen sprechen können, weil sie nicht das Sakrament der Priesterweihe empfangen dürfen?
Werden Vertreter von Diözesen das Wort ergreifen können, denen der Vatikan unfähige Bischöfe geschickt hat, die die „Schafe“ nicht hüteten, sondern brutal vertrieben? 
Werden ganze Kirchenprovinzen aufstehen und Klage führen können, dass ihre Autonomie nicht geachtet und vom „römischen Stuhl vernichtet worden ist“, wie man schon 1869 vor dem Ersten Vatikanum beklagt hat?  P. Udo 

Hochwasser: Caritas richtet Anlaufstellen für Soforthilfe ein

Die Caritas St. Pölten hilft in den Hochwassergebieten Niederösterreichs mit Geld, Sachspenden und Beratung. Am Mittwoch lief eine Soforthilfe-Aktion an, die Betroffene in eigens eingerichteten Caritas-Büros in Anspruch nehmen können, wie Generalsekretär Christoph Riedl gegenüber Kathpress berichtete. Zusätzlich zu den Beratungszentren in der Landeshauptstadt, in Horn, Zwettl, Amstetten, Scheibbs, Waidhofen/Thaya, Melk und Krems stehen Caritas-Mitarbeitende in Pfarrhöfen besonders betroffener Ortschaften wie Böheimkirchen, Gars/Kamp oder Kirchberg an der Pielach bereit - insgesamt 25 Anlaufstellen für Opfer der Jahrhundertflut, deren Zahl sich sukzessive erweitert, wie Riedl sagte. 
In den Sprechstunden können Betroffene nach Vorlage eines Ausweises und von Fotos vom Wasserschaden einen Antrag auf Soforthilfe stellen und bekommen unter anderem Lebensmittelgutscheine. Für die finanzielle Unterstützung wird nach den Worten des Caritas-Generalsekretärs auch auf Mittel der Haussammlung zurückgegriffen. Auch Carla-Gutscheine seien Teil des Hilfsangebots, verwies Riedl auf dafür genutzte Secondhand-Shops der Caritas in St. Pölten, Krems und Vitis.

Weltsynode: Weithin unter Siegel der Verschwiegenheit 

Die Weltsynode im Oktober wird auch erneut über weite Strecken unter dem Siegel der Verschwiegenheit und unter Ausschluss der Medien tagen. Die Verschwiegenheitspflicht für die 368 stimmberechtigten Synoden-Mitglieder ist Bestandteil des offiziellen Regelwerks (Regolamento) der Synode, wie der Vatikan am Freitag weiters mitteilte. 

Wie Synoden-Generalsekretär Kardinal Grech ausführte, soll die Diskretion das freie Reden begünstigen und Entscheidungsprozesse erleichtern. Lediglich einige Teile der Synode, darunter die Gottesdienste sowie Sitzungseröffnungen, werden medienöffentlich sein. Zudem werde es regelmäßige Briefings und Pressekonferenzen geben. 

Aus dem Regelwerk geht auch hervor, dass die fünf offiziellen Synodensprachen weiterhin Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch und Englisch sind. 
Foto: Vatican Media,

Die „fliegende Pressekonferenz“ des Papstes

Auf der Rückreise von Asien gab Papst Franziskus wieder eine „fliegende Pressekonferenz".
Dabei lobte er die besuchten Länder: in Osttimor sei ihm der Kinderreichtum positiv aufgefallen, in Singapur die „großartige interreligiöse Kultur“.
Dabei sagte er u. a:
Er werde nicht an der Wiedereinweihung der Pariser Kathedrale Notre-Dame im Dezember teilnehmen.
Vor einer Reise in seine argentinische Heimat müssten noch „einige Dinge“ geklärt werden.
Einmal mehr sprach der Papst von seinem Wunsch, China zu besuchen: Das sei sein „Traum“. „Es ist ein großes Land, ich bewundere China, ich respektiere China. Es ist ein Land mit einer tausendjährigen Kultur, mit einer Fähigkeit zum Dialog... Ich glaube, dass China ein Versprechen und eine Hoffnung für die Kirche ist. Zusammenarbeit ist möglich...“ Der Papst ließ auch erkennen, dass er auf chinesische Hilfe hofft, um im Krieg Russlands gegen die Ukraine eine Friedensperspektive zu entwickeln.
Bestürzt zeigte sich Franziskus über die Lage im Nahen Osten, speziell im Gazastreifen, in dem das israelische Militär gegen die Terrorgruppe Hamas vorgeht. Er telefoniere täglich mit der einzigen katholischen Pfarrei in Gaza-Stadt.

Papst ruft US-Katholiken auf, „das geringere Übel zu wählen“

Eine amerikanische Reporterin versuchte dem Papst eine Stellungnahme zu den Wahlen in den USA zu entlocken. Dabei wies sie darauf hin, dass der republikanische Kandidat Donald Trump gegen Migranten vorgehen will, die demokratische Kandidatin Kamala Harris hingegen ein Recht auf Abtreibung verteidigt. Franziskus äußerte dazu: „Beide sind gegen das Leben – wer Migranten an den Rand drängt und auch wer Kinder tötet… Ich bin nicht aus den USA, ich werde dort nicht wählen. Aber seien wir uns im Klaren darüber, dass es eine schwere Sünde ist, Migranten nicht willkommen zu heißen." Ein Schwangerschaftsabbruch hingegen bedeute, „ein menschliches Wesen zu töten. Man mag das Wort mögen oder nicht, aber es ist Tötung.“ Auf ein Nachhaken der Reporterin hin rief der Papst die Katholiken in den USA dazu auf, zur Wahl zu gehen: „Und man muss das geringere Übel wählen.“

Foto. Vatican Media.

Kirche erhielt von Gläubigen 511 Millionen Euro an Beiträgen

Die Finanzen der katholischen Diözesen in Österreich können für 2023 einen leichten Anstieg beim Kirchenbeitragsaufkommen verzeichnen. Das geht aus der österreichweiten kirchlichen Gebarungsübersicht hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Der Großteil der Einnahmen der Diözesen stammt aus dem Kirchenbeitrag. 2023 waren es 511,03 Millionen Euro (über 73 Prozent der Gesamteinnahmen), 2022 stagnierten die Kirchenbeiträge bei 499,98 Millionen Euro. Durch ein durchwegs positives Finanzergebnis konnte im Ergebnis die Mehrheit der neun Diözesen leicht positiv bilanzieren.
Zwei Drittel für Pfarren und Seelsorge
Rund zwei Drittel der Budgets sichern die kirchliche Basisstruktur und die Seelsorge. So wurden laut Rechenschaftsbericht 2023 für die Pfarren und die pastoralen Aufgaben insgesamt über 471 Millionen Euro aufgewendet, was einem Anteil von über 64 Prozent an den Gesamtausgaben entspricht.
Die Bau- und Erhaltungskosten lagen 2023 bei knapp 47 Millionen Euro (2022: 42,5 Millionen), was einem Anteil von 6,4 Prozent an den Gesamtausgaben entspricht.
Über das größte Budget verfügte auch 2023 die Erzdiözese Wien mit Einnahmen von 146,2 Millionen Euro (2022: 140,7 Millionen). Der Anteil des Kirchenbeitrags lag 2023 bei 111,8 Millionen Euro (2022: 109,8 Millionen). Laut Gebarungsübersicht bilanziert die Erzdiözese Wien mit einem positiven EGT von 4,9 Millionen (2022 negatives EGT von 6,9 Millionen).
Die Kennzahlen der weiteren Diözesen - absteigend sortiert - lauten:
Diözese Linz: 138,4 Millionen Euro Einnahmen (2022: 134 Millionen), davon 101,7 Millionen aus dem Kirchenbeitrag (2022: 99,9 Millionen), positives EGT mit 6,8 Millionen (2022: negatives EGT mit 2,1 Millionen).
Diözese Graz-Seckau: 117,7 Millionen Euro Einnahmen (2022: 114,8 Millionen), davon 75,2 Millionen aus dem Kirchenbeitrag (2022: 74,1 Millionen), positives EGT mit 0,6 Millionen (2022: positives EGT mit 4,4 Millionen).
Diözese St. Pölten: 70,3 Millionen Euro Einnahmen (2022: 63,4 Millionen), davon 54,1 Millionen aus dem Kirchenbeitrag (2022: 51,4 Millionen), positives EGT mit 8,5 Millionen (2022: negatives EGT mit 8,6 Millionen).
Erzdiözese Salzburg: 65,2 Millionen Euro Einnahmen (2022: 67,7 Millionen), davon 54,1 Millionen aus dem Kirchenbeitrag (2022: 52,6 Millionen), positives EGT mit 6,1 Millionen (2022: negatives EGT mit 12,7 Millionen).
Diözese Innsbruck: 55 Millionen Euro Einnahmen (2022: 53,4 Millionen), davon 38,1 Millionen aus dem Kirchenbeitrag (2022: 38 Millionen), negatives EGT mit 3,3 Millionen (2022: negatives EGT mit 2,5 Millionen).
Diözese Gurk-Klagenfurt: 40,2 Millionen Euro Einnahmen (2022: 39,3 Millionen), davon 29,9 Millionen aus dem Kirchenbeitrag (2022: 29,2 Millionen), positives EGT mit 1 Million (2022: negatives EGT mit 5,8 Millionen).
Diözese Feldkirch: 34,7 Millionen Euro Einnahmen (2022: 32,6 Millionen), davon 27,4 Millionen aus dem Kirchenbeitrag (2022: 26,8 Millionen), negatives EGT mit 5,3 Millionen (2022: negatives EGT mit 1,7 Millionen).
Diözese Eisenstadt: 28,5 Millionen Euro Einnahmen (2022: 26,5 Millionen), davon 18,8 Millionen aus dem Kirchenbeitrag (2022: 18,1 Millionen), positives EGT mit 0,6 Millionen (2022: negatives EGT mit 4,8 Millionen).
 

Diözesen ermöglichen Zweckwidmung des Kirchenbeitrags

 Die Katholische Kirche Österreich bietet die neue Möglichkeit, 50 Prozent des Kirchenbeitrages einem bestimmten Zweck zu widmen. Mit der Hälfte ihres Kirchenbeitrages können Katholikinnen und Katholiken somit Wirkungsbereiche der Katholischen Kirche stärken, die ihnen besonders am Herzen liegen. Die andere Hälfte des Kirchenbeitrags wird auch weiterhin als solidarischer Beitrag zur Grundfinanzierung der Pfarren und kirchlichen Einrichtungen eingesetzt. 
Das gemeinsame Modell der Zweckwidmung wird österreichweit spätestens mit der Kirchenbeitragmitteilung 2025 umgesetzt und ist in einigen Diözesen schon in Kraft. Die Zweckwidmung ist befristet auf maximal drei Jahre möglich. Sie kann nach Ablauf der Dauer verlängert, durch Widerruf beendet oder auf eine neue Widmung verändert werden. 
Die österreichischen Diözesen haben sich auf einheitliche zehn Kategorien der Zweckwidmung verständigt: Pfarr-Kirche, Kultur-Kirche, Seelsorge-Kirche, Junge-Kirche, Familien-Kirche, Sozial-Kirche, Umwelt-Kirche, Verkündigungs-Kirche, Bildungs-Kirche und Welt-Kirche. Von Diözese zu Diözese unterschiedlich werden alle zehn oder nur eine Auswahl davon angeboten.

Katholische Kirche veröffentlicht Kirchenstatistik 2023

Die Österreichische Bischofskonferenz hat am Mittwoch die Kirchenstatistik für das Jahr 2023 veröffentlicht. Demnach gab es mit Stichtag 31. Dezember 2023 genau 4.638.842 Millionen Katholikinnen und Katholiken in Österreich. (2022 waren es laut amtlicher Statistik 4.733.085 Millionen, 2021: 4.827.683 Millionen). Das entspricht einem Rückgang von rund 1,9 Prozent. 

85.163 Kirchenaustritte

Ein Grund für den Rückgang der Katholikenzahl sind die Kirchenaustrittszahlen im vergangenen Jahr: 2023 traten insgesamt 85.163 Personen aus der Katholischen Kirche aus. Damit ist die Zahl der Kirchenaustritte gegenüber 2022 zurückgegangen, als 90.975 Personen die Katholische Kirche verließen (2021 waren 72.222 Personen aus der katholischen Kirche ausgetreten, 2020 waren es 58.727). Maßgebliche Faktoren für den Rückgang der Katholikenzahl sind jedoch nicht nur das Verhältnis von Austritten zu Kircheneintritten, sondern vor allem auch von Taufen zu Sterbefällen und von Zuzügen zu Wegzügen. 

Für die Kirchenaustritte dürften bei vielen Menschen eine Distanz zur Kirche ausschlaggebend sein, die durch die Pandemie in den vergangenen Jahren größer geworden ist. Laut Angaben aus den Diözesen sei dieser Trend im letzten Jahr durch die angespannte wirtschaftliche Gesamtlage noch verstärkt worden.

2023 wurden 4.575 Personen in die Kirche wieder oder neu aufgenommen. Das ist ein leichter Rückgang gegenüber 2022 (4.771).

Taufen und Trauungen

Die Zahl der Taufen lag 2023 bei 39.488. Das ist ein Rückgang gegenüber 2022 (45.706). 2021 waren es 45.541, 2020 waren es coronabedingt nur 32.521. In den Jahren vor Corona war die Gesamtzahl der Taufen - auch in Anbetracht der demografischen Entwicklung - relativ stabil: 2019: 44.977, 2018: 47.312, 2017: 48.990, 2016: 49.018, 2015: 48.587. Die im letzten Jahr zurückgegangene Zahl bei den Taufen hängt auch mit dem Rückgang der Geburtenzahl in Österreich zusammen. Laut Statistik Austria wurden 2023 mit 77.605 Kindern um 6,1 Prozent weniger geboren als 2022.

Auch die Zahl der Trauungen ist zurückgegangen. 8.228 Paare ließen sich 2023 trauen. 2022 waren es 9.503, wobei hier wie auch 2021 (6.674) noch ein gewisser coronabedingter "Nachzieheffekt" bemerkbar war. 2020 gab es nur 3.595. (2019: 9.842, 2018: 11.155, 2017: 10.808, 2016: 11.313, 2015: 11.494.)

Gottesdienstbesucher und Begräbnisse 

Relativ stabil geblieben ist 2023 die Zahl der Gottesdienstbesucher. An den beiden Zählsonntagen wurden 321.821 bzw. 347.891 Gottesdienstteilnehmer gezählt. 

Stabil sehr hoch ist die Zahl jener, die in Österreich über Radio, Fernsehen und Internet am Sonntag einen Gottesdienst mitfeiern. Laut Erhebungen des ORF und von ServusTV handelte es sich im Jahr 2023 dabei regelmäßig um rund 800.000 bis über 1 Million Mitfeiernde.

Die Zahl der kirchlichen Begräbnisse betrug 2023 50.900. Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber 2022 (54.525). 

Priester, Diakone, Ordensleute

Die Zahl der in Österreich wirkenden Priester betrug 2023 laut der amtlichen Kirchenstatistik 3.320. Damit ist die Zahl gegenüber 2022 (3.403) leicht zurückgegangen. 

Die aktuelle Gesamtzahl für 2023 setzt sich aus 1.649 Diözesanpriestern, 456 ausländischen Priestern und 1.215 Ordenspriestern zusammen. 

Orden in Österreich

Aus den vorliegenden Daten für 2023 ergibt sich daher, dass die Zahl der Ordensmänner in Österreich - dazu zählen Ordensbrüder und Ordenspriester - beständig leicht abnimmt (2023: 1.555, 2022: 1.585, 2021: 1.610, 2020: 1.708, 2019: 1.753, 2018: 1.814, 2017: 1.920, 2016: 1.970).

Für die Ordensfrauen in Österreich weist die amtliche Statistik 2023 2.721 Schwestern aus. Die Zahl der Ordensfrauen in Österreich nimmt seit Jahren leicht aber stetig ab (2022: 2.828, 2021: 3.008, 2020: 3.088, 2019: 3.359, 2018: 3.453, 2017: 3.600, 2016: 3.715, 2015: 3.882, 2014: 4.073, 2013: 4.241, 2012: 4.359).

Hauptamtliche Laien im pastoralen Dienst

1.409 Frauen und Männer - hauptamtliche Laien - waren 2023 im pastoralen Dienst der Kirche tätig. Das ist ein leichter Rückgang im Vergleich zu 2022 (1.414). Insgesamt gibt es eine deutliche Mehrheit der Frauen in den betreffenden Berufsfeldern. 847 Frauen stehen 562 Männer gegenüber.

Ehrenamtliches Engagement

In der Statistik ausgewiesen ist auch das ehrenamtliche Engagement in der Vorbereitung auf die Sakramente. Die Statistik verzeichnet für 2023 11.767 Begleiterinnen und Begleiter bei der Erstkommunion. Das ist mehr als in den Jahren zuvor (2022: 11.562, 2021: 10.694, 2020: 11.160, 2019: 14.630, 2018: 14.415, 2017: 14.427, 2016: 14.665, 2015: 14.754).

Bei den Firmhelferinnen und Firmhelfern gab es 2023 mit 6.840 einen ganz kleinen Anstieg gegenüber 2022 (6.813). 2021 waren es 7.265. (2020: 6.407; 2019: 7.987, 2018: 8.730, 2017: 8.762, 2016: 8.683, 2015: 8.982).

2023 gab es in der Erzdiözese Wien 1.061.349 Katholiken (2022: 1.088.275). 21.894 Personen traten aus der Kirche aus (2022: 23.986). 

Die Diözese Linz hatte zum Stichtag 31. Dezember 2023 insgesamt 882.465 Katholiken und Katholikinnen (2022: 898.064). 15.155 Personen traten aus der Kirche aus. (2022: 16.505 Personen). 

In der Diözese Graz-Seckau gehörten 739.024 Personen im Jahr 2023 der Katholischen Kirche an (2022: 752.605 Personen). 13.419 Personen traten 2023 aus der Kirche aus (2022: 16.171). 

448.735 Katholiken hatten mit Jahresende 2023 ihren Hauptwohnsitz in der Diözese St. Pölten (2022: 458.637). 8.763 Katholiken sind im vergangenen Jahr aus der Kirche ausgetreten (2022: 8.712). 

In der Erzdiözese Salzburg betrug die Gesamtzahl der Katholiken mit Stichtag 31. Dezember 2023 430.108 (2022: 438.227). 7.893 Personen haben die Kirche verlassen (2022: 7.403).

Diözese Gurk-Klagenfurt: 2023 waren 331.594 Kärntnerinnen und Kärntner katholisch (2022: 338.139). Im Jahr 2023 sind 5.408 Personen aus der Katholischen Kirche ausgetreten (2022: 5.306). 

Die Diözese Innsbruck zählte 2023 352.691 Katholiken (2022: 359.169). 6.034 Personen verließen die Kirche (2022: 6.004). 

2023 verzeichnet die Diözese Feldkirch 212.496 Katholiken (2022: 217.064). 4.439 Personen sind 2023 aus der Kirche ausgetreten (2022: 4.711). 

180.380 Katholiken gehören mit Jahresende 2023 der Katholischen Kirche im Burgenland an (2022: 182.905). Die Diözese Eisenstadt vermeldet für das vergangene Jahr 2.158 Austritte (2022: 2.177). 

Nordirakischer Minister: Christen brauchen weiter Hilfe 

Die Autonome Region Kurdistan bemüht sich nach Kräften, für die christliche Minderheit ein sicherer Hafen zu sein. Die Christen würden als gleichberechtigte Mitglieder der Gesellschaft gesehen. Das hat Ano Jahwar Abdoka, der einzige christliche Minister in der Regierung der irakischen Autonomen Region Kurdistan bei der ICO-Jahrestagung in Salzburg betont. Für ihn sei Kurdistan der sicherste Ort für Christen im Nahen Osten, so Abdoka. Nichtsdestotrotz bräuchten die Christen mehr Unterstützung und Solidarität aus dem Westen.
Der aus dem Irak für die Tagung nach Salzburg gekommene Politiker hielt am Montagabend den Hauptvortrag bei der Jahrestagung der „Initiative Christlicher Orient", die heuer ganz dem Irak gewidmet war. Ein Schwerpunkt lag auf der Autonomen Region Kurdistan im Norden des Landes. Lebten bis 2003, als Saddam Hussein von den USA und ihren Verbündeten gestürzt wurde, noch bis zu 1,5 Millionen Christen im Irak, so sind es heute auch nach den optimistischsten Schätzungen nicht mehr als 400.000. 90 Prozent davon würden im Nordirak in Kurdistan oder der westlich davon gelegenen Ninive-Ebene leben. In der irakischen Hauptstadt Bagdad sollen noch 40.000 Christen leben, vielleicht auch ein wenig mehr. Genaue Zahlen gebe es nicht, mussten alle Experten, die bei der Tagung referierten, eingestehen.
Verfolgung und Schutz
Schon lange vor dem Aufkommen der Terrororganisation IS war die Lage für die christliche Minderheit schwierig, so Minister Abdoka. Zwischen 2004 und 2012 wurden weit mehr als 1.000 Christinnen und Christen wegen ihres Glaubens von islamistischen Fundamentalisten ermordet; darunter im Jahr 2008 auch zahlreiche Geistliche, an erster Stelle der chaldäische Bischof von Mosul, Paulos Faraj Rahho. Dazu seien auch weit über 100 Kirchen zerstört oder geschändet worden.
Von den weit über 100.000 Christen, die dann 2014 vor dem IS aus Mosul und der angrenzenden Ninive-Ebene fliehen mussten, sei bislang gerade einmal ein Drittel zurückgekehrt. Ein Drittel lebe in der Region Kurdistan, ein Drittel sei ausgewandert.
Kurdistan für die Christen ein sicherer Hafen 
Dass Kurdistan für die Christen ein sicherer Hafen sei, veranschaulichte Minister Abdoka u.a. mit folgenden Zahlen: Die christliche Kleinstadt Ankawa, eine Nachbarstadt der Metropole Erbil, hatte 2003 rund 22.000 christliche Einwohner und es gab 3 Kirchen. Inzwischen hat die Stadt 75.000 Einwohner und 17 Kirchen. Die kurdische Regierung garantiere, dass auch die wichtigen Verwaltungsämter in der Stadt, vom Bürgermeister angefangen, von Christen besetzt sind. Zudem würden Wohnungen für junge Paare gefördert. Abdo: „Ankawa ist die größte rein christliche Stadt im Nahen Osten." Und es sei die einzige Stadt im Nahen Osten, in die mehr autochthone Christen zuziehen als wegziehen würden. 
Im Parlament der kurdischen Autonomieregion gebe es einige für Christen reservierte Sitze, dazu wurde u.a. auch eine eigene Behörde für die Angelegenheiten der Christen geschaffen. Es gebe zudem auch 50 staatliche aramäisch-sprachige Schulen, die von knapp 6.700 christlichen Kindern besucht werden. Die Christen seien auch insofern gut in Kurdistan integriert, als es einige tausend Männer gebe, die bei den kurdischen Peshmerga-Truppen oder weiteren Sicherheitskräften dienten. 


Deutscher Jeremias Schröder leitet weltweiten Benediktinerorden 

Jeremias Schröder (59), bisher Abtpräses der bayerischen Erzabtei Sankt Ottilien, ist zum höchsten Repräsentanten des weltweiten Benediktinerordens gewählt worden. Als neuer Abtprimas der Ordenskonföderation vertritt er rund 22.000 Benediktiner in aller Welt. Der gebürtige Allgäuer wurde am Samstag in Rom von rund 215 Äbten für acht Jahre gewählt, wie die Missionsbenediktiner von Sankt Ottilien mitteilten. Eine zweimalige Wiederwahl für jeweils vier Jahre ist möglich. Schröder folgt dem US-amerikanischen Abt Gregory Polan (74) nach, der das Amt seit 2016 innehatte. 
Diesen Mittwoch war er mit seinen Mitbrüdern bei der Generalaudienz mit Papst Franziskus und wurde am Ende dieser auch vom Kirchenoberhaupt gesegnet. 
Papst Franziskus (87) begrüßte den neu gewählten Abtprimas mit den Worten: „Der ist aber jung!" 
Die Kongregation von St. Ottilien mit ihrer Internationalität – sie ist in 20 Ländern auf vier Kontinenten verbreitet – bereitet die Leiter gut darauf vor, eine internationale Einheit zu führen. 

Total-Umbruch bei Luxemburger Caritas nach Betrugsskandal

Nach dem millionenschweren Betrugsfall bei der luxemburgischen Caritas kommt es bei der Hilfsorganisation und ihren bisherigen Einrichtungen zu einem Total-Umbruch. Wie lokale Medien berichten, soll ab Oktober ein von der Caritas unabhängiger Verein schon bisher mit staatlichen Förderungen und Spenden betriebene Inlands-Einrichtungen, darunter etwa Sozialeinrichtungen oder Kindertagesstätten, führen. Gründungsmitglieder sind mehrere Stiftungen sowie Einzelpersonen, unter ihnen der Vorsitzende des vor wenigen Wochen eingesetzten Caritas-Krisenkomitees, Christian Billon, wie das Online-Magazin „reporter.lu" berichtet. Bisher in den betroffenen Einrichtungen tätige Caritas-Mitarbeiter hätten die Möglichkeit, „dem Verein beizutreten", teilte Billon mit.
Leider fehle Luxemburgs Kirche das Geld, um die Caritas zu retten, sagte der Luxemburger Erzbischof Kardinal Jean-Claude Hollerich im Interview der Nachrichtenagentur Kathpress in Rom. 

Kurznachrichten 

 

Papst Franziskus hat sich bei einer Begegnung mit Vertretern sogenannter Volksbewegungen aus Lateinamerika für eine „Reichensteuer“ ausgesprochen. Das herrschende Wirtschaftssystem erlaube es einigen Menschen, enorme und oft lächerliche Reichtümer anzuhäufen. Zu Recht werde das als unmoralisch beurteilt. Es sei gut, dass man mehr Steuern von den Milliardären fordere. 

 

Pakistan. Weil sie in einer Social-Media-Nachricht den Propheten Mohammed verunglimpft haben soll, ist die 40-jährige Christin Shagufta Kiran zum Tod verurteilt wurden. 

 

Libanon. Kardinal Bechara Rai hat die Sprengstoff-Angriffe gegen die Hisbollah-Miliz mit Tausenden Opfern als „wahlloses Töten“ verurteilt. 

 

Honduras. Die Mörder kamen nach dem Gottesdienst: Medienberichten in Honduras zufolge eröffneten Unbekannte am Samstag das Feuer auf den bekannten Umweltschützer Juan Lopez, als er eine Kirche in Tocoa im Nordosten des zentralamerikanischen Landes verließ. Lopez galt als einer der wichtigsten Umweltschützer an der Atlantikküste und engagierte sich gegen Wasserkraftwerke oder Bergbauprojekte. Laut der Organisation Global Witness wurden im vergangenen Jahr insgesamt 18 Umweltschützer ermordet. 

 Ukraine. Eine westukrainische Stadt trägt ab sofort den Namen des früheren Oberhaupts der griechisch-katholischen Kirche des Landes, Großerzbischof Andrej Scheptyzkyj (1865-1944). Das ukrainische Parlament beschloss am Donnerstag die Umbenennung von Tscherwonohrad im Rahmen der sogenannten Dekommunisierung, also der Ersetzung von sowjetischen oder kommunistischen Bezeichnungen. 

 

Vatikan. Der von einer vatikanischen Stiftung verliehene Ratzinger-Preis geht in diesem Jahr an den irischen Theologen Cyril O'Regan und an den zum Christentum konvertierten japanischen Bildhauer Etsuro Sotoo. 

 

Österreich

Wien. Führungswechsel bei „Pro Oriente": Bei der Kuratoriumssitzung der Stiftung am Donnerstag in Wien wurde Botschafter Clemens Koja (64) zum neuen Präsidenten gewählt. Er folgt auf Botschafter Alfons Kloss (71) , der die Stiftung seit 2018 als Präsident leitete und sein Amt auf eigenen Wunsch mit Jahresende zurücklegt. 

 

Steiermark. Am 22. September fand in Graz erstmals der „Tag der Religionen" statt. Die Initiative wurde vom interreligiösen Beirat der Stadt Graz, dem Projekt ComUnitySpirit des Afro-Asiatischen Instituts sowie Bürgermeisterin Elke Kahr ins Leben gerufen wurde. 

Erster afrokolumbianischer Bischof 

Kolumbiens Vizepräsidentin Francia Marquez hat die Weihe von Witson Mosquera Moreno zum ersten afrokolumbianischen Bischof der katholischen Kirche in dem südamerikanischen Land als wichtigen Schritt zur Überwindung der Benachteiligung der afrokolumbianischen Bevölkerung begrüßt. 
„Dieser Meilenstein ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur historischen Wiedergutmachung für die afro-kolumbianischen Völker in Kolumbien und weltweit", erklärte Marquez laut Nachrichtenmagazin „Semana".
Mosquera (57) hatte am Wochenende in Cali seine Bischofsweihe erhalten und wird künftig die Diözese Quibdo in der Unruheregion Choco leiten. Das überwiegend von Afrokolumbianern und Indigenen bewohnte Departament an der Pazifikküste zählt zu den ärmsten Regionen Kolumbiens.
Sie wird immer wieder von Kämpfen rivalisierender linker Guerillagruppen und rechter Paramilitärs erschüttert. Die Kontrolle in der Küstenregion gilt als strategisch wichtig für den Drogenhandel. Kolumbien ist Kokainproduzent Nummer eins weltweit.
Foto: Kolumbianische Bischofskonferenz.

Auch das noch...

Dramatischer Sparappell des Papstes an die Kardinäle

Der Vatikan leidet seit Jahren an knappen Finanzen. Nun hat sich Papst Franziskus mit einem dramatischen Sparappell an die Kardinäle der katholischen Kirche gewandt. In einem am Freitag veröffentlichten Brief an das Kardinalskollegium schreibt der Papst, man habe erkannt, „dass die wirtschaftlichen Ressourcen zur Erfüllung des Auftrags begrenzt sind, und dass man streng und seriös mit ihnen umgehen muss, damit die Mühen derer, die zum Vermögen des Heiligen Stuhls beigetragen haben, nicht vergeudet werden". Daher seien „weitere Bemühungen aller erforderlich, damit ein Null-Defizit nicht nur ein theoretisches Ideal, sondern ein tatsächlich realisierbares Ziel wird".
Um eine Kostenreduktion zu erreichen, fordert der Papst die Kardinäle auf, mit gutem Beispiel voranzugehen. Sie sollten sich auf das Wesentliche beschränken, Überflüssiges vermeiden und klare Prioritäten setzen. „Wir müssen uns klarmachen, dass wir vor strategischen Entscheidungen stehen, die mit großer Verantwortung getroffen werden müssen, um die Zukunft unseres Auftrags zu sichern."

Blutwunder von San Gennaro in Neapel überpünktlich eingetreten

Das sogenannte Blutwunder von San Gennaro in Neapel ist diesmal frühzeitig eingetreten. Wie die Erzdiözese Neapel am Donnerstag mitteilte, wurde das Blut des Märtyrers Januarius in der Verehrungs-Ampulle in der Kathedrale bereits verflüssigt vorgefunden, bevor der anlassbezogene Gottesdienst überhaupt begann. Zu der von Erzbischof Domenico Battaglia zelebrierten Messfeier war die Kathedralkirche überfüllt.
Ein Ausbleiben des Blutwunders wird in Neapel und weiten Teilen Italiens als schlechtes Omen gewertet. Wegen der zunehmenden vulkanischen Aktivitäten in den Phlegräischen Feldern war das Ereignis diesmal mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt worden. 
Der Heilige Januarius wurde nach der Überlieferung im Jahr 305 unter Kaiser Diokletian wegen seines Glaubens hingerichtet. Eine dunkle Flüssigkeit, die als sein Blut verehrt wird, wird seit Jahrhunderten in der Kathedrale von Neapel aufbewahrt. Zuletzt war das Blutwunder in den Jahren der Pandemie (2020 und 2021) ausgeblieben.

Vatikan erkennt Marienverehrung in Medjugorje offiziell an

Der Vatikan hat die Marienverehrungen im bosnischen Wallfahrtsort Medjugorje offiziell genehmigt. Dies geht aus einem Dokument („Nota") mit dem Titel „Die Königin des Friedens" hervor, das der Vatikan am Donnerstag veröffentlichte und bei einer Pressekonferenz in Rom vorstellte. Die Nota äußert sich nicht zur Übernatürlichkeit, also Echtheit der Erscheinungen, formuliert aber ein insgesamt positives Urteil über die Botschaften, wenn auch mit einigen Klarstellungen. 
Das vom Papst am 28. August genehmigte Dokument wurde vom Präfekten des vatikanischen Glaubensdikasteriums, Kardinal Victor Fernandez, unterzeichnet. Aus der Nota geht hervor, dass mit dem „Nihil obstat" zu Medjugorje nicht alle Berichte über angebliche Marienerscheinungen und Botschaften der Muttergottes an die mutmaßlichen Seher als authentisch anerkannt werden.
Zu dem Wallfahrtsort in Bosnien-Herzegowina, rund 100 Kilometer südwestlich von Sarajewo, pilgern seit Anfang der 1980er Jahre viele Millionen Menschen, weil dort die Jungfrau Maria einigen Jugendlichen erschienen sein soll. Die bis heute anhaltenden Berichte zu den Erscheinungen wurden vom Vatikan mehrmals untersucht, zu einer Anerkennung kam es jedoch nicht. 
Foto: Vatican News/don Martin Jerabek.