JA 

die neue Kirchenzeitung

 23. März 2025 

Lesungen:  Ex 3,1-8a.13-15; ! Kor 10, 1-6.10-12;  Evangelium: Joh 3,5-42.

Alles paletti?

Selbstverständlich haben sich unsere Bischöfe bei ihrer jüngsten Versammlung hinter den Papst und seine Synodalitätsideen gestellt. Anderes wäre von ihnen ja schwer zu verkaufen und noch schwieriger zu argumentieren gewesen.

Synodalität sei in Österreich ohnehin bereits gelebte Praxis, betonten die Bischöfe. Echt? Alles paletti? In jeder Diözese? Da lachen wohl selbst die Hähne vom Kirchturm.

Um besagte Synodalität zu stärken, soll in jeder Diözese durch den jeweiligen Diözesanbischof eine Arbeitsgruppe eingesetzt werden. Wow, durch den Diözesanbischof allein? Da wird mancherorts wohl Wundersames passieren.

  

Die Bischöfe trafen sich diesmal im ungarischen Pannonhalma. Glauben sie wirklich, dass es in ihren Reihen niemanden gibt, der sich an Orban orientiert?

Die Bischöfe betonen ihren Willen zum starken Einbinden der Laien. Super, aber…

Vor wenigen Tagen hat die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) die heimischen Bischöfe aufgefordert, ein Plenarkonzil der katholischen Kirche in Österreich auf den Weg zu bringen. 

Wie reagierte die Bischofsversammlung darauf? Gar nicht.

Die KAÖ ist nicht irgendein Verband, sondern die offizielle Laienorganisation der katholischen Kirche in Österreich! Prost, Mahlzeit!     P. Udo 

Erstmals seit über vier Wochen Foto des Papstes veröffentlicht

Erstmals seit mehr als vier Wochen hat der Vatikan am 16. März ein Foto von Papst Franziskus veröffentlicht. Auf dem Bild sieht man den 88-Jährigen von der Seite, vor dem Altar in der Kapelle im Privattrakt der römischen Gemelli-Klinik sitzend. Franziskus trägt eine lila Priesterstola, er sitzt leicht eingesunken, seine Gesichtszüge sind kaum zu erkennen. In der Kapelle habe der Papst Sonntagfrüh eine Messe konzelebriert, teilte das Vatikanische Presseamt am Sonntagabend mit. Welche oder wie viele Priester mit ihm den Gottesdienst gefeiert haben, wurde nicht mitgeteilt.
Es ist das erste Mal seit seiner Spitalseinlieferung am 14. Februar, dass Franziskus auf einem Foto zu sehen ist. Am 6. März war eine Audiobotschaft des Kirchenoberhaupts veröffentlicht worden. Mit brüchiger Stimme und auf Spanisch dankte der Papst darin für die vielen Gebete für seine Gesundheit.
Bis zu 150 Kilo Briefe täglich an Papst im Krankenhaus
Die weltweite Anteilnahme für Papst Franziskus während seines nun schon über einen Monat dauernden Aufenthalts im römischen Gemelli-Krankenhaus reißt nicht ab. Hunderte an ihn gerichtete Briefe aus aller Welt erreichen täglich den Vatikan, was deutlich mehr sei als zuvor, wie die italienische Post mitteilte: Betrug das Postvolumen für den Vatikan üblicherweise 80 oder 90 Kilogramm pro Tag, erreicht es derzeit an die 150 Kilogramm - wobei ein signifikanter Anteil direkt an den Papst adressiert ist, wie Antonello Chidichimo, Leiter des internationalen Sortierzentrums der Post in Fiumicino, in einer Aussendung erklärte.
Foto: Papst Franziskus in der kleinen Kapelle im 10. Stock der Gemelli-Klinik  (@salastampaVaticana) 

Erstmals mehr als 1,4 Milliarden Katholiken weltweit

Die katholische Kirche hat erstmals die Zahl von 1,4 Milliarden Mitgliedern überschritten. Wie aus dem jetzt im Vatikan veröffentlichten „Statistischen Jahrbuch der Kirche" hervorgeht, wuchs die Zahl der Katholiken von 2022 auf 2023 abermals um etwas mehr als ein Prozent. Sie stieg von 1,390 auf 1,406 Milliarden. Damit festigte die katholische Kirche ihre Stellung als größte Religionsgemeinschaft der Welt.
Am stärksten wuchs demnach die Zahl der Katholiken in Afrika, wo ein Zuwachs von 3,3 Prozent auf nunmehr 281 Millionen verzeichnet wurde. Afrikas Katholiken machen inzwischen 20 Prozent der Weltkirche aus. Sie haben damit Europa fast eingeholt. Dort leben 20,4 Prozent der weltweit registrierten Katholiken. Ihr Zuwachs im Alten Kontinent war mit 0,2 Prozent eher bescheiden.
Mit einem Anteil von 41,2 Prozent der Katholiken weltweit bleibt Lateinamerika (also Südamerika plus Mittelamerika) weiterhin mit Abstand die zahlenmäßig bedeutendste katholische Weltregion.
Mehr Priester in Afrika und Asien - weniger in Europa
Die Zahl der katholischen Priester weltweit ist den Daten im Jahrbuch zufolge nahezu unverändert geblieben. So ging die Zahl der katholischen Geistlichen von 2022 auf 2023 global um 0,2 Prozent auf knapp 407.000 zurück. Regional entwickelten sich die Zahlen jedoch sehr unterschiedlich. So wuchs die Zahl der Priester in Afrika um 2,7 und in Asien um 1,6 Prozent, hingegen ging sie in Europa um 1,6 Prozent zurück. Ebenfalls rückläufig war sie in Nordamerika und in Ozeanien.
Trotz des Rückgangs bleibt Europa der Kontinent mit den meisten Priestern weltweit. Sie machen 38,1 Prozent aller katholischen Priester aus - und das, obwohl in Europa nur 20,4 Prozent aller weltweit registrierten Katholiken leben.
Umgekehrt ist das Verhältnis in Südamerika: Dort leben 27,4 Prozent aller Katholiken, aber nur 12,4 Prozent der Priester der weltweiten Kirche.
 

Rekordzahlen bei Erwachsenentaufen in den USA und England 

Die Zahl der Erwachsenentaufen in mehreren westlichen Ländern nimmt deutlich zu. Wie aus einem aktuellen Bericht des Online-Portals „The Pillar" hervorgeht, verzeichnen viele katholische Diözesen in den USA, Kanada und Großbritannien heuer Rekorde an Taufbewerbern. Bei den diözesanen Zulassungsfeiern, die zu Beginn der Fastenzeit in Vorbereitung auf die Sakramentenspendung stattfanden, gab es teils mehrere hundert Katechumenen sowie auch Kandidaten, die aus einer anderen christlichen Konfession stammen und nun die katholische Erstkommunion und Firmung empfangen wollen.
Über 1.500 Katechumenen und Übertrittswillige verzeichnet demnach die Erzdiözese Washington D.C., nach 1.350 im Vorjahr. Dahinter kommen Phoenix (1.116, davon 702 Taufbewerber), Detroit (977/400), Cleveland (812/431), Orlando (800), Baltimore (778/320), Philadelphia (726/332), San Francisco (653/269), Los Angeles (620/320). 
Eine deutliche Zunahme der Erwachsenentaufen gibt es laut "The Pillar" ebenfalls in anderen westlichen Ländern wie etwa in Kanada, wo die Erzdiözese Vancouver heuer mit 720 Erwachsenentaufen den Vorjahresrekord verdoppelte. In Australien verzeichnet die Erzdiözese Sydney mit der Höchstanzahl von 384 Taufbewerbern ein Drittel mehr als 2024. 
Doch auch in Westeuropa ist die Entwicklung ähnlich: So meldete etwa in Großbritannien die Erzdiözese Westminster über 500 Katechumenen und Kandidaten, ein Anstieg um ein Viertel gegenüber 2024, ähnlich wie auch in Birmingham, Liverpool, Southwark und Leeds. In Frankreich stellt sich die Erzdiözese Paris heuer auf 672 Erwachsenentaufen ein (2024: 515), Versailles auf 670, Lyon auf 628 und Pontoise auf 610, jeweils wie auch in vielen weiteren Diözesen des Landes mit ansteigender Tendenz.

Synode: Vatikan kündigt „Kirchliche Versammlung“ für 2028 an 

Papst Franziskus hat sein Plazet für einen Prozess gegeben, der auf eine „Kirchliche Versammlung“ in drei Jahren zuführen soll. Dabei geht es darum, das bis dahin Erreichte zu konsolidieren, ohne eine neue Synode einzuberufen, berichtet Vatican News. 

Keine neue Synode, sondern eine „Kirchliche Versammlung“ (ital. Assemblea Ecclesiale): Sie wird im Oktober 2028 im Vatikan stattfinden, und ihr soll ein hinführender Prozess vorausgehen. Dies hat Kardinal Mario Grech, Generalsekretär der Synode, jetzt in einem Brief an Bischöfe und Patriarchen angekündigt. 

Der hinführende Prozess wurde vom Papst am 11. März von der römischen Gemelli-Klinik aus, in der er derzeit behandelt wird, gebilligt. Er deckt sich mit der Phase der Umsetzung der sogenannten Weltsynode zum Thema „Für eine synodale Kirche. Gemeinschaft, Teilhabe, Sendung“; sie ist im Oktober letzten Jahres nach dreijährigen Arbeiten auf verschiedenen Ebenen zu Ende gegangen. 

Wie der Papst unmittelbar nach der Weltsynode erklärte, ist das auf der 16. Generalversammlung der Synode verabschiedete Schlussdokument „Teil des ordentlichen Lehramtes des Nachfolgers Petri“ und muss als solches angenommen werden. Das bedeutet - wie Kardinal Grech hervorhebt - für „die Ortskirchen und die kirchlichen Zusammenschlüsse“ die Verpflichtung, die Hinweise des Dokuments jetzt auf dem Weg der „geistlichen Unterscheidung und der Entscheidung umzusetzen“. 

Für einen stärkeren Austausch innerhalb der Kirche 

Das Umsetzen des Schlusspapiers sollten die Ortskirchen allerdings nicht als „einfache Anwendung von Richtlinien von oben“ verstehen, sondern als einen Prozess der Rezeption des Dokuments in einer Weise, die „an die lokalen Kulturen und an die Bedürfnisse der Gemeinschaften angepasst ist“. Dabei solle stets das Ziel im Auge behalten werden, den Austausch und Dialog „zwischen den Teilkirchen und in der Kirche als Ganzes“ konkret werden zu lassen. 

Alle einbinden, auch die Laien 

Von „grundlegender Bedeutung“ für die Umsetzung des Synodenpapiers ist nach Ansicht von Kardinal Grech das Einbinden aller, die während der Synode einen Beitrag geleistet haben. Sonst könnten das „Zuhören aller Kirchen“ und die geistliche Unterscheidung der verantwortlichen Oberhirten keine Früchte tragen. Grundlegende Instrumente sind nach Grechs Dafürhalten künftig „synodale Teams, die aus Presbytern, Diakonen, geweihten Männern und Frauen sowie Laien bestehen und von ihrem Bischof begleitet werden“. Solche Teams sollten dort, wo sie schon bestehen, „gestärkt“, andernfalls jedoch „erneuert, reaktiviert und angemessen integriert“ werden. 

Foto: Auf der Vollversammlung im Vatikan im Oktober letzten Jahres  (VATICAN MEDIA Divisione Foto) 

 

Bischofskonferenz: Synodaler Prozess, neue Bundesregierung, Warnung vor Wettrüsten 

Österreichs Bischöfe haben auf ihrer Frühjahrsvollversammlung Mehreres beraten: 

1. Synodaler Prozess - Umsetzung auf mehreren Ebenen 

Um Synodalität in den Diözesen zu stärken, soll in jeder Diözese durch den jeweiligen Diözesanbischof eine Arbeitsgruppe eingesetzt werden. 

2. Politik braucht Kompromissbereitschaft im Blick auf das Gemeinwohl 

Die österreichischen Bischöfe wollen so wie bisher mit der neuen Bundesregierung zusammenarbeiten und diese nach Möglichkeit unterstützen. 

3. Waffen allein können den Frieden nicht sichern 

"Mit tiefer Sorge blicken wir Bischöfe auf die dramatischen, weltweiten Veränderungen. Die bisherige Weltordnung und vermeintlichen Sicherheiten scheinen aus den Fugen zu geraten. Auch in der Europäischen Union bzw. in vielen europäischen Staaten, ja sogar in Österreich, werden wieder große Rüstungspakete geschnürt. 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges rüsten viele Staaten nach, weil andere aufgerüstet haben und die Friedensordnung bedrohen. Es droht ein globales Wettrüsten und viele fragen sich zu Recht, ob genug getan wird, um Konflikte rechtzeitig mit friedlichen Mitteln zu entschärfen oder zu beenden. 

Wir Bischöfe betonen das Recht auf Verteidigung - im Letzten auch mit militärischen Mitteln."

Sicherheit und Frieden wünschen sie „aus ganzem Herzen dem gemarterten ukrainischen Volk“, den Menschen in Syrien und im Heiligen Land. 

4. Neue Zuständigkeiten in der Bischofskonferenz 

Infolge der Emeritierung von Kardinal Christoph Schönborn als Erzbischof von Wien sind seine bisherigen Zuständigkeiten in der Bischofskonferenz neu verteilt worden. 

Demnach wurde Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl mit der Zuständigkeit für „Medien" betraut. Diözesanbischof Hermann Glettler wird gemeinsam mit Abt Vinzenz Wohlwend für den Bereich „Ordensgemeinschaften" zuständig sein. 

Schewtschuk: Keine Gebiete an Russland abtreten

Das Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, hat sich entschieden gegen Gebietsabtretungen an Russland im Rahmen von Friedensverhandlungen ausgesprochen. Er betonte, dass es bei der russischen Aggression nicht nur um Territorien, sondern um die Menschen in den betroffenen Gebieten gehe.
In einem Interview mit der italienischen Tageszeitung Il Foglio bezog Schewtschuk klar Stellung gegen Gebietsabtretungen an Russland. „Das Böse kann weder befriedet noch befriedigt werden“, erklärte er. „Man muss es stoppen. Und genau das tun wir und bezahlen dafür mit unserem Blut.“
Schewtschuk betonte, dass die russische Aggression gegen die Ukraine weit über territoriale Ansprüche hinausgehe. Russlands Ziel sei es, die Weltordnung zu destabilisieren, den eigenen Status als Weltmacht wiederherzustellen und sich in die inneren Angelegenheiten europäischer Staaten einzumischen. Er warnte davor, dass ungesühnte Verbrechen des Bösen früher oder später mit noch größerer Gewalt zurückkehren könnten.
Der Kirchenführer unterstrich die Notwendigkeit eines gerechten und dauerhaften Friedens, der auf der Einhaltung des Völkerrechts und verlässlichen Sicherheitsgarantien basieren müsse. Er kritisierte, dass derzeit Entwicklungen in eine ganz andere Richtung gingen. Besonders besorgt zeigte sich Schewtschuk über die Verbreitung russischer Propaganda im Westen. „Das ist manchmal schlimmer als die russischen Bomben“, sagte er. Wenn der ukrainische Widerstand durch die Brille der russischen Propaganda beurteilt werde, sei dies nicht nur eine Gefahr für die Ukraine, sondern für die gesamte Menschheit.
Der Vatikan…
… dringt mit Blick auf den von US-Präsident Donald Trump vorgeschlagenen Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine auf faire Verhandlungen. Der Heilige Stuhl hoffe, „dass die beteiligten Parteien die Gelegenheit zu einem aufrichtigen Dialog nutzen, der an keinerlei Vorbedingungen geknüpft ist und auf die Erreichung eines gerechten und dauerhaften Friedens abzielt".

US-Erzbischof: Aus für „Voice of America" beschämend

Beschämt darüber, „dass Amerika seine eigene Stimme zum Schweigen bringt", hat sich als bisher erster Kirchenvertreter in den Vereinigten Staaten der ukrainisch-katholische Erzbischof Borys Gudziak zur von der US-Regierung verkündeten Schließung des traditionsreichen Senders „Voice of America" (VOA) zu Wort gemeldet. Was der Sowjetunion nicht gelungen sei und wovon autoritäre Regime wie in Russland, Iran oder China nur träumen konnten, sei nun Realität geworden, so der griechisch-katholische Erzbischof von Philadelphia in einem Facebook-Beitrag. Nach 83 Jahren werde eine Institution beendet, die sich der Förderung von Demokratie, internationalem Recht, Gerechtigkeit und den Menschenrechten verschrieben habe.
Die Trump-Regierung hatte davor den US-Auslandssendern - der größte von ihnen die 1942 gegründete „Voice of America", doch auch „Radio Free Europe", „Radio Free Asia" oder das in Kuba vertretene „Radio Marti" sind betroffen - per Dekret die laufende finanzielle Förderung gestrichen. 
Reporter ohne Grenzen kritisierten den Schritt scharf, stehen nun doch formell eigenständige Sender vor dem Aus, die vielfach auch in Regionen mit autokratischen Regierungen präsent sind und unabhängige Informationen senden. Bei VOA erhielten am Sonntagabend hunderte Mitarbeiter der insgesamt 47 Sprachdienste ihre Kündigungen. 

Kainbacher Passionsspiele lenken Blick auf die „Follower" 

Die Kainbacher Passionsspiele 2025 widmen sich unter dem Titel „#follower" der Frage, was es bedeutet, einer Idee oder Vision zu folgen. Dabei greifen sie sowohl biblische als auch moderne Aspekte auf, wie den Einfluss sozialer Medien und digitaler Trends. Die Inszenierung stellt Fragen nach Vertrauen, Verrat und Hingabe und verbindet traditionelle Passionsspiel-Themen mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen. „Was bringt uns dazu, alles stehen und liegen zu lassen, um jemandem zu folgen?", ist im Einladungstext zu lesen.
Das Ensemble besteht aus 60 Personen, darunter Bewohnerinnen und Bewohner der „Lebenswelten" der Barmherzigen Brüder, Mitarbeitende und theaterbegeisterte Menschen. Die Gruppe zeichnet sich durch großen Zusammenhalt, Humor und Teamgeist aus. Seit Jahren wächst das Ensemble stetig und bereitet sich über vier Monate auf die Aufführungen vor. Passionsspiele gibt es in Kainbach alle zwei Jahre.
Regisseurin und Theaterpädagogin Martina Pusterhofer leitet die Kainbacher Passionsspiele seit 2006. Ihr besonderes Konzept: Es gibt keine Hauptrollen. Alle Schauspieler sollen die Möglichkeit haben, im Laufe der Inszenierung im Mittelpunkt zu stehen, und alle Rollen sind so konzipiert, dass sie flexibel besetzt werden können. 
Die Premiere fand am 14. März 2025 in der Freizeit- und Kulturhalle der Barmherzigen Brüder in Kainbach bei Graz statt. Weitere Aufführungstermine sind jeweils freitags in der Fastenzeit bis zum 11. April. Die Karten sind über oeticket um 18,- Euro (ermäßigt: 13,- Euro) erhältlich. 2025 ist zudem ein besonderes Jahr, da das 150-jährige Bestehen der Barmherzigen Brüder in Kainbach gefeiert wird.

Myanmar: Kathedrale in Kachin-Region durch Brand zerstört

In Myanmar ist die Kathedrale der im Bundesstaat Kachin gelegenen Stadt Banmaw durch ein Feuer zerstört worden. Der Brand soll laut Berichten der römischen Nachrichtenagentur Fides bei einem Einsatz der burmesischen Armee gelegt worden sein. Laut Zeugenaussagen brach das Feuer am Sonntagnachmittag gegen 16 Uhr aus. Der in den 1950er Jahren von Missionaren errichtete Dom, der als Wahrzeichen der Stadt gilt, ist dem Heiligen Patrick geweiht, dessen kirchlicher Gedenktag am darauffolgenden Montag war.
In Banmaw waren bereits am 26. Februar ein Priesterhaus sowie ein dreistöckiges Gebäude, in dem sich die Diözesanbüros und ein Gymnasium befanden, in Brand gesteckt worden. Ein Großteil der Bevölkerung, darunter die meisten Priester und auch Ortsbischof Raymond Sumlut Gam, waren infolge der Kampfhandlungen zwischen der Militärjunta und der Kachin Independence Army (KIA) in die umliegenden Wälder und Dörfer geflohen, geht aus einem Bericht des asiatischen Nachrichtenportal licasnews (Dienstag) hervor. 
Foto: Agenzia fides.

Nigeria: Kirche schockiert über erstmalige Ramadan-Schulschließungen 

In vier Bundesstaaten im Norden Nigerias sind erstmals und kurzfristig alle öffentlichen und privaten Schulen sowie Bildungseinrichtungen anlässlich des muslimischen Fastenmonats Ramadan geschlossen worden. Dies teilte Bischof Gerald Mamman Musa aus Katsina dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ mit. Die Entscheidung der Schulschließung durch die Behörden beträfe allein in seiner Diözese bis zu 2500 Kinder in acht katholischen Schulen. Insgesamt seien hunderttausende Schülerinnen und Schüler in den Bundesstaaten Katsina, Kano, Kebbi und Bauchi aktuell von Bildung ausgeschlossen.
Foto: Kinder in einer Schule in Nigeria (Archivbild). © KIRCHE IN NOT

Hilfswerk „Christen in Not" mit neuem Projekt im Amazonasgebiet

Das österreichische ökumenische Hilfswerk „Christen in Not" (CiN) startet neue Projekte im peruanischen Amazonasgebiet, um vor Ort Menschenrechte und Umweltschutz zu stärken. Konkret geht es um den Einsatz gegen den Goldabbau und seine Folgen in der Region Iquitos im Amazonas-Gebiet. Das hat CiN am Montag in einer Aussendung in Wien mitgeteilt. Der Goldabbau vergifte die Umwelt irreversibel und sei auch eine tödliche Bedrohung für die indigenen Gemeinschaften vor Ort. Illegale Goldsucher seien in den letzten Jahren von durchorganisierten Terrorbanden aus Kolumbien, Venezuela und Brasilien abgelöst worden. Der enorm gestiegene Goldpreis mache den Abbau in fast industriellem Maßstab lohnend. 
CiN unterstützt Gemeinden, Bürgerwehren und Anwälte, um das Überleben der Indigenen im Urwald zu sichern. Zum einen durch Hilfe für einen seit Jahrzehnten im Amazonas-Urwald arbeitenden polnischen Priester, P. Marek Brulinski, zum anderen durch die Zusammenarbeit mit der lokalen Menschenrechtsaktivistin Marcelina Angulo.
Quecksilber, das für den illegalen Goldabbau eingesetzt wird, fließt laut CiN ungefiltert in den Amazonas und vergiftet das Wasser, die Fische und das sensible Ökosystem des Regenwaldes. Die durch Quecksilbervergiftungen eintretenden gesundheitlichen Schäden seien irreversibel und dramatisch, hieß es in der Aussendung. Besonders bei den Kindern der Indios führe die Vergiftung häufig zum Tod. Ganze Indio-Gemeinschaften seien in ihrer Existenz gefährdet. Seit einigen Jahren wird der illegale Goldabbau in den Schwemmlandgebieten des Amazonas u.a. von einem dissidenten Zweig der kolumbianischen FARC (Las Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia) betrieben, die sich damit finanziert. 

Kurznachrichten

  

Heiliges Land. Der lutherische Bischof von Jerusalem, Sani Ibrahim Azar, hat an die Christinnen und Christen im Westen appelliert, sich solidarisch mit ihren Glaubensgeschwistern im Heiligen Land zu erweisen. Eine besonders gute Möglichkeit dazu seien Pilgerreisen, so der Bischof in einem Gastkommentar in der März-Ausgabe des Magazins „Information Christlicher Orient". Es gelte, alles Mögliche zu unternehmen, „damit es auch in Zukunft einheimische Christen im Heiligen Land gibt". 

In Betlehem seien beispielsweise 70 Prozent der Bewohner vom Tourismus abhängig, der aber mit dem Krieg nach dem 7. Oktober 2023 völlig eingebrochen sei. 

 

Mexiko. Erschüttert und empört haben Mexikos Bischöfe auf die Ermordung von acht Jugendlichen einer katholischen Jugendgruppe im Bundesstaat Guanajuato reagiert.  Das Verbrechen ereignete sich am Sonntagabend, als bewaffnete Täter in das Pfarrzentrum der Ortschaft San José de Mendoza eindrangen und willkürlich auf die Anwesenden schossen. 

 

Serbien. Patriarch Porfirije, Oberhaupt der Serbisch-orthodoxen Kirche, hat es bislang vermieden, direkt in den innenpolitischen Konflikt in Serbien einzugreifen. Der katholische Erzbischof von Belgrad, Ladislav Nemet, hingegen hat in einem offenen Brief den Einsatz der Protestierenden für Gerechtigkeit und Fairness gewürdigt. 

 

In Polens katholischer Kirche verzögert sich die Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt an Minderjährigen durch eine unabhängige Kommission weiter. Bei ihrer dreitägigen Vollversammlung in Warschau verabschiedeten die Bischöfe die Leitlinien, die der für den Schutz von Kindern und Jugendlichen zuständige Erzbischof Wojciech Polak vorschlug, nicht. 

 

Kuba hat die Freilassung von 553 Gefangenen abgeschlossen, die im Rahmen eines vom Heiligen Stuhl vermittelten Abkommens der USA mit der Regierung in Havanna begnadigt wurden. 

 

Palästina. Nach der Wiederaufnahme der Luftangriffe im Gazastreifen durch Israel zeigt sich der katholische Pfarrer in Gaza tief besorgt über die Lage. Gegenüber der italienischen katholischen Nachrichtenagentur SIR beschrieb Gabriel Romanelli die Situation am Dienstag als "höllisch", die Menschen hätten große Angst. Die Pfarre der Heiligen Familie in Gaza-Stadt versucht, den Menschen beizustehen. 

  


In El Salvador hat die katholische Kirche dem Parlament eine Liste von 150.000 Unterschriften gegen die Wiederaufnahme des Edelmetall-Bergbaus in dem mittelamerikanischen Land übergeben. San Salvadors Erzbischof Jose Luis Escobar Alas erklärte laut lokalen Medienberichten, die Initiative habe das Wohl der gesamten Gesellschaft zum Ziel. Die Wiederaufnahme des Bergbaus sei eine traurige Entwicklung mit Auswirkungen auf das ganze Land. 

 

Spanien. Zu den historischen Jakobswegen nach Santiago de Compostela durch verschiedene Regionen Europas gesellt sich seit dieser Woche auch eine afrikanische Route: Die Via Rusadir, die am Mittwoch in der an der marokkanischen Küste liegenden spanischen Enklave Melilla eröffnet wurde. 

 

Deutschland. In der vor zwei Jahren abgebrannten Ost-West-Friedenskirche im Münchner Olympiapark war ein Schatz versteckt. Bei Abräumarbeiten kamen am Montag mehrere tausend D-Mark in Scheinen und Münzen zum Vorschein, wie die „Münchner Abendzeitung" berichtet. Sie seien in Plastiksäcken verpackt und in Blechdosen verstaut gewesen. 


 

Österreich

 

Niederösterreich. Die Caritas der Diözese St. Pölten errichtet in der niederösterreichischen Landeshauptstadt ein neues „Haus der Hilfe" und legt dafür drei bisherige Standorte zusammen. 

 

Vorarlberg. Nach einem einjährigen Umbau wurde am 21. März die Abteikirche der Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau feierlich wiedereingeweiht. Die Sanierung der neuromanischen Abteikirche, die in den Jahren 1856 bis 1859 von den Wettinger Zisterziensern errichtet und von 1961 bis 1964 von Architekt Hans Purin umgestaltet wurde, kostete 3,4 Mio. Euro. 

 

Tirol. Jahrhundertelang hat der Servitenorden das Kloster und die Karlskirche in Volders  betreut und bewohnt. Nun wurde die Niederlassung komplett aufgegeben, wie die „Tiroler Tageszeitung"  berichtete. Die Serviten haben die gesamte Liegenschaft mittels Schenkung an das Institut Österreichischer Orden (IÖO) übergeben, das sich künftig um die Verwaltung kümmert. Im Kloster ist das Real- und Oberstufenrealgymnasium Volders (PORG) untergebracht. 

Innsbrucker Theologe neuer OSZE-Sonderbeauftragter gegen Rassismus

Der Innsbrucker Theologe Wolfgang Palaver ist zum Sonderbeauftragten der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) im Kampf gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung ernannt worden. Sein Mandat umfasst dabei auch einen besonderen Fokus auf Intoleranz und Diskriminierung gegenüber Christen sowie Angehörigen anderer Religionen. Die Ernennung erfolgte offiziell durch die finnische Außenministerin Elina Valtonen am 11. März. Finnland hat in diesem Jahr den OSZE-Vorsitz inne und übernahm die Funktion zum Jahreswechsel von Malta.
Palaver lehrte bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2023 Systematische Theologie an der Universität Innsbruck. Seine wissenschaftliche Arbeit konzentriert sich insbesondere auf Themen wie Gewaltfreiheit, Religion und gesellschaftlichen Frieden. Der international anerkannte Theologe ist außerdem Präsident von Pax Christi Österreich.
Foto: Vatican News/Gudrun Sailer. 

Auch das noch...

Jugendliche wegen Anschlagsplänen auf deutsche Kirchen verurteilt

In Deutschland hat das Landgericht Düsseldorf drei Jugendliche wegen islamistischer Anschlagspläne auf Kirchen verurteilt. Aufgrund der Verabredung zum Mord in Tateinheit mit Brandstiftung mit Todesfolge, sowie bei zwei Jugendlichen mit der Begehung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat, müssen die beiden jungen Frauen und ein junger Mann im Alter zwischen 15 und 17 Jahren eine Jugendstrafe von jeweils drei Jahren verbüßen.
Laut Gericht hatten die Jugendlichen geplant, im muslimischen Fastenmonat Ramadan im Frühjahr in gut besuchte christliche Kirchen einzudringen und dort auf Personen zu schießen und einzustechen, um möglichst viele Menschen zu töten. Zuvor hätten sich die Jugendlichen im Internet und in sozialen Medien mit Material der Terrormiliz IS radikalisiert. Eine weitere Person, die mit ihnen in Verbindung gestanden haben soll, wurde laut WDR in Stuttgart bereits zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt.
Das Gericht sieht es zudem als erwiesen an, dass die Jugendlichen zusätzlich zu den Gewalttaten in den Kirchen geplant hatten, diese mit Molotowcocktails in Brand zu setzen. Zu diesem Zweck habe sich einer der Jugendlichen eine Bombenbauanleitung verschafft. 
 

Nicaragua: Diktatur lässt Priester mit Polizei im Pfarrheim überwachen

Plötzlich standen Polizeibeamte im Pfarrhaus der Gemeinde Nuestra Señora de Fatima und begannen das Verhör. Priester Luis Eduardo Benavides musste Auskunft geben über seine Pläne für die nächsten Tage. Erkennungsdienstliche Fotoaufnahmen folgten. So jedenfalls steht es im Bericht der Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity Worldwide, aus dem das regierungskritische Portal „Confidencial" in dieser Woche zitiert.
Demnach sollen mindestens zehn nicaraguanische Priester gezwungen worden sein, Fotos und Details ihrer Planungen in den jeweiligen Pfarren an die Polizei zu schicken. Seitens der Behörden seien daraufhin „Vorsichtsmaßnahmen" erlassen worden. Dazu zählt offenbar auch ein Bewegungsverbot: Den betroffenen Geistlichen ist es untersagt, ohne Erlaubnis durch die Polizei in eine andere Gemeinde oder ein anderes Departement zu reisen.
Von dem neuen Vorgehen hat Pater Luis Eduardo Benavides dann auch erfahren. Er sei „darüber informiert worden, dass die Polizei ihn von nun an jeden Dienstag besuchen würde, um ihn zu befragen und zu fotografieren", heißt es bei "Confidencial" weiter. Andere Medien berichten, es sei den Geistlichen untersagt, „für Nicaragua zu beten". 

Indonesien: Minister schlägt Gesetz zur Religionsfreiheit vor

Indonesiens Menschenrechtsminister Natalius Pigai hat die Verabschiedung eines Gesetzes zur Religionsfreiheit vorgeschlagen. Der Vorschlag, der Diskriminierungen von Minderheiten eindämmen soll, befinde sich aktuell im Diskussionsstadium, sagte Pigai agegenüber dem asiatischen Pressedienst „UCA News". Er hoffe, dass das Gesetz Indonesien helfen könne, seine Position im Demokratieindex zu verbessern. Im jüngsten Bericht der Economist Intelligence Unit wurde das Land als „mangelhafte Demokratie" eingestuft.
Pigai betonte, das Gesetz müsse nicht nur die sechs vom Staat offiziell anerkannten Religionen - Islam, Protestantismus, Katholizismus, Hinduismus, Buddhismus und Konfuzianismus - berücksichtigen, sondern auch andere Glaubensrichtungen. „Alle Bürger haben das Recht auf Religionsfreiheit und darauf, ihren Glauben ohne Angst auszuüben", so der Minister.
Der Vorschlag wurde von Nahdlatul Ulama, der größten Organisation gemäßigter Muslime mit etwa 80 Millionen Anhängern, begrüßt. Auch deren Vorsitzender, Yahya Cholil Staquf, betonte, dass der Staat Konflikte zwischen Religionen auf der Basisebene reduzieren müsse.
 

Taylor-Swift-Gottesdienste in Heidelberg komplett ausgebucht

Die zweite Auflage der Taylor-Swift-Gottesdienste in Heidelberg war komplett ausgebucht. Die mehr als 1.300 kostenlosen Platzkarten waren „ruckzuck weg", berichtete Pfarrer Vincenzo Petracca dem Kölner katholischen Internetportal domradio.de: „Wir sind selbst überrascht, dass der Run nicht nachlässt und dass die Resonanz sogar größer wird." Im Mai 2024 hatte die evangelische Citykirche mit einem ersten Swift-Gottesdienst großes - auch mediales - Aufsehen erregt.
„Take me to church!" (Bring mich zur Kirche!) lautet das Motto diesmal. Es gehe auch um den zuletzt in den Sozialen Medien verbreiteten Vorwurf, Swift habe sich vom christlichen Glauben abgewandt, kündigte Petracca an.
„Wir verweben die klassische Liturgie mit den Songs und den Texten", fügte er hinzu: "Zum Beispiel wird ein Lied gespielt, das in einen Klangteppich übergeht. In diesen Klangteppich wird dann der Segen hineingesprochen. Für den Segen nehmen wir Bilder und Zeilen aus dem Lied auf und formen sie um. So machen wir das den ganzen Gottesdienst. Wir folgen der klassischen Liturgie, aber der einzige Text, der unverändert bleibt, ist das Vaterunser."

Philipp und Christoph Schönborn eröffnen Kunst-Installation in Rom

Die Brüder Philipp und Christoph Schönborn haben am Mittwochabend in Rom die Kunst-Installation "Santi Pellegrini" in der Kirche Santa Maria dell'Anima eröffnet. Drei vom Fotokünstler Philipp Schönborn geschaffene leuchtende Schreine stehen im Rahmen des Heiligen Jahres 2025 bis 19. November auf Seitenaltären der bekannten deutschsprachigen Pilgerkirche an der Piazza Navona im römischen Stadtzentrum. 
Die drei Schreine haben Heilige aus dem deutschen Sprachraum als Thema. Einer davon ist Hildegard von Bingen, einer Elisabeth von Thüringen und einer Nikolaus von der Flüe („Bruder Klaus") gewidmet. 
Zum Josefstag am Mittwoch predigte Kardinal Schönborn vor der Eröffnung der Installation in einem Gottesdienst über den Heiligen Josef. Anschließend würdigte er in einer Ansprache die drei Werke seines Bruders Philipp, die erstmals zusammen in einer Kirche zu sehen sind. Sie brächten im wahrsten Sinne des Wortes „den Glauben zum Leuchten".
Foto:  Installation „Hildegard von Bingen“.