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die neue Kirchenzeitung

 24. November 2024 

Lesungen:  Dan 7,2a.13b-14; Offb 18,33b-37; Evangelium: Joh 18,33b-37. 


Gedenktag für Alltagsheilige

Papst Franziskus hat dazu aufgerufen, künftig am 9. November an die „Alltagsheiligen" in der katholischen Kirche zu erinnern. Er wolle damit keinen neuen Tag im liturgischen Kalender einführen, heißt es in einem am Samstag vom Vatikan veröffentlichten Brief an die Kirchengemeinden weltweit. Es gehe um die „Alltags-" und „Nebenan"-Heiligen, an denen die Kirche auf der ganzen Welt immer reich gewesen sei. Erstmals am 9. November 2025, dem Fest der Einweihung der Lateranbasilika (324), solle an lokal bedeutsame Persönlichkeiten erinnert werden, die Vorbilder für Christen vor Ort seien. 

 


„Jeder kann in vielen Menschen, denen er auf seinem Weg begegnet ist, Zeugen der christlichen Tugenden von Glaube, Hoffnung und Nächstenliebe erkennen", so Franziskus. 
Die Christen sollten sich vom Beispiel der offiziell selig- und heiliggesprochenen Menschen inspirieren lassen, an die an festgelegten Tagen des Kirchenjahres erinnert wird, schreibt Papst Franziskus. Ihm erscheine es jedoch wichtig, dass alle Teilkirchen an einem bestimmten Tag auch der „Diener Gottes" ihrer eigenen Region gedenken. 
Danke!    P. Udo 

Erhebliches Defizit bei Vatikan-Pensionsfonds: Papst schlägt Alarm

Der Vatikan steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Erst Mitte September hatte sich der Papst mit einem dramatischen Sparappell an seine Führungsspitze gewandt. Am Donnerstag folgte ein Brief, in dem Franziskus seine Besorgnis über das vatikanische Pensionssystem zum Ausdruck bringt. Man sei mit ernsten und komplexen Problemen konfrontiert, „die sich zu verschlimmern drohen, wenn wir sie nicht rechtzeitig angehen", schrieb der Papst an sein Kardinalskollegium und die Leiter der Vatikanämter. Der Pensionsfonds für die Mitarbeitenden weise ein erhebliches, tendenziell zunehmendes Defizit auf.
„Konkret bedeutet dies, dass das derzeitige System nicht in der Lage ist, mittelfristig die Erfüllung der Rentenverpflichtung für künftige Generationen zu gewährleisten", so Franziskus weiter. Darum müssten dringend strukturelle Maßnahmen ergriffen werden, „um die Nachhaltigkeit der Rentenkasse im allgemeinen Kontext der begrenzten Ressourcen, die der gesamten Organisation zur Verfügung stehen, und eine angemessene Rentenabdeckung für heutige und zukünftige Beschäftigte unter dem Gesichtspunkt der Gerechtigkeit und Ausgewogenheit zwischen den verschiedenen Generationen zu erreichen".
Zum alleinigen Verwalter des Pensionsfonds ernannte Franziskus in diesem Zuge den US-amerikanischen Kurienkardinal Kevin Farrell. Der 77-Jährige leitet unter anderem das Vatikan-Komitee für Investitionen, ein Finanzkontrollgremium. Der Papst begründete den Schritt mit der Notwendigkeit einer einheitlichen Vision und forderte alle Kurienchefs zu einer besonderen Zusammenarbeit auf, „um diesen neuen und unausweichlichen Weg des Wandels zu erleichtern". 
Foto: Kardinal Kevin Farrell (Vatican News)
 

Bartholomaios: Ausweisung der Griechen 1964 bleibt "offene Wunde"

Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. hat am Mittwoch in Istanbul eine Konferenz im Gedenken an die Vertreibung zehntausender griechischer Christen aus der Stadt im Jahr 1964 eröffnet. Bartholomaios bezeichnete die Vertreibung zehntausender ethnischer Griechen vor 60 Jahren als eine nach wie vor „offene Wunde", wie das Infoportal "OrthodoxTimes" berichtete. Die Menschen seien ihrer Rechte und ihrer Lebensgrundlage beraubt worden.
Die tragischen Ereignisse hätten zu tiefem Schmerz innerhalb der griechischen Gemeinschaft und zu einem starken Rückgang ihrer Bevölkerung in Istanbul geführt, was sich auch auf das Ökumenische Patriarchat auswirkte, das seinen Sitz in Istanbul hat. Unter den Deportierten seien auch Bischöfe gewesen, erinnerte der Patriarch, griechische Schulen und weitere kirchliche Einrichtungen mussten geschlossen werden.
Der Patriarch sprach von einer „tiefen Sehnsucht" der Vertriebenen nach ihrer alten Heimat. Zugleich unterstrich er einmal mehr das unerschütterliche Engagement des Patriarchats für Dialog und Versöhnung und er zog Parallelen zwischen den Vertreibungen von 1964 und den heutigen Konflikten in der Ukraine und im Nahen Osten, die unzählige Menschen ins Exil getrieben haben. Die Welt habe scheinbar nichts gelernt, so der Patriarch, im Blick auf die Not und das Leid der Vertriebenen.
Tausende Vertriebene
Schon 1955 kam es in Istanbul zu gewaltsamen Pogromen gegen die Griechen. In der Nacht vom 6. auf den 7. September 1955 wurden rund 4.200 Geschäfte der griechischen Gemeinde aufgebrochen, geplündert und/oder in Brand gesetzt, über 1.000 Wohnungen, 71 Fabriken, 73 Kirchen und 26 Schulen wurden geplündert und/oder zerstört. Bis zu 15 Personen sollen ums Leben gekommen sein, mehrere hundert Personen wurden verletzt. Neben Griechen waren u.a. auch Armenier betroffen. Infolge der Ereignisse wanderten rund 15.000 Griechen aus, die Zurückgebliebenen fanden sich in einem zunehmend feindlicheren Umfeld wider. 
Die antigriechische Stimmung stand in Zusammenhang mit der Zypern-Krise. Die Griechen in Istanbul wurden zu Sündenböcken.1962 startete die Kampagne "Bürger, sprich Türkisch". Wer in der Öffentlichkeit Griechisch sprach, wurde oftmals angepöbelt oder attackiert. 1963 kam die Kampagne „Der Türke kauft beim Türken". Im März 1964 kündigte die türkische Regierung das Freundschaftsabkommen mit Griechenland. Rund 13.000 Istanbuler Griechen wurden des Landes verwiesen. Zusammen mit ihren Angehörigen waren es fast 50.000 Griechen, die das Land verlassen mussten. Allerdings nicht in einer großen Aktion, sondern verteilt über Monate. Die Öffentlichkeit erfuhr wenig darüber.
Fazit: Während 1945 noch bis zu 125.000 orthodoxe Griechen als Minderheit in Istanbul lebten, waren es Anfang 1964 noch 80.000, 1965 nur mehr 30.000 und heute sind es maximal noch 2.000.

Konservative Katholiken bilden neues Machtzentrum im Weißen Haus

Ob J.D. Vance seine Finger im Spiel hatte oder nicht - der designierte Vizepräsident wird im neuen Wunschkabinett des gewählten US-Präsidenten Donald Trump von konservativen Katholiken umgeben sein. Sie dürften seine Mission unterstützen, die er kürzlich in einer Rede vor katholischen Unternehmern in einem Satz zusammenfasste: „Ohne christliche Renaissance stirbt Amerika. Unser Land muss zu Gott zurückfinden."
Wie das ausgerechnet mit der Massenabschiebung von Millionen katholischer Latinos gelingen soll, die für die Tage nach der Amtsübernahme Trumps am 20. Jänner geplant ist, bleibt offen. Diese wird von einem anderen Katholiken durchgeführt, der im Weißen Haus offiziell die Position des „Grenz-Zaren" erhält. Die Rede ist von Thomas Homan. Er war schon während der ersten Amtszeit Trumps für die Trennung von Familien an der Grenze zuständig und verspricht erneut, hart durchzugreifen.
Überzeugter Katholizismus
Der künftige Außenminister Marco Rubio kehrte der katholischen Kirche erst den Rücken und fand dann zu ihr zurück. „Ich bin theologisch und doktrinär vollständig mit der römisch-katholischen Kirche im Einklang", betont der Sohn kubanischer Einwanderer, der mit der Katholikin Jeanette Dousdebes verheiratet ist.
Katholisch ist auch die künftige UN-Botschafterin Elise Stefanik. Die strikte Abtreibungsgegnerin hat kein Problem damit, den katholischen Glauben mit amerikanischem Nationalismus zu verbinden. Genau diesen Kurs will sie vor den Vereinten Nationen vertreten.
Weitere Katholiken im Kabinett Trump sind der designierte CIA-Direktor John Ratcliffe und der Kennedyspross Robert F., der vom gefeierten Umweltanwalt und Demokraten eine spektakuläre Wandlung zum Trump-Unterstützer durchlief. Als designierter Gesundheitsminister soll er nun die 80.000 Mitarbeiter der Behörden führen, um „Amerika wieder gesund zu machen". Seine eigene Geschichte ist geprägt von Sucht und Erlösung. Dem katholischen Sender EWTN vertraute er an, dass „eine tiefe spirituelle Erleuchtung" ihn aus seiner Drogenabhängigkeit gerettet habe.
Der Chef des katholischen Portals „Crux", John Allen, sieht in dem Personaltableau Trumps „keinen Zufall". Der gewählte Präsident habe verstanden, dass er die katholische Rechte brauche, um durchregieren zu können. "Was wir hier sehen, ist der Versuch, einen christlich-nationalistischen Staat zu errichten."

Schweiz: Kirchenaustritte verdoppelt

Der Vorsitzende der katholischen Schweizer Bischofskonferenz, Felix Gmür, hat betroffen, aber nicht überrascht auf die jüngste Statistik zu Kirchenaustritten reagiert. „Die Zahl der Ausgetretenen ist sehr hoch. Leider war das nach der Veröffentlichung der Pilotstudie zu sexuellem Missbrauch im Umfeld der Kirche zu erwarten", sagte er dem Portal „kath.ch".
Laut einer aktuellen Auswertung des Schweizerischen Pastoralsoziologischen Instituts (SPI) traten im Jahr 2023 rund 67.500 Personen in der Schweiz aus der katholischen Kirche aus. Das sind fast doppelt so viele wie im Vorjahr. Ende 2023 zählte die römisch-katholische Kirche der Schweiz rund 2,8 Millionen Mitglieder.
Als ein Hauptgrund für die Kirchenaustritte gelten im September 2023 vorgestellte Ergebnisse einer von der Kirche beauftragten Pilotstudie der Universität Zürich zu Missbrauchsfällen in der Kirche, die Entsetzen in der Schweiz auslöste. Auch Ermittlungen des Vatikans gegen mehrere amtierende und emeritierte Schweizer Bischöfe und weitere Kleriker wegen des Umgangs mit sexuellem Missbrauch sorgten für Schlagzeilen.
In der Studie waren 1.002 Fälle und 510 Beschuldigte seit Mitte des 20. Jahrhunderts identifiziert worden. Dies sei jedoch nur "die Spitze eines Eisbergs", so die beteiligten Experten. 

Neuer Seliger Max Metzger war „unbequem" für Kirche

In Vertretung von Papst Franziskus sprach der vatikanische Kurienkardinal Kurt Koch im deutschen Freiburg den von den Nationalsozialisten ermordeten Geistlichen Max Josef Metzger (1887-1944) selig.
An der Seligsprechungsfeier im örtlichen Münster nahm auch der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl teil. Von 1915 bis 1928 arbeitete der promovierte Theologe und Priester Metzger als Seelsorger in Graz - und war damals "für die steirische Kirche ein Unbequemer", wie Krautwaschl in seinem im Freiburger „Konradsblatt" veröffentlichten Grußwort zur Seligsprechung erinnert.
Der aus dem badischen Schopfheim stammende Metzger hatte sich im Ersten Weltkrieg als Militärpfarrer an der französischen Front zum radikalen Pazifisten gewandelt und wurde zu einem der großen christlichen Vorkämpfer für Frieden und Ökumene im 20. Jahrhundert. 
Seine pazifistische Haltung und seine Ablehnung der NS-Ideologie brachten Metzger in Konflikt mit dem Hitler-Regime. Bereits 1933 betonte er in einer Denkschrift den Gegensatz zwischen Kirche und Nationalsozialismus. Metzger wurde mehrfach verhaftet, 1943 in einem Schauprozess zum Tod verurteilt und am 17. April 1944 in Brandenburg an der Havel hingerichtet.
„Voll Dankbarkeit" schaue man heute auf das vorbildhafte Wirken des neuen Seligen, so Bischof Krautwaschl in seinem Grußwort. Zugleich verhehlt er nicht, dass Metzger in Graz in seinem bedingungslosen Einsatz für den Frieden bei der damaligen Kirchenleitung immer wieder angeeckt sei.
Unter dem Eindruck gesellschaftlicher und Wirtschaftskrisen der damaligen Zeit hatte Metzger in Graz eine Missionsgesellschaft und eine ökumenische Bruderschaft gegründet. Dieses Christkönigs-Institut wurde 1928 in Meitingen bei Augsburg ansässig. Außerdem geht die Bruderschaft „Una Sancta", die sich für die Einheit der Christenheit einsetzt, auf Metzgers Initiative zurück.
Steiermark im Konflikt verlassen
Das Grazer Ordinariat stieß sich damals vor allem an Metzgers Gründung sozialer, karitativer und religiöser Vereinigungen ohne obrigkeitliche Erlaubnis und an seiner angeblichen „Nähe zum Kommunismus". Wegen des Konflikts verließ Metzger die Steiermark und ging nach Deutschland.

Ungarn: Gesamte Staatsspitze erwies Flüchtlingspfarrer Kozma letzte Ehre

Tausende Menschen haben in Budapest an der Beisetzung des zur Zeit des Falls des Eisernen Vorhangs auch international als „Flüchtlingspfarrer" bekannt gewordenen Paters Imre Kozma teilgenommen. Beim Requiem in der Stephansbasilika erwies auch die ungarische Staatsspitze um Regierungschef Viktor Orban, Präsident Tamas Sulyok und Parlamentspräsident Laszlo Köver dem Gründungspräsidenten des Ungarischen Malteser-Hilfsdienstes die letzte Ehre. Kozma, unter dessen Führung die Malteser im Sommer 1989 auf dem Gelände einer Pfarre im Budapester Stadtteil Zugliget tausende DDR-Flüchtlinge betreut hatten, war am 17. Oktober im 85. Lebensjahr gestorben. Beigesetzt wurde der Priester der Ordensgemeinschaft der Barmherzigen Brüder in einem Ehrengrab in der Unterkirche der Stephansbasilika.
Kozma war 1963 während der kommunistischen Herrschaft in Ungarn zum Priester geweiht worden. Seine regimekritischen Predigten in der Kirche am Budapester Franziskanerplatz sprachen zahlreiche Menschen an, unter ihnen viele Jugendliche. Der Staatssicherheitsdienst nahm Kozma mehrfach fest und verhörte ihn. Auch viele der Teilnehmer an seinen Gottesdiensten wurden vom Staat schikaniert.
Mitte der 1970er Jahre wurde der Pfarrer auf Drängen der kommunistischen Machthaber nach Zugliget versetzt. Stets betonte Kozma, dass Christen ihren Glauben auch außerhalb der Kirchenmauern im Alltag leben müssen. Die Mitglieder seiner Gemeinde rief er auf, konkrete Hilfsaufgaben zu übernehmen. In dieser Zeit entstand das Freiwilligennetzwerk, das 1989 die Grundlage des neu gegründeten Ungarischen Malteser Hilfsdienstes bildete.
Aufbau des Malteser Hilfsdienstes
1989 richtete Kozma im Garten der Zugligeter Kirche ein Flüchtlingslager für ostdeutsche Familien ein, die sich in Budapest versammelten, und löste damit die größte humanitäre Aktion in Europa zu jener Zeit aus, bei der 48.000 Flüchtlinge in Ungarn aufgenommen wurden. Auch während der Rumänischen Revolution, die zum Sturz von Diktator Nicolae Ceausescu führte, organisierte Kozma Hilfstransporte in notleidende Gemeinden. Während des Jugoslawienkriegs in den 1990er Jahren evakuierten die von ihm begründeten Malteser Krankenstationen, Internate und eine große Zahl von Zivilisten nach Ungarn. Hunderte Freiwillige meldeten sich auf Kozmas Aufrufe, landesweit entstanden lokale Gruppen des Ungarischen Malteser Hilfsdienstes.

Kurznachrichten

Papst Franziskus hat sich dafür ausgesprochen, die aktuellen Ereignisse im Gazastreifen eingehend zu untersuchen. „Nach Ansicht einiger Experten weist das Geschehen in Gaza die Merkmale eines Völkermords auf", so Franziskus in einem neuen Buch. Israel, dessen Kriegsführung gegen die Terrorgruppe Hamas im Gazastreifen manche Kritiker als Genozid bezeichnen, erwähnt der 87-Jährige nicht direkt.

 

Papst Franziskus hat mit einem Brief den Ukrainern seine Solidarität versichert. Er wolle alle Bürgerinnen und Bürger umarmen, wo immer sie auch sein mögen, schreibt der Papst an den ukrainischen Vatikan-Botschafter Visvaldas Kulbokas am 1.000. Tag des russischen Angriffskrieges. Im Vertrauen darauf, dass Gott das letzte Wort über diese unermessliche Tragödie sprechen werde, segne er das gesamte ukrainische Volk.

 

Papst Franziskus hat Olena Selenska, die Frau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, empfangen. In Rom besuchte Selenska außerdem das päpstliche Kinderkrankenhaus Bambino Gesu, in dem auch ukrainische Kinder medizinisch behandelt werden.

 

Italien.  Verschiedene italienische Gewerkschaften haben sich dazu verpflichtet, an 50 Tagen des Heiligen Jahres 2025 in Rom nicht zu streiken.  Zum größten katholischen Pilgerereignis werden 32 Millionen Besucher in Rom erwartet.

 

Polen. Betroffene von sexuellem Missbrauch in Polens katholischer Kirche sind erstmals Gäste einer Vollversammlung der nationalen Bischofskonferenz gewesen.  Ein Betroffener, Jakub Pankowiak, nannte das Treffen mit den Bischöfen historisch. 

 

Mexiko.  Der Vatikan hat die Einführung indigener kultureller Elemente in den Gottesdienst in Mexiko zugelassen. Neben einer Übersetzung des Messbuchs in die im mexikanischen Bundesstaat Chiapas gesprochene Tzeltal-Sprache sind auch Besonderheiten wie rituelle Tänze und besondere Befugnisse für Laien vorgesehen.

 

USA. Die Diözese Brooklyn wirft einem bekannten Priester vor, rund zwei Millionen Dollar veruntreut zu haben. 

Italien. Eine bislang unbekannte frühchristliche Basilika haben Forschende der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Aquileia in Norditalien entdeckt. Der monumentale Bau entstand vermutlich unter Kaiser Justinian I. in der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts. Aquileia war vom 4. bis ins 8. Jahrhundert eines der ersten großen Zentren der Evangelisation Europas. Dem Patriarchen von Aquileia unterstanden 25 Diözesen in Bayern, Österreich, Ungarn, Slowenien, Kroatien und Norditalien. 

 

Frankreich. Mit einer feierlichen Zeremonie ist die beim Brand der Pariser Kathedrale Notre-Dame 2019 unversehrt gebliebene Marienstatue an ihren Bestimmungsort zurückgekehrt. 


Österreich

 

In Österreich sind mehr als 2.450 katholische Kirchenchöre mit geschätzt rund 40.000 Sängerinnen und Sängern aktiv. 

 

Wien. Das Bundeskanzleramt stellt ab sofort jährlich eine Million Euro zur Verfügung, um Projekte weltweit zu unterstützen, die sich der Bekämpfung von Christenverfolgung bzw. der Förderung der Religionsfreiheit widmen. 

 

Wien. Ein gemeinsames Bekenntnis dafür, dass der schulische Religionsunterricht zur Bildung von Demokratie beiträgt, haben Vertreter von neun Kirchen und Religionsgemeinschaften am Montagnachmittag bei einer gemeinsamen Enquete im Wiener Rathaus abgelegt. 

 

Wien.  Zum UN-Orange Day am 25. November, dem Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen, macht der Verein Aktion Leben auf die Gewalt aufmerksam, die Frauen durch die Praxis der Leihmutterschaft erfahren. In Österreich sei Leihmutterschaft zwar laut gängiger Rechtsauslegung verboten, ein explizites Verbot fehle jedoch.

 

Vorarlberg. Auf dem  Dachboden des Redemptoristinnenklosters St. Josef in Lauterach in Vorarlberg wurden ein roter Schuh und eine Kappe entdeckt, die Papst Pius IX. (1846 bis 1878) gehörten. 

Anselm Grün  will nicht ständig jammern

Der Benediktinerpater und Bestsellerautor Anselm Grün (79) hofft auf einen spirituellen Neuaufbruch der katholischen Kirche. „Die Kirche in Europa ist momentan in der Krise. Aber ich kann nicht in das ständige Jammern einstimmen", schreibt Grün in seinem jüngst im Herder-Verlag erschienenen neuen Buch „Alles in allem - was letztlich zählt im Leben".
Die Kirche sei zu sehr um sich selbst und ihre Strukturen gekreist, kritisierte Grün, der in der deutschen Abtei Münsterschwarzach lebt. Zudem habe sie lange Zeit eher auf eine moralisierende und fordernde Art und Weise gesprochen und an spiritueller Kraft verloren. Ihre „heilende Kraft" könne sie wiedergewinnen, wenn sie Menschen miteinander verbinde.
Anselm Grün erreicht mit seinen Büchern über Spiritualität ein Millionenpublikum. Im Jänner 2025 wird der bekannte Ordensmann 80 Jahre alt. Mit seinen Büchern erreicht der katholischen Bestsellerautor nach eigener Aussage nicht nur Christen. "Ich habe erlebt, dass Muslime auf mich zukommen und mir sagen, dass sie meine Bücher gerne lesen", schreibt der Benediktiner in dem neuen Buch. 

Auch das noch...

Heiliger im Glassarg: Acht Millionen Pilger in Goa erwartet

Mit einer feierlichen Prozession sind in Indien die Reliquien des Heiligen Franz Xaver in die Kathedrale von Goa gebracht worden. Viele Tausend Gläubige säumten den Prozessionsweg von der 450 Meter entfernten Basilika Bom Jesus, wie das Nachrichtenportal „The Goan" berichtete. Alle zehn Jahre, in diesem Jahr zum 18. Mal, werden die in einem gläsernen Sarg ruhenden Gebeine in die Kathedrale überführt und dort verehrt. In den nächsten 45 Tagen erwarten die Veranstalter acht Millionen Katholiken aus Indien und dem Ausland.
Die Großveranstaltung der Überführung der Reliquien von der als Weltkulturerbe geltenden Basilika Bom Jesus fand unter dem Schutz eines massiven Polizeiaufgebots statt. Anfang Oktober war es in Goa zu schweren religiösen Spannungen gekommen, nachdem Hinduextremisten einen DNA-Test zur Überprüfung der Echtheit der Reliquien von Franz Xaver gefordert hatten. Rahul Gandhi, Chef der oppositionellen Kongress-Partei im indischen Parlament, warf den Hindus daraufhin Störung des sozialen Friedens vor.
 

Kunstinstallation von Bischof Glettler in Berlin eröffnet

Aus rund 300 Kreuzen besteht die Kunstinstallation des Innsbrucker Bischofs Hermann Glettler, die seit  Sonntag in der neu gestalteten Krypta der Berliner Hedwigskathedrale zu sehen ist. Unter dem Titel „crossfit" präsentiert der Bischof und Künstler ein Netz aus hunderten kleinen Kreuzfiguren. Die Kreuze wurden vor ihrer Kremation von Särgen abgenommen und stehen sinnbildlich für namenlose, oft vergessene Verstorbene. Die Installation zeige damit ein filigranes Netz, das Tod und Solidarität, Verzweiflung und Hoffnung thematisiert, beschreibt der Bischof selbst sein Werk. Die Installation, die bereits in Graz und Innsbruck ausgestellt war, wird in Berlin erstmals in der neu gestalteten Unterkirche als dauerhafte Wandgestaltung in einer der Seitenkapellen präsentiert.
Bischof Glettler, bekannt für seine Vermittlung von zeitgenössischer Kunst und Kirche, beschreibt seine Intention in einer Aussendung am Donnerstag selbst: "Eigentlich sind es nicht Kreuze, die hier in ein solidarisches Netz eingewoben sind, sondern unzählige Hüllen des Gekreuzigten - geschlossene und offene Formen, zurückgelassene Kokons, die von den Schmetterlingspuppen nicht mehr gebraucht werden." 

Bischof Marketz ernennt neue Mitglieder für Gurker Domkapitel

Im Rahmen einer Messe im Klagenfurter Dom hat Diözesanbischof Josef Marketz am Sonntag drei neue Mitglieder für das Gurker Domkapitel ernannt.
Die Installierung der neuen Domkapitulare spiegle „die Realität und kulturelle Vielfalt der Katholischen Kirche Kärntens wider", erklärte Marketz und verwies auf die Fortsetzung einer Tradition, zumindest einen slowenisch-sprachigen Priester und einen polnischen Mitbruder im Domkapitel zu haben. Da mittlerweile rund die Hälfte des Diözesanklerus aus der Weltkirche, vorwiegend aus Afrika und Indien, stammen würde, solle sich zudem auch „diese so wertvolle Unterstützung des Klerus unserer Diözese auch in diesem höchsten priesterlichen Gremium wiederfinden".
Als neue Domherren ernannte Marketz Johann Alois Kristof, Dechant des Dekanates Ferlach und Herausgeber der slowenischen Kirchenzeitung "Nedelja", sowie den aus dem ostafrikanischen Burundi stammenden Missio-Diözesandirektor Sylvere Buzingo. Als Ehrendomherr wurde der aus Indien stammende Joseph Thamby Mula, Pfarrer in Pörtschach am Wörthersee, ins Gurker Domkapitel aufgenommen.
 

Hilfswerk: Ordensschwestern oft einzige Frauen-Beschützerinnen

Ordensschwestern bieten laut dem Hilfswerk „missio Aachen" in vielen Ländern des Globalen Südens oft die einzige Schutzmöglichkeit für von Gewalt betroffene Frauen. „Sie sind oft das Rückgrat des zivilgesellschaftlichen Schutzes von Frauen, wo staatliche Strukturen versagen", erklärte missio-Präsident Dirk Bingener am Donnerstag.
Die Orden betrieben Schutzhäuser, unterstützten als Trauma-Therapeutinnen oder Juristinnen Frauen mit Gewalterfahrungen und kämpften gegen Phänomene wie Genitalverstümmelung oder den Hexenwahn. 
Das Hilfswerk hat nach eigenen Angaben in den vergangenen fünf Jahren über 300 Weiterbildungs- und Safeguarding-Programme für Ordensfrauen mit rund 14 Millionen Euro sowie über 200 Projekte der Seelsorge und Sozialarbeit von Ordensschwestern mit 10,1 Millionen Euro unterstützt.

Seit Murenabgang in Tirol 2022 vermisster Pfarrer für tot erklärt

Der seit einem Murenabgang im Tiroler Stubaital vor zwei Jahren vermisste Pfarrer Augustin Kouanvih ist offiziell für tot erklärt worden. In der Pfarrkirche Fulpmes fand am Donnerstag 21. November  ein Requiem mit dem Generalvikar der Diözese Innsbruck, Roland Buemberger, statt. 

Die Situation sei sehr traurig, sagte Generalvikar Buemberger der „Tiroler Tageszeitung". Es gebe nun zwar eine Todeserklärung der Behörden, doch der Leichnam des Pfarrers wurde nie gefunden: „Für uns und die Gläubigen im Stubaital ist das sehr belastend.“

Der aus Togo stammende Pfarrer Augustin lebte seit Ende der 1990er Jahre in Tirol und war in mehreren Pfarrgemeinden als Seelsorger tätig. Seit einem schweren Unwetter in der Nacht vom 22. auf den 23. Juli 2022 galt er als vermisst. Eine Mure hatte das Auto des 60-Jährigen im Gemeindegebiet von Fulpmes mitgerissen, als er auf dem Nachhauseweg von einer Feier für Ehrenamtliche in Neustift war. 

Vom Fahrzeug konnten nur mehr Trümmerreste geborgen werden. Der Leichnam des Geistlichen wurde trotz intensiver Suche nicht gefunden. Am Unglücksort am Margarethenbach in der Ortschaft Medraz in Fulpmes steht seit dem Vorjahr eine Gedenkstätte mit einem Kreuz, die an Pfarrer Augustin erinnert.