JA
die neue Kirchenzeitung
24. September 2023
Lesungen: Jes 55,6-9; Phil 1, 20-24.27. Evangelium: Mt 20,2-16.
Migration
Am 22. und 23. September reiste Papst Franziskus in die französische Mittelmeer-Metropole Marseille. Im Mittelpunkt des Pastoralbesuchs standen Probleme und Chancen beim Thema Migration. Aufgrund des Redaktionsschlusses am Freitagabend kann JA erst in der nächsten Ausgabe berichten.
Einer, der besonders stark unter der Auswanderung seiner Leute leidet, ist der irakische Kardinal Louis Raphael Sako.
Vor dem Irakkrieg 2003 lebten etwa 2 Millionen Christen im Zweistromland. Dann sind mehr 80 Prozent geflohen – viele nach Europa.
In einem Interview beklagt sich der Kardinal jetzt bitter, dass Papst Franziskus ihn im Stich lässt.
Ob dieser bei seiner traditionellen „fliegenden Pressekonferenz“ am Rückweg von Marseille nach Rom dazu Stellung nimmt? P. Udo
Ukraine: Russische Bomben zerstören Caritas-Hilfsgüter
Ein russischer Angriff auf das humanitäre Lager der Caritas-Spes in der Ukraine hat etwa 300 Tonnen humanitäre Hilfsgüter zerstört. Die Caritas-Mitarbeiter seien in Sicherheit, teilte das katholische Hilfswerk mit.
In der Nacht auf Dienstag, 19. September, wurden russische Raketen auf ein Industrieunternehmen in Lemberg abgeschossen, in dem sich ein Lager für humanitäre Hilfe von Caritas-Spes Ukraine befand. Die Mitarbeiter der kirchlichen Mission blieben unverletzt, das Lagerhaus mit allem, was sich darin befand, brannte jedoch bis auf die Grundmauern nieder.
Die endgültigen Schadenshöhen werden die Caritas-Verantwortlichen noch berechnen, da derzeit Spezialdienste vor Ort im Einsatz seien, so eine Mitteilung des Hilfswerkes. „Wir wissen bereits, dass 33 Paletten Lebensmittelpakete, 10 Paletten Hygienesets und Konserven, 10 Paletten Generatoren und Kleidung zerstört wurden“, so Vyacheslav Grynevych SAC, Geschäftsführer von Caritas-Spes. Nach Angaben von Vertretern der Erzdiözese Lemberg, die das Lager verwaltet, wurden im Lager etwa 300 Tonnen humanitärer Güter verbrannt. Es gelang aber, humanitäre Transportfahrzeuge aus dem Lager zu retten.
Foto: Vatican News
Friedensbeauftragter des Papstes kritisiert Grenzzaun zu Belarus
Für den Frieden in der Welt müssen nach Auffassung von Kardinal Matteo Zuppi verstärkt Mauern abgebaut werden. „Sie schaffen mehr Probleme, als sie lösen", erklärte der Friedensbeauftragte von Papst Franziskus am Montag in Berlin. So nannte er bei einem internationalen Friedenstreffen der christlichen Gemeinschaft Sant'Egidio die Situation am polnischen Grenzzaun zu Belarus „untragbar".
Lawrow: Papst-Friedensbeauftragter kommt wieder nach Moskau
Russland ist nach Angaben von Außenminister Sergej Lawrow zu weiteren Gesprächen mit dem Sonderbeauftragten des Papstes für eine Beilegung des Ukraine-Kriegs bereit. Kardinal Matteo Zuppi war bereits Ende Juni in Moskau. Damals kam kein Gespräch mit Lawrow oder einem anderen Regierungsmitglied zustande.
Die päpstliche Kinderklinik Bambino Gesu in Rom …
… hat nach Worten von Papst Franziskus bisher mehr als 2.000 geflohene Kinder aus der Ukraine behandelt.
Polnischer Bischofskonferenz-Vorsitzender kritisiert Papst und deutsche Kirche
Der Vorsitzende der katholischen Polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaw Gadecki, hat die vatikanische Haltung zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine kritisiert. Die Gleichbehandlung von Aggressor und Opfer sei ein Fehler, monierte Gadecki im Interview der katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost". „Es scheint eine Wiederholung der Fehler der vatikanischen Ostpolitik aus der Zeit des Kommunismus zu sein."
Sollte Russland den Krieg gewinnen, werde es sein Bestreben nicht aufgeben, das Einflussgebiet der Sowjetunion wiederherzustellen, so der Erzbischof von Posen. „Wir würden also bald einen weiteren Krieg in Europa haben." Das Problem sei „das imperiale Russland".
Erzbischof Gadecki hat im selben Interview seine Kritik an der Kirche in Deutschland verschärft. Diese befinde sich in ihrer größten Krise seit der Reformation. „Es besteht die große Gefahr, dass eine falsch verstandene Reform des Christentums erneut zu einer Spaltung der Kirche führt, die auf die Nachbarländer übergreift."
„Vatikan soll seine eigenen Worte beherzigen“
Im Hinblick auf den Nahost-Konflikt forderte der Vatikan Israelis und Palästinenser dazu auf, direkte Gespräche aufzunehmen. Dabei sollten laut Kurienerzbischof Richard Gallagher „alle Fragen, die im Laufe der Jahre immer komplizierter geworden sind, angesprochen werden, auch solche, für die es keine klare Lösung zu geben scheint.“
Die österreichischen Kirchenreformbewegungen nehmen diese Worte des vatikanischen „Außenministers“ mit großem Interesse auf, fordern aber, dass der Vatikan seine eigenen Worte über Konfliktlösung auch hinsichtlich der Konflikte in der katholischen Kirche beherzigt.
Viele Konflikte, die in der Kirche immer schärfer zutage treten, leiden ja gerade unter der Gesprächsverweigerung Roms. Schon 1995 zeigten gut eine halbe Million Österreicherinnen und Österreicher sowie 1,8 Millionen Deutsche im sogenannten Kirchenvolksbegehren auf, wie groß der Gesprächs- und Reformbedarf in verschiedenen Belangen der Kirche ist. Rom reagierte mit Gesprächsverweigerung und viele Bischöfe übten sich in Gesprächskosmetik.
Insbesondere die Frauenfrage ist nach wie vor ungelöst: Während für viele Gläubige die Frage nach der Gleichberechtigung der Frauen in der Kirche eine Überlebensfrage für die Kirche ist, halten es Rom und die Traditionalisten nach wie vor mit Johannes Paul II, der der Kirche ein endgültiges Weiheverbot für Frauen verordnen wollte.
Eine klare Lösung dieses Konflikts scheint in weiter Ferne. Daher fordern die österreichischen Kirchenreformbewegungen den Vatikan und die Bischöfe auf, direkte Gespräche mit den Reformgruppen aufzunehmen und dabei auch alle Fragen anzusprechen, die im Lauf der Jahre kompliziert geworden sind. Die Frauenfrage gehört aufgrund verschiedener Entwicklungen in Welt und Kirche während der letzten Jahrzehnte garantiert dazu.
Martha Heizer, Vorsitzende von Wir sind Kirche: „Es ist eine prägende Erfahrung meines Lebens, dass die Kirchenleitung an einem ehrlichen Dialog mit Andersdenkenden in der Kirche nicht interessiert ist.“
Marlies Prinz, Jugendvertreterin von Wir sind Kirche: „Es reicht nicht, über Frauen zu reden. Es reicht auch nicht, mit den Frauen zu reden. Sie brauchen Entscheidungskompetenzen auf allen Ebenen, und zwar nicht nur im Sprechzimmer der Kirchenbeitragsstelle, sondern auch bei der Synode im Vatikan.“
Gidi Außerhofer, stv. Vorsitzender von Wir sind Kirche: „Die Synode in Rom ist eine Chance zum Dialog. Dass der Vatikan wirklich dazu bereit ist, muss er erst beweisen und beim Synodalen Weg kann er die Bereitschaft zum Dialog mit den Reformwilligen zeigen!“
Die Synodenteilnehmer aus Österreich
Mehr als 490 Namen finden sich auf der Teilnehmer-Liste für die von 4. bis 29. Oktober stattfindende Synodenversammlung im Vatikan. Unter ihnen sind 365 stimmberechtigte Mitglieder („membri") und auch 61 als Experten berufene theologische Beraterinnen und Berater ohne Stimmrecht.
Aus Österreich sind Kardinal Christoph Schönborn (78) und der Bischofskonferenz-Vorsitzende Erzbischof Franz Lackner (67) Mitglieder der Synode. Im Kreis der eingeladenen - nicht-stimmberechtigten - Expertinnen und theologischen Beraterinnen ist die Pastoraltheologin Klara-Antonia Csiszar (42), die als Professorin für Pastoraltheologie an der Katholischen Privat-Universität (KU) Linz sowie an der Babes-Bolyai-Universität in Cluj-Napoca in Rumänien lehrt.
Vor Synode: Laien-Seelsorger halten erstmals Treffen in Rom ab
Vor dem Beginn der Weltbischofssynode kommen in Rom von 1. bis 5. Oktober Laien-Seelsorgerinnen und -Seelsorger aus allen Kontinenten zu einer Konferenz zusammen. Eingeladen zum ersten Welttreffen dieser Art hat der „Berufsverband der Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten Deutschlands". Ziel sei „eine Stärkung nicht geweihter, aber theologisch ausgebildeter, hauptberuflicher Seelsorgender", heißt es vonseiten der Organisatoren. Aus Österreich werden an der Konferenz die Direktorin des Österreichischen Pastoralinstituts (ÖPI), Gabriele Eder-Cakl, sowie zwei Pastoralassistenten teilnehmen.
Papst ernennt Bischof Elbs zum Übergangsleiter der Erzdiözese Vaduz
Der Vorarlberger Bischof Benno Elbs (62) ist von Papst Franziskus zum Apostolischen Administrator der Erzdiözese Vaduz bestellt worden. Wie der Vatikan und die Liechtensteiner Erzdiözese Mittwochmittag mitteilten, hat der Papst das mit Erreichen der Altersgrenze von 75 Jahren im August eingereichte Rücktrittsgesuch des umstrittenen Vaduzer Erzbischofs Wolfgang Haas mit 20. September angenommen. Zugleich wurde Benno Elbs als Interimsleiter für den vakanten Bischofssitz bis zur Ernennung eines Nachfolgers für Haas bestellt, zusätzlich zu seinen Aufgaben als Diözesanbischof von Feldkirch.
Die Erzdiözese Vaduz…
… umfasst das gesamte Staatsgebiet des Fürstentums Liechtenstein und zählt mit knapp 30.000 Katholiken zu den kleinsten Erzdiözesen der katholischen Kirche. Sie wurde als solche erst 1997 von Papst Johannes Paul (1978-2005) neu errichtet, mit Wolfgang Haas als erstem Erzbischof. Haas war zuvor von 1990 bis 1997 Bischof von Chur in der Schweiz, wo er aufgrund von Personalentscheidungen und wegen eines konservativen Kurses heftiger Kritik ausgesetzt war.
Erzbischof Wolfgang Haas…
… will nach seiner Emeritierung seinen Lebensabend „vorwiegend in eher klösterlicher Zurückgezogenheit verbringen". Auch auf eine ihm angebotene Abschiedsfeier will er bewusst verzichten.
Er beabsichtige „möglichst zurückgezogen zu leben" und werde auch auf keinerlei Anfragen von inländischen oder ausländischen Medienschaffenden antworten, so Haas, dessen Wohnsitz sich schon länger im Frauenkloster Schellenberg befindet.
Eine Beteiligung am von Papst Franziskus ausgerufenen weltweiten synodalen Prozess der katholischen Kirche lehnte Erzbischof Haas zuletzt als unnötig ab.
Im kleinen Liechtenstein könne man jederzeit miteinander sprechen, argumentierte er. Kritiker beklagen dagegen, Haas zeige keinerlei Interesse an der Meinung der Gläubigen.
Schweizer Landeskirchen: Könnten Gelder an Bischöfe stoppen
Keine Kirchensteuergelder mehr für die Bischöfe: Das kann sich die Präsidentin der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ), Renata Asal-Steger, vorstellen. „Ich schließe nicht aus, dass wir zukünftig den Bischöfen die Geldzahlungen verweigern, sollte sich zu wenig bewegen", sagte die Präsidentin der Dachorganisation der römisch-katholischen Landeskirchen im Interview der „Sonntagszeitung". Grundlegende Strukturen der Kirche müssten dringend geändert werden, um Missbrauch im kirchlichen Kontext zu verhindern.
Würden etwa alle zehn Kantone, die der Diözese Basel einen Teil der Einnahmen aus der Kirchensteuer abliefern, bei diesem Boykott mitmachen, fehlten dem Bischof 3,8 Millionen Franken (4 Millionen Euro), sagte Asal-Steger: „Er könnte dadurch seine Aufgaben nicht mehr wahrnehmen."
Die RKZ-Präsidentin forderte Änderungen an grundlegenden Strukturen, die Missbrauchsfälle ermöglichten - unter anderem mehr Frauenbeteiligung und Gewaltenteilung im Kirchenrecht sowie Reformen bei der Sexualmoral. Auch sei die Höhe der Entschädigungszahlungen für Missbrauchsopfer in der Kirche - der Maximalbetrag liegt bei 20.000 Franken (21.000 Euro) - im europäischen Vergleich „nicht besonders großzügig".
Asal-Steger kritisierte weiter, dass die vatikanische Voruntersuchung gegen einige Schweizer Bischöfe in den Händen des Bischofs von Chur liegt. Dass Joseph Bonnemain nun gegen seine Kollegen ermitteln muss, sei „sehr fragwürdig und zeigt, dass die Machtfrage geklärt werden muss", so die RKZ-Präsidentin: „Teilung und Kontrolle der Macht und transparente Verfahren sind unerlässlich."
Der Vatikan…
… lehnt eine Öffnung des Nuntiatur-Archivs in Bern für eine Missbrauchsstudie der Universität Zürich ab.
Kardinal Sako: Rom gefährdet durch Schweigen Zukunft der irakischen Christen
Der chaldäisch-katholische Patriarch Kardinal Louis Raphael Sako hat sich in einem Interview mit der kirchlichen Nachrichtenagentur „AsiaNews" schwer enttäuscht über den Vatikan geäußert. Dieser habe in den vergangenen Monaten nichts unternommen, um die Angriffe gegen die christliche Gemeinschaft im Irak und gegen seine Person zu unterbinden.
Der irakische Präsident Abdul Latif Rashid hatte im Juli dem chaldäischen Patriarchen weitreichende Befugnisse zur Verwaltung chaldäischer Stiftungsangelegenheiten entzogen, woraufhin Sako aus Protest aus Bagdad abgereist ist und seine Amtsgeschäfte seither in Erbil in der Autonomen Region Kurdistan im Nordirak ausübt.
Die Entscheidung Rashids…
… war nach einer Begegnung mit Rayan Al-Kildani, Gründer der Miliz „Babylon-Brigaden" und der politischen „Babylon-Bewegung", gefallen. Mit Kildani ficht Patriarch Sako seit langem einen Konflikt aus. Kildani wird von verschiedenen Seiten vorgeworfen, dass er in Diensten des Iran steht und christliches Eigentum in großem Stil an iranische Mittelsmänner verkauft. Sako und Kildani lieferten sich in den vergangenen Monaten heftige Wortgefechte. Der Patriarch warf dem Politiker und Milizenführer u.a. vor, nicht die Interessen der Christen zu vertreten, auch wenn er dies vorgebe.
Kardinals-Gegner traf den Papst
Inakzeptabel ist für Patriarch Sako, wie er gegenüber „AsiaNews" sagte, dass Kildani bei der Generalaudienz am 6. September in Rom mit Papst Franziskus zusammentreffen konnte. Al-Kidani verbreitete im Anschluss in sozialen Medien Fotos und Texte, die den Eindruck erweckten, der Papst habe ihn offiziell empfangen. Zudem habe er das Gerücht gestreut, dass der Papst den Rücktritt von Patriarch Sako akzeptiert habe. Das vatikanische Presseamt verlautete einige Zeit später zwar, dass es keine Papst-Audienz für Kildani gab, Patriarch Sako hätte sich aber eine weit deutlichere Distanzierung erwartet.
„Papst hat noch nicht geantwortet"
Sako: „Ich habe Papst Franziskus nach Rayans Besuch im Vatikan geschrieben, er hat immer noch nicht geantwortet. Wir sind eine verfolgte Kirche, die seit langem ums Überleben kämpft, aber dazu brauchen wir auch Unterstützung, Nähe, Solidarität." Das Schweigen Roms legitimiere letztlich die Angriffe gegen ihn und damit gegen alle Christen im Land, so Sako. „Der Heilige Stuhl hätte das Wort ergreifen können, hätte sagen können, dass die Propaganda dieses Herrn nicht wahr ist, hätte versuchen können, die Menschen, die vielen Christen und Muslime im Irak, zu beruhigen, die unter diesen neuen Angriffen leiden, vor diesen Lügen, die unserer Gemeinschaft schaden."
Wie Sako weiter sagte, würden derzeit zahlreiche Klagen gegen ihn eingebracht, er könne deshalb auch nicht nach Marseille reisen, um dort am Papst-Besuch teilzunehmen, weil er in den kommenden Tagen vor Gericht erscheinen müsse.
Feiern zu 70 Jahre Caritas Baby Hospital in Bethlehem
Das Caritas Baby Hospital in Bethlehem hat mit Festakten in Deutschland und der Schweiz sein 70-jähriges Bestehen gefeiert.
Die 1953 gegründete Klinik ist das einzige Kinderkrankenhaus im Westjordanland. Mit rund 250 Mitarbeitenden ist die Klinik zudem ein wichtiger Arbeitgeber. Die Zahl der Patienten steigt. Im vergangenen Jahr behandelten die Medizinerinnen und Mediziner 47.000 Kinder und Jugendliche, davon knapp 4.000 stationär und 43.000 ambulant. Chefärztin ist seit 2006 Hiyam Marzouqa, die in Deutschland Medizin studiert hat. Das Krankenhaus wird vollständig durch Spenden - auch aus Österreich - finanziert.
Vatikan fordert garantierten Sonderstatus für Jerusalem
Der Vatikan fordert einen Sonderstatus für Jerusalem. Bestimmte Prinzipien müssten in der Stadt international garantiert sein, sagte der Vatikan-Außenbeauftragte, Erzbischof Richard Gallagher, am Montagabend in New York bei der UN-Vollversammlung. Dazu gehörten gleiche Rechte für Juden, Muslime und Christen, „absolut" garantierte Religionsfreiheit und Zugang zu religiösen Stätten sowie die Anerkennung der geltenden Status-Quo-Vereinbarungen.
Der multi-religiöse Charakter, die spirituelle Dimension sowie die Identität und das kulturelle Erbe Jerusalems müssten bewahrt und gefördert werden, so der „Außenminister" von Papst Franziskus. Wer auch immer Jerusalem verwalte, sollte sich an diese international garantierten Prinzipien halten.
Armenische Kirche: Zweiten Genozid am armenischen Volk abwenden
Die Armenisch-apostolische Kirche in Österreich hat die Bundesregierung aufgerufen, sich für die Bevölkerung von Berg-Karabach einzusetzen und so einen „zweiten Genozid" an der Armeniern zu verhindern. "Österreich hat als neutrales Land einmal mehr die historische Verpflichtung, gegen diese humanitäre, kulturelle und geopolitische Katastrophe seine Stimme zu erheben", hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten Aussendung.
Die Armenisch-Apostolische Kirche in Österreich, sowie alle seit vielen Jahren in Österreich tätigen armenischen Vereine appellierten zudem an die internationale Gemeinschaft, gegen den „sinnlosen Vernichtungsfeldzug" vonseiten Aserbaidschans ihre Stimme zu erheben.
Berg-Karabach kapituliert
Der aserbaidschanische Präsident Ilham Aliyev hatte am Mittwoch nach den heftigen Angriffen seiner Armee auf das von Armeniern bewohnte Gebiet Berg-Karabach den Sieg erklärt. In der eintägigen Operation habe Aserbaidschan seine Herrschaft über das Gebiet im Südkaukasus wiederhergestellt, sagte er am Mittwochabend in einer Fernsehansprache in Baku, wie die APA berichtete.
Für die armenischen Verteidiger war die aserbaidschanische Übermacht zu groß. Nach Beginn der Angriffe am Dienstag gaben sie am Mittwoch bekannt, einer Feuerpause zugestimmt zu haben - die einer Kapitulation gleichkommt. Denn Baku stellte die Bedingung, dass sie ihre Waffen niederlegen und Kampfpositionen aufgeben. Bis dahin waren bei den Bombardements armenischen Angaben zufolge mehr als 200 Menschen getötet und über 400 weitere verletzt worden, unter ihnen auch Zivilisten. Aserbaidschans Armee hatte das Gebiet um die Stadt Stepanakert stundenlang mit Artillerie, Raketen und Drohnen angegriffen, um es zu erobern. Die Behörden der nicht anerkannten Republik fühlten sich von der Welt im Stich gelassen.
Mittwochabend hieß es, vor Ort stationierte russische Soldaten hätten bisher rund 5.000 Karabach-Armenier aus besonders gefährlichen Orten der belagerten Region herausgebracht. Russland gilt traditionell als Schutzmacht Armeniens und hatte eigentlich zugesichert, einen nach dem letzten Karabach-Krieg 2020 vereinbarten Waffenstillstand in der Region zu überwachen.
Viele Armenier werfen Moskau nun vor, sie im Stich gelassen zu haben und seiner Rolle als Schutzmacht Armeniens nicht nachgekommen zu sein. Sie kritisieren, dass russische Soldaten weder die monatelange Blockade der einzigen armenischen Zugangsstraße nach Berg-Karabach durch Aserbaidschaner verhinderten noch jetzt der aserbaidschanischen Armee entgegentraten.
Tagung in Leipzig zeigt Einigkeit in kirchlicher Frauenfrage
Mit einem hartnäckigen Vorurteil räumte die Erfurter Dogmatik-Professorin Julia Knop gleich zu Beginn der internationalen Tagung auf: „Für Geschlechtergerechtigkeit in Kirche und Gesellschaft einzutreten, ist kein Luxus westlicher Gesellschaften, kein Neo-Kolonialismus gegenüber Kulturen, denen die Gleichstellung der Frau nicht zugemutet werden dürfte."
Wie ausgeprägt der Wunsch nach mehr Teilhabe von Frauen in der katholischen Kirche weltweit ist, zeigten Vertreterinnen aus allen Kontinenten mit eindrucksvollen Statements.
An der Konferenz „Gottes starke Töchter", federführend organisiert von der Katholischen Akademie der Diözese Dresden-Meißen und der katholischen Fakultät der Uni Erfurt, nahmen am Montag und Dienstag digital oder live in Leipzig rund 500 Menschen teil. Unter ihnen zahlreiche namhafte Expertinnen und Vorkämpferinnen sowie Frauen in kirchlichen Führungspositionen, etwa die französische Theologin Nathalie Becquart vom vatikanischen Synodensekretariat und die Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz, Beate Gilles.
„Das ist hier ja so etwas wie eine kleine feministische Weltsynode", brachte es Ute Leimgruber, Regensburger Professorin für Pastoraltheologie, auf den Punkt. Und zweifelsohne machte das Treffen deutlich: Weltweit sind die Frauen keine homogene Gruppe. Sie haben auch unterschiedliche Ansichten etwa zur Frage nach einem Zugang von Frauen zu Weiheämtern und ob es neue Strukturen in der Kirche brauche.
Einigkeit herrschte aber in der Kritik, dass Frauen in der Kirche diskriminiert würden und dass Katholikinnen wie auch Katholiken weltweit von ihrer Kirche mehr Geschlechtergerechtigkeit erwarteten, wie es nicht zuletzt die Rückmeldungen zur bevorstehenden Weltsynode belegten.
Wallfahrt nach Mariazell erreicht Vor-Corona-Niveau
Mariazell als mitteleuropäischer Wallfahrtsort zeigt sich derzeit von seiner besten Seite - und das nicht nur aufgrund des spätsommerlichen Wetters: Wie der Superior von Mariazell, Pater Michael Staberl, am Montag im Interview mit Kathpress erklärte, hat die „Wallfahrtssaison in diesen Tagen ihren Höhepunkt erreicht". Die Zahl der Pilgerinnen und Pilger sei heuer „sehr groß", sowohl bei den großen Wallfahrten als auch bei den Individualpilgern. „Das Vor-Corona-Niveau ist jedenfalls wieder erreicht", stellte der Ordensmann fest.
Am vergangenen Wochenende hat die traditionsreiche Wallfahrt des ÖVP-Bauernbundes u.a. mit Bundeskanzler Karl Nehammer in Mariazell stattgefunden.
Rund 2.000 Pilgerinnen und Pilger zählte der Mariazeller Superior bei der zweitägigen und inzwischen 77. Bauerbundwallfahrt. Der vergangene Samstag war durch die Landjugend geprägt, die von verschiedenen Richtungen zu Fuß nach Mariazell pilgerte. Dem Hauptgottesdienst am Sonntag „in einer übervollen Basilika" stand P. Staberl selber vor. Unter den Mitfeiernden waren neben der niederösterreichischen Landeshauptfrau Johanna Mikl- Leitner auch ihr Stellvertreter Stephan Pernkopf. Die traditionelle Wallfahreransprache hielt diesmal Bundeskanzler Nehammer.
Dabei erinnerte der ÖVP-Bundesparteiobmann an die Anfangszeit der Wallfahrt unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg unter Federführung von Leopold Figl. Der erste gewählte Bundeskanzler der Zweiten Republik habe den Menschen in Österreich in schwierigen Zeiten mit den Worten „Glaubt an dieses Österreich!" Mut, Zuversicht und Hoffnung gegeben. "Er ist ein großes Vorbild für mich", so Nehammer.
Die Geschichte der NÖ-Bauernbundwallfahrt geht zurück auf ein Gelöbnis von Leopold Figl und Josef Reither. Sie gelobten in der Zeit des Nationalsozialismus Niederösterreichs Bauern jedes Jahr in einer Wallfahrt nach Mariazell zu führen, wenn Österreich wieder Freiheit und Selbstständigkeit erlangt.
Foto: NÖ Bauernbund, Marschik
Kurznachrichten
Papst Franziskus sieht sechs Jahrzehnte nach der Kubakrise von 1962 die Welt erneut am Rand eines Atomkriegs.
Papst Franziskus hat erneut zur Beendigung einer Ausbeutung Afrikas aufgerufen.
Vatikan. Der neue Leiter der Glaubensbehörde, Erzbischof Victor Fernandez, ist offenbar gut in sein Amt gestartet. Er lebe seit rund einem Monat im Vatikan und habe bisher entweder Zuneigung oder Respekt erfahren, sagte der 61-jährige Argentinier dem spanischen Online-Portal „Religion Digital".
In Deutschland soll das Durchführen von Abtreibungen verbindlicher Bestandteil des Medizinstudiums werden. Das erklärte die deutsche Bundesregierung in einer am Dienstag veröffentlichten Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion.
Mexikos Kirche hat einen „nationalen Dialog für den Frieden" gestartet. Derzeit kommt es im Land durchschnittlich zu 95 Morden pro Tag. Die Anzahl der Morde innerhalb der 2024 auslaufenden sechsjährigen Amtszeit von Präsident Andres Manuel Lopez Obrador wird 200.000 übersteigen, was fast eine Doppelung gegenüber seiner beiden Amtsvorgänger Felipe Calderon und Enrique Pena Nieto bedeuten würde.
Marokko. Von einem „Tsunami der Solidarität" nach dem verheerenden Erdbeben berichtet der Erzbischof der Hauptstadt Rabat, Kardinal Cristobal Lopez Romero (71). Im In- und Ausland gebe es eine große Hilfsbereitschaft, um die nach der Katastrophe vor eineinhalb Wochen völlig mittellos gewordene Landbevölkerung mit Essen, Kleidung, Medikamenten zu versorgen.
Italien. Der Pfarrer von Lampedusa, Carmelo Rizzo, gibt Entwarnung: Die Lage auf der italienischen Insel, deren Aufnahmekapazitäten für Geflüchtete zeitweise gesprengt waren, habe sich entspannt, sagte Don Carmelo der Nachrichtenagentur Kathpress: „Im Moment scheint die Situation normal zu sein.“
Schweiz. Der Herbert Haag Preis 2024 geht an Norbert Lüdecke, emeritierter Professor für Kirchenrecht an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn, sowie an die Schweizer Theologinnen Doris Strahm und Silvia Strahm Bernet.
Frankreich. Die Justiz hat die gegen den ehemaligen Erzbischof von Paris, Michel Aupetit (72), eingeleiteten Ermittlungen wegen eines möglichen Übergriffs auf eine schutzbedürftige Person eingestellt, da keine Straftat vorliegt.
Deutschland. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, findet das Verbot der Priesterweihe für bekennend homosexuelle Männer falsch. Es führe zu einer Tabuisierung und zum Verschweigen.
Deutschland. Der Plan zur Finanzierung der Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) scheint vorerst aufzugehen. Beobachter sehen in ihr ein konservatives Gegenüber zur Katholisch-Theologischen Fakultät an der Universität Bonn, wo die angehenden Kölner Priester traditionell studieren.
Österreich
Österreich. Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler und Wiens Weihbischof Stephan Turnovszky haben sich an den österreichweiten Klimademonstrationen am 15. September beteiligt.
Wien. Der Rennfahrer Ferdinand Habsburg, Urenkel des seliggesprochenen Kaisers Karl I. von Österreich, macht demnächst im Wiener Stephansdom „Boxenstopp". Der 26-jährige Le-Mans-Sieger wird am 27. September beim diesjährigen Medjugorje-Friedensgebet „Message for You" über seinen Glauben sprechen.
Oberösterreich. Der ÖVP-Parlamentsklub hat das Arbeitsjahr am Montag mit einer Wallfahrt nach St. Wolfgang begonnen.
Tirol. Das Zisterzienserstift Stams feiert sein 750-jähriges Bestehen. Heute gehören 22 Mönche zur Abtei, fünf davon aus Vietnam. Zum Kloster gehört auch ein Gymnasium mit 600 Schülerinnen und Schülern und 65 Lehrerinnen und Lehrern.
Wien. Die Caritas hat in Wien-Floridsdorf eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung im Alter eröffnet. Im neu geschaffenen „Garconnierenverbund Florasdorf" können zehn Männer und Frauen mit Behinderung ihren Lebensabend in einer adäquaten Wohnform verbringen.
Ordensoberinnen-Weltvereinigung hat neue Präsidentin
Die Irin Mary T. Barron ist neue Präsidentin der Weltvereinigung der katholischen Ordensoberinnen (UISG), wie das Portal „Vatican News" berichtet. Die bisherige Vizepräsidentin rückt an die Stelle der Italienerin Nadia Coppa, die das Amt eineinhalb Jahre lang ausübte. Der vorzeitige Wechsel war nötig geworden, weil Coppa nicht mehr Ordensoberin ihrer Kongregation ist.
Mary T. Barron ist Generalsuperiorin der Kongregation der „Schwestern Unserer Frau von den Aposteln". Sie wird die Ordensoberinnen-Vereinigung nach UISG-Angaben bis zur nächsten Generalversammlung im Mai 2025 leiten und nimmt in ihrer neuen Funktion auch an der Bischofssynode im Vatikan teil.
Die „Unione Internationale delle Superiore Generali" (UISG) wurde von der vatikanischen Behörde für Ordensleute eingerichtet. Ihr Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen den Orden, dem Vatikan und den Ortskirchen zu fördern. Weltweit gibt es laut vatikanischen Statistiken rund 630.000 katholische Ordensfrauen. (Website: www.uisg.org)
Auch das noch...
Umfrage: 64 Prozent der Deutschen gehen nie zu Gottesdiensten
Mehr als sechs von zehn Menschen in Deutschland besuchen nie einen Gottesdienst. In einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov für das Internetportal "katholisch.de" sagten 64 Prozent, sie gingen nie in eine Kirche, Moschee oder Synagoge zu religiösen Feiern. Mindestens einmal pro Woche zum Gottesdienst gehen demnach nur 6 Prozent der Befragten. 5 Prozent gehen einmal pro Monat, 6 Prozent einmal im Quartal und 14 Prozent etwa einmal im Halbjahr.
Was auffällt in der Umfrage: Die Ergebnisse bestätigen nicht die oft geäußerte These, dass nur noch ältere Menschen in den Kirchenbänken zu sehen seien. Bei den Befragten über 55 war sogar der Anteil derjenigen am höchsten (74 Prozent), die nie ein Gotteshaus betreten.
Kaum Unterschiede gab es zwischen Männern und Frauen. Bei den Befragten mit Migrationshintergrund gaben nur 43 Prozent an, nie zum Gottesdienst zu gehen, bei den Befragten ohne Migrationshintergrund waren es 69 Prozent. Bei den Fragen nach Alter, Geschlecht und Migrationshintergrund wurde nicht nach Glaubensrichtungen unterschieden.
Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Unter katholischen Gläubigen ist der regelmäßige Gottesdienstbesuch noch verhältnismäßig stärker verankert als bei Protestanten: 10 Prozent der Katholiken und 4 Prozent der Protestanten sagen, sie gingen mindestens einmal pro Woche zum Gottesdienst. Bei den Muslimen waren es 17 Prozent.
Vatikan-Bericht: Australischer Bischof war „Triebtäter"
Die katholische Bischofskonferenz Australiens hat Vorwürfe sexueller Übergriffe gegen den früheren Bischof von Broome, Christopher Saunders, als „zutiefst beunruhigend" bezeichnet. In einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung verweisen die Bischöfe auf Ergebnisse eines vatikanischen Untersuchungsberichts. Darin heißt es, Saunders habe wahrscheinlich vier indigene Jugendliche sexuell attackiert und 67 weitere Jungen und Männer belästigt. Der 73-Jährige wird von den kirchlichen Ermittlern ungewöhnlich direkt als „Triebtäter" bezeichnet.
Gegen den Beschuldigten, der alle Vorwürfe zurückweist, wird bereits seit Jahren ermittelt. Zu einer Anklage vor einem staatlichen Gericht kam es bisher nicht. Ein Ermittlungsverfahren der Polizei in Westaustralien wurde eingestellt. Im vergangenen Jahr leitete der Vatikan eine kirchenrechtliche Untersuchung ein.
Köln: Gottesdienst für queere Menschen von Protesten begleitet
Im Schatten des Kölner Doms haben mehrere hundert Menschen einen Segnungsgottesdienst für queere und wiederverheiratete Paare gefeiert. Auf dem Platz vor dem Kölner Hauptbahnhof schwenkten am Mittwochabend einige der Teilnehmenden Regenbogenfahnen oder zeigten Plakate, etwa mit der Aufschrift „Liebe gewinnt" oder „Segen für alle". Vor einem Altar lag ein Blumenteppich in Form eines Herzens, wie die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) berichtete.
Am Rande hatte sich eine Gruppe von Menschen versammelt, die mit Beten des Rosenkranzes und einem Transparent mit der Aufschrift „Bleiben wir katholisch" gegen die Feier protestierten. Rund 70 Mitglieder der Kölner Antifa protestierten wiederum gegen diese Gruppe. Die Polizei stellte sich dazwischen.
Die Organisatoren reagierten mit der Veranstaltung auf die Maßregelung eines Priesters aus der Erzdiözese Köln, der im März einen ersten Gottesdienst dieser Art feierte und dafür von Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki abgemahnt wurde.
Die Feier fand am Jahrestag von Woelkis Amtseinführung als Erzbischof statt.
„Servi Jesu et Mariae" arbeiten Ordensgründung und Strukturen auf
Die Ordensgemeinschaft der „Servi Jesu et Mariae" arbeitet derzeit ihre Gründungsgeschichte auf, die eng mit P. Andreas Hönisch (1930-2008) verbunden ist. Das geht aus einer aktuellen Pressemitteilung des Ordens hervor. Das vatikanische Dikasterium des Geweihten Lebens hat für diesen ordensinternen Aufarbeitungsprozess den Wiltener Altabt Raimund Schreier als Apostolischen Assistenten beauftragt. Er soll die Aufarbeitung gemeinsam mit den Ordensmitgliedern übernehmen.
Die Gemeinschaft der "Servi Jesu et Mariae" wurde 1988 von P. Andreas Hönisch in Mussenhausen in der Diözese Augsburg gegründet. Hönisch war ursprünglich Jesuit, 1976 gehörte er zu den Mitbegründern der Katholischen Pfadfinderschaft Europas (KPE). Ein ordensinterner Disput über die KPE führte schließlich zum Ausschluss von P. Hönisch aus dem Jesuitenorden. 1993 musste die Zentrale der „Servi Jesu et Mariae" aus Mussenhausen nach Blindenmarkt übersiedeln.
1994 stimmte der konservative St. Pöltener Bischof Kurt Krenn der Errichtung des Mutterhauses in Blindenmarkt zu. Damit war der Weg frei für die Anerkennung der SJM als Kongregation päpstlichen Rechtes.
Wiener Dompfarrer segnet Bienenvölker auf dem Stephansdom
Neben Falken, Tauben und anderen Tieren beherbergt der Wiener Stephansdom seit gut einem Jahr auch vier Bienenstöcke. Untergebracht sind sie auf einem Balkon am so genannten „Bläserchor" des Domes über dem Riesentor auf der Westseite. Am Mittwochnachmittag segnete Dompfarrer Toni Faber die Bienen und lud zu einer Verkostung der ersten Honigernte der Domimkerei ein. Künftig soll der Honig verkauft werden und der Erlös dem Erhalt und der Sanierung des Domes zugutekommen.
Betreut werden die Tiere von den beiden Imkern Peter Stich und Gregor de Lijzer.
Die Nordwestausrichtung der Bienenstöcke sei zwar nicht optimal, aber das erste Jahr habe gezeigt, dass sich die Bienen gut an den neuen Standort angepasst haben. Im Flugradius der Bienen befinden sich zahlreiche Grünanlagen wie der Wiener Stadtpark, der Prater, aber auch die Dachgärten Wiens, welche zunehmend "bienenfreundlicher" gestaltet werden, zeigten sich die Imker überzeugt.
Foto: Dompfarrer Toni Faber und Bezirksvorsteher Markus Figl vor den Bienen auf dem Dach des Stephansdoms (© Kathpress / Henning Klingen)