JA
die neue Kirchenzeitung
29. Dezember 2024
Lesungen: Sir 3,2-6.12-14; Kol 3,12-21 ; Evangelium: Lk 2,41-52.
Solidarität
Die größte Sammelaktion verdankt die katholische Kirche Österreichs Jahr für Jahr 80.000 Kindern und Jugendlichen.
Bei jedem Wind und Wetter ziehen sie als Sternsinger von Haus zu Haus – für Arme in fernen Ländern.
Schwerpunktland ist heuer Nepal, eines der ärmsten Länder der Welt.
Die von den Sternsingern gesammelten Hilfsgelder kommen auch einer Organisation zugute, die Mädchen und jungen Frauen hilft, die Opfer von Menschenhandel, Kinderarbeit und sexueller Ausbeutung geworden sind. Viele Kinder in Nepal haben keinen Zugang zu Bildung oder Gesundheitsversorgung.
Unsere Kinder helfen. Sie setzen ein Zeichen der Solidarität, die in vielen Bereichen der Erwachsenen leider zu schwinden droht. P. Udo
Papst eröffnet Heiliges Jahr in Rom mit Friedensgebet
Papst Franziskus hat am Heiligen Abend im Vatikan das Heilige Jahr 2025 eröffnet. Zu dem regulär alle 25 Jahre stattfindenden Ereignis passierte der 88-Jährige im Rollstuhl die Heilige Pforte der Basilika, die ansonsten zugemauert ist. Die Glocken des Petersdoms begleiteten den Schritt „in die Zeit der Barmherzigkeit und Vergebung", wie Franziskus das kirchliche Jubeljahr einleitete. Nach dem Papst betraten Geistliche und Katholiken von allen fünf Kontinenten den Petersdom durch die Heilige Pforte - darunter die achtjährige Ludovica Lavinia Piccioni aus Wels, die als eines von zehn Kindern mit ihren Eltern den Papst bei der Eröffnung der Heiligen Pforte begleiteten.
Ludovica trug ein oberösterreichisches Dirndl, auch die anderen beteiligten Kinder aus aller Welt trugen ihre landestypische Tracht. An der Zeremonie beteiligte sich auch die italienische Premierministerin Giorgia Meloni.
Dem feierlichen Durchschreiten des dreieinhalb Meter hohen Tors war ein Friedensgebet des Kirchenoberhaupts vorangegangen, in dem er Gott bat: „Öffne unsere Seelen für das Wirken des Heiligen Geistes, damit er die Härte der Herzen beugt, damit die Feinde sich dem Dialog öffnen, die Gegner sich die Hände reichen und die Völker sich in Einigkeit begegnen." Für seine eigene Institution bat der Papst: „Gib, dass die Kirche ein treues Zeugnis deiner Liebe ablegt, damit sie als Zeichen der gesegneten Hoffnung auf das Reich Gottes erstrahlen kann."
Papst öffnet Heilige Pforte im größten Gefängnis Italiens
Es soll ein Zeichen der Hoffnung für alle Gefangenen weltweit sein: Am Donnerstagmorgen öffnete Papst Franziskus eine Heilige Pforte in der Vaterunser-Kirche der römischen Haftanstalt Rebibbia. Weibliche und männliche Insassen sowie Angehörige der Gefängnispolizei nahmen an der Zeremonie teil.
Foto: Vatican Media.,
Päpstlicher Almosenmeister feierte Weihnachten in der Ukraine
Der Almosenmeister des Papstes, Kardinal Konrad Krajewski, hat Weihnachten in der Ukraine gefeiert und dabei die unermüdliche Unterstützung des Vatikans für das ukrainische Volk hervorgehoben. „Möge dies das letzte Weihnachtsfest im Krieg sein. Möge das nächste Weihnachten voller Freude und Freiheit für die Ukraine sein", so der aus Polen stammende enge Mitarbeiter von Papst Franziskus in seiner Christtags-Predigt in der Stadt Fastiw, 80 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Kiew.
Die Messe feierte er gemeinsam mit dem Apostolischen Nuntius in der Ukraine, Erzbischof Visvaldas Kulbokas, der ihn auch zu einer Weihnachtsaufführung von Kindern aus der Region begleitete. Viele der Kinder stammten aus der Musikschule und waren durch den Krieg zu Waisen geworden. Als Weihnachtsgeschenk erhielten sie Stofftiere. Zuvor hatte der päpstliche Almosenmeister Senioren in einem Sozialhaus sowie Kranke besucht und nahm an einem traditionellen ukrainischen Weihnachtsbrauch teil, bei dem weißes Brot gebrochen wird, um "Frohe Weihnachten" zu wünschen.
Foto: Vatican News.
Ukraine: „Der härteste Winter seit Ausbruch des Kriegs"
Ein Team der Caritas aus Österreich besuchte wenige Tage vor Weihnachten zahlreiche ihrer Hilfsprojekte in der Ukraine. „Die humanitäre Lage ist im dritten Kriegswinter dramatischer denn je. Die Not der Menschen, vor allem von Alten und Kindern, ist enorm", bilanzierte der Wiener Caritasdirektor Klaus Schwertner nach seinem siebentägigen Besuch in Schytomyr und Kiew sowie in Lubny und Poltava im Osten des Landes: „Es ist der härteste Winter seit Ausbruch des Kriegs."
Schwertner: „Der Alltag wird von Raketen- und Drohnenangriffen begleitet. Durch massiven Beschuss der Energieinfrastruktur wird Kälte in diesem Krieg stärker noch als bisher als Waffe eingesetzt." 80 Prozent der Wärmekraftwerke, 50 Prozent der Umspannwerke und 30 Prozent der Wasserkraftwerke seien bereits zerstört oder schwer beschädigt worden. Heizung, Strom und Wasserversorgung würden bei Außentemperaturen von bis zu minus 20 Grad immer wieder ausfallen, so der Caritasdirektor.
Seit Ausbruch des Angriffskriegs hat die Caritas mit ihren Partnerorganisationen bereits mehr als 4 Millionen Menschen mit humanitärer Hilfe erreicht.
Winterhilfe ist Überlebenshilfe
Bereits mehr als 14,6 Millionen Menschen sind laut Caritas innerhalb der Ukraine auf humanitäre Hilfe angewiesen. Knapp 3,5 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer wurden zu Vertriebenen im eigenen Land, allein seit August 2024 kamen 180.000 Menschen dazu. Und mehr als 6,8 Millionen Menschen sind aus ihrer Heimat geflohen.
Caritas-Spendenkonto: IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560, Kennwort: Ukraine Soforthilfe
Sudan: Bereits 700.000 Kinder von Hungersnot akut betroffen
Die humanitäre Lage im Bürgerkriegsland Sudan wird immer dramatischer. Wie das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Mittwoch mitteilte, herrscht inzwischen in mindestens fünf Regionen des Landes eine Hungersnot. Christian Schneider, Geschäftsführer von Unicef Deutschland, sprach von einem „furchtbaren Ausrufezeichen". Bereits mehr als 700.000 hungernde Kinder leiden den Angaben zufolge Tag für Tag unter den katastrophalen Zuständen.
Was das für jedes einzelne dieser Kinder bedeute, habe er vor kurzem selbst im Sudan gesehen, so Schneider: „Völlig entkräftete, apathische Kleinkinder, ausgezehrte Gesichter und verzweifelte Eltern, die um das Leben ihrer Kinder bangen." Schuld sei der nicht enden wollende Krieg. "Dieser Horror ist menschengemacht", betonte der UN-Experte.
Patriarch Pizzaballa zu Solidaritätsbesuch in Gaza
Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, ist am vierten Adventsonntag zu einem Solidaritätsbesuch zur katholischen Gemeinde im Gazastreifen gereist. In der Gemeinde „Zur Heiligen Familie" feierte er mit den Gläubigen einen Gottesdienst zur Vorbereitung auf das Weihnachtsfest, wie das Lateinische Patriarchat mitteilte. Weitere Details sollten nach Abschluss des Besuchs folgen. Am Samstag hatte Papst Franziskus vor der Römischen Kurie im Vatikan noch bedauert, dass die israelischen Behörden dem Patriarchen die zunächst genehmigte Einreise in den Gazastreifen verwehrt hätten.
Beim Weihnachtsempfang für seine vatikanischen Mitarbeiter hatte Franziskus zudem beklagt, dass Israel am Freitag in Gaza Kinder bombardiert habe. "Das ist Grausamkeit, das ist nicht Krieg", das berühre das Herz, sagte er. Die Äußerung des Papstes war in Israel auf Kritik gestoßen. Laut israelischen Medien warf das Außenministerium dem Papst Einseitigkeit vor. Wenn er von Grausamkeit auf israelischer Seite spreche, dann ignoriere er die Grausamkeit seitens der Hamas.
Foto: Kardinal Pierbattiasta Pizzaballa und Pater Romanelli in der Pfarrei der Heiligen Familie im Gaza-Streifen.
Sako: Christen besorgt über politische Veränderungen in Syrien
Nach dem Machtwechsel in Syrien zeigen sich die Christinnen und Christen in der Region zunehmend besorgt. Die Ereignisse in Syrien hätten auch Auswirkungen auf die Nachbarländer, erklärte der chaldäisch-katholische Patriarch Louis Sako in einem Interview mit dem vatikanischen Nachrichtenportal „Vatican News". „Es herrscht Angst unter den Menschen, und man fragt sich, welche Konsequenzen dieser Wandel für den Irak haben könnte", so Sako. Er bezeichnete die Machtübernahme der Rebellenallianz unter Führung der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) und den Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad als „eine große Überraschung" für die Syrer und den gesamten Nahen Osten.
Die syrische Übergangsregierung unter Mohammad al-Bashir, die nach dem Sturz des Regimes von Präsident Baschar al-Assad eingesetzt wurde, versprach, die Rechte aller Menschen und Konfessionen in Syrien zu respektieren. Es sei zu hoffen, dass dies aufrichtig sei, meinte Sako. Unter Christinnen und Christen herrsche jedenfalls Skepsis; Hintergrund ist die Verbindung der führenden Rebellengruppe HTS zur Terrorgruppe al-Qaida.
Der chaldäisch-katholische Patriarch betonte im „Vatican News"-Interview trotz allem seine Zuversicht: „Wir hoffen, dass die neue syrische Regierung die richtigen Entscheidungen trifft, um das Land und die Bürger, die bisher stark gelitten haben, zu schützen."
Rückgang der christlichen Bevölkerung
Die Zahl der Christen in Syrien ist seit Beginn des Bürgerkriegs drastisch gesunken, berichtete das asiatische Portal UCA News: von etwa 1,5 Millionen im Jahr 2011 auf nur noch 300.000 im Jahr 2022. Mehr als 120 christliche Gotteshäuser wurden seit 2012 zerstört.
Heiliges Land: „Vertreibung in Ostjerusalem stoppen!“
Der deutsche Flügel von „pax christi“ ist besorgt über die Vorgänge in Ostjerusalem. Im Schatten des Angriffs von Hamas und anderer radikaler Gruppen auf Israel und im darauffolgenden „Gaza-Krieg“ verstärke die israelische Regierung ihre Anstrengungen, den demographischen Charakter Ostjerusalems dauerhaft zu verändern.
„Dabei kommt es laufend zu Hauszerstörungen und Vertreibungen von Palästinenser:innen. Hauszerstörung und Vertreibung stellen einen klaren Bruch der 4. Genfer Konvention dar.“ Darauf weist der Nahost-Verantwortliche Marius Stark hin. Die deutsche Regierung solle daher „den Druck auf die israelische Regierung erhöhen“. Dazu gehörten Waffenembargo und ein Einfrieren der Kooperation und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit auf unterschiedlichen Ebenen, „bis die israelische Regierung internationales Recht einhält“.
Ein besonderer Fokus der Enteignung und Vertreibung liegt von israelischer Seite gegenwärtig auf den palästinensischen Nachbarschaften im Ostjerusalemer Stadtteil Silwan. Radikale Siedlerverbände wie die Organisation ELAT, die israelische Stadtverwaltung und die israelische Regierung mit ihren Sicherheitskräften arbeiten dabei nach „pax christi“-Beobachtung Hand in Hand.
Seit Anfang 2024 wurden in der Silwaner Nachbarschaft Al Bustan zahlreiche Gebäude abgerissen, weitere Gebäude stehen zum Abriss an. Die Abrissbescheide liegen den Hauseignern vor. Da in Al Bustan ein touristischer Archäologiepark entstehen soll, stehen alleine dort 115 Häusern mit 1500 palästinensischen Bewohnern zur Disposition.
Allein in den Monaten Oktober und November 2024 wurden nach Information der israelischen NGO „Israeli Committee Against House Demolition“ in Ostjerusalem 38 Wohngebäude oder Erweiterungsbauten abgerissen, wodurch viele Menschen vertrieben worden sind. Durch den Abriss von Sozial- und Kulturzentren u.a. in Silwan waren insgesamt 563 Menschen direkt betroffen. Alle Hauszerstörungen in diesem Zeitraum erfolgten wegen des Fehlens von Baugenehmigungen, die für die palästinensische Bevölkerung von den israelischen Behörden grundsätzlich nicht erteilt werden.
Baugenehmigungen werden grundsätzlich verweigert
„Obwohl die Jerusalemer Gesamtbevölkerung zu fast 40% aus Palästinensern besteht, weigert sich die israelische Stadtverwaltung seit 1967, den palästinensischen Landeignern die Möglichkeit zu geben, neuen Wohnraum zu schaffen“, so Stark. Nach dem Sechstage-Krieg von 1967, der mit der Besetzung des Westjordanlandes, von Gaza, der Golanhöhen und von Ostjerusalem endete, hat Israel Ostjerusalem 1980 völkerrechtswidrig annektiert.
Ostjerusalem war ab 1948 ein rein palästinensischer Stadtteil. Die in Ostjerusalem vor 1948 lebenden jüdischen Bevölkerungsteile wurden nach Westjerusalem umgesiedelt, häufig in Häuser, die bisher palästinensische Eigner hatten. Diese wurden ihrerseits in Ostjerusalem angesiedelt.
„pax christi“ ist eine internationale katholische Friedensbewegung.
Foto: Ein palästinensisches Wohnhaus in Al-Bustan wird niedergerissen
Kurznachrichten
Papst Franziskus hat in einem Brief an die Universität Bethlehem die Studierenden und Mitarbeitenden aufgerufen, ihre Berufung als freudige Jünger Christi zu leben und das Geschenk des Glaubens mit anderen zu teilen.
Estland. Das 47. Europäische Jugendtreffen von Taize findet vom 28. Dezember bis 1. Jänner in Tallinn statt. In der Hauptstadt Estlands werden rund dreitausend junge Menschen aus mehr als 40 Ländern erwartet, die gemeinsam beten, diskutieren und den Christinnen und Christen vor Ort begegnen.
Libanon. Der maronitische Kardinal Bechara Rai hat sein Land zur Rückkehr zu einer „positiven Neutralität" aufgefordert. Dies würde es ihm ermöglichen, „seine aktive Rolle als Ort der Begegnung und des Dialogs zwischen Kulturen und Religionen sowie als Verteidiger des Friedens in der Region zu spielen.“
Syrien. Die Verbrennung eines Christbaums nahe der syrischen Stadt Hama hat am Heiligen Abend Proteste in der Hauptstadt Damaskus ausgelöst.
Österreich
Oberösterreich. Die Linzer Theologin und Synodenexpertin Klara Antonia Csiszar plädiert im "Kurier"-Interview (Sonntag, OÖ) für mehr Mitbestimmung aller Kirchenmitglieder, eine Rechenschaftspflicht der Amtsträger und mehr Frauen in kirchlichen Führungspositionen.
Vorarlberg. Mit einer interkonfessionellen und interreligiösen Feier wurde dieser Tage die neue Kapelle im Landeskrankenhaus Feldkirch eröffnet.
Kärnten. Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) hat das Kärntner Veranstaltungsverbot an Karfreitagen gekippt.
Heilige Familie
Ende Jänner finden in Niederösterreich Gemeinderatswahlen statt. Vielerorts sieht man große Plakate mit den Kandidaten von ÖVP, SPÖ und anderen wahlwerbenden Parteien samt Weihnachts- und Neujahrswünschen.
Die FPÖ Niederösterreich macht mit der Heiligen Familie auf sich aufmerksam. Sie hat darüber hinaus eine große Boschüre mit Weihnachtsliedern und Keksrezepten herausgebracht.
Auch das noch...
Trump will Papst-Kritiker als neuen US-Botschafter im Vatikan
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat Brian Burch, Präsident und Mitbegründer der Interessensvertretung „CatholicVote", als Botschafter der Vereinigten Staaten beim Heiligen Stuhl nominiert.
Trump lobte den neuen US-Diplomaten dabei als „gläubigen Katholiken, Vater von neun Kindern und Präsident von CatholicVote", der außergewöhnliche Führungsqualität bewiesen und eine der größten katholischen Interessensgruppen des Landes aufgebaut habe.
CatholicVote hatte Trump im Präsidentschaftswahlkampf mit über 10 Millionen Dollar unterstützt.
Trump zufolge sei es auch Burchs Verdienst gewesen, dass er bei der Wahl einen Rekordanteil katholischer Stimmen sowie auch deren Mehrheit in wichtigen Swing States für sich entschieden hat.
Burch ist Absolvent katholischer Schulen sowie auch der katholischen University of Dallas, wo er sein Studium 1997 mit einer Arbeit über politische Philosophie abschloss. Er ist Träger von Auszeichnungen katholischer Vereinigungen wie dem Cardinal O'Connor Defender of the Faith Award und dem St. Thomas More Award. Die von ihm geleitete Plattform CatholicVote steht allerdings in der Kritik, sich als „katholisch" zu bezeichnen, ohne dafür die offizielle kirchliche Genehmigung zu besitzen. Einige US-Bischöfe haben klargestellt, es sei keine Erlaubnis zur Namensnutzung erteilt worden.
Das US-Portal „National Catholic Register" (Samstag) nennt Burch als „Papst-Kritiker", weil er Franziskus vorgehalten hatte, Verwirrung zu stiften, konkret als dieser vor einem Jahr die Segnung Homosexueller erlaubte. Der Papst aus Argentinien würde nicht mehr lange im Amt sein, und sein Nachfolger müsse dann für Klarheit sorgen, sagte er. Bei Haltungen wie etwa zu Migration, Klimaschutz, Kirchenreformen oder Synodalität unterscheiden sich die Positionen von CatholicVote und Papst Franziskus zudem teils drastisch.
Mönche trugen am Heiligen Abend 105.413 Namen nach Bethlehem
Trotz schwieriger Bedingungen wegen des Gazakriegs haben Mönche der Jerusalemer Dormitio-Abtei am Heiligen Abend erneut Namen und Anliegen von Gläubigen aus aller Welt nach Bethlehem getragen. Die Schriftrolle der Weihnachtsaktion "Ich trage deinen Namen in der Heiligen Nacht nach Bethlehem" umfasste 105.413 Namen, darunter ganze Familien, Firmen und Schulklassen.
Mit der Aktion, durch die Menschen ihre Fürbitten übermitteln lassen wollen, war ein Spendenaufruf verbunden. Mit dem gesammelten Geld unterstützen die Mönche eine Jugend- und Behinderten-Begegnungsstätte sowie weitere ähnliche Projekte. Insgesamt kamen diesmal rund 285.000 Euro zusammen, wie die Organisatoren mitteilten.
Bei ihrer Nachtwallfahrt wurden die Mönche von etwa 100 Personen begleitet.
Mexikanische Präsidentin stellt sich hinter Migrantenpriester
Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum hat sich nach Vorwürfen gegen den prominenten Migrantenpriester Alejandro Solalinde hinter den katholischen Geistlichen gestellt. Sie empfinde großen Respekt und Zuneigung für den 79-Jährigen, sagte sie vor Journalisten. „Er leistet eine sehr wichtige humanitäre Arbeit", betonte die Regierungschefin. Solalinde sei ein wahrer Christ, der sich stets für die Belange der einfachsten Menschen eingesetzt habe. Ihre Regierung sei zu einem Dialog mit ihm bereit.
Damit reagierte die Präsidentin auf eine in den Medien ausgetragene Auseinandersetzung mit dem bisherigen Leiter der nationalen Migrationsbehörde, Francisco Garduno. Dieser hatte Solalinde und die in Mexiko tätigen Menschenrechtsorganisationen kritisiert: „Ich wage zu behaupten, dass Pater Solalinde selbst ein 'Pollero de Dios' (sinngemäß: Schlepper Gottes) ist." Solche Aktivisten förderten die Ankunft immer neuer Migrantentrecks, um dann deren Behandlung durch die Regierung zu beklagen. „Aber sie tun nichts, um das Problem zu lösen", sagte Garduno.
Solalinde ist einer der prominentesten katholischen Geistlichen in Mexiko und Träger des nationalen Menschenrechtspreises. Er ist Gründer mehrerer Migrantenherbergen, in denen sich Menschen auf ihrer Reise in Richtung USA ausruhen und Zuflucht finden können.
Deutsche Caritas-Präsidentin: „Corona war ein Wendepunkt"
Die Corona-Krise hat nach Beobachtung der deutschen Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa bis heute größere politische und gesellschaftliche Folgen, als sich viele eingestehen wollen. Ein Beispiel seien die aktuellen Debatten über Migration, Grenzen und Nationalstaaten, sagte Welskop-Deffaa der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitag in Freiburg. „Corona war hier ein Wendepunkt."
Welskop-Deffaa betonte, Grenzen hätten plötzlich wieder als etwas gegolten, mit dem man Böses außen vor halten könne. „Die aktuellen Debatten in der Migrationspolitik, die Anziehungskraft der Vorstellung, wir müssten äußere Bedrohungen mit neuen Grenzmauern von uns fernhalten, scheinen mir ohne die Corona-Erfahrungen kaum erklärlich." Welskop-Deffaa bezeichnete dies als Gefahr, „weil es Türen öffnet für populistische Politik, die Ängste missbraucht, indem sie sie schürt".
Die Caritas-Präsidentin bezeichnete den Schutz der besonders verletzlichen, alten Menschen in der Pandemie als große gesellschaftliche Leistung. Eine andere Frage sei aber, ob es immer gelungen sei, die Restriktionen für die junge Generation schnell genug wieder zurückzufahren. Fraglich sei auch, ob die Politik bei den monatelangen Schulschließungen genügend auf den Rat von Pädagoginnen und Psychologinnen gehört habe.
Sternsinger helfen heuer Kindern in Nepal
Auf das Leid von Kindern und Jugendlichen in Nepal macht die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar (DKA) im Zuge der kommenden Sternsingeraktion aufmerksam. Nepal ist dieses Mal das Schwerpunktland der Spendenaktion. Es zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Fast die Hälfte der Bevölkerung lebt in Armut.
Die von den Sternsingern gesammelten Hilfsgelder kommen auch der nepalesischen Organisation „Opportunity Village Nepal" (OVN) zugute, die Mädchen und jungen Frauen hilft, die Opfer von Menschenhandel, Kinderarbeit und sexueller Ausbeutung geworden sind. Gerade in den ländlichen Regionen Nepals hätten viele Kinder keinen Zugang zu Bildung oder Gesundheitsversorgung und würden nicht selten Opfer von Gewalt, so die DKA.
Wie die Spenden aus Österreich vor Ort, konkret in der zweitgrößten Stadt Nepals, Pokhara, helfen, hat die OVN-Projektkoordinatorin Schwester Anthonia Soosai am 3. Dezember bei einem Besuch in der Volksschule Paudorf erläutert.
Die 25-jährige Babita Gurung wurde auf das OVN-Kursangebot aufmerksam gemacht, als sie sich in einer „sehr schlimmen Situation" befand. Babita lebte in einem Slum Nepals. Ihre Mutter war Alleinverdienerin.
„Durch psychologische Unterstützung und den Besuch von OVN-Führungs- und Kompetenztrainings habe ich gelernt, mit meinem schmerzhaften Weg umzugehen und meine Stimme gegen Gewalt zu erheben", berichtete Babita im Kathpress-Gespräch. Ihren Schulabschluss hat die junge Frau nachgeholt, einen Computerkurs absolviert und ein Studium der Sozialarbeit begonnen. Heute ist sie selbst OVN-„Youth Motivator", inspiriert und berät andere junge Mädchen und ist finanziell unabhängig.