JA 

die neue Kirchenzeitung

 29. Juni 2025 

 
 Lesungen:  Apg 12,1-11; 2 Tim 4,6-8.17-18 ;   Evangelium: Mt 16,16-19. 

Dramatik pur

Ende Juni finden in Mitteleuropa traditionellerweise Priesterweihen statt - heutzutage dramatisch  wenige. Ungarn vermeldete zuletzt 12, Tschechien gar nur 4.
Selbst in Polen ist der Niedergang rasant: 200 Priesterweihen, vor 10 Jahren waren es noch doppelt so viele. Und: In 5 Diözesen kann dort heuer überhaupt nicht gefeiert werden.

In der Slowakei gibt es 21 neue Diözesanpriester – der niedrigste Stand seit 1989, dem Ende der kommunistischen Herrschaft. Bemerkenswert: Von den neuen Diözesanpriestern gehören 12 der großen römisch-katholischen Kirche (3, 3 Mill. Mitglieder) und 9 der kleinen griechisch-katholischen Kirche (200.000 Mitglieder) an. In letzterer gibt es nicht den Pflichtzölibat.
Die Gestaltungsmächtigen der Kirche werden wohl weiterhin keine Schlussfolgerungen ziehen.
Nichtstun ist halt so bequem.          P. Udo

Damaskus: Anschlag auf Kirche fordert mindestens 25 Tote

Bei einem Selbstmordanschlag auf die griechisch-orthodoxe Mar-Elias-Kirche im Dweila-Viertel der syrischen Hauptstadt Damaskus sind am Sonntag, 22. Juni, mindestens 25 Menschen getötet und über 60 weitere verletzt worden. Der Angriff ereignete sich während des Sonntagsgottesdienstes, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Sana unter Berufung auf das syrische Gesundheitsministerium. Einige lokale Medien meldeten, dass auch Kinder unter den Opfern seien.
Nach Angaben des syrischen Innenministeriums handelte es sich bei dem Attentäter um ein Mitglied der Terrororganisation „Islamischer Staat" (IS). Der Täter habe zunächst das Feuer eröffnet und dann eine Sprengstoffweste gezündet. Ein zweiter Angreifer soll laut Zeugenaussagen das Feuer auf den Eingang der Kirche eröffnet haben. In dem Gotteshaus befanden sich zu dem Zeitpunkt rund 350 Menschen.
Augenzeugen berichten von chaotischen Szenen. Kirchenbesucher versuchten, den maskierten Attentäter zu vertreiben, bevor dieser die Explosion auslöste. Bilder vom Ort des Geschehens zeigen schwere Schäden am Altar, blutverschmierte Wände und zerstörte Kirchenbänke. Sicherheitskräfte sperrten das Gebiet ab und begannen mit Ermittlungen.
Der Ort des Anschlags…
… dürfte nicht zufällig gewählt worden sein. Laut Informationen des Linzer Hilfswerks „Initiative Christlicher Orient" (ICO) ziehen islamistische Gruppen seit Monaten durch die christlichen Viertel der syrischen Städte und fordern - positioniert vor allem vor Kirchen - mit Lautsprechern die Menschen auf, zum Islam zu konvertieren. Direkt vor der Elias-Kirche war es vor rund zwei Monaten zu einem Zwischenfall gekommen, als christliche, aber auch muslimische Anwohner die fundamentalistischen Gruppen vertrieben.
Der Angriff auf das Gotteshaus in der syrischen Hauptstadt verstärkt die Ängste der Christen, nach dem gewaltsamen Machtwechsel im Land ins Fadenkreuz von Extremisten zu geraten.
Entsetzte Reaktionen
Das Patriarchat von Antiochien, dem die Elias-Kirche zugerechnet wird, verurteilte das Attentat aufs Schärfste und erklärte: „An diesem Tag, an dem unsere antiochenische Kirche aller Heiligen von Antiochien gedenkt, hat die verräterische Hand des Bösen zugeschlagen". Weiter schrieb Patriarch Johannes X.: "Wir zählen unsere Märtyrer und die Verletzten und sammeln die Überreste und Leiber unserer Märtyrer, deren genaue Zahl wir bislang nicht bestimmen konnten."
Präsident Ahmad al-Sharaa hat den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl ausgesprochen. Der Angriff sei ein „krimineller Akt, der das gesamte syrische Volk getroffen hat“. Auch die Vereinten Nationen reagierten mit großer Besorgnis auf die Meldung vom Attentat.
Erster Anschlag gegen Kirche seit Umsturz
Der Vorfall reiht sich ein in eine Serie gewaltsamer Übergriffe in Syrien. Bereits im März waren bei Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen und bewaffneten Unterstützern des geflüchteten Ex-Präsidenten Assad über 800 Menschen - der Großteil Angehörige der Alawiten - getötet worden.
Dennoch handelt es sich bei dem nunmehrigen Attentat gegen eine christliche Kirche um das erste dieser Art seit dem jüngsten politischen Umbruch in Damaskus - zu einem Zeitpunkt, an dem Damaskus unter faktisch islamistischer Herrschaft versucht, die Unterstützung von Minderheiten zu gewinnen. Während Präsident Ahmad Al-Shara' darum ringt, seine Autorität im ganzen Land durchzusetzen, wächst die Sorge über die mögliche Präsenz von Schläferzellen extremistischer Gruppen im kriegsgezeichneten Syrien, berichtet die Nachrichtenplattform abouna.org.
Ordensfrau in Damaskus: Zwei tapfere junge Männer
Die in Damaskus tätige griechisch-katholische Ordensfrau Jihane Attala, Leiterin einer christlichen Schule, sagte gegenüber Radio Vatikan: Während der Abendmesse am Sonntag seien rund 350 bis 400 Gläubige in der Kirche versammelt gewesen, als der Attentäter das Gotteshaus stürmte. Zwei junge Männer hätten versucht, ihn zu stoppen - in diesem Moment habe sich der Täter in die Luft gesprengt. „Ohne diese beiden jungen Leute hätte es wohl viel mehr Opfer gegeben".
Die Ordensfrau betonte, dass Kirchen in Syrien nach wie vor stark besucht seien, weil die Menschen sich nach Frieden sehnten. Der Angriff habe nun jedoch zu großer Verunsicherung geführt. „Es gibt Gerüchte über weitere Anschläge, niemand weiß, was stimmt. Aus Angst wurden die Gottesdienste vorerst ausgesetzt", sagte sie.
Schulterschluss der Kirche nach Terroranschlag
Hunderte Menschen haben am Montag in der orthodoxen Elias-Kirche in Damaskus mit einem Gottesdienst der Opfer des Terroranschlags vom Sonntag gedacht. Dem Gottesdienst in der stark verwüsteten Kirche, die notdürftig gesäubert wurde, stand der antiochenisch-orthodoxe Patriarch Johannes X. vor. Gekommen waren u.a. der syrisch-orthodoxe Patriarch Aphrem II. und der melkitische Patriarch Youssef I. Absi, um ihrer Trauer und ihrer Solidarität mit der Geschwisterkirche Ausdruck zu verleihen. 
Patriarch Johannes rief die Gläubigen zur Standhaftigkeit im Glauben und zur Furchtlosigkeit auf. Christus werde die Menschen nicht verlassen. Zugleich appellierte der Patriarch zum Zusammenhalt in der Gesellschaft. Es dürfe den Terroristen nicht gelingen, Zwietracht zu säen. Christen und Muslime müssten zusammenstehen. 
Im Anschluss an den Gottesdienst besuchten die Patriarchen die zahlreichen Verletzten in den Krankenhäusern der syrischen Hauptstadt Damaskus. 
Fotos: Griechisch-orthodoxes Patriarchat von Antiochia.

Papst würdigt vor Politikern UNO-Erklärung der Menschenrechte

Papst Leo XIV. hat die UNO-Menschenrechtserklärung gewürdigt. Bei einer Begegnung mit Politikern im Vatikan an diesem Samstag nannte er den Text auch heute noch relevant, berichtet Vatican News.
„Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die von der UNO am 10. Dezember 1948 gebilligt und proklamiert wurde, ist mittlerweile Teil des kulturellen Erbes der Menschheit. Dieser Text, der immer noch relevant ist, kann viel dazu beitragen, die menschliche Person in ihrer unverletzlichen Integrität zum Ausgangspunkt für die Suche nach Wahrheit zu machen. Dadurch kann sie denen, die sich in ihrem innersten Sein und in den Zwängen ihres Gewissens nicht respektiert fühlen, die Würde zurückgeben.“
Das sagte Leo XIV. bei einer Audienz für Politiker aus vielen Teilen der Welt, darunter die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni. Die Audienz war Teil der Heilig-Jahr-Feiern der Regierenden an diesem Wochenende.
Die katholische Kirche stand der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“, dem Gründungsdokument der UNO, in den Anfängen ablehnend gegenüber. Das änderte sich mit der Konzilserklärung „Dignitatis humanae“ von 1965 und der Enzyklika „Pacem in terris“ von Johannes XXIII. im selben Jahr. Johannes schrieb, zwar äußerten manche „mit Recht Einwände“ gegen die Menschenrechtserklärung, doch habe der Text das Verdienst, dass darin „die Würde der Person für alle Menschen feierlich anerkannt“ werde.
„Politik höchste Form der Nächsenliebe“
Der neue Papst Leo XIV. würdigte Politik mit einem Zitat seines Vorgängers Pius XI. als „höchste Form der Nächstenliebe“. Ihre wichtigste Aufgabe bestehe darin, „unabhängig von jeglichen Partikularinteressen das Wohl der Gemeinschaft, das Gemeinwohl, zu fördern.
Der Papst zitierte in diesem Zusammenhang neben Leo XIII. und dem Hl. Augustinus auch Cicero.
Foto: Vatican Media.
 

Papst geißelt Kriege und „Propaganda der Aufrüstung"

Papst Leo XIV. hat mit scharfen Worten ein globales Abrücken vom internationalen und humanitären Recht sowie eine „falsche Propaganda der Aufrüstung" kritisiert. Mit dem Geld, das für Kriege in der Welt „in die Taschen der Händler des Todes fließt", könnten Krankenhäuser und Schulen gebaut werden - die aber stattdessen damit zerstört würden, kritisierte er am Donnerstag im Vatikan. Das Völkerrecht sei durch das „Recht des Stärkeren" ersetzt worden, sagte Leo XIV. vor Vertretern der Päpstlichen Hilfswerke für die Ostkirchen (ROACO, Riunione delle Opere per l'Aiuto alle Chiese Orientali). „Das ist menschenunwürdig, eine Schande für die Menschheit und für die Verantwortlichen der Nationen."
 

US-Bischöfe: Trump-Gesetz „nimmt den Armen, um den Reichen zu geben"

In den USA haben sich 20 Kardinäle und Bischöfe einem interreligiösen Protest gegen das geplante Steuer- und Ausgabengesetz von US-Präsident Donald Trump angeschlossen. In einem am Donnerstag veröffentlichten Brief warnen sie vor den drohenden Folgen der geplanten Kürzungen im Sozial- und Gesundheitsbereich. 
Ein Beschluss des von Trump als „One Big Beautiful Bill" bezeichneten Gesetzentwurfes wäre ein „moralisches Versagen für die amerikanische Gesellschaft als Ganzes", heißt es in dem Schreiben an die Senatoren im US-Kongress. Unterzeichnet haben unter anderem die Kardinäle Robert McElroy (Washington) und Joseph Tobin (Newark), die Erzbischöfe John Wester (Santa Fe) und Paul Etienne (Seattle) sowie protestantische, jüdische und islamische Vertreter.
Erzbischof Wester betonte gegenüber dem katholischen Nachrichtenportal „OSV News", dass das Gesetz insbesondere Einwanderern und Familien schaden würde. Die geplanten Maßnahmen wären ein Verstoß gegen die katholische Soziallehre „in Bezug auf die Option für die Armen, die Aufnahme von Fremden in unserer Mitte, das Gemeinwohl und die Subsidiarität", sagte er. „Es ist ein sehr drakonischer Gesetzentwurf, der wenig oder gar keine Rücksicht auf die Menschen zu nehmen scheint, die davon betroffen sein werden", beklagte Wester.
In dem Brief der Religionsvertreter werden die „drastischen Kürzungen bei Gesundheitsversorgung und Lebensmittelhilfe für Millionen von Bürgern mit niedrigem Einkommen und legalen Einwohnern, darunter Asylbewerbern und Flüchtlingen" kritisiert. Die Streichungen würden Menschen noch tiefer in die Armut treiben. „Die moralische Prüfung einer Nation besteht darin, wie sie diejenigen behandelt, die am dringendsten Unterstützung benötigen", heißt es: "Diese Gesetzgebung wird den Armen und Schwachen schaden und dem Gemeinwohl abträglich sein. " 
Auch Protest gegen die vom Gesetz abgedeckten Millionengelder für die Abschiebungskampagne der Trump-Regierung enthält das Schreiben. Das Vorgehen wirke sich auch auf die Glaubenspraxis aus. „Wir haben bereits einen Rückgang der Besucherzahlen bei vielen unserer Gottesdienste festgestellt, da die Androhung von Strafverfolgung viele Familien davon abgehalten hat, ihren Glauben auszuüben", halten die Religionsvertreter fest.

US-Ordensfrauen protestieren gegen soziale Kürzungen

Katholische Ordensfrauen in den USA protestieren gegen von ihrer Regierung geplante Kürzungen im Sozialbereich. Am Dienstag demonstrierten sie vor dem Kapitol in Washington unter dem Motto „Sisters Speak Out". Sie forderten, Programme wie Medicaid zur Gesundheitsfürsorge oder die Lebensmittelhilfe SNAP, die einkommensschwache Menschen unterstützen, nicht zu kürzen, wie die Portale „OSV News" und „Vatican News" berichten. 
Mehr als 60 Kongregationen und Organisationen katholischer Ordensfrauen beteiligten sich an der Demonstration. Sie riefen zu einer Politik auf, die wirtschaftlichen Ausgleich und Gerechtigkeit für Einwanderer fördert. 

Leo XIV. stärkt Reformprozess der Weltsynode

Papst Leo XIV. hat die Spitze des Reformprozesses Weltsynode ermutigt. Er bete, dass ihre Arbeit fruchtbar sein werde, und danke ihnen, sagte er im Vatikan vor Mitgliedern des Ordentlichen Rates des Generalsekretariates der Bischofssynode. Papst Franziskus (2013-2025) hatte das Projekt, an dem Geistliche und Laien, Männer und Frauen mitwirken, 2021 begründet, um neue Formen der Teilhabe in der Kirche zu entwickeln.
„Sein Erbe scheint mir vor allem darin zu bestehen, dass Synodalität ein Stil ist, eine Haltung, die uns hilft, Kirche zu sein und authentische Erfahrungen von Teilhabe und Gemeinschaft zu fördern", sagte Leo XIV. bei dem Treffen mit dem Synodenrat am Donnerstag. Während seines Pontifikats habe Franziskus dieses „Konzept" in den verschiedenen Synodalversammlungen weitergeführt, insbesondere in denen zur Ehe und Familie 2014 und 2015, sowie im weltweiten synodalen Prozess, der 2021 startete und in eine zweiteilige Bischofssynode im Vatikan 2023 und 2024 mündete.
Kein konkreter Zeitplan
„Die Bischofssynode behält selbstverständlich ihre institutionelle Physiognomie und wird zugleich durch die Früchte bereichert, die in dieser Zeit gereift sind", bekräftigte der Papst. „Und Sie sind die Verantwortlichen, die diese Früchte ernten und zukunftsweisende Überlegungen anstellen." Einen konkreten Zeitplan oder Details für die Fortsetzung des Projekts nannte Leo XIV. nicht. Schon zu Beginn des Treffens hatte er gesagt, er wolle ein paar zentrale Gedanken teilen und anschließend zuhören.
Bei der vorläufigen Abschlussversammlung der Weltsynode über Synodalität im Oktober 2024 wurden Beschlüsse gefasst, die Papst Franziskus umgehend in Kraft setzte. Als eine der letzten Amtshandlungen vor seinem Tod am 21. April verfügte er, dass die Diözesen und Gemeinden weltweit mehr Zeit bekommen sollen, die Beschlüsse vor Ort anzuwenden. 
Am Donnerstag berichtete Synoden-Generalsekretär Mario Grech dem Papst laut dem Portal „Vatican News" von positiven Rückmeldungen, aber auch heftiger Kritik am synodalen Prozess. 
Foto: Vatican Media.

Ghana: Kirchen gegen LBTQ-Rechte

Mitglieder der katholischen Bischofskonferenz und des „Christlichen Rates von Ghana“ (CCG) fordern die Gesetzgeber auf, die Verabschiedung eines Gesetzes für ghanaische Familienwerte zu beschleunigen, berichtet Vatican News.
In einer Erklärung bekräftigen sie ihre Unterstützung für den Gesetzentwurf und verlangen von den Abgeordneten, ihn „mit besonderer Dringlichkeit“ zu behandeln. Der Gesetzentwurf ist im Juli 2024 vom Ausschuss für Verfassungs-, Rechts- und Parlamentsangelegenheiten gebilligt und angenommen worden. Er zielt darauf ab, die Förderung und Ausübung von lesbischen, schwulen, bi- und transsexuellen Verhaltensweisen unter Strafe zu stellen. 
Schon im August 2023 hatten christliche Führer in dem westafrikanischen Land sich hinter den bis heute nicht verabschiedeten Gesetzentwurf gestellt. Die US-Botschafterin in Ghana hatte hingegen Bedenken gegen ihn geäußert; Virginia Palmer warnte Ghana davor, ein Gesetz zu verabschieden, das ihrer Meinung nach nicht mit der „offenen, toleranten Gesellschaft“ des Landes vereinbar sei.

„Arche“-Zentrum bei Paris schließt

Das geistliche Zentrum am Gründungsort der weltweiten, christlich inspirierten „Arche"-Gemeinschaft von Jean Vanier schließt nach über 50 Jahren seine Türen. Die Geschichte des Zentrums in Trosly-Breuil bei Paris sei zu düster und seine Tätigkeit zu unrentabel, beschloss das Nationalgremium der „Arche"-Gemeinschaft laut der Zeitung "La Croix". Am Samstag habe vor Ort eine Abschlusszeremonie stattgefunden.
Die „Arche"-Gemeinschaft ermöglicht Menschen mit geistiger Behinderung und ihren Begleitern, Angestellten oder Freiwilligen, mehr als 10.000 Mitgliedern in rund 40 Ländern, ein gemeinsames Leben und Arbeiten.  Dem kanadischen Gründer Jean Vanier (1928-2019) werden geistlicher Missbrauch und sexuelle Nötigung von mindestens 25 Frauen ohne Behinderung vorgeworfen. Vanier, der kein Priester war, und sein 1993 gestorbener geistlicher Mentor, der Ordenspriester Thomas Philippe, hatten laut einem Untersuchungsbericht in Trosly eine sektenartige Gruppe gebildet, die einer von Philippe vertretenen erotisch-mystischen Theologie folgte.
Diese Gruppe habe sich 1963 in Trosly zusammengefunden, wo Vanier, damals als Philosophie-Dozent und vormaliger Marineoffizier, 1964 die erste „Arche" und 1971 das geistliche Zentrum gründete. Aus dem Kreis um Philippe wurden neben ihm selbst noch zwei weitere Personen identifiziert, denen ebenfalls Missbrauchstaten vorgeworfen werden.
 

Polen: Mehr als 200 Neupriester – 5 Diözesen ohne Weihen

In Polen sinkt die Zahl der katholischen Priesterweihen. Dennoch gibt es dieses Jahr erneut in kaum einem anderen Land in Europa so viele Neupriester. Laut einer aktuellen Erhebung der nationalen katholischen Nachrichtenagentur KAI empfangen 2025 in Polen voraussichtlich insgesamt 208 Männer die Priesterweihe. 67 von ihnen gehören Ordensgemeinschaften an.
2013 wurden im Land noch fast doppelt so viele Priester geweiht wie in diesem Jahr, nämlich 401. Im vergangenen Jahr gab es in den Diözesen und Orden in Polen 235 Neupriester, 2023 waren es 288. 
In fünf der 42 römisch-katholischen (Erz-)Diözesen Polens gibt es in diesem Jahr keine Neupriester, darunter in Breslau (Wroclaw). 
Die Gesamtzahl der Priester, die in Polens etwa 10.000 Pfarren tätig sind, nahm laut Kirchenstatistik von 2018 bis 2023 um rund 2.000 auf 18.553 ab.
 

Slowakei: 21 Neupriester – Keine Weihe in Hauptstadt

Die Anzahl der Weihen katholischer Diözesanpriester ist 2025 in der Slowakei die niedrigste seit dem Sturz des kommunistischen Regimes 1989. Insgesamt werden - großteils wie üblich rund um den Festtag der heiligen Petrus und Paulus am 29. Juni - in der Slowakei heuer 21 Männer zum Priester geweiht. 
Unverändert groß bleibt der Unterschied zwischen römisch- und griechisch-katholischem Ritus: Zwölf Weihen in der römisch-katholischen stehen neun in der weitaus kleineren griechisch-katholischen Kirche gegenüber. 
Bei den diözesanen Priesterweihen entspricht die konfessionelle Diskrepanz der territorialen: Die meisten Weihen in der römisch-katholischen Kirche erfolgen in derselben Region, in der die griechisch-katholische ihre Basis hat - in der Ostslowakei. So verzeichnen beide in der Hauptstadt Bratislava (Pressburg) diesmal keine einzige Priesterweihe, in der Ostslowakei hingegen werden in der griechisch-katholischen Erzeparchie Presov fünf und in der Eparchie Kosice vier Männern von den Bischöfen die Hände aufgelegt. Aber auch die römisch-katholische Diözese Spis (Zips) darf sich über fünf und die Erzdiözese Kosice (Kaschau) über drei Weihen freuen; sie stellen zusammen mit acht Weihen den Löwenanteil an den zwölf Weihen in den römisch-katholischen Diözesen der Republik. 
Die Hälfte der heute aktiven Diözesanpriester hat die Priesterweihe in den Jahren bis 2003 empfangen und wird im Jahr 2040 das Pensionsalter von 65 Jahren erreichen. Das in der Slowakei bis dato nicht wie im Westen gravierende Problem der Besetzung aller Pfarrstellen droht dann auch die Slowakei voll zu erfassen.

Papst lobt Mut von Journalisten zur Missbrauchs-Aufdeckung

Papst Leo XIV. hat eine Kultur der Prävention gegen Missbrauch in der katholischen Kirche gefordert. In einer schriftlichen Botschaft, die laut Vatican News zum Abschluss des Theaterstücks Proyecto Ugaz im Theater Plaza in Lima verlesen wurde, erklärte er, Ziel müsse es sein, „in der ganzen Kirche eine Kultur der Prävention zu verwurzeln, die keinerlei Form von Missbrauch duldet: weder Machtmissbrauch oder Autoritätsmissbrauch, noch Missbrauch des Gewissens oder der Spiritualität, noch sexuellen Missbrauch".
Das Stück ist der Journalistin Paola Ugaz gewidmet, die durch ihre investigativen Recherchen zur Aufarbeitung der inzwischen aufgelösten Gemeinschaft Sodalicio de Vida Cristiana beigetragen hat. Leo XIV. betonte die Bedeutung unabhängiger journalistischer Arbeit und warnte: „Wo immer ein Journalist zum Schweigen gebracht wird, wird die demokratische Seele eines Landes geschwächt." Er dankte all jenen, „die in dieser Sache ausgeharrt haben, auch als sie ignoriert, diskreditiert oder sogar strafrechtlich verfolgt wurden".
In der Botschaft würdigte der Papst ausdrücklich den Beitrag von Ugaz und ihrer Kolleginnen und Kollegen: „Euer Kampf für Gerechtigkeit ist auch der Kampf der Kirche." Besonders hob er die Bedeutung des journalistischen Berufes hervor: „Die Wahrheit gehört niemandem, aber es ist die Verantwortung aller, sie zu suchen, zu bewahren und ihr zu dienen."
An alle Medienschaffenden gerichtet schrieb Leo: „Habt keine Angst - durch eure Arbeit könnt ihr zu Friedensstiftern, Einheitsbringern und gesellschaftlichen Brückenbauern werden." Die Verteidigung eines freien, ethischen Journalismus sei in Zeiten institutioneller Spannungen "eine Pflicht all jener, die eine starke und partizipative Demokratie anstreben".
Die peruanische Investigativjournalistin Paola Margot Ugaz Cruz (51) deckte zwischen 2010 und 2015 umfassend sexuelle, psychische und physische Übergriffe im Umfeld der Gemeinschaft Sodalicio de Vida Cristiana auf und setzte damit staatsanwaltliche Ermittlungen in Gang sowie auch eine vatikanische Untersuchung. Diese brachte 2023 schweren Machtmissbrauch und sexualisierte Gewalt ans Licht, woraufhin im September 2024 zehn Mitglieder auf Geheiß von Papst Franziskus entlassen wurden, kurz nachdem der Vatikan auch den Gründer Luis Fernando Figari nach Vorwürfen sexuellen Missbrauchs aus der Gemeinschaft ausgeschlossen hatte. Im April 2025 erfolgte die endgültige Auflösung der Gemeinschaft noch durch Papst Franziskus.
Für ihre Recherchen wurde Ugaz mehrfach Ziel von Strafermittlungen, Desinformationskampagnen, Online-Drohungen und Schmähklagen, bis hin zu Vorwürfen wirtschaftlicher Verfehlungen - nahezu alle jedoch wurden fallengelassen.  Sie wurde als „Journalistin mit den meisten Klagen in Peru" bezeichnet. 2021 erhielt sie den Courage in Journalism Award der International Women's Media Foundation, auch eine Londoner PEN-International-Ausstellung 2024 nahm Bezug auf ihre Person.
Leo XIV. hatte in seiner Zeit als Bischof in Peru Ugaz unterstützt und bereits damals Opfer von Sodalicio getroffen. Auch als Papst gab es eine Begegnung mit der Journalistin, bei der Audienz für Medienschaffende wenige Tage nach dem Konklave im Mai. Damals schenkte die Chefredakteurin des TV-Kanals Nativa Tv dem neuen Kirchenoberhaupt einen Schal aus Alpakawolle aus den Anden. Ugaz hatte Leo XIV. vom Vorwurf verteidigt, in Peru möglicherweise Missbrauchsfälle gedeckt zu haben.

Kurznachrichten

 Im Vatikan sind künftig der Wahltag Leos XIV. (8. Mai) und das Fest des Hl. Robert Bellarmin (17. September) arbeitsfrei. Robert ist der Taufname des neuen Papstes.

 

Vatikan. Europa- und Kultusministerin Claudia Plakolm ist am Montag im Vatikan mit Kurienkardinal Kurt Koch zusammengetroffen. Bei dem gemeinsamen Gespräch mit dem „Ökumeneminister" des Vatikans ging es unter anderem darum, ob Glaube Privatsache ist: „Es muss möglich sein, seinen Glauben offen zu leben und damit auch in der Öffentlichkeit ein klares Zeichen als Christinnen und Christen zu setzen. Ich halte es für ein falsches Signal, sich hier aus falsch verstandener Toleranz zurückzunehmen", erklärte die Kultusministerin anschließend gegenüber Kathpress.

 

In Pakistan darf ein wegen angeblicher Islambeleidigung verurteilter Christ nach 23 Jahren in Haft in Pakistan das Gefängnis verlassen. Der Oberste Gerichtshof des Landes ordnete die Freilassung des psychisch kranken Mannes an. Der heute 72-jährige Mann werde in der kommenden Woche freigelassen, sagte sein Anwalt Rana Abdul Hameed gegenüber "Ucanews".

 

USA. Das US-Justizministerium hat Klage gegen ein neues Anti-Missbrauchs-Gesetz des Bundesstaates Washington eingereicht, um das Beichtgeheimnis katholischer Priester zu schützen. Der Gesetzentwurf verpflichte die Geistlichen auf unzulässige Weise, das Siegel der Verschwiegenheit zu brechen, teilte das Ministerium am Montag mit.

 

Im Iran sollen seit Beginn des israelischen Angriffs am 13. Juni mindestens 700 Personen festgenommen worden sein, weil sie angeblich Verbindungen zu Israel pflegen. Darunter seien auch Rabbiner und religiöse Führer, schrieb die französisch-iranische Organisation „Femme Azadi" auf der Plattform X. Die Vorwürfe gegen die Festgenommenen entbehrten jedoch jeder Grundlage.

 

Großbritannien. Die Abgeordneten des britischen Unterhauses haben mehrheitlich für ein Gesetz zur Legalisierung der Beihilfe zum Suizid gestimmt. 

Schweiz. Das älteste Kloster der Schweiz, Saint-Maurice, muss massives Versagen im Umgang mit sexuellem Missbrauch einräumen. Eine vom Orden der Augustiner-Chorherren beauftragte unabhängige Untersuchungskommission unter Führung von Pierre Aubert, Generalstaatsanwalt des Kantons Neuenburg, legte am Freitag ihren Bericht vor. Demnach gab es im Zeitraum von 1960 bis 2024 mindestens 67 Fälle sexualisierter Gewalt zumeist an Minderjährigen, verübt von mindestens 30 Ordensmännern.

 

Irland. Der irische Primas Eamon Martin weiht Irland am Sonntagnachmittag dem Heiligsten Herzen Jesu. Der Erzbischof von Armagh leitet die Zeremonie am Marienwallfahrtsort Knock im Nordwesten des Landes, wie das dortige Heiligtum unter dem Stichwort "Heilig-Herz-Kreuzzug" auf seiner Website mitteilt. 

 

Taiwan. „Tierische Impulse" für missionarische Aufbrüche standen im Mittelpunkt einer Fortbildungswoche für deutschsprachige Missionarinnen und Missionare, die der Wiener Pastoraltheologe Prof. Paul M. Zulehner in der vergangenen Woche in Taitung gehalten hat. 

Österreich


Wien. Einen Rekord an seelsorglichen Gesprächen konnte die Festivalseelsorge am vergangenen Wochenende beim größten Open-Air-Festival Europas - dem Wiener Donauinselfest - verzeichnen: Das Team aus 40 katholischen und evangelischen Seelsorgerinnen und Seelsorgern führte während des dreitägigen Festivals (20. bis 22. Juni) rund 1.600 Gespräche - und damit doppelt so viele wie im Jahr zuvor.

 

Tirol. Mehr als 50 Schülerinnen und Schüler wurden am Mittwoch in Innsbruck für ihr Engagement im Rahmen des Caritas-Schulprojekts „Zeit schenken" ausgezeichnet. 

 

Salzburg. Mit einer am Donnerstag gestarteten Petition fordern Salzburgerinnen den Landtag auf, die im Regierungsprogramm zugesagten Maßnahmen zur Unterstützung Schwangerer umgehend umzusetzen. 

Kardinal Mindszenty 

In Mariazell erinnert nun eine lebensgroße Bronzeskulptur an den vor 50 Jahren im Exil in Österreich gestorbenen ungarischen Primas. Das Werk des ungarischen Bildhauers Tibor Rieger wurde an der Nordseite der Mariazeller Basilika errichtet, nahe der St. Ladislaus-Kapelle, wo Mindszenty von 1975 bis 1991 begraben lag. 
Jozsef Mindszenty (1892-1975) gehörte zu den zentralen Gestalten der katholischen Kirche Mitteleuropas in kommunistischer Zeit. Zunächst ab 1944 Bischof von Veszprem und kurz darauf Erzbischof von Esztergom und Kardinal, wurde Mindszenty schon 1944 von den faschistischen Pfeilkreuzlern verhaftet. 1945 kam er frei, wurde aber 1948 erneut - diesmal von den Kommunisten - inhaftiert und in einem Schauprozess zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt.
1956 wurde der Kardinal beim ungarischen Volksaufstand zunächst befreit. Nach der Niederschlagung der Revolution durch sowjetische Truppen fand er Zuflucht in der US-Gesandtschaft in Budapest, wo er 15 Jahre verblieb. Nachdem der Vatikan mithilfe mehrerer diplomatischer Missionen des damaligen Wiener Erzbischofs Kardinal Franz König (1905-2004) seine Ausreise erreichte, lebte Mindszenty ab 1971 in Wien.

Auch das noch...

Wien: Interreligiöser Religionsunterricht in vier Schulen erprobt

Was braucht ein zeitgerechter Religionsunterricht in einer Gesellschaft, die vielfältiger ist denn je? - Dieser Frage widmet sich das Pilotprojekt „diaRU - dialogisch-interreligiöser authentischer Religionsunterricht". Expertinnen und Experten aus fünf Religions-gemeinschaften haben in Zusammenarbeit mit der KPH Wien/Niederösterreich das neue Unterrichtsmodell aufgesetzt, das verschiedene religiöse und weltanschauliche Perspektiven in einen Dialog bringt. An vier Wiener Pflichtschulen wurde das Modell im gerade zu Ende gehenden Schuljahr erstmals praktisch erprobt - mit positiven Ergebnissen, wie das Schulamt der Erzdiözese Wien und die Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Niederösterreich (KPH) am Mittwoch in zwei Aussendungen mitteilten.
Demnach wurden in drei Volksschulen und einem Sonderpädagogischen Zentrum katholische bzw. orthodoxe Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit muslimischen Mitschülerinnen und Mitschülern unterrichtet. Lehrpersonen aus unterschiedlichen Religionen standen für mehrere Unterrichts-einheiten zusammen in der Klasse. Der Fokus lag auf Austausch und Begegnung, wenn die Schülerinnen und Schüler in den gemeinsamen Stunden über Glaubens- und Lebensfragen reflektierten.
Beteiligt sind an dem Projekt neben dem Wiener Erzbischöflichen Amt für Schule und Bildung das evangelische Schulamt, das orthodoxe Schulamt, das Schulamt der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich sowie das Schulamt der alevitischen Glaubensgemeinschaft in Österreich.
Im kommenden Schuljahr wird das Projekt fortgesetzt. In zwei Volksschulen werden katholische und muslimische Schüler in gemeinsamen Unterrichtseinheiten unterrichtet, in zwei Gymnasien sind es jeweils evangelische und muslimische Schüler.
 

Neuentdeckte antike Kirche an Via Appia war womöglich Paulus-Denkmal

Archäologen haben etwa 50 Kilometer südlich von Rom Überreste einer Kirche entdeckt, die den Aufenthalt des Apostels Paulus in der Gegend belegen könnte. Die mit frühmittelalterlichen Fresken verzierte Basilika wurde in Tres Tabernae, einer antiken Siedlung entlang der Via Appia, freigelegt, wie die Tageszeitung „La Repubblica" berichtet. Tres Tabernae erscheint im Neuen Testament als Ort, an dem Roms Christen dem gefangenen Paulus entgegenkamen, um ihn in die Hauptstadt des Reiches zu begleiten, wo er schließlich hingerichtet wurde. Die Entdeckung könnte Experten zufolge die Geschichte des Christentums in Italien verändern.
„Es wurden Gebäude identifiziert, in denen sich Fragmente von bemaltem Putz befinden", erklärte Alessandro Betori vom Päpstlichen Institut für Christliche Archäologie. „Es besteht die Möglichkeit, dass es sich um das berühmte Denkmal des heiligen Paulus handelt."

Richter verhängt Untersuchungshaft gegen armenischen Erzbischof

Nach der Festnahme des armenisch-apostolischen Erzbischofs Bagrat Galstanyan hat ein Richter in Jerewan am Donnerstag eine zweimonatige Untersuchungshaft verhängt. Der politisch einflussreiche Galstanyan war am Mittwoch zusammen mit 13 weiteren Personen festgenommen und angeklagt worden. Ihm wird die Planung eines Komplotts zum Sturz der armenischen Regierung, die Anstiftung zu Massenunruhen und die angebliche Vorbereitung von Terroranschlägen vorgeworfen. Galstanyan wies die Vorwürfe über seinen Anwalt zurück und kündigte Berufung an.
Der 54-jährige Galstanyan ist der führende Kopf einer Protestbewegung gegen Regierungschef Nikol Paschinjan, die unter dem Namen „Heiliger Kampf" auftritt. Vor einem Jahr stellte er vorübergehend seine Kirchenämter ruhend, um sich in den innenpolitischen Turbulenzen in der Südkaukasusrepublik als Konkurrent von Paschinjan zu positionieren.
2023 hatte Aserbaidschan die armenische Enklave Bergkarabach (Artsach) überrannt; mehr als 100.000 Armenier mussten über Nacht ihre Heimat verlassen. 2024 beschloss Paschinjans Regierung, mehrere Dörfer in der Grenzregion Tavush an Aserbaidschan zurückzugeben, die Armenien in den 1990er-Jahren besetzt hatte, um durch diese territorialen Zugeständnisse einen Friedensvertrag zu erreichen. Daraufhin demonstrierten Zehntausende Armenier gegen die Politik des Ministerpräsidenten, Galstanyan und seine Anhänger führten tagelange Straßenproteste durch, bei denen die Absetzung Paschinjans gefordert wurde.
Der Synod der Armenischen Apostolischen Kirche unter Vorsitz von Katholikos-Patriarch Karekin II. äußerte in einer Erklärung vom Mittwoch seine tiefe Besorgnis über die nunmehrigen Maßnahmen der Strafverfolgungsbehörden gegen Erzbischof Galstanyan und dessen Mitarbeiter.
Im Vorfeld der 2026 anstehenden Parlamentswahlen war der Streit zwischen Paschinjan und der Armenisch-Apostolischen Kirche in den vergangenen Wochen erneut eskaliert. Am 9. Juni attackierte der armenische Regierungschef Katholikos Karekin II., überzog diesen mit Vorwürfen bis hin zur Verbreitung des Gerüchts, wonach Karekin den Zölibat gebrochen habe, und forderte den Rücktritt des Kirchenoberhaupts, was einen Sturm der Entrüstung auslöste.
 

Sportlicher Waldviertler Pater initiiert „Marathon der Hoffnung"

Ein besonderes Pilgerprojekt im noch von Papst Franziskus ausgerufenen internationalen „Heiligen Jahr 2025" setzen Pater Clemens Hainzl und sein Vater Gernot in Zusammenarbeit mit der Diözesansportgemeinschaft St. Pölten (DSG) und dem Pfarrverband „Im Horner Becken" im August um. Sie organisieren einen „Pilger der Hoffnung-Marathon", der auf 42 Kilometern von Stift Zwettl zur Spitalkirche in Röhrenbach führen wird. Er wird in der Nacht von 14. auf 15. August von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang durchgeführt. 

Amerikanischer Jesus-Darsteller: Habe bei Leos Wahl zum Papst geweint

Jonathan Roumie (50), US-amerikanischer Jesus-Darsteller der Serie „The Chosen", ist begeistert von der Wahl eines Landsmanns zum Papst. "Als Leo XIV. gewählt wurde, weinte ich, denn ich hätte nie geglaubt, dass ich jemals einen amerikanischen Papst erleben würde", sagte Roumie am Montag vor Journalisten in Rom. Es sei eine „riesige Ehre", im Vatikan zu sein, so der Katholik, der dann am Mittwoch den in Chicago geborenen Papst Leo XIV. traf. „Sein Pontifikat ist aus so vielen Gründen außergewöhnlich." Es sei großartig, mit dem Stellvertreter Christi auf Erden in der eigenen Muttersprache zu kommunizieren. „Es haut einen um."
Roumie äußerte sich bei der Vorstellung der für Juli angekündigten fünften Staffel der Serie "The Chosen" ("Die Auserwählten"), die die Lebensgeschichte von Jesus, seiner Mutter Maria, den Jüngern und Maria Magdalena erzählt. Bis vor wenigen Tagen drehte die Film-Crew im süditalienischen Matera unter anderem das Letzte Abendmahl und die Kreuzigung. In weiteren Staffeln soll es auch um die Auferstehung gehen. Die Serie ist mittlerweile in etwa 50 Sprachen übersetzt und wird jährlich von etwa 300 Millionen Menschen gesehen.
Die 2019 gestartete Produktion sei inzwischen auf fünf Kontinenten populär, sagte Dallas Jenkins, Erfinder und Regisseur von „The Chosen". Mehr als 30 Prozent der Zuschauer weltweit seien Nicht-Gläubige. „Unser Ziel ist es, die Person und Geschichte von Jesus Christus bekannt zu machen", so der protestantische Christ. 
Roumies Vater stammt aus Ägypten und hat syrisch-libanesische Wurzeln. Seine Mutter ist Irin.
Seine Urgroßeltern väterlicherseits sind Armenier.