JA
die neue Kirchenzeitung
30. März 2025
Lesungen: Jos 5,9a.10-12; 2 Kor 5,17-21 Evangelium: Joh 9,1-41.
Kinder sind Gottes Schatz
Viele Pfarrer klagen, dass immer weniger Kinder zu ihnen in die Kirche kommen, doch umgekehrt gehen auch die meisten nicht zu ihnen.
Zwei Meldungen der letzten Tage:
In der Diözese St. Pölten sind fast 600 Religionsstunden im APS-Bereich und 100 Stunden im Höheren Bereich für das nächste Schuljahr noch unbesetzt.
Der 55-jährige Augsburgs Weihbischof Wörner unterrichtet wieder zwei Stunden an einer Schule (eine fünfte Realschulklasse mit 21 Schulkindern) und will damit auch ein Signal für die Bedeutung des Religionsunterrichts geben.
Für die Glaubensweitergabe sind heute Pädagogische Hochschulen wichtiger als Priesterseminare, Religionslehrerinnen und -lehrer wichtiger als Priester.
Das hat sich in den kirchlichen Führungskreisen leider noch nicht herumgesprochen.
Im Religionsunterricht treffe ich so gut wie alle katholischen Kinder, zum Teil auch solche ohne Bekenntnis, die sich dafür anmelden (und bisweilen später taufen lassen). In der Kirche treffe ich - von Hochfesten abgesehen - nur eine kleine Minderheit.
Das ist der Grund, warum ich als altersmäßiger Dinosaurier noch unterrichte.
Mein Vorbild war der Pfarrer meiner kleinen Heimatpfarre, wo es nur eine einklassige Schule für die 6- bis 10-Jährigen gab. Er begeisterte nicht nur zum Ministrieren.
Nach dem Krieg hatte er 10 Jahre lang in einer ziemlich unreligiösen Pfarre wöchentlich 36 Stunden unterrichtet – bis zuletzt mit Begeisterung. Wer schlimm war, musste nach der Schule in den Pfarrhof, um die Strafe zu empfangen – ein Schmalzbrot. Er war überzeugt, dass die Kinder nicht aus Bosheit störten, sondern nur, weil sie Hunger hatten. P. Udo
Papst Franziskus ist wieder im Vatikan
Nach mehr als fünf Wochen hat Papst Franziskus am Sonntagmittag die römische Gemelli-Klinik verlassen und ist in den Vatikan zurückgekehrt. In einem weißen Fiat 500 ließ er sich zunächst zur römischen Marienkirche Santa Maria Maggiore bringen. Er verzichtete jedoch auf das offenbar geplante Gebet vor der dortigen Marienikone.
Stattdessen übergab er dem für die Leitung der Kirche zuständigen Kardinal Rolandas Makrickas einen Blumenstrauß, den dieser vor dem Bild niederlegen sollte. An der Kirche wurde er ebenso wie zuvor beim Verlassen des Krankenhauses und schließlich bei seiner Fahrt in den Vatikan von lebhaftem Applaus der Umstehenden begleitet.
Der Papst war am 14. Februar mit einer lebensbedrohlichen Atemwegserkrankung in die Gemelli-Klinik eingeliefert worden. Nach Aussage der behandelnden Ärzte muss er nun eine zweimonatige Rekonvaleszenzzeit einhalten, die er in seiner Wohnung im vatikanischen Gästehaus Santa Marta unter ärztlicher Überwachung verbringt.
Foto: Vatican News.
Vatikanexperte Politi: Pontifikat von Franziskus noch unvollendet
Der Vatikanexperte Marco Politi sieht die katholische Kirche in einer tiefen Zerreißprobe. In seinem neuen Buch „Der Unvollendete. Franziskus' Erbe und der Kampf um seine Nachfolge", das dieser Tage im Herder-Verlag erschien, beschreibt der italienische Journalist und Autor eine innerkirchliche Spaltung, die durch das Pontifikat von Papst Franziskus noch sichtbarer geworden sei. „Die letzten zehn Jahre waren eine Situation des Untergrund-Bürgerkriegs", so Politi im Interview mit der Kooperationsredaktion der österreichischen Kirchenzeitungen.
Ein erzkonservativer Flügel habe begonnen, systematisch gegen den Papst zu arbeiten, nachdem dieser lange diskutierte Reformen angestoßen habe. Zu den umstrittenen Neuerungen zählt Politi etwa die Öffnung für wiederverheiratete Geschiedene, die unter bestimmten Bedingungen die Kommunion empfangen können, oder die Ermöglichung einer Diskussion über das Frauendiakonat. Auch die offenere Haltung gegenüber homosexuellen Gläubigen habe Angriffe gegen Franziskus ausgelöst.
Konservative Gruppen sehr gut organisiert, viel besser als reformorientierte Katholiken
Laut Politi trifft Franziskus nicht nur auf Widerstand konservativer Kreise, sondern auch auf Enttäuschung unter Reformbefürwortern. „Am Kirchengesetz hat sich wenig verändert, deswegen spreche ich von einem 'unvollendeten Pontifikat'." Die bisherigen Schritte seien zwar von großer Bedeutung, doch viele Reformanliegen blieben ungelöst.
Rom hat als Zentrum der Weltkirche aus Sicht des Vatikankenners nicht mehr dasselbe Gewicht wie früher. So sei der Synodale Weg in Deutschland trotz römischer Vorbehalte weitergeführt worden. Bei der Frage der Segnung habe sich die Kirche in Afrika, aber auch Bischöfe in Nordamerika, Südamerika oder Polen gegen den Präfekten des Glaubensdikasteriums gestellt. „Das alles zeigt, dass die Kurie nicht mehr allmächtig ist. Aber auch der Papst ist nicht allmächtig."
Besonders kritisch betrachtet Politi die ungleiche Mobilisierung innerhalb der Kirche. Während konservative Gruppen sehr gut organisiert seien, mangle es reformorientierten Katholiken an öffentlichem Engagement. „Die Ultrakonservativen waren sehr laut. Die Reformorientierten sind weniger organisiert, weniger laut, weniger öffentlich engagiert."
Ausbleibende Papstbesuche in Westeuropa „ein Fehler"
Ein weiteres Defizit sieht Politi in der mangelnden Auseinandersetzung des Papstes mit Westeuropa. Während Franziskus vor allem die Peripherie der Weltkirche in den Blick genommen habe, seien zentrale europäische Länder weitgehend unberücksichtigt geblieben. "Es ist wahrscheinlich ein historischer Fehler, dass der Papst nicht nach Spanien, Deutschland, Frankreich, England oder Österreich gereist ist." Die Kirche in Westeuropa sei "eine sehr schwache Kirche in der Gesellschaft, denn die Kirchen sind leer", so der Vatikanbeobachter. Gerade angesichts der Herausforderungen der Kirche in diesen Ländern wäre eine stärkere Präsenz des Papstes notwendig gewesen.
Menschenrechtler: Christen gelten in Nordkorea als Staatsverräter
Zweimal wagte er die Flucht aus Nordkorea, mit 19 entkam er nach Umwegen mit Gefängnisaufenthalten und Folter in China und Nordkorea nach England: Der 37-jährige Menschenrechtsaktivist Timothy Cho, heute Sprecher von NGOs und Mitglied der britischen parteiübergreifenden parlamentarischen Arbeitsgruppe zu Nordkorea.
Bei seinem Wien-Besuch am Mittwoch berichtete der Sohn eines politisch Verfolgten der Nachrichtenagentur Kathpress von den Menschen, die in Nordkorea zurückbleiben mussten, nach Fluchtversuchen in Arbeitslager gesteckt, gefoltert oder gar getötet wurden, sowie vom Schicksal der verfolgten Christen im totalitären Regime von Pjöngjang: „Christen gelten in Nordkorea in den Augen des Regimes als Staatsverräter", erklärte Cho, der als Jugendlicher selbst Christ wurde.
Jegliche christliche Handlungen sowie der Besitz und das Verteilen von Bibeln ziehen in Nordkorea Deportationen, Inhaftierungen bis zu öffentlichen Hinrichtungen als Abschreckung nach sich. „Es gibt nur eine erlaubte Gottheit in Nordkorea und das ist die Kim-Familie", sagte Cho.
Kinder werden bereits früh kommunistisch indoktriniert…
… und dabei auch einer antichristlichen Propaganda ausgesetzt, weiß der Menschenrechtler aus eigener Erfahrung. Im Alter von elf Jahren erlebte er die öffentliche Hinrichtung eines angeblich „christlichen Spions". Die Kinder wurden zum Zweck der Abschreckung in die erste Reihe vor der stehenden Menschenmenge platziert, um die Tötung eines Mannes anzusehen, der drei Nordkoreanerinnen ermöglicht haben soll, Messen in China zu besuchen.
Gott durch Kim ersetzt
Waren Mitte des 20. Jahrhunderts noch 30 Prozent der Bevölkerung der Hauptstadt Pjöngjang katholisch, wurde christliches Leben mit Einmarsch der kommunistischen Truppen während des Koreakrieges (1950-1953) ausgelöscht. Kirchen und Klöster wurden zerstört, Geistliche verhaftet und zum Tod verurteilt.
Der Rest der christlichen Gemeinde ging in den Untergrund, wo Christen in Nordkorea bis heute geblieben sind. Nach der Machtübernahme des kommunistischen Führers Kim Il-Sung, der selbst christliche Wurzeln hat, wurden christliche Erzählungen zugunsten der Kim-Dynastie umgeschrieben. Das Trinitätssystem dort lautet Vater, Sohn, Enkel und meint die Drei-Generationen-Linie der nordkoreanischen Führung. „Sie haben den Gläubigen Gott genommen und durch Kim ersetzt", erzählte Cho, dessen Österreich-Besuch das Hilfswerk „Open Doors" organisiert hat.
Gebetsanweisung eines Gangsters
Bei seinen Fluchtversuchen wurde Cho mehrfach inhaftiert und lernte in einem Gefängnis in Shanghai von einem Mithäftling, einem südkoreanischen Gangster, zu beten. Zu diesem Zeitpunkt drohte ihm die zweite Auslieferung nach Nordkorea, „sein Todesurteil", wie der heute als Missionar tätige Christ sagte. „Ich wollte zuerst nicht mit ihm sprechen, weil er so gefährlich aussah, aber er hat mir gesagt, ich solle am Ende meiner Wunschliste ein Amen sprechen, dann sei es ein Gebet."
Cho hat auch seinen Eltern verziehen
Bis heute trage ihn der Glaube, betonte der Nordkoreaner, der nach seiner Ankunft in England von Flashbacks aus seiner Gefangenenzeit heimgesucht wurde. „Wenn ich Gott nicht in meinem Herzen gehabt hätte, hätte ich Suizid begangen." Immer wieder habe er sich die Szene der Kreuzigung und die Bitte Jesu, der um Vergebung für seine Peiniger bat, vor Augen geführt. Auch er habe verziehen - auch seinen Eltern, die ohne ihn nach Südkorea flüchteten, als Cho neun Jahre alt war. Jahrelang lebte er als Kind eines Staatsverräters ohne Schulbesuch auf der Straße, bis ihn seine Großmutter aufnahm. „Ich habe ihnen vergeben, weil ich leben wollte statt in dieser Dunkelheit zu bleiben."
Cho traf seine Eltern nach seiner Flucht in Südkorea wieder. "Meine Mutter hat mich vor ihrem Tod gefragt: 'Mein Sohn, kannst du mir verzeihen?' Das habe ich getan." Niemandem falle es leicht, ein Kind zurückzulassen, das habe er verstanden.
Ständig bedroht
Weil Cho öffentlich über die Verbrechen des nordkoreanischen Regimes berichtet, wird er bis heute bedroht. Allein im vergangenen Jahr sei er viermal auf Facebook gehackt worden und erhalte anonyme Drohungen und Hinweise, dass er ständig überwacht werde.
Zusammen mit anderen aus Nordkorea Geflohenen und Menschenrechtsaktivisten versucht Cho seit einigen Jahren, Informationen auf USB-Sticks nach Nordkorea zu schmuggeln. Darauf gespeichert sind etwa die Bibel, südkoreanische Songs und Schauspiele sowie Nachrichten aus dem Ausland. Dazu werden in kleinen, mit Reis gefüllten Plastikcontainern Speichermedien, Geld oder Süßigkeiten versteckt und über die Gewässer transportiert oder mithilfe von Ballonen über den Luftweg geschmuggelt. „Das ist in den letzten Jahren aufgrund der strengen Überwachung an den Grenzen zu Nordkorea schwieriger geworden", so Cho.
Glauben im Untergrund
Religionsfreiheit gibt es in Nordkorea faktisch nur am Papier. Christen können ihren Glauben nur im Untergrund leben. Die Gemeinden sind auf eine kleine Zahl limitiert, und es wird den Menschen empfohlen, die Namen untereinander nicht zu kennen. Im Falle einer Inhaftierung und unter schlimmer Folter sei die Gefahr groß, dass Menschen Gemeindemitglieder verraten, erklärte Cho. Wie viele Christinnen und Christen in Nordkorea im Untergrund leben, ist nicht beziffert. Zum dritten Mal in Folge und seit 1993 zum 23. Mal wird der jährlich veröffentlichte Weltverfolgungsindex (WVI) 2025 von Nordkorea angeführt.
Rein aus diplomatischen Gründen gibt es laut Cho einige wenige „offizielle" Kirchen, die für Ausländer den Anschein erwecken sollen, dass Religionsfreiheit in Nordkorea existiert. Deren Bau habe in den 1980er Jahren begonnen. Die einheimischen Kirchbesucher, die Touristen dort antreffen konnten, seien ursprünglich Kriminelle gewesen, die vom Regime einem „Brainwashing" unterzogen und als „Fake Christen" in Kirchen gesetzt wurden.
Man habe dann allerdings sehr bald den Bau neuer Kirchen gestoppt. „Denn nach sechs Monaten waren die Menschen durch das Lesen der Bibel und Singen der Hymnen verändert. Sie kamen frühmorgens in die Kirche, um zu putzen und Ordnung zu halten", so Cho. Der Heilige Geist erfasse auch diese „Fake-Christen", die in die „Touristenkirchen" gesetzt werden, darum könnten sie ebenso als "Untergrundchristen" gelten, zeigte sich der Menschenrechtler überzeugt.
Große Kirchen in Deutschland verlieren weiter Mitglieder
Erneut haben die katholische und die evangelische Kirche in Deutschland Mitglieder im sechsstelligen Bereich verloren. Im vergangenen Jahr kehrten 321.611 Menschen der katholischen Kirche den Rücken, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Donnerstag in Bonn mitteilte. Demnach zählt die Kirche aktuell rund 19,8 Millionen Mitglieder - und liegt mit diesem Wert neuerdings unter der 20-Millionen-Marke. In Deutschland machen die Katholiken den Angaben zufolge 23,7 Prozent der Gesamtbevölkerung aus.
Im selben Zeitraum verließen 345.000 Protestanten ihre Kirche, so die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am selben Tag. Demnach gehörten zum Jahresende 2024 insgesamt 17,98 Millionen Menschen den bundesweit 20 evangelischen Landeskirchen an. Die evangelischen Christen machen einen Anteil von 21,5 Prozent an der Gesamtbevölkerung aus. Damit verließen erstmals seit 2018 wieder mehr Protestanten als Katholiken ihre jeweilige Kirche.
Den bisherigen Höchstwert an Austritten in der katholischen Kirche verzeichnete die Statistik für 2022. Damals gingen mehr als 520.000 Personen.
Die Statistik zeigt, dass die von Kardinal Rainer Maria Woelki geleitete katholische Erzdiözese Köln ihren Rang als mitgliederstärkste deutsche Diözese verloren hat. Jetzt nimmt die westfälische Diözese Münster diesen Spitzenplatz ein.
29 Priesterweihen für fast 20 Millionen Katholiken
In der katholischen Kirche gab es 116.222 Taufen (2023: 131.245). Die kirchlichen Trauungen lagen bei 22.504, im Jahr davor waren es 27.565.
Einen erneuten leichten Zuwachs gab es beim Besuch von Gottesdiensten, der bei 6,6 Prozent (2023: 6,2 Prozent) lag.
Bundesweit wurden 29 Priester geweiht.
Foto: Grab des Hl. Ulrich in Augsburg.
Erzdiözese Wien: Neue Strukturen für 30 anderssprachige Gemeinden
Die Erzdiözese Wien hat die Strukturen für die nicht-deutschprachigen Gemeinden neu geregelt. Bereits mit 1. Jänner 2025 hat Kardinal Christoph Schönborn die St. Lorenzo-Ruiz-Stiftung zur Betreuung dieser Gemeinden eingerichtet. Am Donnerstagabend fand nun die offizielle Eröffnungsfeier der Stiftung mit einem Abendlob in der Wiener Canisiuspfarre im Neunten Bezirk statt.
Neben der Arbeit mit den rund 30 anderssprachigen Gemeinden und ihren Seelsorgern ist die Stiftung für das zuvor in der ARGE AAG angesiedelte Studienprogramm für Priester aus Afrika, Asien und Lateinamerika sowie für das Thomaskolleg, das orthodoxe und orientalische Studierende unterstützt, zuständig.
Zum Patron der Stiftung wurde der philippinische Heilige Lorenzo Ruiz (gest. 1637) gewählt, der nach einer falschen Anschuldigung aus seiner Heimat flüchten musste und auf der Überfahrt nach Europa zusammen mit spanischen Missionaren und einheimischen Christen in Japan verhaftet, gefoltert und hingerichtet wurde.
Zur neuen Stiftung gehören die kroatische, polnische, ungarische, tschechische, slowakische, slowenische, albanische und italienische Gemeinde; weiters die englischsprachige, französischsprachige und spanischsprachige Gemeinde. Die Gemeinden aus Afrika, Asien und Lateinamerika umfassen die englischsprachige Afrikanische Gemeinde, französischsprachige Afrikanische Gemeinde, die Swahili-sprachige Afrikanische Gemeinde sowie die Akan-sprachige Afrikanische Gemeinde; ebenso die chinesische, japanische, koreanische, indonesische, vietnamesische und mehrere philippinische Gemeinden. Und weiters auch noch die Malayalam-sprachige, tamilische, bengalische, sri-lankische und persisch-afghanische Gemeinde sowie einige spanischsprachige Lateinamerikanische Gemeinden und die Brasilianische Lateinamerikanische Gemeinde.
Rom: Ausstellung von Kunstwerken von Gefangenen aus aller Welt
Kunstwerke von Gefangenen aus aller Welt sind derzeit in einer Ausstellung bei den Benediktinern von Sant'Anselmo in Rom zu sehen. Die Schau trägt den Titel „Fra qua e là. Immagini dalla prigionia" ("Zwischen hier und dort. Bilder aus der Gefangenschaft") und bildet den Auftakt zu einer kleinen Reihe von Ausstellungen in Rom im Lauf des Heiligen Jahres. Papst Franziskus hat zur Eröffnung einen Brief geschrieben. Diakon Heinz-Peter Echtermeyer, langjähriger Gefangenenseelsorger und Vorsitzender des Vereins „Art in Prison", hat die Ausstellung mitinitiiert und erläuterte im Interview mit Radio Vatikan die Hintergründe.
Die Werke seien gleichsam stellvertretend nach Rom gereist, hieß es: „Wir wollen den betroffenen Menschen hinter Gittern eine Stimme geben, und diese Stimmen werden in den verschiedenen Bildern deutlich: in Farben, Motiven und den Inhalten, die dort zu sehen sind.
Einige Beispiele: Nicolas aus Zypern malte einen Gefangenen, der die schwarze Wand seines Gefängnisses entschlossen wegzieht wie einen Vorhang, dahinter eine weite, farbige Landschaft. Tracy aus den USA, die in der Todeszelle sitzt, hat geschliffene Glaskaraffen dargestellt, in denen sich das Licht aus einem Buntglasfenster bricht. Igorj aus Belarus malte in Grautönen das Gefängnis von außen mit Scharfschützen, in der Diagonale darunter ebenfalls schwarzweiß das Bild seiner Familie, einer wohlhabenden Familie.
Besonders freute sich Echtermeyer darüber, dass zur Ausstellungseröffnung ein Brief aus dem Vatikan eintraf, in dem Papst Franziskus die Arbeit des Vereins "Art in Prison" würdigte und darum bat, „dass wir in unserer lobenswerten Arbeit nicht nachlassen sollen, dass er im Gebet an uns denken wird bei der Ausstellung". All das sei Grund zu großer Freude. Es sei bekannt, dass Papst Franziskus seit Antritt seines Pontifikates immer wieder Gefängnisse besuchte, so Echtermeyer.
Bethlehem: Psychologische Hilfe für palästinensische Christen
Das Bailasan Counselling Centre („Bailasan-Beratungszentrum") im Westjordanland ist die erste Einrichtung, die sich gezielt der psychosozialen und psychischen Gesundheit palästinensischer Christen widmet. Angesichts der Traumata, politischen und wirtschaftlichen Spannungen im Heiligen Land sowie des Gaza-Kriegs sei die Arbeit des Zentrums dringend notwendig, betont das internationale Hilfswerk „Kirche in Not", das die Renovierung der Einrichtung finanziert hat. „Wir sind mit verschiedenen Problemen konfrontiert - Besetzung, Gewalt und Krieg. All das beeinflusst sämtliche Lebensbereiche der Menschen hier, insbesondere der palästinensischen Christen", erklärte der Psychologe Albert Khader Hani.
Laut einer Befragung des Zentrums von fast 300 palästinensischen Christen zwischen Oktober und Dezember 2023, zu Beginn des Gaza-Krieges, haben 60 Prozent der Befragten einen Bedarf an psychologischer Betreuung und Beratung. Das Zentrum geht davon aus, dass dieser Anteil heute noch höher wäre.
Zwar konzentriert sich der Krieg zwischen Israel und der Hamas auf den Gazastreifen, seine Auswirkungen seien jedoch im gesamten Heiligen Land und Nahen Osten spürbar, hieß es weiter. Die ohnehin tiefen gesellschaftlichen Gräben - geprägt von langanhaltenden Feindseligkeiten und Misstrauen - würden sich weiter vertiefen. Besonders schwierig gestaltet sich die Lage für die Christen im Westjordanland, die laut „Kirche in Not" als schrumpfende Minderheit einer überwiegend muslimischen Bevölkerungsmehrheit gegenüberstehen.
Als Reaktion auf die begrenzten Angebote des palästinensischen Gesundheitsministeriums beschloss das Lateinische Patriarchat von Jerusalem, im Juni 2024 das Bailasan Counselling Centre zu eröffnen. Das arabische Wort „Bailasan" bedeutet „Balsam". Die Einrichtung befindet sich nahe dem Stadtzentrum von Bethlehem in einem ehemaligen Kloster. „Kirche in Not" unterstützte die Renovierung des Gebäudes sowie die Anlage eines Heilgartens im Rahmen seines Arbeitsbeschaffungsprogramms.
Foto: Mitarbeiter des Bailasan Counselling Centre © KIRCHE IN NOT
Theologe Halik kauft Kloster in Mittelböhmen
Der bekannte Prager Theologe und Soziologe Tomas Halik (76) hat dem Kapuzinerorden dessen Kloster in der mittelböhmischen Stadt Kolin abgekauft, um das dortige Zentrum für Spiritualität und Exerzitien langfristig zu erhalten. Laut tschechischen Medien überließ Halik das Gebäude samt Grundstücken dem von ihm schon länger unterstützten Institut „Koliner Kloster" ablöse- und zinsfrei. Für den Betrieb und das geistliche Programm des Zentrums trägt jedoch das Institut die Verantwortung.
Nach der Samtenen Revolution 1989 hatten die Kapuziner das staatlich enteignete Kloster zurückerhalten. 1992 vermieteten sie es an den Jesuitenorden, der dort das Noviziat seiner böhmischen Provinz einrichtete. Gemeinsam mit der Akademikerpfarre in Prag und den Schwestern des Prager Edith-Stein-Karmels nutzten die Jesuiten das Kloster als Exerzitienhaus.
Als die Kapuziner 2018 den Verkauf des Klosters beschlossen und die Jesuiten weder den Kauf noch die Renovierung finanzieren konnten, vermieteten die Kapuziner das Gebäude an das Institut „Kolinsky klaster". Dieses hatte die „Tschechische Christliche Akademie" gegründet, deren Präsident Tomas Halik seit 1990 ist.
Halik unterstützt das Institut und dessen kulturelle sowie spirituelle Arbeit seit 2014 finanziell. Um den Fortbestand des Hauses zu sichern, nutzte er nun das Erbe seiner Eltern und löste zudem einen Fonds auf, den er mit dem Geld aus dem 2014 verliehenen Templeton-Preis, oft als „Nobelpreis für Religion" bezeichnet, dotiert hatte.
Der zu Zeiten des Kalten Kriegs im Untergrund zum Priester geweihte Theologe Halik zählt international zu den bekanntesten katholischen Intellektuellen. Seine Bücher erscheinen in hohen Auflagen unter anderem in englischer, deutscher und polnischer Sprache.
Kurznachrichten
Papst Franziskus hat den Italiener Giovanni Cesare Pagazzi (59) zum „Archivar und Bibliothekar der Heiligen Römischen Kirche" ernannt. Mit mehr als zwei Millionen Büchern und 150.000 Handschriftenbänden besitzt der Vatikan eine der bedeutendsten Bibliotheken der Welt. Das 1612 gegründete Vatikanarchiv enthält Schriftstücke der Päpste aus zwei Jahrtausenden.
Pakistan. Kardinal Joseph Coutts (79) ist mit einer der höchsten zivilen Ehrungen Pakistans ausgezeichnet worden. Die selten verliehene Auszeichnung Sitara-e-Imtiaz würdigt den herausragenden Beitrag des emeritierten Erzbischofs von Karatschi zur Förderung des interne Verdienstereligiösen Dialogs, der sozialen Wohlfahrt und sei um die christliche Gemeinschaft in Pakistan.
Zypern. Heftige Kritik am christlichen Westen hat die Orthodoxe Kirche Zyperns geübt. Auf der jüngsten Sitzung des Synods befassten sich die Bischöfe unter dem Vorsitz von Erzbischof Georgios u.a. mit der Lage der Christen im Nahen Osten, besonders in Syrien. Europa und andere Länder seien gleichgültig gegenüber der Notlage der Christen, weil sie Angst davor hätten, der Islamophobie beschuldigt zu werden.
Deutschland. Vor der ersten Sitzung des neuen Deutschen Bundestags fand in der nach jahrelanger Renovierung wieder geöffneten katholischen St. Hedwigs-Kathedrale in Berlin ein ökumenischer Gottesdienst statt. An ihm nahmen unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der noch amtierende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU), CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sowie die Grünen-Abgeordnete und bisherige Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt teil.
USA. Mehrere tausend Menschen haben in der texanischen Grenzstadt El Paso einen sofortigen Stopp der Massenabschiebungen aus den USA gefordert. Zu der Protestveranstaltung hatte die katholische Diözese El Paso aufgerufen.
USA. Der ehemalige Box-Champion George Foreman starb am Freitag im Alter von 76 Jahren, wie seine Familie mitteilte: „Als gläubiger Prediger, hingebungsvoller Ehemann, liebender Vater und stolzer Groß- und Urgroßvater war sein Leben von unerschütterlichem Glauben, Demut und Zielstrebigkeit geprägt." Weltberühmt wurde Foreman durch den legendären Kampf gegen Muhammad Ali 1974 in Kinshasa.
Russland. Wegen eines elf Jahre alten Fotos mit einem ukrainischen Papierfähnchen muss ein russisch-orthodoxer Priester (52) in Sankt Petersburg 14 Tage in Haft. Ein Gericht begründete die Arreststrafe damit, dass der Geistliche Nikolai Sawtschenko mit dem abgebildeten Wappen öffentlich ein extremistisches Symbol gezeigt habe.
Österreich
Niederösterreich. In der Diözese St. Pölten sind fast 600 Religionsstunden im APS-Bereich und 100 Stunden im Höheren Bereich für das nächste Schuljahr noch unbesetzt.
Salzburg. Der Theologieprofessor Gregor Maria Hoff hat in einer Reaktion auf jüngste Austrittszahlen der Kirchen in Deutschland vor einem „Rückzug in geschlossene Kirchenräume mit selbstbewahrten Glaubens-selbstverständlichkeiten" gewarnt.
Wien. Die Stadt Wien und die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) luden Donnerstagabend zum interreligiösen Iftar ins Wiener Rathaus. Bürgermeister Michael Ludwig und IGGÖ-Präsident Ümit Vural begrüßten zum Fastenbrechen u.a. Kardinal Christoph Schönborn, Oberabbiner Jaron Engelmayer, den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Oskar Deutsch und den Präsidenten der Buddhistischen Religionsgesellschaft Gerhard Weißgrab.
Salzburg. Der bekannte deutsche Jesuit und „Klima-Pater" Jörg Alt hat die Kirchen zu einer aktiven Teilhabe an Initiativen und Aktionen gegen die Klimakrise aufgerufen: "Wir stellen jetzt die Weichen, noch ist es möglich, etwas gegen die Klimakrise zu tun".
Steiermark. Bis zu 250 armutsbetroffene Menschen erhalten täglich im Grazer Marienstüberl eine warme Mahlzeit, darunter 90 Portionen Frühstück, 150 Mittagessen und 50 Jausen. Seit 30 Jahren biete die Caritas-Einrichtung damit nicht nur Essen, sondern auch Gemeinschaft, Gespräche und menschliche Nähe.
Burgenland. Die Kirche wirtschaftlich modernisieren will Johannes Stipsits, wirtschaftlicher Generaldirektor der Diözese Eisenstadt. In der Kirchenzeitung „Martinus" schrieb er, dass es neben dem rückläufigen Kirchenbeitrag nötig sei, weitere Einnahmequellen zu erschließen, „indem wir in zukunftsträchtige Projekte investieren".
Niederösterreich. Das Weingut Stift Klosterneuburg führt als erstes Weingut in Österreich einen innovativen Weinbau-Roboter ein und stellt auf biologischen Anbau um.
P. Konrad Just im Dachauer „Gedächtnisbuch“
Unter dem Titel „Namen statt Nummern" werden jedes Jahr neue Biografien ins offizielle „Gedächtnisbuch für die Häftlinge des KZ Dachau" aufgenommen. Bei der diesjährigen Jahrespräsentation des Gedächtnisbuchs wurde auch die Lebensgeschichte von P. Konrad Just (1902-1964), Zisterzienser des oberösterreichischen Stifts Wilhering und Pfarrer von Gramastetten, hinzugefügt.
Pater Just, der ein energischer Prediger gegen den Nationalsozialismus war, verbrachte sieben Jahre in den Konzentrationslagern Dachau und Buchenwald. Kurz nach Kriegsende 1945 schrieb er seine Erinnerungen an die furchtbaren Erlebnisse in den Lagern nieder. Sein Bericht legt erschütternde Details über das KZ-Leben in all seiner Schrecklichkeit offen und informiert im Besonderen auch über das Schicksal der Priester in den Strafkompanien von Dachau und Buchenwald.
Der spätere legendäre Pfarrer von Gramastetten, der gemeinhin auch als "Don Camillo des Mühlviertels" bekannt war, schrieb etwa über die gefürchteten 25 Stockhiebe, die viele andere nicht überlebten und die er nur in der Nähe Gottes erdulden konnte.
Auch das noch...
Herbert Haag Preis 2025
Am Sonntag, 6. April 2025, 15.30 Uhr wird der Herbert Haag Preis 2025 vergeben. Die Preisverleihung findet in den Räumlichkeiten der Lukaskirche, Morgartenstrasse 16, in Luzern statt.
Mit je 10'000 Franken oder Euro ausgezeichnet werden:
Dina El Omari, Professorin für interkulturelle Religionspädagogik am Zentrum für Islamische Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster
Edith Petschnigg, Professorin für Katholische Religion an der Pädagogischen Hochschule Augustinum in Graz
Michel Bollag, Mitbegründer des Zürcher Lehrhauses und heutigen Instituts für Interreligiösen Dialog (ZH)
ORF startet mit "Prisma" neues TV-Format für Religion und Ethik
Der ORF hat mit der Sendung „Prisma" ein neues TV-Format für Religion und Ethik entwickelt. Das wöchentliche Format, das jeden Samstag um 16.45 Uhr in ORF 2 ausgestrahlt wird und auf ORF ON gestreamt werden kann, startete am 29. März 2025. Inhaltlich will sich "Prisma" mit aktuellen Themen aus den Bereichen Religion und Ethik befassen, die der ORF am Mittwoch angekündigt hat.
„'Prisma' liefert Zusammenhänge, diskutiert verschiedene Standpunkte und analysiert religionspolitische und ethische Entwicklungen im In- und Ausland", so Barbara Krenn, Leiterin der ORF-Hauptabteilung „Religion und Ethik - multimedial", in der Aussendung. Das neue Format wolle dort sein, „wo Zusammenleben und Wertvorstellungen in einer pluralen Gesellschaft verhandelt werden."
Die Debatten um Kopftuchverbot, Sterbehilfe, religiöse Symbole im Wahlkampf würden zeigen, dass Religion und Ethik in der öffentlichen Diskussion immer wieder eine zentrale Rolle spielen. Vor diesem Hintergrund wolle „Prisma" kritisch über aktuelle Geschehnisse aus Religion und Ethik an der Schnittstelle zu Politik, Gesellschaft und Wissenschaft informieren. Außerdem werde die Sendung aktuelle Ereignisse der verschiedenen Kirchen und Religionsgemeinschaften beleuchten.
Umweltschutz: Ordensspitäler recyceln Narkosegase und Implantate
Krankenhäuser tragen wesentlich zum CO2-Ausstoß bei: In Österreich sollen etwa fünf bis sieben Prozent der Treibhausgasemissionen auf den Gesundheitssektor entfallen. Ordensspitäler setzen daher verstärkt auf Nachhaltigkeitsmaßnahmen, um ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, wie die aktuelle Folge des Podcasts "Lebenswerk" der Ordensspitäler Österreichs informiert. Recycelt und wiederverwendet werden etwa Narkosegase sowie entnommene Implantate, wie Schrauben oder Nägel.
Rom ehrt Literatur-Nobelpreisträger Jon Fosse
Die Stadt Rom hat dem aus Norwegen stammenden Literaturnobelpreisträger des Jahres 2023, Jon Fosse, ihre höchste Auszeichnung verliehen. Wie die Stadtverwaltung am Dienstag mitteilte, überreichte Bürgermeister Roberto Gualtieri dem Schriftsteller die „kapitolinische Wölfin". Es handelt sich um eine Nachbildung der Statue, die jene Wölfin darstellt, die laut einer Legende die Gründer Roms als Kinder säugte.
Gualtieri sagte bei der Preisverleihung, Fosses Bücher seien ein starker Appell an die Hoffnung. Diese sei wichtig für alle Menschen, insbesondere gelte das im Heiligen Jahr, das nach dem Willen von Papst Franziskus unter dem Motto „Pilger der Hoffnung" steht. Auch wenn Rom weit weg sei von Fosses Heimat, sei die Stadt doch das Zentrum des Glaubens, zu dem der Schriftsteller vor etlichen Jahren übergetreten sei und der auch in seinen Büchern eine wichtige Rolle spiele.
Fosse erinnerte in seiner Antwort an eine Begegnung mit Papst Benedikt XVI., der ihn vor 20 Jahren zusammen mit anderen Künstlern im Vatikan empfangen habe. Damals habe der Papst gesagt: "Auch wenn die Künstler die Kirche nicht brauchen, so braucht doch die Kirche die Künstler." Er fühle eine tiefe Verbindung zu Rom, weil in dieser Stadt der Katholizismus seine Wurzeln habe.
Fosse stammt aus einer Quäker-Familie und konvertierte 2013 zum Katholizismus.
Auf dem Berg Athos gab es auch ein Benediktinerkloster
Gemeinhin als Hort der Orthodoxie bekannt, hat die Mönchsrepublik Athos auch eine katholische bzw. lateinische Geschichte. Vom 10. bis ins 13. Jahrhundert gab es auf dem Athos ein Benediktinerkloster, in dem die Mönche nach den Regeln des hl. Benedikt lebten und ihre Liturgien auf Latein feierten. Von diesem Kloster "Amalfion" ist heute bis auf imposante Reste eines Turms nichts mehr übrig geblieben. Ein neuer französischer Dokumentarfilm möchte die Geschichte des Klosters bzw. die ökumenische Geschichte des Athos einem breiten Publikum bekannt machen, wie der „Pro Oriente"-Informationsdienst am Freitag berichtete.
Der Film entstand demnach anlässlich des 1.700-Jahr-Jubiläums des Konzils von Nicäa (Nizäa) und will zu mehr Kircheneinheit beitragen. Bemerkenswert: Auch nach den tragischen Ereignissen des Jahres 1054, die lange als Beginn der Spaltung zwischen östlicher (orthodoxer) und westlicher (katholischer) Kirche angesehen wurden, bestand das lateinische Kloster auf dem Athos noch gut 200 Jahre fort und fungierte als spirituelle Brücke zwischen Ost und West. Der Film „Amalfion - Benediktinerkloster auf dem Berg Athos" wurde vom französischen katholischen TV-Sender KTO produziert.
Das Kloster wurde in den 980er Jahren vom Mönch Leo von Benevent gegründet, der mit sechs Mitbrüdern auf den Athos kam. Die Herkunft der Mönche aus dem süditalienischen Amalfi gab dem Kloster auch seinen Namen. Gefördert wurden die Benediktiner vor allem vom nahen griechischen Kloster Megisti Lavra und dem georgischen Iviron-Kloster. Die Geschichte des Klosters bezeugt damit auch die guten Beziehungen zwischen den Mönchen verschiedener Nationalitäten und Traditionen. Das Amalfion-Kloster nahm in der Hierarchie der Athos-Klöster einen vorderen Rang ein.