JA 

die neue Kirchenzeitung

 5. Jänner 2025 

Lesungen:  Sir 24,1-2.8-12; Eph 1,3-6.15-18;  Evangelium: Joh 1,1-5.9-14.

Wie der Glaube gelebt wird

In Deutschland gehören 50 Prozent christlichen Kirchen, 8,5 Prozent dem Islam und rund 1 Prozent dem Hinduismus an. Rund 36 Prozent gehören keiner Religionsgemeinschaft an.
Am 24. Dezember publizierte die Hamburger „Zeit“ Zahlen, wie in Deutschland der Glaube gelebt wird. Für Getaufte sind sie beschämend.

Den Gottesdienst feiern mindestens monatlich 44 Prozent der Hinduisten, 27 Prozent der Muslime und nur 15 Prozent der Christen.
Das tägliche oder wöchentliche Gebet pflegen 77 Prozent der Hinduisten, 56 Prozent der Muslime und 34 Prozent der Christen.
An einen Gott glauben ziemlich oder sehr 85 Prozent der Muslime, aber nur 47 Prozent der Christen.
Wie schaut es in Österreich aus?   P. Udo 
p.s.: Das Foto oben stammt einer Silvestermette 2024.

Syrien: Patriarch Yohanna X. ruft zur Zusammenarbeit auf

Patriarch Yohanna X. hat während seiner Neujahrspredigt am 1. Januar in der griechisch-orthodoxen Kathedrale von Damaskus zur Zusammenarbeit zwischen Christen und Muslimen im „neuen Syrien“ aufgerufen. Seine Worte richteten sich auch direkt an den neuen Regierungschef Ahmed al-Sharaa.
In einer eindringlichen Predigt anlässlich des Neujahrsgottesdienstes am Dienstag, dem 1. Januar, rief der griechisch-orthodoxe Patriarch von Antiochien, Yohanna X., zu einer Zusammenarbeit im neu entstehenden Syrien auf. „Wir haben unsere Hand ausgestreckt, um mit euch beim Aufbau des neuen Syriens zusammenzuarbeiten, und wir erwarten, dass Herr al-Sharaa und seine neue Regierung ihrerseits die Hand zu uns ausstrecken“, erklärte der Patriarch in seiner Ansprache. Seine Worte waren ein deutliches Signal an Ahmed al-Sharaa, bekannt als Abu Mohammad al-Jolani, den Führer von Hayat Tahrir al Sham (HTS), der die Offensive anführte, die das Regime von Bashar al-Assad stürzte.
Al-Sharaa gilt international zunehmend als der „starke Mann“ des neuen politischen Systems in Syrien. Vor diesem Hintergrund betonte Patriarch Yohanna X. die historischen Wurzeln der christlichen Gemeinden im Land: „Zeitalter und Zeitalter sind vergangen. Königreiche und Reiche folgten einander. Die Wurzel unseres Lebens in diesem Land war immer der Glaube, den wir aus dem Munde der Apostel gehört haben.“
Geschwisterliche Zusammenarbeit
Der Patriarch unterstrich die Bedeutung eines nationalen Zusammenhalts, der auf geschwisterliche Zusammenarbeit zwischen Christen und Muslimen basiere, frei von äußeren Einmischungen. Er erinnerte an Patriarch Elias IV., der als „Patriarch der Araber“ einst auf dem islamischen Gipfel in Lahore für die Einheit von Muslimen und Christen sprach. Diese historische Verbindung sei auch in der aktuellen Phase von entscheidender Bedeutung.
Yohanna X. betonte, dass Syrien nun eine „moderne Verfassung“ benötige, die die Teilhabe aller fördere und sektiererische Spaltungen überwinde. „Unser Kreuz“, erklärte der Patriarch, „wird weiterhin den Halbmond der Toleranz in diesem Land umarmen.“
Solidarität mit Palästina und Libanon
Seine Worte richteten sich auch an die umliegenden Krisengebiete: Der Patriarch rief zur Solidarität mit dem „gekreuzigten Palästina“ und dem politisch gelähmten Libanon auf, wo er eine rasche Wahl eines Staatspräsidenten forderte. Ein besonders bewegender Moment war sein Gebet für die beiden Metropoliten von Aleppo, Mar Gregorios Yohanna Ibrahim und Boulos Yazigi, die 2013 entführt wurden und bis heute vermisst sind.
 

Syrien: Neuer Machthaber macht Christen Zusicherungen

In Syrien hat sich der neue De-facto-Machthaber Abu Mohamed al-Golani am Silvestertag mit christlichen Kirchenführern getroffen. Der frühere Islamist, der nun unter seinem bürgerlichen Namen Ahmad al-Sharaa auftritt, versprach den Christen, sie könnten unbehelligt bleiben und ihre Religion frei ausüben, berichtete „Vatican News" am Donnerstag unter Berufung auf den päpstlichen Nuntius in Damaskus. Dieses Treffen sei „ein Ereignis, das bis vor drei Wochen in der Geschichte Syriens unvorstellbar war", sagte der Papstgesandte Kardinal Mario Zenari in einem am Neujahrstag geführten Interview mit dem vatikanischen Nachrichtenportal.
An der Begegnung nahm der Nuntius demnach selbst nicht teil, er habe sich aber Bericht erstatten lassen, erklärte Zenari. Die anwesenden Bischöfe und Priester hätten eine gewisse Hoffnung für die Zukunft Syriens geäußert, schilderte der Kardinal. „Al-Golani versprach, dass es ein Syrien für alle sein wird, ein Syrien ohne Ausgrenzung, und zum Schluss wünschte er ein frohes Weihnachtsfest und ein Jahr des Friedens."
Zenari äußerte sich vorsichtig optimistisch, was die Zukunft der Christen in Syrien betrifft. In seiner Funktion als Dekan des Diplomatischen Korps habe er bereits den neuen Außenminister getroffen, berichtete der Kardinal. Man sei sich über bestimmte Prinzipien und Grundwerte einig, „aber natürlich wollen wir Taten sehen", sagte Zenari. Die örtlichen Bischöfe zeigten Optimismus, doch viele Christen hätten große Angst: „Viele wollen Syrien schnell verlassen."
Ein Exodus der christlichen Minderheit, der schon seit langem in Gang ist - und den Zenari aufzuhalten hofft, wie er gegenüber „Vatican News" schilderte. „Ich habe den Christen sofort gesagt: Habt keine Angst, bleibt! Jetzt ist nicht die Zeit, Syrien zu verlassen, sondern es ist die Zeit, auch für Christen außerhalb des Landes zurückzukehren. Denn wir müssen gut sichtbar bleiben, und man gibt uns zumindest in Worten ja auch die Möglichkeit dazu." Christen müssten beim Wiederaufbau des neuen Syrien dabei sein, betonte Zenari - "indem wir die Werte der Wahrung der Menschenrechte, der Freiheit und des Respekts für alle voranbringen. Wehe uns, wenn wir dabei fehlen!"
2011 lebten anderthalb Millionen Christen im Land, derzeit nur noch 300.000
Vor dem Beginn des Bürgerkriegs machten Christen in Syrien ungefähr zehn Prozent der Bevölkerung aus; dem Regime der Familie Assad standen sie mehr oder weniger nahe. Heute ist ihre Zahl auf unter zwei Prozent abgerutscht - wegen starker Bedrängnis durch islamische Terroristen und wegen der Folgen des Bürgerkriegs. 2011 lebten anderthalb Millionen Christen im Land, mittlerweile spricht man von nur noch 300.000. Davon sind etwa 190.000 katholisch - rund ein Prozent der Gesamtbevölkerung.

„Rückkehr zu den Hominiden der Urzeit“

Mit welchen Gefühlen geht ein Bischof aus Afrika ins neue Jahr? Das fragte Vatican News Erzbischof Bienvenu Manamika von Brazzaville, der Hauptstadt der Republik Kongo.
 „Wir leben wie in einem Weltkrieg, aber in Stücken. Der Papst erwähnte die Konflikte in Gaza und in der Ukraine sowie die Umwelt- und Migrationskrisen. Für uns in Afrika gibt es speziell den Konflikt bei unseren Nachbarn, im Osten der Demokratischen Republik Kongo, sowie den Bürgerkrieg im Sudan. Das heißt, 2024 gab es ein Auf und Ab in alle Richtungen, das dem Menschen, dem angeblichen Homo sapiens sapiens, in einer Zeit der Kybernetik und des Digitalen nicht zur Ehre gereicht.“
 „Eine Wildheit, die im 21. Jahrhundert rätselhaft wirkt“
Er wolle nicht pessimistisch sein, so der Erzbischof, aber sein Eindruck sei doch, dass der Mensch „trotz außergewöhnlicher Fortschritte eine Rückkehr zu den Hominiden der Urzeit vollzieht, und zwar mit einer Wildheit, die im 21. Jahrhundert rätselhaft wirkt“.
„Ich nenne einige Beispiele. Bewaffnete Konflikte, Verbrechen, Diebstahl menschlicher Organe, immer raffiniertere Korruption, Fremdenfeindlichkeit, Raffgier der Rohstoffindustrie. Und zusätzlich Umwelt- und Klimagipfel, die einer auf den anderen folgen, denen aber die Realitäten vor Ort widersprechen. Es gibt auch so etwas wie eine neue Form der Diktatur: das Aufzwingen einer anderen Kultur, die den Menschen nicht unbedingt ehrt…“
Der hungrige Magen hat kein Ohr
Vom neuen Jahr erhofft sich der Erzbischof eine „Auflösung der derzeitigen wirtschaftlich-finanziellen Düsternis“ in seinem Land und stärkere Entwicklung. „Denn, ob wir es wollen oder nicht, ‚der hungrige Magen hat kein Ohr‘, wie ein Sprichwort sagt. Es gibt in dieser Hinsicht keine Wunder. Es gibt nur das, was wir heute tun; die Folgen unseres Tuns werden den nächsten Tag bestimmen.“
Bei der Eröffnung des Heiligen Jahres…
… in der Kathedrale von Brazzaville habe er bei den Menschen „große Begeisterung“ gespürt, und „vielfältige Erwartungen“. Viele Gläubige wünschten sich „in einem Anflug von Hoffnung einen echten Wandel“. „Eine qualitative Veränderung. Einen qualitativen sozialen Wandel. Eine qualitative moralische Veränderung. Eine qualitative spirituelle Veränderung. Wir hoffen auf eine große Veränderung in diesen Bereichen.“ Seine Hoffnung für die Menschen in Kongo-Brazzaville bestehe darin, dass sie sich im Heiligen Jahr mit Gott versöhnten und dadurch auch einen versöhnteren Blick auf die Entwicklung im Land bekämen.
Beten allein ist zuwenig
„Wir dürfen uns nicht einreden, dass durch das bloße Beten die Entwicklung eintreten wird. Wenn wir uns ins Gebet begeben, dann um die göttlichen Energien zu speichern, damit wir die Gesellschaft besser umgestalten können. Und das gilt für alle Ebenen. Auf politischer Ebene, auf spiritueller Ebene, ich hätte fast gesagt, auf kirchlicher Ebene, auf der Ebene der gesamten Menschheit. Das ist es, worauf wir warten. Wir erwarten die Bekehrung des Menschen in allem und jedem. Der Mensch in seiner Ganzheit im Angesicht seines Gottes.“
Einen Aufruf an die internationale Gemeinschaft will der Erzbischof ausdrücklich nicht richten. Der einzige Aufruf, der ihm sinnvoll erscheine, stehe in 1 Joh 4,7, sagt er: „Gott lieben und in ihm bleiben“. „Dann, und nur dann, würden die Dinge besser werden. Denn ohne Liebe hat die Welt kein Licht, und ohne Licht triumphiert die Welt der Finsternis. Die Liebe aber ist Jesus Christus. Und das letzte Wort hat Jesus.“
Foto: Manamika mit Flüchtlingen aus dem Nachbarland, der Demokratischen Republik Kongo 

Papst ruft zu Schuldenerlass für arme Länder auf

Papst Franziskus hat bei seinem Angelusgebet am Neujahrstag zu einem Schuldenerlass für arme Länder aufgerufen.
„Liebe Brüder und Schwestern!
 Ihnen allen, den Römern und Pilgern und denen, die uns über die Medien mitverfolgen, wünsche ich alles Gute für das neue Jahr….
Papst Paul VI. wollte, dass der erste Tag des Jahres zum Weltfriedenstag wird. In diesem Jahr steht er wegen des Heiligen Jahres unter einem besonderen Thema: „Vergib uns unsere Schuld“. Der erste, der Schuld vergibt, ist Gott.... Das Heilige Jahr fordert uns auf, diesen Schulderlass auf die soziale Ebene zu übertragen, damit kein Mensch, keine Familie, kein Volk von Schulden erdrückt werden möge. Ich ermutige daher die Regierenden der Länder mit christlicher Tradition, mit gutem Beispiel voranzugehen und den ärmsten Ländern die Schulden zu erlassen oder diese so weit wie möglich zu reduzieren!“
 

Ungarn: Metropolit Hilarion muss nach Skandalen in den Ruhestand 

Der frühere Außenamtschef der russisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Hilarion (Alfejew), muss wegen ungebührlichen Verhaltens in den Ruhestand. Einen entsprechenden Beschluss veröffentlichte der Heilige Synod, das Leitungsgremium der russisch-orthodoxen Kirche, auf seiner Webseite. Darin bittet der Oberste Kirchenrat den Patriarchen Kyrill I., "Metropolit Hilarion von der Verwaltung der Eparchie Budapest-Ungarn zu entbinden und ihn in den Ruhestand zu versetzen". Zur Begründung heißt es, „dass die Art seiner Beziehungen zu seiner unmittelbaren Umgebung und sein Leben nicht mit dem Bild eines Mönchs und Geistlichen übereinstimmen".
Der Skandal um den 58-jährigen Hilarion, der lange als „Nummer zwei" der russisch-orthodoxen Kirche galt, war im vergangenen Juli ins Rollen gekommen. Die Vorwürfe reichten von sexuellen Übergriffen auf einen Assistenten bis zu einem unangemessenen Leben im Luxus und dem selbstherrlichen Umgang mit Spendengeldern. Hilarion verlor daraufhin vorläufig seine Ämter und wurde als Leiter der Eparchie Budapest-Ungarn suspendiert. Dort setzte der Heilige Synod unter Vorsitz von Patriarch Kyrill I. eine Kommission zur „Untersuchung der Lage der Dinge" ein.
Der Heilige Synod weist Hilarion als künftigen Dienstort die Kirche Sankt Peter und Paul im tschechischen Karlsbad zu.

Astrophysiker: Himmelskonstellation zu Jesu Geburt war besonders

Die Himmelskonstellation zu Jesu Geburt muss nach Worten des deutschen Astrophysikers Harald Lesch für die damaligen Menschen etwas Besonderes bedeutet haben - auch wenn es nicht der berühmte Stern gewesen sein kann. In der Region habe es um das Jahr herum, in dem Jesus der Überlieferung nach geboren worden sei, eine bestimmte Planetenkonjunktion gegeben, sagte der 64-Jährige der „Zeit"-Beilage „Christ und Welt". „Die beiden größten Planeten begegneten sich: Jupiter, doppelt so schwer wie alle anderen Planeten zusammen, und Saturn mit seinen Ringen. Beide sind sehr helle Objekte am Himmel und könnten den Stern von Bethlehem dargestellt haben."
Die Nächte seien sehr dunkel gewesen: „Es gab kein elektrisches Licht, man sah einen Himmel, der atemberaubend gewesen sein muss. Und wenn dann so eine besonders helle Erscheinung zu sehen war, musste das einfach etwas bedeuten", erklärte der Wissenschaftsjournalist. Man habe vermuten müssen, dass im Westen etwas Wichtiges passiert sei. Vor allem, weil die Himmelskonstellation zu Jahresbeginn zum ersten Mal zu sehen gewesen sei.
„Die Sterndeuter im alten Babylon konnten damals schon berechnen, dass sie wiederkommen würde, und zwar noch zweimal in dem Jahr. Damit war klar: Das erste Zeichen hieß 'Achtung', das zweite war die Aufforderung, sich zu bewegen, und beim dritten Zeichen sollte das Ziel erreicht sein", so Lesch mit Verweis auf die überlieferten Weisen aus dem Morgenland, die loszogen, um das Jesuskind zu sehen.
Bis heute gilt: „Fürchte dich nicht"
Auf die Frage, ob er glaube, dass die Geschichte so passiert sei, sagte Lesch: "Der grobe historische Rahmen hat gestimmt, ganz sicher. Die Volkszählung unter dem römischen Kaiser Augustus gab es beispielsweise. Doch die Geschichte, dass da Weise aus dem Morgenland angereist kamen, halte ich für symbolisch aufgeladen."
Andererseits sei er fest davon überzeugt, dass vor 2.000 Jahren etwas Göttliches auf der Welt geschehen sei, betonte der Protestant. „Da kam eine Idee auf, die sich bis heute gehalten hat. Und diese Idee heißt: Fürchte dich nicht. Du bist aufgehoben in einer Welt, die dich will. Und zwar ganz egal, wie du bist. Und das finde ich eine starke Aussage."
Eine Geschichte wie die Weihnachtsgeschichte könne man gar nicht erfinden, sagte Lesch: „Eine Religion, die mit einem kleinen Baby beginnt, hat doch eigentlich gar keine Chance: Die ganze Welt ist Mord und Totschlag - und mittendrin liegt ein hilfloses Kind in der Krippe."
Foto: Weihnachtskrippe in Maria Taferl.

Kurznachrichten

Weltweit sind im Jahr 2023 13 katholische Missionarinnen und Missionare getötet worden. Wie der vatikanische Informationsdienst „Fides" berichtete, waren dies acht Priester und fünf Laienmissionare. Auch in diesem Jahr verzeichneten Afrika und Amerika die höchste Zahl an getöteten pastoralen Mitarbeitern.

 

Vatikan. Im Heiligen Jahr 2025 gibt es Heilige Pforten nur in Rom: Darauf hat der Vatikan am Sonntag erneut hingewiesen. Andere Heilige Pforten außerhalb von Rom werden vom Vatikan im Zusammenhang mit dem Heiligen Jahr 2025 nicht als gültig anerkannt werden.

 

Vatikan. Kardinal Angelo Amato, früherer Präfekt der Römischen Selig- und Heiligsprechungskongregation (2008-2018), ist tot. Der aus Süditalien stammende Ordensmann der Salesianer Don Boscos starb an Silvester (Dienstag) mit 86 Jahren.

 

Portugal. Die Pilger auf dem Jakobsweg haben 2024 abermals alle Rekorde gebrochen. Das Pilgerbüro im spanischen Santiago de Compostela vermeldet, dass im abgelaufenen Jahr knapp eine halbe Million Diplome für Ankömmlinge aus aller Welt ausgestellt wurden: exakt 499.239. In der Statistik nach Ländern rangierte Spanien vor den USA, Italien, Deutschland und Portugal. 

 

Deutschland. Der Münsteraner Kirchenhistoriker Hubert Wolf beklagt ein mangelndes Interesse deutscher Wissenschaftler an den Vatikan-Akten aus der Amtszeit von Papst Pius XII. (1939-1958). Diese seien beim Thema „Pius XII. und der Holocaust" nach der Archivöffnung „deutlich unterrepräsentiert", schreibt Wolf in einem Gastbeitrag in der aktuellen Ausgabe der „Herder Korrespondenz". Dabei bleibe gerade die deutsche Forschung bei diesem Komplex in besonderer Weise gefordert. Der Vatikan gab die Bestände zu Pius XII. 2020 für die Forschung frei. 

 

Nigeria. Im Südosten des Landes ist ein katholischer Priester auf offener Straße erschossen worden. 


Frankreich. In Paris und der Region Île-de-France findet das nächste Europäische Jugendtreffen von Taizé vom 28. Dezember 2025 bis zum 1. Januar 2026 statt. Das gab der Prior der Gemeinschaft von Taizé, Frère Matthew, am Montagabend in der estnischen Hauptstadt Tallinn - dem Veranstaltungsort der diesjährigen Zusammenkunft - bekannt. 

Österreich

Österreich. Im Heiligen Jahr gibt es auch in Österreich zahlreiche Jubiläumskirchen – etwa  die Basilika Mariazell, Stiftskirchen wie in Göttweig, Rein und St. Lambrecht, die Basiliken in Rankweil und Maria Taferl, aber etwa auch die Stadtpfarrkirchen in Feldbach (Steiermark) und in Wolfsberg (Kärnten) oder die Klosterkirche der Dominikanerinnen in Bludenz. 

 

Oberösterreich. Mit dem endgültigen Aus für das „Oberösterreichische Volksblatt", das 156 Jahre nach der ersten Druckausgabe am Silvestertag nun auch seine Website vom Netz nimmt und das Monatsmagazin beendet, geht ein bedeutendes Kapitel der katholischen und politischen Pressegeschichte Oberösterreichs zu Ende. Die Zeitung wurde einst vom Katholikenverein gegründet. Bis 1938 bekleideten ausschließlich Priester den Posten des Chefredakteurs. 1971 ging das Blatt in den Besitz der ÖVP Oberösterreich über.

 

Niederösterreich. Im Hinblick auf das 800-jährige Jubiläum der Kirchweihe im Jahr 2030 wird das niederösterreichische Zisterzienserstift Lilienfeld derzeit in Etappen umfassend generalsaniert. Am Freitag kündigte die niederösterreichische Landesregierung an, die Sanierungsarbeiten am Stift Lilienfeld mit 150.000 Euro zu fördern.

 

Niederösterreich. Die Diözese St. Pölten trauert um Karl Schrittwieser. Wie die St. Pöltner Kirchenzeitung „Kirche bunt" in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, starb der frühere Bischofsvikar bereits am 19. Dezember im 75. Lebensjahr. 

Weihbischof Andreas Laun †

Andreas Laun ist am Silvesterabend im 83. Lebensjahr verstorben. Der gebürtige Wiener war von 1995 bis 2017 Salzburger Weihbischof.
Er wurde zu den Kritikern und Gegnern von Papst Franziskus gerechnet. Als Papst Franziskus andeutete, dass wiederverheiratete Geschiedene nach eingehender Prüfung die Sakramente empfangen dürfen, unterzeichnete er mit anderen Bischöfen ein Protestschreiben.
2016 sprach er bei der Präsidentschaftswahl eine Wahlempfehlung für Norbert Hofer (FPÖ) aus.
2018 kritisierte Kardinal Schönborn seine „gänzlich unangemessene Wortwahl" zum Vorschlag deutscher Bischöfe, homosexuelle Paare zu segnen.
Er ging davon aus, dass Homosexuelle durch Psychotherapie geheilt werden können.

Auch das noch...

Italienische Ministerpräsidentin würdigt Benedikt XVI. als „Quelle der Inspiration"

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat Benedikt XVI./Joseph Ratzinger als einen Papst gewürdigt, „der nicht nur die Kirche, sondern auch die Kultur, Philosophie und öffentliche Reflexion unserer Zeit nachhaltig geprägt hat". An seinem zweiten Todestag (31. Dezember) schrieb sie in Sozialen Netzwerken, er habe es als Theologe geschafft, Geist und Seele der Menschen anzusprechen.

„Sein Leben und seine Lehren zeigen uns, dass Glaube und Vernunft komplementäre Dimensionen sind, die sich gegenseitig beleuchten", so die Regierungschefin. Noch heute sei seine spirituelle Botschaft lebendig und kraftvoll. "Das Erbe seines Lehramtes bleibt eine Quelle der Inspiration. Für die Kirche und für die gesamte Gesellschaft", schrieb Meloni.

 

Die Erzdiözese Wien hat ihren Priesternotruf neu organisiert

Wien. (?) Die Erzdiözese Wien hat ihren Priesternotruf neu organisiert: Wurde dieses spezielle Service bislang über die Telefonseelsorge organisiert, so gibt es nun eine eigene kostenlose Telefonnummer, über die Anrufende direkt mit einem diensthabenden Priester verbunden werden. Die Telefonnummer lautet 0800/100-252, teilt die Erzdiözese auf ihrer Website mit. Das Service im Bereich des Vikariats Wien-Stadt besteht seit 2004. Seitdem sind täglich 4 Priester rund um die Uhr erreichbar. Neben Wien bietet nur die Diözese Graz-Seckau einen vergleichbaren Priesternotrufsdienst.

Bei der Einführung des Priesternotrufs 2004 betonte damals Kardinal Christoph Schönborn, dieser Dienst sei „unsere priesterliche Pflicht". Menschen, die in schwierigen Situationen seien oder die in dringenden Fällen priesterlichen Beistand suchten, „haben ein Recht darauf. Sie sollen dadurch auch erfahren, dass die Kirche für sie da ist", so Schönborn damals.


Kirche verurteilt erneuten Angriff auf Krankenhaus in Gaza

Das Al-Ahli-Arab-Krankenhaus in Gaza ist nach Angaben der verwaltenden Kirche erneut Ziel eines Angriffs geworden. Am Morgen des 29. Dezembers sei eine israelische Artilleriegranate in einen Gebäudeteil der Klinik eingeschlagen, teilte die Episkopalkirche von Jerusalem und dem Nahen Osten am Dienstag mit. Das beschädigte Gebäude diene derzeit als Behandlungsraum für Chemotherapien.

Das Al-Ahli-Arab-Krankenhaus ist das einzige christliche Krankenhaus im Gazastreifen. Es wird von der Episkopalkirche getragen, die zur Anglikanischen Gemeinschaft gehört. Bereits im Oktober vergangenen Jahres war die Klinik durch mehrfache Explosionen schwer getroffen worden. Die Kirche sprach von einem israelischen Luftangriff, Israel von einer fehlgeleiteten Rakete, die die Terrororganisation Islamischer Jihad auf Israel habe abfeuern wollen. Damals wurden mehrere Menschen getötet und verletzt.

 

Jimmy Carter tot: Christlicher Erdnussfarmer mit Friedensnobelpreis

Am 29. Dezember ist Jimmy Carter in seinem Haus in Plains im Bundesstaat Georgia im Alter von 100 Jahren gestorben. Er war der 39. Präsident der USA. Carter, der das Land von 1977 bis 1981 regierte, erzielte seinen größten politischen Erfolg mit dem Abkommen von Camp David 1979, das den Frieden zwischen Israel und Ägypten besiegelte. Doch bleibt er vor allem für seine tiefe Menschlichkeit in Erinnerung. Bis zuletzt unterrichtete der Baptist an der Sonntagsschule und wirkte an vorderster Front bei „Habitat for Humantiy" mit, das Häuser für Mittellose baut. Sein Glaube, sein Gottvertrauen und seine Moral ziehen sich wie ein roter Faden durch sein Leben.

Schon in jungen Jahren war er aktiv in der Baptisten-Gemeinde seines Heimatortes Plains. Selbst als Präsident ließ er es sich nicht nehmen, in der Washingtoner "First Baptist Church" Bibelunterricht zu geben. Auch ein Gehirntumor im hohen Alter hinderte ihn nicht, in seiner Heimatgemeinde als Diakon zu arbeiten.

Vorarlberger Sternsinger feierten Messe mit Papst Franziskus

Von einem „Hammererlebnis" berichteten Kinder und Jugendliche aus Österreich, die am Neujahrstag am Gottesdienst mit Papst Franziskus im Petersdom teilnehmen durften. „Bei der Neujahrsmesse mit dem Papst haben wir in der ersten Reihe hocken dürfen, es war ein Hammererlebnis. Der Papst ist am Anfang bei uns vorbeigefahren und hat sich dann aufs Podest gehockt, wo wir zu einem Foto zusammenstehen haben dürfen, alle Sternsinger sind zu ihm hinaufgekommen", zitierte die Dreikönigsaktion (DKA) Elena - eines von vier Sternsinger-Kindern aus der Vorarlberger Pfarre Lochaus, die heuer stellvertretend für die rund 85.000 österreichischen Sternsinger nach Rom gereist waren. 
Noch bis zum 6. Jänner sind österreichweit rund 85.000 Sternsinger-Kinder und rund 30.000 erwachsene Helfer unterwegs von Tür zu Tür, um die weihnachtliche Friedensbotschaft und den Segen für das neue Jahr zu überbringen und dabei um eine Spende für die rund 500 Hilfsprojekte der DKA in Armutsregionen der Welt zu bitten. Seit Start der Sternsingeraktion kamen so rund 540 Millionen Euro an Spenden zusammen. Im vergangenen Jahr ersangen sie die Rekordsumme von 19,5 Millionen Euro. 
Foto: Vatican News.