JA
die neue Kirchenzeitung
8. Juni 2025
Lieber Hunde als Kinder?
Im Jahr 2024 gab es zum fünften Mal in Folge in Österreich ein Geburtendefizit, wobei 10.534 mehr Menschen starben als geboren wurden. Die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau sank auf 1,31, ein Allzeittief.
Nicht nur Peter Mender, Präsident des Katholischen Familienverbandes Österreich, zeigte sich daher „zutiefst erschüttert" über die jüngsten Äußerungen von WKÖ-Gastro-Obmann Mario Pulker.
Dieser hatte im „Standard“ eine Aussage getätigt, wonach ihm Gäste mit Hunden lieber sind, also solche mit Kindern, zumindest, wenn sich diese nicht zu benehmen wüssten.
Es gibt logischerweise stets einen medialen Aufschrei, wenn Erwachsene wegen ihre Rasse, Hautfarbe, Herkunft, Kleidung, Religion oder ihrer Geschlechtsidentität abgelehnt werden.
Und wie steht es um die Kinder?
Werter Herr Pulker, die Hunde werden einmal nicht Ihre Pension zahlen. Und sie werden Sie auch nicht pflegen, sollten Sie krank werden oder im Alter Hilfe brauchen. P. Udo
Papst dankt zwei Männern aus Israel und Palästina für Friedensgeste
Papst Leo XIV. hat an die Friedensgeste zweier junger Männer erinnert, deren Nationen tief verfeindet sind. „Wir können die mutige Umarmung zwischen dem Israeli Maoz Inon, dessen Eltern von der Hamas getötet wurden, und dem Palästinenser Aziz Sarah, dessen Bruder von der israelischen Armee getötet wurde, nicht vergessen", sagte er am Freitag im Vatikan. „Die beiden sind nun Freunde und Mitstreiter. Diese Geste bleibt ein Zeugnis und Zeichen der Hoffnung. Und wir danken ihnen, dass sie auch heute dabei sein wollten."
Leo XIV. äußerte sich bei einer Audienz für die Initiatoren des Friedenstreffens „Arena di Pace" mit Papst Franziskus, das vor einem Jahr in Verona stattfand. Der Auftritt der beiden jungen Männer sorgte für besonders emotionale Szenen. Auf ihr Zeugnis folgte eine Umarmung mit dem Papst, der seine Sprachlosigkeit mit dem Aufruf zu einer Schweigeminute ausdrückte. Anschließend forderte er eindringlich zum Gebet für den Frieden und zum Einsatz für ein Ende der Kriege auf.
Foto: Vatican Media.
Papst Leo XIV. sprach mit Putin über Frieden in der Ukraine
Papst Leo XIV. hat am Mittwoch mit Russlands Präsident Wladimir Putin telefoniert. Dabei sei es insbesondere um die Lage in der Ukraine und den Frieden gegangen, teilte das vatikanische Presseamt am Abend mit. Der Papst habe an Russland appelliert, ein friedensförderndes Zeichen zu setzen. Leo XIV. betonte die Bedeutung des Dialogs für die Herstellung positiver Kontakte zwischen den Parteien und die Suche nach Lösungen des Konflikts, hieß es.
Weiter sprachen Putin und der Papst über die humanitäre Lage, die Notwendigkeit, Hilfe zu leisten, sowie die kontinuierlichen Bemühungen um den Gefangenenaustausch und die Bedeutung der Arbeit, die der italienische Kardinal Matteo Zuppi als päpstlicher Beauftragter in diesem Sinne leiste.
Putin bat um Einsatz für Religionsfreiheit
In dem Kommunique aus Moskau war von einem „konstruktiven" Gespräch die Rede. Putin habe auch seine Hoffnung geäußert, dass sich der Heilige Stuhl aktiver für die Religionsfreiheit in der Ukraine einsetzt.
PSG-Jungstar Desire Doue dankt Jesus für Champions-League-Sieg
Mit einem Glaubensbekenntnis hat Frankreichs Fußballhoffnung Désiré Doué nach dem Gewinn des Champions-League-Finales am Samstagabend in München aufhorchen lassen. „Ich habe nur eines zu sagen: Der Dank gehört dir, Herr Jesus Christus", sagte der 19-jährige Mittelfeldspieler von Paris Saint Germain (PSG) nach dem 5:0 noch am Spielfeld gegen Inter Mailand in die TV-Kameras.
Doue galt als Schlüsselfigur des Sieges, zu dem er zwei Tore beigetragen und ein weiteres vorbereitet hatte, was in einem CL-Finale zuvor nur Christiano Ronaldo (2014) geschafft hatte und ihm die Auszeichnung als „Man of the Match" einbrachte. Schon gleich nach Spielende war er mit Gebetsgesten auf dem Rasen aufgefallen.
Doué, geboren in Frankreich am 18. Jänner 2006 mit Wurzeln in der Elfenbeinküste, begann seine fußballerische Ausbildung bei Stade Rennais. Nach seinem Wechsel zu Paris Saint-Germain im Sommer 2024 etablierte er sich schnell als Stammspieler. Doué zeichnet sich durch seine technische Fertigkeit, seine Übersicht und seine Fähigkeit aus, das Spiel zu lenken. Er gilt als einer der weltbesten Nachwuchsspieler und erreichte mit der französischen Nationalmannschaft schon 2024 Silber bei Olympia.
Desire Doue:
Ich habe nur eines zu sagen:
Danke, Herr Jesus Christus!
Jesus ist meine Liebe,
Jesus ist meine Anbetung,
Jesus ist mein Lobpreis,
Jesus ist mein ein und alles,
Jesus ist mein Augenlicht,
Jesus ist meine Krone, die Herrlichkeit auf meinem Haupt,
Jesus ist meine Stärke,
Jesus ist mein Schutz für die Zukunft,
Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben,
Jesus ist das Alpha und das Omega,
Jesus ist der Erste und der Letzte,
Jesus ist der Anfang und das Ende,
Jesus ist der gute Hirt und niemand ist gut – nur er,
denn Gott ist gut
und Jesus ist das Leben und die Auferstehung.
Libanon: Viele Christen haben nach Luftschlägen ihre Lebensgrundlage verloren
Ein halbes Jahr nach Inkrafttreten des Waffenstillstands im Libanon leidet besonders der Süden des Landes unter den Folgen der israelischen Luftschläge. Diese richteten sich zwar gegen die Hisbollah, zogen jedoch auch die Zivilbevölkerung in Mitleidenschaft; in der Region leben zahlreiche Christen. Ordensfrauen stehen der Bevölkerung bei.
„Die Menschen, die geblieben sind, haben kein Einkommen. Sie leben von der Landwirtschaft, und die Felder wurden durch den Krieg zerstört“, berichtet Schwester Gerard Merhej aus Debel, das rund 90 Kilometer südlich von Beirut unweit der Grenze zu Israel liegt, gegenüber dem weltweiten päpstlichen Hilfswerk „Kirche in Not“. Mitarbeiter haben kürzlich die Projektpartner im Libanon besucht.
Die Bauern probierten jetzt zwar neue Anbauformen aus, aber die wirtschaftlichen Folgen blieben katastrophal, so Schwester Gerard. Hinzukomme die Abwanderung: „Die meisten christlichen Familien sind nach Beirut gezogen, dort ist es sicherer und es gibt mehr Arbeit.“
Als im Oktober 2024 die Luftschläge begannen, hätte die Bevölkerung nur 40 Minuten Zeit gehabt, um sich in Sicherheit zu bringen. Die schlimmste Zeit sei der vergangene Herbst und Winter gewesen, erinnert sich Schwester Maya: „Irgendwann waren nur noch alte Menschen im Dorf. Sie wollten lieber daheim sterben, als woanders hinzugehen.“
Foto: Zerstörtes Wohngebäude im Südlibanon. © KIRCHE IN NOT
Giro d'Italia dreht Ehrenrunde im Vatikan für Papst Franziskus
Es war das schillerndste Bild des insgesamt recht bunten Wochenendes von Papst Leo XIV.: 159 Radprofis auf ihren Kampfmaschinen umringen den Mann in Weiß, der auf einer kleinen Bühne hinter dem Petersdom steht. Ihre vielfarbigen Helme glänzen in der römischen Nachmittagssonne; damit kann nur das „Rosa Trikot" des Giro d'Italia konkurrieren, das sie dem Papst überreichen.
An diesem Sonntagnachmittag ist eingelöst worden, was Papst Franziskus noch kurz vor seinem Tod am 21. April entschieden hatte: dass die 108. Auflage des internationalen Radrennens eine Teilstrecke durch den Vatikan einlegt - ein Tribut an das Heilige Jahr 2025 der katholischen Kirche und ein Zeichen der Verbindung von Sport und Spiritualität. Nun kam es seinem Nachfolger Leo XIV. zu, die 159 Fahrer aus 29 Nationen an ihrem letzten Wettkampftag zu begrüßen. Leo war auch hier mehr als ein würdiger „Ersatzmann", denn Robert Francis Prevost (69), seit 8. Mai Oberhaupt der 1,4 Milliarden Katholiken, ist bekanntlich sportbegeistert.
Papst Leo XIV.: „Ihr seid immer willkommen"
„Ihr seid immer willkommen, hier im Vatikan und in der Kirche", betonte der Papst. Die Fahrer sollten immer auf den ganzen Menschen achten: „Körper, Geist, Herz und Seele", gibt er ihnen mit auf den Weg. „Herzlichen Glückwunsch an alle!", schließt er, und segnet die Wettkämpfer aus aller Welt.
Foto: Vatican Media.
Papst will „schmerzhafte" Geschichte mit Täuferbewegung aufarbeiten
Papst Leo XIV. hat die Täuferbewegung zum 500-Jahr-Gedenken ihres Ursprungs zur Versöhnung mit der katholischen Kirche und zu einer gemeinsamen Aufarbeitung der Geschichte eingeladen. Wie das Online-Portal „Vatican News" berichtet, richtete das katholische Kirchenoberhaupt eine Botschaft an die Bewegung, die dieser Tage zu einem Weltkongress an ihrem Ursprungsort Zürich versammelt ist.
Der Papst würdigte in seiner Botschaft auch das geistliche Anliegen der Täuferbewegung, die im 16. Jahrhundert aus dem Umfeld der Reformation hervorging und heute in Gruppen wie den Mennoniten, den Amischen oder den Hutterern fortlebt. Ihr ursprüngliches Anliegen, so Leo XIV., sei vom Wunsch nach einer Erneuerung des christlichen Glaubens geprägt gewesen.
Jahrhundertelang verfolgt
In Zürich erinnerten Vertreterinnen und Vertreter der täuferischen Gemeinschaften weltweit am 29. Mai an die erste Taufe von Erwachsenen im Jahr 1525. Dieser Schritt führte zur Abspaltung der Gemeinschaft von der Reformation in Zürich und zu jahrhundertelanger Verfolgung durch katholische wie reformierte Kirchen.
Papst ernennt Ugander zum Bischof in den USA
Papst Leo XIV. hat den aus Uganda stammenden Geistlichen Simon Peter Engurait zum Bischof von Houma-Thibodaux im US-Bundesstaat Louisiana ernannt. Engurait (53) war seit 2024 bereits Diözesanadministrator und damit Übergangsleiter der Diözese im Süden der USA, wie der Vatikan am Donnerstag mitteilte. Er folgt auf Bischof Mario Eduardo Dorsonville-Rodríguez, der Anfang 2024 mit 63 Jahren gestorben war.
Engurait wurde in Ngora (Uganda) geboren, studierte in seiner Heimat Politikwissenschaften sowie Betriebswirtschaft an der Maastricht School of Management in den Niederlanden. Zum Studium der Philosophie und Theologie wechselte er an das Notre-Dame-Seminar nach New Orleans. Am 25. Mai 2013 wurde er zum Priester seiner heutigen Diözese geweiht.
Streit um Sinai-Kloster: Griechischer Außenminister in Kairo
Nach dem umstrittenen Gerichtsentscheid zum orthodoxen Katharinenkloster im Süden der Halbinsel Sinai haben die Außenminister von Ägypten und Griechenland in Kairo diplomatische Gespräche geführt. Wie die Athener Zeitung „Kathimerini" berichtet, seien dabei am Mittwoch Unterschiede zwischen den Positionen der beiden Länder in der Frage der Eigentumsrechte für das Kloster und umliegende Gebiete deutlich geworden - gleichzeitig hätten die Außenminister Giorgos Gerapetritis und Badr Abdelatty einander versichert, die guten Beziehungen der beiden Staaten nicht zu gefährden.
Gerapetritis erklärte nach dem Treffen in Kairo, dass man sich darauf verständigt habe, „unverzüglich auf die Sicherung der Rechte des Klosters sowie seiner Rechtsform und Rechtspersönlichkeit" hinzuarbeiten. Die griechische Delegation betonte laut der Athener Zeitung die Bedeutung der Aufrechterhaltung des Status quo des Klosters.
Ägyptens Außenminister Abdelatty bekräftigte derweil, dass die Souveränität des Katharinenklosters gewährleistet sei. „Das Urteil bestätigte, dass die Mönche des Klosters weiterhin das Recht haben, das Kloster und die religiösen und archäologischen Stätten in der Region zu nutzen", zitierte die Nachrichtenagentur AFP aus einem Kommunique des Außenministeriums in Kairo nach dem Treffen. Abdelatty versicherte demnach gegenüber Gerapetritis, dass das Gerichtsurteil keine Auswirkungen auf die Stätte habe und „der hohe spirituelle Wert und die religiöse Bedeutung des Klosters bewahrt" würden.
Gerichtsentscheid sorgt für Aufregung
Vergangene Woche hatte ein ägyptisches Gericht in einem lange schwelenden Rechtsstreit um Grundstücke in der Gegend des Klosters entschieden, dass die Klostergemeinschaft weiterhin das Nutzungsrecht für das Kloster und die archäologischen religiösen Stätten habe, während der Staat die Eigentumsrechte habe.
Die griechisch-orthodoxen Patriarchate von Konstantinopel und Jerusalem sowie die orthodoxe Kirche Griechenlands kritisierten das Urteil. Man appelliere „an die ägyptische Regierung, den Eigentumsstatus des Klosters zu bewahren - eine Vereinbarung, die der Islam selbst seit Jahrhunderten respektiert und geschützt hat", so die Stellungnahme des Ökumenischen Patriarchats in Istanbul.
Schon seit dem vergangenen Jahr kursierende Gerüchte, wonach Ägypten eine Enteignung und Schließung des Klosters plane, das im Kontext eines staatlichen Tourismusprojektes in ein Museum umgewandelt werden solle, hatte das Außenamt in Kairo nach Bekanntwerden des jüngsten Gerichtsurteils dementiert. Die religiöse Nutzung durch die dort lebenden griechisch-orthodoxen Mönche sei nicht gefährdet.
Weltweit ältestes aktives Kloster
Das zwischen 548 und 565 erbaute Katharinenkloster ist das älteste noch aktive Kloster der Welt und wurde 2002 in die Unesco-Weltkulturerbe-Liste aufgenommen. Es befindet sich an der Stelle, an der laut der Bibel der brennende Dornbusch stand, in dem Gott Moses erschien und ihn beauftragte, die Israeliten aus Ägypten zu befreien.
Das Anwesen liegt auf rund 1.500 Meter Höhe am Fuß des 2.285 Meter hohen Mosesbergs (Dschebel Musa), auf dem Gott Moses die Tafeln mit den Zehn Geboten gegeben haben soll. Die Klosterbibliothek gilt aufgrund ihrer rund 4.500 Manuskripte als zweitwichtigste Bibliothek der Welt - nach der vatikanischen Bibliothek.
Foto: Website des Katharinenklosters.
Katholische Erwachsenenbildung: Mehr Teilnehmende und Ehrenamtliche
Die katholische Erwachsenenbildung in Österreich setzt ihren Aufwärtstrend fort: 526.500 Personen haben im Jahr 2024 an Kursen und Veranstaltungen des Forums Katholischer Erwachsenenbildung teilgenommen - rund 50.000 mehr als 2023. Das geht aus dem aktuellen Wirkungsbericht der Bundesgeschäftsstelle des Forums Katholischer Erwachsenenbildung hervor. Mit 27.000 Veranstaltungen und einem erneut gestiegenen ehrenamtlichen Engagement - über 500 zusätzliche Freiwillige im Vergleich zum Vorjahr - unterstreiche das Forum seine Rolle als bedeutender Bildungsanbieter im ganzen Bundesgebiet, hieß es in einer Aussendung am Montag. Die Angebote reichen von Persönlichkeitsbildung über Religion und Ethik bis zu aktuellen Themen wie Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz.
Getragen wird die Bildungsarbeit von rund 600 hauptamtlichen sowie über 11.100 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus mehr als 70 kirchlichen Bildungseinrichtungen.
Kurznachrichten
Papst Leo XIV. hat am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz an die 15 deutschen Ordensfrauen erinnert, die am Samstag in Polen seliggesprochen wurden. Die 15 Nonnen sind in Allenstein (Olsztyn) und anderen ostpreußischen Orten von sowjetischen Soldaten überfallen worden. Entweder wurden sie unmittelbar getötet - oder sie starben wenig später, etwa nach der Verschleppung in die Sowjetunion.
Papst Leo XIV. hat die geistlichen Bewegungen in der katholischen Kirche zu missionarischem Engagement ermutigt. Zugleich mahnte er sie zur Einheit mit dem Papst. Die Begegnung zwischen dem Papst und den „Moderatoren" der Gemeinschaften fand am Freitag im Vatikan statt.
Papst Leo XIV. hat seinen peruanischen Personalausweis aktualisieren lassen. Dazu reisten Mitarbeiter des Nationalen Registers für Identifikation und Personenstand (Reniec) des südamerikanischen Landes in den Vatikan, um die dafür notwendigen Daten wie Fingerabdrücke und Unterschrift des Papstes einzuholen.
Papst Leo XIV. hat einen früheren Leibarzt von Papst Franziskus (2013-2025) zum Leiter der Direktion für Gesundheit und Hygiene des Vatikanstaats befördert. Der Notfallmediziner Luigi Carbone, bislang stellvertretender Direktor der Behörde, übernimmt das Amt zum 1. August.
Vatikan. Der in der österreichischen Regierung unter anderem für Digitalisierung und den Kampf gegen Antisemitismus zuständige Kanzleramts-Staatssekretär Alexander Pröll (ÖVP) hat zu Wochenbeginn einen Arbeitsbesuch im Vatikan absolviert. Die katholische Kirche sei in einer Zeit wachsender Polarisierung ein wichtiger Partner für Allianzen gegen Hass, Antisemitismus und Diskriminierung, teilte Pröll nach dem Besuch vom 2. Juni mit.
Pakistan. Ein Gesetz gegen Kinderehen hat Pakistans Präsident Asif Ali Zardari am 30. Mai mit seiner Unterschrift in Kraft gesetzt. Zuvor hatten mehrere einflussreiche islamische Gruppen den Entwurf vehement kritisiert. 29 Prozent der Mädchen in Pakistan werden nach Angaben des Kinderhilfswerks Unicef vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet.
Belgien. Nikolaus Egender, früherer Abt der deutschsprachigen Benediktinerabtei Dormitio in Jerusalem, ist in der Abtei Chevetogne im Alter von 101 Jahren gestorben. Der gebürtige Elsässer stand dem Kloster auf dem Zionsberg nahe der Jerusalemer Altstadt von 1979 bis 1995 vor. Danach machte er sich die Neubelebung der jahrhundertealten Mönchstradition auf der Bodensee-Insel Reichenau zur Aufgabe. 2001 entstand dort wieder eine Benediktinergemeinschaft.
Ägypten. Eine Salzburger Kirchendelegation hat vergangene Woche Ägypten besucht, um Kontakte mit der koptischen Kirche zu pflegen und Einblicke in deren religiöses wie soziales Wirken zu gewinnen. Neben Begegnungen mit Kirchenleitungen standen auch Besuche in Klöstern sowie bei Sozialprojekten auf dem Programm. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf einem Besuch bei den sogenannten „Zabbaleen", den Müllsammlern von Kairo.
Türkei. Ein neues Gesetz für ein Verbot missliebiger Koranübersetzungen in der Türkei soll aus Sicht des muslimischen Theologen Ömer Özsoy einen wachsenden Einfluss islamischer Reformansätze schwächen.
Luxemburg. Eine katholische Stiftung übernimmt teilweise und vorübergehend internationale humanitäre Hilfsleistungen der zahlungsunfähigen Caritas Luxemburg. Die Caritas des Großherzogtums war im Vorjahr durch einen großen Betrugsskandal niedergestreckt worden. Eine Mitarbeiterin soll rund 60 Millionen Euro abgezweigt haben.
Deutschland. Blitzeinschlag im weltweit höchsten Kirchturm - dem Ulmer Münster. Ein Unwetter hat am 1. Juni die baden-württembergische Stadt Ulm getroffen. Nach Medienberichten schlug gegen 21 Uhr ein Blitz im evangelischen Gotteshaus ein, ein Feuer brach entgegen ersten Befürchtungen aber nicht aus.
Österreich
Österreich. Die Österreichische Benediktinerkongregation, der 14 Klöster angehören, begeht heuer ihr 400-Jahr-Jubiläum. Der Auftakt der Feierlichkeiten fand am vergangenen Freitag in Mariazell statt, wo die Ordensleute zu einem Festgottesdienst zusammenkamen.
Steiermark. Das steirische Benediktinerstift Admont war jüngst Gastgeber eines ökumenischen Jugendworkshops der Stiftung „Pro Oriente". Rund 15 junge Erwachsene aus verschiedenen orthodoxen, altorientalischen und westlichen Kirchen nahmen daran teil. Ziel des mehrtägigen Treffens war der interkonfessionelle Austausch sowie die Begegnung mit benediktinischer Spiritualität und klösterlichem Leben.
Salzburg. Eine Ausstellung in der Universitätsbibliothek Salzburg erinnert an Jeanne Peyrebère Marquise de Guilloutet (1875-1961). Sie unterrichtete als erste Frau an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Uni Salzburg, machte sich um den französisch-österreichischen Kulturaustausch verdient und vermittelte Künstlerinnen und Künstler für die Salzburger Festspiele.
Wien. Der Hollywood-Star und kalifornische Ex-Gouverneur Arnold Schwarzenegger hat am Mittwochnachmittag überraschend den Wiener Stephansdom besucht. Ein exklusives Orgelkonzert fand statt, nach welchem der 77-jährige Ex-Politiker und Klimaschützer auch selbst auf der Riesenorgel spielte.
Papst-Eislutscher sollen Sozial-Projekte finanzieren
Papst am Stiel: Die frühere peruanische Diözese von Leo XIV. finanziert Sozialprojekte mit einem päpstlichen Eislutscher. Die frostige Süßigkeit in weißer Schoko-Hülle ist einem Brustbild des Papstes mit Mitra nachgebildet, samt Schild „LEON XIV", wie das Portal Vatican News berichtet. Der Verkauf von „Papaleta" (von „Papa" für Papst und „Paleta" für Eis am Stiel) soll Geld für ein Unterrichts- und Spielzimmer für bedürftige Kinder in der Pfarre San Juan Apóstol bringen.
Robert Francis Prevost (69), seit 8. Mai Papst Leo XIV., war von 2015 bis 2023 Bischof von Chiclayo im Nordwesten Perus. Viele der damals von ihm begründeten Sozialprojekte erhalten nun wieder neuen Schwung. Laut Bericht sollen Tausende bedürftige Familien im Departement Lambayeque von fünf Initiativen in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Unternehmertum und Umwelt profitieren.
Auch das noch...
Heilwald Göttweig – Gesundheit in der Natur erleben
Am 18. Juni startet in Paudorf ein ganz besonderes Angebot: der neue Heilwald Göttweig. Als erster zertifizierter Heilwald Österreichs steht er für moderne Gesundheitsförderung mitten in der Natur – wissenschaftlich fundiert und offen für alle Generationen.
Der Heilwald ist ein Kooperationsprojekt des Benediktinerstiftes Göttweig mit der IMC Hochschule für Angewandte Wissenschaften Krems. Auf rund 53 Hektar laden sanfte Wege rund um die Mammutbäume und sorgfältig gestaltete Stationen zu Bewegung und Entspannung ein.
Ob bei einem individuellen Spaziergang oder im Rahmen begleiteter Angebote – hier wird das Gesundheitspotenzial des Waldes unmittelbar erfahrbar. Bewegung, Entspannung und Achtsamkeit in der Natur stärken nachweislich Immunsystem, Kreislauf und Psyche. Das Konzept der Waldtherapie zeigt eindrucksvoll, wie der Wald nicht nur zur Gesundheitsförderung, sondern auch begleitend bei bestimmten Erkrankungen therapeutisch genutzt wird.
Der Heilwald Göttweig kann ganzjährig kostenfrei und individuell besucht werden – zum Spazieren, Innehalten und Auftanken. Ergänzend dazu sind begleitete Programmpunkte und Angebote geplant, die Gesundheitsförderung und Wissensvermittlung rund um die Heilkraft der Natur erlebbar machen.
Früherer Wiener Domdekan: Sudetendeutsche trugen viel zum Frieden bei
Der frühere Wiener Domdekan und Bischofsvikar Karl Rühringer hat anlässlich des 80. Jahrestags des sogenannten „Brünner Todesmarschs" die friedensstiftende Rolle der vertriebenen Sudetendeutschen gewürdigt. Im Interview mit Kathpress betont der 85-Jährige, dass diese trotz schwerer Schicksalsschläge bewusst auf Rache verzichtet und damit einen wichtigen Beitrag zur europäischen Verständigung geleistet hätten. Rühringer selbst wurde 1945 als Kind mit seiner Familie aus Groß-Tajax in Südmähren vertrieben.
Die „Charta der Heimatvertriebenen" von 1950 sei wegweisend gewesen, erklärte Rühringer. „Darin heißt es klar: Kein Revanchismus, kein Vergeltungswille - wir wollten den Weg des Friedens gehen." Diese Haltung habe mitgeholfen, Brücken zwischen Völkern zu bauen und Versöhnung zu stiften, auch in Zeiten politischer Sprachlosigkeit.
Rühringer habe damals Verlust, Angst und Ablehnung erlebt, aber auch Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft während der Flucht nach Österreich. Die Familie fand in Niederösterreich eine neue Heimat, doch die Erfahrung der Entwurzelung prägte ihn zeitlebens.
Austro-Brasilianer Alfredo Schäffler seit 25 Jahren Bischof
Der aus der Diözese St. Pölten stammende austro-brasilianische Bischof Alfred Schäffler feiert sein 25-jähriges Bischofsjubiläum. Der gebürtige Waidhofner (Ybbs) war viele Jahre Diözesanbischof von Parnaiba in Brasilien. Schäffler ging 1966 nach Brasilien. Eine Reportage über Dom Edilberto, den damaligen Bischof von Oeiras im Nordosten Brasiliens (1959-1977), sei der Auslöser für sein Engagement in Brasilien gewesen, meinte Schäffler im Interview mit der St. Pöltner Kirchenzeitung „Kirche bunt".
Schäffler wurde 1968, als 27-Jähriger, in der brasilianischen Diözese Picos zum Priester geweiht. Als damals jüngstem Priester der Diözese habe ihm der Bischof die größte Pfarre anvertraut, die flächenmäßig zweimal so groß war wie Vorarlberg, berichtete Schäffler. Im Zuge seiner Tätigkeit entstanden u.a. Basisgemeinden und Jugendgruppen; großes Augenmerk legte Schäffler auf eine aktive Familienseelsorge und die Gründung der Cursillo-Bewegung.
Als Priester und späterer Bischof soll er mehr als 60.000 Kinder getauft und 7.000 Paare getraut haben. Hoch zu Ross war er einst als Seelsorger in einem Riesengebiet wochenlang unterwegs, erzählte er. 2001 wurde er zum Diözesanbischof von Parnaíba ernannt. Er leitete diese Diözese bis 2016.
Forscher: Qumran-Fragmente älter als bisher angenommen
Teile der legendären Qumran-Schriftrollen vom Toten Meer sind möglicherweise älter als bisher angenommen. Für die Neudatierung nutzte eine Forschergruppe um den Groninger Alttestamtentler und Judaisten Mladen Popovic eine Kombination aus der klassischen Radiokarbon-Methode und einer neuen KI-basierten Untersuchung von Schriftmerkmalen. Wie die Gruppe in einem Aufsatz in der Online-Fachzeitschrift PLOS One schreibt, könnten die untersuchten Fragmente die ersten bekannten alttestamentlichen Schriftstücke sein, die in die Entstehungszeit der betreffenden biblischen Bücher zurückreichen.
Gegenstand der Forschungen war das Qumran-Fragment 4Q114 mit dem Text aus dem Buch Daniel sowie 4Q109, das Zeilen des Buchs Kohelet enthält.
Mit den beiden Verfahren kamen die Forscher zu der Einschätzung, dass die Daniel-Abschrift aus der Zeit zwischen 230 und 160 vor Christus stammt - und damit aus der Periode, als vermutlich der letzte Abschnitt dieses Buchs verfasst wurde. Das Kohelet-Fragment ist laut den Analysen im 3. vorchristlichen Jahrhundert anzusiedeln, ebenfalls nahe an der Entstehungszeit der biblischen Schrift.
Deutsches Kloster steht im Internet zum Verkauf
130 Zimmer, 11.600 Quadratmeter Wohnfläche für 4,98 Millionen Euro: Die denkmalgeschützte Benediktinerinnenabtei St. Erentraud in Kellenried bei Ravensburg im deutschen Baden-Württemberg steht zum Verkauf - inklusive Kirche, Klosteranlagen, Werkstätten und 136.000 Quadratmeter großem Grundstück. Die Online-Immobilien-Anzeige preist einen „geschichtsträchtigen Ort mit einzigartigem Charakter" an, der bereit sei für „neue Ideen und nachhaltige Nutzungskonzepte".
Nur noch wenige Ordensfrauen
Hintergrund des Verkaufsangebots ist die sinkende Zahl von Ordensschwestern in der Abtei St. Erentraud. Aktuell leben dort weniger als zehn Ordensfrauen. Sie könnten den Erhalt und die Nutzung langfristig nicht mehr aus eigener Kraft leisten, teilten die Benediktinerinnen mit. Daher gehe es um neue Lösungen - für die Ordensgemeinschaft und das Gebäudeensemble.
Bei der Suche nach einem Investor können sich die Schwestern vorstellen, auch künftig einen kleinen Teil der Klosteranlage zu bewohnen. Der neue Eigentümer müsse im Einklang mit den christlichen Werten der Benediktinerinnen stehen und die historische Bedeutung des Standorts achten, betonen die Ordensfrauen.
Von Österreich aus besiedelt
Die Abtei wurde in den 1920er Jahren im barocken Stil als Teil der Benediktinergemeinschaft von Beuron erbaut. Die ersten Ordensfrauen kamen aus Österreich, und zwar aus Kärnten und der Steiermark. Mutterkloster war die von der Heiligen Erentrudis im 8. Jahrhundert mitbegründete Benediktinerinnenabtei auf dem Salzburger Nonnberg. Zeitweise lebten in Kellenried rund 80 Benediktinerinnen. Die Nationalsozialisten vertrieben die Ordensfrauen, die nach dem Krieg zurückkehrten. 2024 feierte die Abtei ihr 100-jähriges Bestehen.