JA 

die neue Kirchenzeitung

 9. Februar 2025 

Lesungen:  Jes 6,1-2a.3-8; 1 Kor 15,1-11;  Evangelium: Lk 5,1-11.

Der Hl. Blasius

Kaum ein Heiliger wird jedes Jahr so groß gefeiert wie der Hl. Blasius in der kroatischen Hafenstadt Dubrovnik.
Am 3. Februar fanden sich 15 Bischöfe und Abertausende Gläubige zu einer Feier ein, die am Morgen mit der Parade von Flaggen aus 100 Orten – darunter Neckenmarkt im Burgenland – vor der Blasius-Basilika begann und nach neun Stunden vor dem Dom endete.
Dem Hochamt vor dem Dom folgte die traditionelle Reliquienprozession (unser Bild).


Rund um die Uhr spendeten Priester in der Blasius-Kirche den Blasius-Segen.
Alle Busfahrten am Festtag waren gratis, Stadtmauer und andere historische Stätten der Stadt, die Blasius seit über 1.000 Jahren als ihren Patron verehrt, waren ohne Eintrittsgebühren zugänglich.
Im Mittelalter habe Blasius Dubrovnik gegen die Venezianer beschützt, vor drei Jahrzehnten gegen  die Einnahme durch die Jugoslawische Volksarme und die Serben. 
In Österreich  bittet man St. Blasius jährlich um Bewahrung vor Halskrankheiten, in Dubrovnik dankt man ihm für die Freiheit.   P. Udo

Bruckner- und Orgelexperte neuer Propst von Stift St. Florian

Das Kapitel des Augustiner-Chorherrenstiftes St. Florian in Oberösterreich hat am 6. Februar Klaus Sonnleitner (54) zum neuen Propst gewählt. Er folgt auf Propst Johannes Holzinger (73), der dem Stift seit 2005 vorstand.

Klaus Sonnleitner wurde am 6. November 1970 in Bad Ischl geboren. Nach der Matura an der Handelsakademie folgte das Studium am Mozarteum in Salzburg. Seit 1997 ist der promovierte Theologe Chorherr des Stiftes St. Florian. Als Seelsorger war er unter anderem in den Pfarren Attnang, Vöcklabruck, Ebelsberg, St. Gotthard, Walding oder Herzogsdorf im Einsatz. Zudem wirkte er als Stiftsorganist, Stiftskantor, Musikarchivar und Gastmeister. 

Sonnleitner gilt als großer Kenner des Lebenswerkes von Anton Bruckner und ist Orgelexperte. In seiner Dissertation behandelte er das Werk des Komponisten Augustinus Franz Kropfreiter. Als international gefragter Organist war er zuletzt immer wieder mit den St. Florianer Sängerknaben in ganz Europa unterwegs.

Das südöstlich von Linz gelegene Augustiner-Chorherrenstift Sankt Florian zählt zu den größten und bekanntesten Barockklöstern Oberösterreichs. Die Gemeinschaft der Chorherren von St. Florian besteht aktuell aus 23 Mitgliedern. 

Geschichtsträchtiges Kloster

Der Überlieferung nach wurde der erste bekannte Christ auf dem heutigen Gebiet Österreichs, der heilige Märtyrer Florian, nach seinem Tod im Jahr 304 auf dem heutigen Stiftsgelände bestattet. Die heute bestehende prachtvolle Klosteranlage - zu ihr gehört die Stiftsbasilika - entstand zwischen 1686 und 1750 unter den Baumeistern Carlo Antonio Carlone, Jakob Prandtauer und Johann Gotthard Hayberger.

Während der Ursprung des Stiftes nicht durch Quellen belegt ist, gehen erste schriftliche Zeugnisse einer Klosteranlage auf die Karolinger-Zeit um 800 zurück. 1071 belegte schließlich der Passauer Bischof Altmann die Priestergemeinschaft des Ortes mit der Chorherrenregel. 

Eine Unterbrechung im Klosterbetrieb gab es 1941, als die Gestapo das Stift beschlagnahmte und ab 1942 zum Sitz der NS-Reichsrundfunkgesellschaft ausbaute. Die ausgewiesenen Chorherren, die im Kloster Pulgarn bei Steyregg ihr Gemeinschaftsleben aufrechterhalten konnten, kehrten nach Ende des Zweiten Weltkrieges wieder ins Stift zurück. 33 Pfarren gehören heute zum Stift.

Musik hat in St. Florian hohen Stellenwert, verbunden vor allem mit dem Namen des Komponisten Anton Bruckner (1824-1896): Der „Musikant Gottes" war 1848 bis 1855 Stiftsorganist und wurde nach seinem Tod unter der „Brucknerorgel" in der Kirche bestattet. 

Abt Eckerstorfer: „In Umbruchszeiten sind die Klöster umso wichtiger"

„Es ist ein tiefgreifender Wandel, den wir in der Kirche, aber auch in der Gesellschaft, auch in der Kultur erleben. Und da, glaube ich, sind die Klöster umso wichtiger": Davon hat sich der neue Abt von Stift Kremsmünster, Bernhard Eckerstorfer, im Interview mit Radio Vatikan überzeugt gezeigt. Das Stift habe dabei in seiner fast 1.250-jährigen Geschichte selbst viele Auf- und Abbewegungen erlebt: Derzeit habe das Kloster 40 Mönche, Mitte des 20. Jahrhunderts seien es zwar noch an die 100 gewesen, zur Reformationszeit jedoch sogar nur vier. „Ich glaube, in Umbruchzeiten ist es gut, sich auf die Wurzeln zu besinnen. Und ich möchte mithelfen, aus diesen Wurzeln neue Kraft zu schöpfen", so Eckerstorfer.
Das Christentum habe „großartige Schätze" anzubieten, sagte der neugewählte Abt, Ordensgründer Benedikt von Nursia habe in seiner Ordensregel sogar ausdrücklich festgehalten: „Der Abt soll alte und neue Schätze hervorholen." Es gehe in jedem Fall darum, „die Botschaft Jesu Christi in der heutigen Sprache auch mit dem heutigen Verständnis neu durchzubuchstabieren und zum Leben zu bringen".
Mit Blick auf die kleiner werdende Kirche…
… in einem zunehmend säkularisierten Österreich sah es Eckerstorfer für wichtig, „nicht auf Strukturen zu schauen, sondern auf das einfache Zeugnis des christlichen Lebens". Entscheidend seien oft genug die persönliche Begegnung und das Beispiel eines jeden einzelnen. „Deswegen, so erlebe ich es, sind Klöster oft auch Anlaufstelle für Menschen, die sich nicht als praktizierende Katholiken bezeichnen würden. Im Kloster leben wir und beten wir, ob jemand kommt oder nicht. Wir fragen nicht einmal, welche Konfession oder gar Religion jemand hat. Alle können mittun und sich einklinken." Die „Freiheit, die da geatmet wird" mache es möglich, den Menschen in der persönlichen Begegnung auch manchen neuen Zugang zum Glauben zu eröffnen.
Der 54-jährige Ordensmann war seit Jänner 2020 Rektor des Päpstlichen Athenäums Sant'Anselmo, der internationalen Benediktinerhochschule in Rom.
Eckerstorfer übersiedelt diese Woche von Rom…
… nach Kremsmünster. In der ORF-Sendung „Religion aktuell" am Montagabend hat er ein Resümee seiner fünfjährigen Tätigkeit in Rom gezogen. Ein Hauptanliegen sei es ihm gewesen, den weiblichen Anteil bei den Studierenden und den Lehrenden zu erhöhen. Der Anteil der Frauen an den päpstlichen Universitäten in Rom sei gering, so Eckerstorfer. Zugleich sei er überzeugt: „Es tut uns gut, wenn wir Laien und besonders Laiinnen haben als Professorinnen und als Studentinnen." Er verabschiede sich jedenfalls mit schwerem Herzen von den Kolleginnen und Kollegen und den Studierenden, die aus mehr als 40 Ländern stammen.
Bei einer offiziellen Feier dieser Tage in Sant'Anselmo verabschiedete Abtprimas Jeremias Schröder den neuen Abt von Kremsmünster. Schröder gratulierte Eckerstorfer und dankte ihm zugleich für die Arbeit, die er mit großer Leidenschaft, Kreativität und Hingabe für das Athenaeum geleistet habe.
In seiner Abschiedsrede wies Eckerstorfer auf die Kernsätze seiner Ansprache am Beginn seiner Amtszeit im Jänner 2020 hin: „In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas" - Einheit in Notwendigem, Freiheit im Zweifel, Liebe in allen Dingen.
An der Abschiedsfeier…
… nahmen Vorsteher anderer akademischer Institutionen in Rom, eine große Anzahl von Professoren, Vertreter der monastischen Gemeinschaft von Sant'Anselmo, mehrere Botschafter, Journalisten, Äbte und Mitglieder der römischen Kurie teil, darunter der Generalabt der Zisterzienser, Mauro Lepori, der Botschafter Österreichs beim Heiligen Stuhl, Marcus Bergmann, sowie der Botschafter Österreichs in Italien, Martin Eichtinger. Vom Dikasterium für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, der Eckerstorfer als Konsultor angehört, kamen die drei Spitzen, der Präfekt Kardinal Arthur Roche, der Sekretär Erzbischof Vittorio Francesco Viola und der Untersekretär Bischof Aurelio García Macías. 

Foto: Vatican News.

Hilfswerk meldet Einschränkungen für Christen in Syrien

Syriens Christen haben einem Bericht des katholischen Hilfswerks „Kirche in Not" zufolge vereinzelt damit zu kämpfen, dass Islamisten ihre Religionsfreiheit einschränken wollen. In einigen Orten hätten radikale Gruppen zum Beispiel getrennte Sitzplätze für Frauen und Männer in öffentlichen Verkehrsmitteln und die Pflicht zur Verschleierung für Frauen durchsetzen können, teilte das Hilfswerk am Montag in München unter Berufung auf lokale Quellen mit. Den Erfolg dieser Maßnahmen führten die Beobachter auf das Fehlen einer einheitlichen Verwaltung nach dem Machtwechsel zurück.
Am schwierigsten für Christen sei es in den Städten Homs und Hama im Westen Syriens, teilte ein Gesprächspartner „Kirche in Not" mit: "Die Menschen vermeiden es, nach 17 Uhr auf die Straßen zu gehen. Es sind Dschihadisten unterwegs, die mit Megafonen die Menschen dazu aufrufen, zum Islam überzutreten." Frauen, die in der Öffentlichkeit keinen Schleier trügen, würden öffentlich kritisiert.
Im „Tal der Christen", etwa 60 Kilometer von Homs nahe der Grenze zum Libanon, sei die Lage weitgehend friedlich, erklärten die Ansprechpartner. Zwischenfälle habe es bisher nur auf den Zufahrtsstraßen gegeben: „Es gibt Fälle, in denen Christen an Straßensperren aufgefordert wurden, zum Islam zu konvertieren. Wenn sie sich weigern, werden sie an der Weiterfahrt gehindert." Vereinzelt seien Reisende ausgeraubt worden.

Foto: Kardinal Gugerotti in Damaskus. Vatican News.

 

ICO: Hilfe in Syrien muss weitergehen

Rund 1,25 Millionen Euro haben die Spenderinnen und Spender dem Hilfswerk „Initiative Christlicher Orient" (ICO) im Jahr 2024 anvertraut. Diese Zahl hat ICO- Geschäftsführerin Michlin Alkhalil am Dienstag gegenüber Kathpress mitgeteilt. Die ICO konnte damit mehr als 60 Projekte umsetzen. Die meisten Projekte wurden in Syrien (24), im Libanon (19) und im Irak (15) abgewickelt, einige wenige auch in Palästina und in der Türkei. 
Ein Schwerpunkt der ICO-Hilfe liegt seit vielen Jahren auf Syrien, wobei das Hilfswerk alles daransetzt, auch nach dem politischen Wechsel die Hilfe fortzusetzen. Die ICO hat in den vergangenen Monaten etwa einen kirchlichen Kindergarten in Damaskus unterstützt und einen Teil der Kindergartengebühren für die 230 Kinder übernommen. Für die Familien, die in großer Armut leben, eine große Hilfe. Da es in Syrien keine staatlichen bzw. kostenfreien Kindergärten gibt, sind berufstätige Eltern auf private Einrichtungen angewiesen. 
 

Aleppo: Spenden für Erdbebenopfer kamen an, aber Not bleibt groß

Zwei Jahre nach dem verheerenden Erdbeben vom Februar 2023, das u.a. auch die nordsyrische Metropole Aleppo massiv getroffen hat, sieht die Hilfsbilanz zwiespältig aus. Der Projektkoordinator der „Initiative Christlicher Orient" (ICO) Stefan Maier, berichtete am Donnerstagabend in der ORF-Sendung „Religion aktuell" von erfolgreichen Wiederaufbaumaßnahmen; die soziale, wirtschaftliche und humanitäre Situation vor Ort sei aber nach wie vor katastrophal.
Die ICO wie auch viele andere Hilfsorganisationen hätten nach dem Erdbeben zuerst einmal Nothilfe geleistet, unter anderem durch die Verpflegung der obdachlosen Opfer. In einem zweiten Schritt habe man dann in den vergangenen zwei Jahren zahlreiche beschädigte Häuser und Wohnungen wieder instandgesetzt. Zudem habe man Mietkosten für Erdbebenopfern übernommen, die so eine vorübergehende Unterkunft fanden.
Von der ICO wurden mehr als 100.000 Euro für Nothilfe und Reparaturmaßnahmen in Aleppo und ebenso viel für Hilfe in der Hafenstadt Latakia bereitgestellt, berichtete Maier. Projektpartner vor Ort waren u.a. die Franziskaner, die Syrisch-orthodoxe und Maronitische Kirche.
Seit vielen Jahren unterstützt die ICO in Aleppo auch eine Suppenküche, die vor dem Erdbeben rund 1.000 warme Mahlzeiten pro Tag an Bedürftige ausgab. In der ersten Zeit nach dem Erdbeben wurden sogar bis zu 5.000 Mahlzeiten täglich ausgegeben, um die Obdachlosen und weitere Menschen in Not zu versorgen. Inzwischen habe man sich wieder bei ca. 1.000 Portionen täglich eingependelt, berichtete Maier.

Ukrainische Kriegswaisen beim Papst 

Vor seiner Generalaudienz an diesem Mittwoch hat Franziskus sieben Mädchen aus Charkiw empfangen, die von dem italienischen Hilfsverein „Memoria Viva“ betreut werden. Dabei wurde dem Papst ein ganz besonderes Geschenk überreicht: eine Puppe mit dem eingenähten Splitter einer Bombe, der die 18jährige Veronika fast getötet hat.
Das junge Mädchen aus der Ukraine konnte dank eines von Kardinal Zuppi eröffneten Kanals in Italien behandelt werden. Diesen Mittwoch hat sie dem Papst „Vilna“ geschenkt: eine Puppe, in die sie den Splitter eingenäht hat, der fast ihr Herz durchbohrt hätte.
Der Splitter traf sie, als sie gerade mit ihrem Hund spazieren ging. Er ist ein Wunder, dass sie noch am Leben ist. Zur Erinnerung an jenen tragischen Tag hat die 18-Jährige aus der Nordosten der Ukraine den Splitter in eine Puppe eingenäht, der sie den Namen „Vilna" (zu deutsch: „frei“) gab: ein Symbol für Widerstand und Wiedergeburt.
„Sie alle haben nicht nur ihre Eltern verloren, sondern auch ihre Freiheit, sie haben die Freude am Leben verloren und sind gezwungen, in Bunkern und Waisenhäusern zu leben“, ließ Claudia Conte den Vatikanmedien gegenüber verlauten. Die Journalistin und Aktivistin war bei der Papstaudienz als Kontaktperson des Vereins „Memoria Viva“ mit dabei: ein Projekt, das die Erinnerung an die Vergangenheit wachhalten will und sich vor allem an junge Menschen richtet. Es ruft sie dazu auf, die Lebenszeugnisse jener zu sammeln, die das Grauen (von der Schoah bis zu den Kriegen unserer Zeit) erlebt haben, damit sie an zukünftige Generationen weitergegeben werden können.
Seit Beginn der Invasion in der Ukraine…
… gehörte der Verein zu den ersten, die Hilfe brachten: an die polnische und rumänische Grenze, dann nach Lemberg, Mykolaiv, Kyiv, aber auch in so verwüstete Gebiete wie Buka, Odessa, Saporischschja, Dnipro. „Wir haben 54 Lastwagen, Busse und Kleintransporter für den Transport von Medikamenten, Decken und Lebensmitteln organisiert“, erzählt Claudia Conte. Eine humanitäre Hilfe, die zu „echten menschlichen Beziehungen“ geführt habe mit diesen jungen Leuten und Kindern, denen der Krieg alle familiären Bindungen genommen hat.

Foto: Vatican News.

Humanitäre Krise im Ostkongo: Salesianer Don Boscos bitten um Hilfe

Der Alltag in der Stadt Goma im Osten des Kongo ist seit der Einnahme durch die Rebellengruppe M23 Ende Jänner von Unsicherheit, anhaltenden Kämpfen und katastrophalen Lebensbedingungen geprägt. Es fehle an Wasser, Strom, Essen und medizinischer Hilfe, hieß es am Dienstag in einem Spendenaufruf der Salesianer Don Boscos. Angesichts der humanitären Krise bitten die Salesianer um Spenden für den Bau von Brunnen, die Versorgung von Vertriebenenfamilien und die Behandlung von Kranken und Hungernden.
Die Kommunikationsmöglichkeiten in der Region sind stark eingeschränkt, die Zufahrtsstraßen nach Goma gesperrt und der Flughafen nicht mehr nutzbar. Trotz dieser schwierigen Umstände wollen die Salesianer Don Boscos ihre Arbeit für Kinder und Jugendliche fortsetzen, hieß es. „Unsere Gemeinschaften in Goma wurden schwer getroffen. Unsere Schule mit dem Internatsgebäude wurde schwer beschädigt. Doch Gott sei Dank sind alle Kinder in Ngangi und die Mädchen vom Maison Marguerite wohlauf", berichtete Pater Aime Lulinda über die Situation vor Ort. 
Seit Jahrzehnten leidet die Bevölkerung im Osten der Demokratischen Republik Kongo unter Gewalt und Vertreibung. Mit der erneuten Offensive der Rebellengruppe M23 seit 2022 habe sich die Lage „dramatisch verschlechtert", warnten die Salesianer. "Hunderttausende Menschen mussten fliehen und leben nun unter prekären Bedingungen in Flüchtlingslagern rund um Goma." Grund all dieses Leids seien Vorkommen wie Gold und Coltan, die die westliche Welt als Rohstoffe benötigte.
Das Don Bosco Zentrum Ngangi ist seit 1988 eine lebenswichtige Anlaufstelle für Straßen- und Waisenkinder. Es umfasst einen Kindergarten, mehrere Schulen, eine Berufsschule mit sieben Werkstätten sowie Wohnheime für schutzbedürftige Kinder. Besonders das Mädchenschutzzentrum „Maison Marguerite" bietet jungen Müttern und ihren Babys Zuflucht nach Gewalterfahrungen. Seit Ende 2022 dienen die Sportplätze des Zentrums zusätzlich als Flüchtlingslager.
Spendenkonto Don Bosco Mission Austria: IBAN AT33 6000 0000 9001 3423.
Foto: ©Don Bosco Mission Bonn. 
 

Nicaragua: Mehr als 30 Ordensschwestern aus Klöstern verwiesen

In Nicaragua sollen mehr als 30 Klarissen in der Nacht von 28. auf 29. Jänner dazu gezwungen worden sein, ihre Klöster zu verlassen. Ihr aktueller Aufenthaltsort sei unbekannt, berichtete die Agentur Ansa unter Verweis auf Angaben einer nicaraguanischen Anwältin, so das Online-Portal VaticanNews. Bereits im Mai 2023 hatten die Behörden in Managua die Klarissen-Orden und neun weitere Gemeinschaften aufgelöst und die Schwestern teils ausgewiesen. Ähnliche Maßnahmen ergriff das Ortega-Regime auch diese Woche gegen gemeinnützige Organisationen im Land. So soll etwa der Rechtsstatus von zehn weiteren Vereinigungen aufgehoben worden sein, hieß es. Damit habe sich die Gesamtzahl der seit Dezember 2018 in dem zentralamerikanischen Land verbotenen NGOs auf mehr als 5.600 erhöht.
Laut Recherchen des weltweiten katholischen Hilfswerks "Kirche in Not" (ACN) geht die Regierung hart gegen die Kirche vor. 2024 hätten die Behörden 25 katholische Geistliche neu inhaftiert, insgesamt sitzen 44 im Gefängnis, teilte ACN in einem Bericht bereits im Jänner mit. Auch viele Gläubige im Land seien wegen ihrer Zusammenarbeit mit der Kirche ins Gefängnis gekommen, wobei genaue Zahlen dazu nicht vorliegen. Darüber hinaus seien viele Geistliche und Ordensleute nach einem Auslandsaufenthalt an der Wiedereinreise gehindert worden, andere wiederum wegen drohender Verhaftung geflohen.
 

Viele Kirchen in Kirgisien durch neues Religionsgesetz vor dem Aus

Von dramatischen Auswirkungen eines Gesetzes in Kirgisistan für die dort lebenden Christen hat die Menschenrechts-NGO „Open Doors" gewarnt. Religionsfreiheit werde in der ehemaligen Sowjetrepublik schrittweise zurückgedrängt, wobei das am 1. Februar in Kraft getretene Religionsgesetz dazu führen könnte, dass viele Kirchen in dem klar muslimisch dominierten Land geschlossen werden müssen, ist einer Aussendung vom Mittwoch zu entnehmen.
Das neue Gesetz, das am 26. Dezember 2024 vom Parlament verabschiedet und am 22. Jänner 2025 vom Präsidenten unterzeichnet worden ist, fordert von allen religiösen Gemeinschaften im Land eine Registrierung bei den Behörden zum Erhalt einer Zulassung, die alle fünf Jahre erneuert werden muss. Eine sehr hohe Anzahl an Unterschriften von Mitgliedern wird dafür verlangt, was Gemeinschaften mit weniger als 500 erwachsenen Mitgliedern die legale Existenz verunmöglicht: Das Recht zu predigen und Erwachsene oder Kinder zu unterrichten, hängt von der Zulassung ab. 
„Open Doors" zufolge ist die Unterschriften-Vorgabe eine "fast unmögliche Aufgabe", da viele Christen aus Angst vor Repressionen oder der Verletzung ihrer Privatsphäre - etwa durch behördliches Abhören - lieber anonym bleiben wollten. Besonders wenn es sich bei ihnen um muslimische Konvertiten handle, würden sich Christen meist in kleinen Hauskirchen versammeln und sich dafür lieber nicht registrieren lassen, um nicht aufzufallen oder verfolgt zu werden. 

Kurznachrichten

 

Papst Franziskus hat am Donnerstag Kardinal Reinhard Marx aus München in Privataudienz empfangen. Marx ist Koordinator des vatikanischen Wirtschaftsrates, der für die Kontrolle der gesamten Kirchenverwaltung im Vatikan zuständig ist. 

 

Deutschland. Die vor drei Wochen veröffentlichte Papst-Autobiografie „Hoffe" erfüllt die Geschäftserwartungen des Münchner Kösel-Verlags. Die Startauflage von 50.000 Exemplaren ist bereits weg, die nächste Auflage wird schon gedruckt. 

 

Deutschland. Der Parteitag der CDU in Berlin hat am 3. Februar mit einem ökumenischen Gottesdienst begonnen. Der Leiter des Katholischen Büros, Prälat Karl Jüsten, rief in seiner Predigt am Morgen die Partei zu Weltoffenheit, Toleranz und Gerechtigkeit auf. Den Parteivorsitzenden und Kanzlerkandidaten Friedrich Merz nahm er dabei direkt in die Pflicht: Die Kirche vertraue darauf, dass die CDU mit ihrem Kanzlerkandidaten hier Wort halte. Merz wiederum bedankte sich im Anschluss beim Parteitag vor den gut 1.000 Delegierten als erstes bei den beiden Kirchen für den eindrucksvollen Gottesdienst. 

 

USA. Einblick in die Merkmale der Ordensleute, die im Jahr 2024 in den USA ihre Ewigen Gelübde abgelegt haben, gewährt eine aktuelle Erhebung des Center for Applied Research in the Apostolate (CARA) der Georgetown University. Das Durchschnittsalter bei der Ablegung der Ewigen Gelübde lag demnach bei 37 Jahren. 

  


Ukraine. Der Ukrainischen Orthodoxen Kirche (UOK) ist die Nutzung des Klosters Jelets in Tschernihiv entzogen und dem architektonisch-historischen Nationalpark „Altes Tschernihiv" übertragen worden. 

Das im 11. Jahrhundert gegründete Kloster ist ein Architekturdenkmal von nationaler Bedeutung. 

 

In Ungarn leben derzeit 1.118 Ordensleute in 89 Ordensgemeinschaften. 

 

Brasilien. Beim Einsturz des Daches der Sao-Francisco-Kirche in der nordostbrasilianischen Stadt Salvador ist am Mittwoch (Ortszeit) eine Touristin ums Leben gekommen. Die Franziskanerkirche, deren Bau im Jahr 1686 begann, gehört zum Welterbe der Unesco. Wegen ihrer vergoldeten Schnitzereien ist die Kirche in Brasilien als "Kirche des Goldes" bekannt. Insgesamt sollen rund 800 Kilogramm Gold in der Dekoration verarbeitet worden sein. 


 


Österreich


 In Österreich sind über 1.000 Seelsorgerinnen und Seelsorger in Spitälern im Einsatz, um Kranken und ihren Angehörigen in schweren Stunden beizustehen. Insgesamt leisten diese einen Einsatz von nahezu 450.000 Stunden pro Jahr. 

„Wahrer Bruder der Verfolgten“

Als „außergewöhnliche Persönlichkeit“ hat Papst Franziskus den rumänischen Seligen Iuliu Hossu (1885-1970) bezeichnet. Er würdigte den verstorbenen Kirchenmann, den Papst Paul VI. 1969 unter Geheimhaltung zum Kardinal ernannt hatte, aus Anlass der Eröffnung des „Kardinal Iuliu Hossu Jahres“ in einer Botschaft, die an den Bischof von Cluj-Gherla, Claudiu Pop, ging. "Er war ein wahrer Bruder der Unterdrückten und Verfolgten“, würdigte Franziskus den Kirchenmann weiter. Er habe Gewalt und Ungerechtigkeit „durch Barmherzigkeit und Vergebung“ überwunden.
Kardinal Iuliu Hossu war griechisch-katholischer Bischof von Gherla, ab 1930 dann von Cluj-Gherla. Da er sich den Plänen der rumänischen Kirche widersetzte, die eine Trennung der griechisch-katholischen Kirche von Rom anstrebte, wurde er 1948 verhaftet und musste mehrere Jahre im Gefängnis verbringen, darunter auch knapp fünf Jahre in der besonders berüchtigten Haftanstalt Sighet. Ab 1955 bis zu seinem Tod 1970 stand er unter Hausarrest.

Auch das noch...

Kahlschlag bei US-Entwicklungshilfe betrifft auch Kirchenhilfswerke

Die ersten Mitarbeiter mussten bereits gehen. Sehr viele mehr werden folgen. Die katholische Entwicklungsorganisation Catholic Relief Service (CRS) plant infolge der eingefrorenen Hilfsmittel durch die US-Regierung massive Personalkürzungen. Der „National Catholic Reporter" zitiert aus einer internen E-Mail von CRS-Geschäftsführer Sean Callahan, in der dieser bis zum Ende des Geschäftsjahres mit Kürzungen von bis zu 50 Prozent rechnet.
„Wir werden eine deutlich kleinere Organisation sein", schrieb Callahan an seine Mitarbeiter. Die Kürzungen treffen alle Abteilungen. Und es scheint offen, wie die finanziellen Lücken geschlossen werden können. Der Catholic Relief Service, der jährlich mehr als 200 Millionen Menschen in 121 Ländern erreicht, steht vor der größten Krise seiner 82-jährigen Geschichte.
Auslöser ist ein Dekret von Präsident Donald Trump, das eine sofortige Aussetzung fast aller US-Auslandshilfen für 90 Tage verfügte. 
Die rechtliche Grundlage für Trumps Eingriff in die Entwicklungshilfebehörde ist umstritten. Der wissenschaftliche Dienst des Kongresses äußerte rechtliche Bedenken, während sich Musk auf seiner Plattform X damit brüstete, er habe „das Wochenende damit verbracht, USAID durch den Schredder zu jagen".
Die US-amerikanische Bischofskonferenz weist Vorwürfe zurück, die Kirche profitiere finanziell von ihrer Arbeit mit Flüchtlingen. Diese Behauptung sei „einfach falsch", sagte William Canny, Leiter der Flucht und Migrationshilfe der US-Bischofskonferenz (United States Conference of Catholic Bishops, USCCB), als Reaktion auf Aussagen von Vizepräsident James David Vance, wie der asiatische Pressedienst „Ucanews" berichtet.
Auch andere Kirchenvertreter kritisierten die Regierungsäußerungen. Kim Daniels, Leiterin der Initiative "Catholic Social Thought and Public Life" an der Georgetown Universität, schrieb auf X, dass die Behauptung, die US-Bischöfe würden sich für offene Grenzen einsetzen, falsch sei.
Kardinal Timothy M. Dolan aus New York - der bei beiden Amtseinführungen Trumps, darunter auch bei der zweiten, wenige Tage vor Vance' Auftritt, für ihn gebetet hatte - bezeichnete die Kommentare des neuen Vizepräsidenten in seiner Sendung auf dem katholischen Kanal SiriusXM als „einfach verleumderisch". „Ich war wirklich enttäuscht", sagte Kardinal Dolan und fügte hinzu, dass die Äußerungen „nicht nur schädlich, sondern auch unzutreffend" seien.

Pakistan: Interreligiöses Netzwerk mit Hilfe aus Österreich gegründet

In Pakistan wurde vor kurzem mit Unterstützung aus Österreich der pakistanische Zweig der "Coalition of Faith Based Organizations" (CFBO.international) gegründet. Der anglikanische Bischof Humphrey Sarfaraz Peters, Präsident der pakistanischen CFBO, berichtete dieser Tage in Wien bei einer internationalen Tagung über die aktuelle Situation der Christen in seiner Heimat. In der CFBO-Pakistan sind laut dem Bischof wie in der CFBO-Europe nahezu alle relevanten Glaubensgemeinschaften vertreten.
Heftige Kritik übte der Bischof am oft missbräuchlich angewendeten Blasphemie-Paragrafen. Zugleich hob er den Beitrag der Christen zum Bildungs- und Gesundheitssystem Pakistans hervor. Dieser sei essenziell. Auch hätten die Stimmen der Christen bei der Abstimmung über die Unabhängigkeit Pakistans von Indien den Ausschlag gegeben, erinnerte der Bischof an ein historisches Detail von großer Bedeutung. 
Ein vor Kurzem in den Bergen von Skardu-Baltistan entdecktes Steinkreuz mit einem Alter von bis zu 1.500 Jahren sei ein Beweis für die tausendjährige Präsenz des Christentums in Nordpakistan. Auch in seiner Diözese, die nominell bis nach Kabul in Afghanistan reicht, sei der Dialog an der Basis der wichtigste Beitrag zu gegenseitigem Respekt der Religionen. So habe er selbst in einem Grenzdorf von einem Taliban-Kommandanten die Zusicherung erhalten, dass die Osterprozessionen öffentlich stattfinden dürften. Die Taliban-Krieger beschützten dann auch die Prozession, berichtete Bischof Peters.
Der pakistanische Bischof sprach bei einer internationalen Konferenz im Vorfeld der „Interfaith Harmony Week" (1. bis 7. Februar) der Vereinten Nationen in Wien. Die Tagung stand unter dem Generalthema „Harmonie zwischen Religionen und Kulturen - Eine Voraussetzung für den Weltfrieden". Rund 250 Vertreterinnen und Vertreter von muslimischer, christlicher und staatlicher Seite erörterten Kriterien für einen fruchtbaren Dialog der Religionen. Eingeladen hatte die CFBO gemeinsam mit der United Peace Federation (UPF), der Women's Federation for World Peace (WFWP) und die Vereinigung der UNO-Korrespondenten in Wien (UNCAV).


Frühere Wiener Diözesanarchivarin und „Rechte Hand Kardinal Königs" Annemarie Fenzl 80

Die frühere Wiener Diözesanarchivarin und rechte Hand des 2004 verstorbenen Kardinals Franz König, Annemarie Fenzl, feiert am Freitag, 7. Februar, ihren 80. Geburtstag. Fenzl ist mit fast 60 Dienstjahren eine der längst dienenden Mitarbeiterinnen in der Erzdiözese Wien. Bis heute leitet die Historikerin - ehrenamtlich - das im Mitteltrakt des Wiener Erzbischöflichen Palais untergebrachte seit 15 Jahren bestehende Kardinal König-Archiv. Zudem ist sie Generalsekretärin der nunmehr kirchlichen „Kardinal-König-Stiftung".
Schwerpunkte von Fenzls Amtszeit als Diözesanarchivarin waren neben der üblichen Archivarbeit, die Zeit Kardinal Innitzers und seine viel zu wenig bekannte Hilfe für die Juden im Dritten Reich und - als langjähriges Vorstandsmitglied von „Unser Stephansdom" - die ganz konkrete Sorge um den Wiener Dom in Wort und Schrift und Tat, vor allem durch zahlreiche Domführungen, besonders für Kinder. Seit Ende ihrer aktiven Amtszeit widmet sie sich der Einrichtung des Kardinal König-Archivs und der damit verbundenen Erschließung des ungeordneten letzten Teils des Nachlasses des 2004 verstorbenen Wiener Erzbischofs.
In einem persönlichen Rückblick…
… auf ihre vielen Jahrzehnte im Dienst der Erzdiözese Wien benannte Fenzl im Gespräch mit Kathpress drei zentrale Einsichten, die sie aus dieser Zeit gewonnen habe: Zunächst den Ratschlag „Wenn Sie für die Kirche arbeiten wollen, brauchen Sie einen festen Glauben", den ihr ihre erste Vorgesetzte Henriette Peters 1965 beim Einstieg gegeben habe. Sie verstehe diesen heute immer besser, sagte Fenzl. Ihre Bilanz sei dennoch eine positive, habe sie doch auch immer viel guten Willen und Bereitschaft zur Zusammenarbeit erlebt. 
Unvergessen ist für Fenzl auch ein Satz des 1984 verstorbenen früheren Erzbischof-Koadjutors Franz Jachym, ihres unmittelbaren Vorgesetzten als Generalvikar. Unter Verweis auf seinen eigenen langen Dienst in der Erzdiözese habe dieser ihr einmal gesagt: "Im Lauf der Zeit wird man langsam einsamer, neue Leute kommen und gehen - aber man arbeitet mit ihnen um der Liebe Christi willen immer gerne zusammen." Inzwischen selbst zu einem "Urgestein" der Erzdiözese Wien geworden, könne sie dies nur bestätigen.
Und schließlich erinnerte sich Fenzl im Gespräch an ein Wort von Kardinal König, als dieser einmal nach einer Begegnung mit dem des Missbrauchs bezichtigten Kardinal Hans Hermann Groër (1919-2003) bei aller Einsicht in die ungeheure Problematik dieses Lebens, doch nachdenklich bewegt zu ihr meinte: „Gott sei Dank müssen wir nicht Richter sein." Auch diese Wortwahl verfolge sie seither, räumte Fenzl ein. Bei allen Krisen und Abgründen, die sich auch in der Kirche immer wieder auftäten, sei Gott allein das letztgültige Recht und die Macht eingeräumt worden, alles menschliche Tun endgültig zu bewerten und so manches Unverständliche doch noch zu wenden.
Foto: Annemarie Fenzl und Erzabt Korbinian Birnbacher bei der von Leo Pfisterer geschaffenen Bronzestatue "Kardinal Franz König" in Paudorf.