JA 

die neue Kirchenzeitung

 19. Jänner 2025 

Lesungen:  Jes 62,1-5; 1 Kor 12,4-11;  Evangelium: Joh 2,1-11.

Illegale Grenzübertritte

Zahlreiche Migranten überschritten und überschreiten illegal die Grenzen zahlreicher Länder.
Papst Franziskus bittet unentwegt für sie um Barmherzigkeit.
Doch das Problem trifft auch seinen eigenen Zwergstaat.
Daher: Wer versucht, illegal in den Vatikan einzudringen, muss in Zukunft mit höheren Strafen rechnen. Wie das private katholische Mediennetzwerk CNA/EWTN am Donnerstag berichtete, hat der Heilige Stuhl in einem Dekret  vom 19. Dezember 



Geld- und Gefängnisstrafen für diejenigen, die gegen die Sicherheitsvorschriften des Vatikanstaates verstoßen, deutlich erhöht. Das von Kardinal Fernando Vergez Alzaga, dem Präsidenten der Päpstlichen Kommission für den Staat der Vatikanstadt, unterzeichnete Dokument sieht Geldstrafen von 10.000 bis 25.000 Euro vor, sowie Gefängnisstrafen von einem bis vier Jahren.
Barmherzigkeit ist im Allgemeinen leicht, im Besonderen schwer – auch in Rom.     P. Udo

US-Präsident verleiht „Papst des Volkes“ höchste  US-Auszeichnung

Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat Papst Franziskus die höchste zivile Auszeichnung der Vereinigten Staaten verliehen: die Freiheitsmedaille des Präsidenten mit Auszeichnung. „Papst Franziskus, Ihre Bescheidenheit und Ihre Gnade sind unbeschreiblich, und Ihre Liebe für alle ist unvergleichlich", schrieb Biden auf der Plattform X.
„Als Papst des Volkes" sei Franziskus "ein Licht des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe, das in der ganzen Welt hell leuchtet." Biden gab die Auszeichnung im Beisein des Päpstlichen Nuntius in den USA, Kardinal Christophe Pierre, bekannt, wie ein dazugestelltes Foto zeigt. In einer Mitteilung des Weißen Hauses werden zudem Franziskus' Engagement für die Armen, sein Engagement für Frieden und den Schutz des Planeten sowie der Dialog mit den Religionen gewürdigt.
Wie das Portal VaticanNews berichtet, übermittelte Biden dem Papst die Nachricht in einem eigenen Telefonat am Samstagabend. Ursprünglich wollte der Präsident das Kirchenoberhaupt am Freitag noch im Vatikan besuchen. Wegen der verheerenden Brände rund um Los Angeles verzichtete er aber auf die Reise.
Franziskus ist nicht der erste Papst, der die höchste zivile Auszeichnung der USA erhält. Präsident George W. Bush verlieh die Freiheitsmedaille des Präsidenten an Papst Johannes Paul II., als er diesen 2004 im Vatikan besuchte.
Foto: Joe Biden bei einem Besuch bei Franziskus im Vatikan vor einigen Jahren (Archivbild, Vatican Media).
 

US-Kongress weiterhin christlicher als Gesamtbevölkerung

Christen dominieren den neuen US-Kongress; die Gruppe der religiös nicht Gebundenen stellt dagegen lediglich drei Abgeordnete. Das sind zwei Kernbotschaften über die religiöse Zusammensetzung des 119. US-Kongresses, der Ende vergangener Woche erstmals zusammentrat - und mit dem 52-jährigen Mike Johnson einen evangelikalen Nationalisten zum Sprecher des Repräsentantenhauses („Speaker") wählte.
Mit 87 Prozent der Abgeordneten dominieren demnach erklärte Christen weiter den neuen US-Kongress.
Die Zahl der katholischen Abgeordneten hat sich laut Pew im Vergleich zur vorherigen Sitzungsperiode um zwei erhöht. Sie machen etwas mehr als 28 Prozent der Mitglieder des Repräsentantenhauses und des Senats aus. Auch hier spiegelt ihr Anteil nicht die gesunkene Quote unter den erwachsenen US-Bürgern wider: Nur noch zwei von zehn sind erklärte Katholiken.
Fast alle Republikaner bezeichnen sich als Christen, zudem drei von vier Demokraten. Die Abgeordneten der Trump-Partei gehören überwiegend einer protestantischen Kirche an; ein auffälliger Unterschied zu den Demokraten, die fast zur Hälfte römisch-katholisch sind.
 

Interreligiöser Schulterschluss gegen Abschiebung von Migranten 

Gegen die befürchteten Massenabschiebungen unter der neuen US-Regierung regt sich bei den Religionsvertretern des Landes Protest - auch gemeinsamer: Mehr als 35 Führungspersönlichkeiten aus verschiedenen Glaubensrichtungen haben sich am Montag in der St.-Lucy-Kirche in Newark gegen die angedrohten Maßnahmen gegen Migranten ausgesprochen und ihre Bereitschaft bekundet, Einwandererfamilien vor Trennung und Vertreibung zu schützen. Die Veranstaltung wurde von der Erzdiözese Newark und der Organisation Faith in Action organisiert, berichtete das Portal OSV News. 
Zu den vertretenen Religionen gehörten neben dem Katholizismus auch das Judentum und der Islam. 

122 Priester und Ordensleute wurden 2024 ermordet, entführt oder inhaftiert

Das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) hat im vergangenen Jahr 122 Fälle zusammengetragen, bei denen Priester und Ordensleute Gewalt angetan wurde. Darunter sind 13 Morde, 38 Entführungen und 71 Inhaftierungen. Zehn dieser Fälle betrafen Ordensfrauen, von denen acht entführt und zwei festgenommen wurden. In die Liste hat „Kirche in Not“ sowohl Kirchenmitarbeiter aufgenommen, die von religiöser Verfolgung betroffen waren, als auch Fälle, in denen sie in Ausübung ihres Dienstes attackiert wurden.
In vielen Ländern ist es lebensgefährlich, Priester oder Ordensfrau zu sein
Hinter diesen Zahlen stecken erschütternde Schicksale, die unterstreichen: In vielen Regionen der Welt ist es lebensgefährlich, als Priester oder Ordensfrau tätig zu sein. Viele kirchliche Mitarbeiter blieben trotz Lebensgefahr in ihren Einsatzgebieten.
Bei den dreizehn Tötungsdelikten gegen Geistliche handelt es sich um je zwei Fälle in den USA und Südafrika. Jeweils ein Seelsorger kam in Südsudan, Kamerun, Ecuador, Mexiko, Venezuela, Kolumbien, Spanien und Polen gewaltsam ums Leben. Das letzte Tötungsdelikt gegen einen Geistlichen 2024 ereignete sich am Zweiten Weihnachtstag. Bislang unbekannte Täter erschossen den Priester Tobias Chukwujekwu Onkonkwo aus der Diözese Nnewi im Südosten Nigerias, als er auf der Autobahn unterwegs war.
Nigeria, Nicaragua und Haiti an Spitze bei Inhaftierungen und Entführungen
In Nigeria, Haiti und Nicaragua waren nach der Statistik von „Kirche in Not“ die meisten Entführungen und Festnahmen von Kirchenmitarbeitern zu verzeichnen. 
Foto: Der am Zweiten Weihnachtstag ermordete Priester Tobias Chukwujekwu Onkonkwo. KIRCHE IN NOT. 

Weltverfolgungsindex 2025: Religiös motivierte Gewalt nimmt zu 

 Verhaftungen, Polizeirazzien bei Gottesdiensten, Vandalismus und sexueller Missbrauch christlicher Frauen: Die religiös motivierte Gewalt gegen Christinnen und Christen hat weltweit zugenommen. Das geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Weltverfolgungsindex (WVI) des Hilfswerks „Open Doors" hervor, das jährlich eine Rangliste von 50 Ländern mit der stärksten Christenverfolgung veröffentlicht. Angeführt wurde diese zum dritten Mal in Folge und seit 1993 zum 23. Mal von Nordkorea. Eine deutliche Verschärfung der Christenverfolgung verzeichnete „Open Doors" unter anderem aufgrund von Bürgerkriegen, autoritären Regierungen und anhaltenden Konflikten in Subsahara-Afrika und Zentralasien.
Im Berichtszeitraum vom 1. Oktober 2023 bis 30. September 2024 waren weltweit 380 Millionen Menschen christlichen Glaubens „in hohem Maße" Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt, hieß es. Das bedeutet einen Anstieg von mehr als vier Prozent gegenüber dem Vorjahresbericht (365 Mio.). 4.476 Menschen sollen im Kontext der Ausübung ihres christlichen Glaubens getötet worden sein, wobei die Dunkelziffer laut „Open Doors" deutlich höher liegen dürfte. Auch die Anzahl der Angriffe auf christliche Häuser sei binnen eines Jahres um 33 Prozent auf 28.368 gestiegen.
Gefährdung durch autokratische Systeme 
Insbesondere das zentralasiatische Land Kirgisistan ist mit 7,5 Punkten auf der Rangliste wie kein anderes aufgestiegen. Mit 14 vorgerückten Plätzen liegt es nun auf Platz 47. „Bevor der derzeitige Präsident Sadyr Japarov im Januar 2021 an die Macht kam, war Kirgisistan als das am wenigsten autoritäre Land in der Region Zentralasien bekannt", berichtete Rolf Zeegers, Analyst bei „World Watch Research", der Forschungsabteilung von "Open Doors". Seitdem sei "eine ganze Reihe restriktiverer Gesetze eingeführt worden", die die Religionsfreiheit einschränkten. Zudem erlebe das Land einen starken Anstieg der Gewalt gegen Kirchen, unter anderem durch Attacken mit Steinwürfen oder Razzien bei Gottesdiensten. 
Auch im benachbarten Kasachstan (Rang 38) wurden die staatlichen Kontrollen laut „Open Doors" erhöht. Die Analysten der Hilfsorganisation protokollierten etwa Berichte über Polizeirazzien bei Gottesdiensten sowie über sexuellen Missbrauch von christlichen Frauen. 
Der WVI zeigt ferner, dass die Kirche in einer Reihe von Ländern in den Untergrund gedrängt wird. So auch in Algerien (Rang 19) und Libyen (Rang 4), wo Christinnen und Christen zum Feiern von Untergrundgottesdiensten gezwungen sind. In Afghanistan sollen etwa christliche Treffen selbst im Verborgenen nicht mehr möglich sein. Christinnen und Christen in China (Rang 15) und anderen autokratischen Staaten seien aufgrund der fortgeschrittenen Überwachung immer vorsichtiger, wenn es darum gehe, ihren Glauben offen zu bekennen, „ob im realen Leben oder in Online-Aktivitäten", so „Open Doors". 
 

Kardinal in El Salvador kritisiert Bergbau-Pläne der Regierung 

Lange hatte die katholische Kirche in El Salvador für das Verbot von Metallbergbau gekämpft. Zu groß seien die Gefahren für Umwelt und Mensch, hieß es in den gemeinsamen Stellungnahmen von Naturschutzorganisationen und der salvadorianischen Kirche. Mit Erfolg: Das Verbot von Metallbergbau wurde in die Verfassung des mittelamerikanischen Landes aufgenommen. Nun hat Präsident Nayib Bukele, gestützt auf eine absolute Mehrheit im Parlament, das Verbot von Metallbergbau wieder gekippt. Er verweist auf die volkswirtschaftlichen Chancen einer Wiederaufnahme von Goldbergbau. 
Dem widersprach Kardinal Gregorio Rosa Chavez nun deutlich: „Das Leben ist mehr wert als Gold, es ist mehr wert als jeder Reichtum der Welt. Wir sind hier, um zu sagen: „Ja zum Leben und nein zum Bergbau", sagte Rosa Chavez laut „La Prensa Grafica" am Montag bei einer Pressekonferenz des Kirchlich-Ökologischen Netzwerkes Mesoamericana (REMAM). 
Als Reaktion auf die Wiederzulassung des Bergbaus will die Kirche betroffene Gemeinden in der Nähe von Bergbauprojekten begleiten und sie über die Gefahren aufklären. Priester Santos Hernandez kündigte an, dass die Erzdiözese San Salvador und die Menschenrechtsorganisation Cristosal eine Unterschriftensammlung unterstützen, um Einspruch gegen das Gesetz einzureichen: „Wir wollen landesweit eine Million Unterschriften erreichen", sagte Hernandez. Das Gesetz sei verfassungswidrig. 

Jordanien: König Abdullah II. empfing Kardinal Parolin

Am vergangenen Freitag empfing der König von Jordanien, Abdullah II., den Kardinalstaatssekretär des Vatikans, Pietro Parolin, berichtet Vatican News. Laut Mitteilung des jordanischen Königshauses wurden während des Treffens „die engen Beziehungen zwischen Jordanien und dem Vatikan angesprochen“. Kardinal Parolin dankte dem König für seine anhaltende Unterstützung und Schirmherrschaft der christlichen Präsenz in Jordanien.
Ein zentrales Thema des Gesprächs war der israelische Krieg im Gazastreifen. Beide betonten die dringende Notwendigkeit, die anhaltenden Feindseligkeiten zu beenden und die humanitäre Hilfe für die betroffenen Menschen zu verstärken. Abdullah II. lobte das Engagement von Papst Franziskus, das Leid der Menschen im Gazastreifen zu lindern, und wies auf die fortgesetzten israelischen Angriffe auf islamische und christliche heilige Stätten in Jerusalem hin.
Unter den Anwesenden des Treffens befanden sich der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, und Prinz Ghazi bin Muhammad, der Hauptberater des haschemitischen Herrschers für religiöse und kulturelle Angelegenheiten.
Am gleichen Tag leitete Kardinal Parolin die Messe zur Weihe der neuen Kirche der Taufe Jesu am Jordan (Al-Maghtas), einer Kirche, die auf einem von König Abdullah II. gespendeten Grundstück erbaut wurde. 
Foto: Kardinal Parolin und der jordanische König Abdullah II. 
 

Menschenrechtler: Islamisierung Syriens schreitet voran

Nach Einschätzung der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) verschlechtert sich in Syrien aktuell die Lage von Frauen und insbesondere der christlichen Minderheit. „Die Islamisierung des Landes schreitet weiter voran", erklärte die Menschenrechtsorganisation laut deutscher Katholischer Nachrichten-Agentur (KNA). Derzeit würden täglich rund 2.000 Christen und andere Minderheiten im Norden Syriens aus Angst vor islamistisch motivierten Übergriffen in von Kurden dominierte Gebiete fliehen, hieß es. Es gebe Kirchen, die „zugemauert oder verwüstet" würden.
Das Schulsystem sei bereits auf die strikte Befolgung islamistischer Regeln umgestellt worden, berichtet die Gesellschaft für Menschenrechte. Mädchen, auch Angehörige nicht-islamischer Minderheiten, müssten nun in der Schule ein Kopftuch tragen. „Die internationale Gemeinschaft darf sich von der neuen Regierung in Syrien nicht täuschen lassen. Zwar zeigt sie nach außen noch ein friedliches Gesicht, aber man darf nicht vergessen, dass sie aus bewaffneten islamistisch-dschihadistischen Rebellen hervorgegangen ist, die für ihre Beziehungen zu Al-Qaida und ihre barbarischen Aktionen bekannt sind", erklärte der IGFM-Vorsitzende Edgar Lamm.

Neue Papst-Autobiografie „Hoffe" in über 80 Ländern erschienen

Klare Worte, emotionale Erzählungen: Am Dienstag ist die Autobiografie von Papst Franziskus veröffentlicht worden - zeitgleich in über 80 Ländern. Auf knapp 400 Seiten schildert Franziskus, mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio, nicht nur seine eigene Geschichte. Das Buch erzählt zunächst das Aufwachsen und Kennenlernen seiner italienischen Großeltern, die 1929 mit seinem Vater nach Argentinien migrierten. Von dort entspinnt sich die Geschichte der Familie Bergoglio. Seiner Zeit als regionaler Ordensleiter der Jesuiten während der argentinischen Militärdiktatur (1976-1983) räumt Franziskus viel Platz ein, ebenso Berichten über seine eindrücklichsten Reisen als Papst.
Kernanliegen: Frieden, Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit.
Eingewoben in zum Teil emotional geschilderte Stationen und Begegnungen seines Lebens erläutert Franziskus in langen Passagen zudem die politischen Kernanliegen seines Pontifikats: Frieden, Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit. Der 88-Jährige spricht sich gegen Populismus und die Ausgrenzung von Migranten aus und mahnt zur Vorsicht beim Umgang mit neuen Technologien. Ebenso erklärt er seine optimistische Sicht auf die Zukunft der katholischen Kirche.
Abrechnung mit Traditionalismus in Liturgie
Zugleich kritisiert er nur auf Tradition beharrende Vertreter seiner Institution scharf. Vor allem jene, die weiterhin an der sogenannten „Alten Messe", gefeiert auf Latein und mit dem Rücken zum Kirchenvolk, festhalten. Diese rigide Einstellung gehe meist einher mit kostbaren, kostspieligen Gewändern, mit Stickerei, Spitzen und Stolen. Dies sei keine Freude an der Tradition, sondern blanke Zurschaustellung von Klerikalismus, so Franziskus.
„Manchmal verbergen sich hinter diesen Kostümierungen ernsthafte Unausgeglichenheit, Affektstörungen, Verhaltensprobleme oder ein persönliches Unwohlsein, das instrumentalisiert werden kann", schreibt der Papst. Laut eigener Aussage musste er sich mit dieser Problematik während seiner bisherigen Amtszeit in vier Fällen befassen - drei davon in Italien, einer in Paraguay.
Scharfe Kritik an Hamas und Israel
Doch nicht nur kirchenpolitisch bezieht Franziskus Stellung. Mit deutlichen Worten verurteilt er den Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. An jenem Tag habe eine „neue Barbarei" begonnen – „mit dem Gemetzel, das die Schergen der Hamas angerichtet haben". Sie hätten israelische Soldaten und Zivilpersonen "gnadenlos massakriert".
Ebenso ächtet er die israelischen Militärschläge: „Ein Krieg, der hilf- und wehrlose Zivilisten trifft, ja sogar Mitarbeiter der Caritas, die humanitäre Hilfe verteilen, ein Krieg, der die Zivilbevölkerung ununterbrochen Qual und Hunger aussetzt, bringt den gleichen sinnlosen Terror hervor."
Persönliche Einblicke
Aus der Perspektive des Erzählers gibt Franziskus außerdem Einblicke in sein Seelenleben. Er beschreibt sich als melancholisch, schildert immer wieder Momente, die ihn zum Weinen brachten. Der 88-Jährige erzählt von Besuchen bei einer Psychiaterin in Zeiten der Militärdiktatur in Argentinien (1976-1983), seinen Neurosen und seiner Ungeduld, die ihn auch im Vatikan hin und wieder ins Stolpern gebracht hätten.
Päpstliche Füße
Dabei dürfte er seine orthopädischen Schuhe getragen haben. Diesen und nicht dem roten Schuhwerk gab er nach seiner Wahl zum Papst im März 2013 den Vorzug, wie er schreibt, denn: "Ich habe leider leichte Plattfüße." Neben detaillierten Schilderungen rund um die erste Zeit im Vatikan berichtet Franziskus ausführlich über seine Kindheit. In dieser spielte Fußball für ihn eine große Rolle - als Fan des argentinischen Vereins San Lorenzo, aber auch als Spieler. Der kleine Jorge stand dabei zumeist im Tor. Denn ein großer Ballkünstler sei er nicht gewesen, habe zwei linke Füße, gesteht der Papst.
Papst Franziskus: Hoffe. Die Autobiografie, Kösel-Verlag, München 2025.
 

Kirchenrechtler: Schwule weiterhin nicht zum Priesteramt zugelassen

Der an der Päpstlichen Universität Santa Croce in Rom lehrende deutsche Kirchenrechtler Stefan Mückl sieht keine Änderung hinsichtlich der Nicht-Zulassung schwuler Männer zum Priesteramt. Er sei erstaunt über die Wahrnehmung, wonach die Italienische Bischofskonferenz entschieden habe, Homosexuelle künftig nicht mehr grundsätzlich vom Priesteramt auszuschließen, sagte Mückl dem katholischen Kölner Internetportal „domradio.de".
Die Italienische Bischofskonferenz…
…hatte vor wenigen Tagen neue Richtlinien zur Priesterausbildung veröffentlicht. Sie traten am 9. Jänner in Kraft und gelten vorläufig für drei Jahre. Sie ersetzen eine Version von 2006 und wurden laut Mitteilung vom Vatikan genehmigt. 
Auch der italienische Jesuit und Homosexuellenseelsorger Pino Piva äußerte sich. Laut „domradio.de" merkte er an, das Dokument der italienischen Bischöfe sei von den Medien nur oberflächlich gelesen worden. Im Wesentlichen habe sich nichts geändert.

Neue Untersuchung zur Glaubenspraxis in der Slowakei

Auch die Slowakei erlebt einen Rückgang der Glaubenspraxis bei Gottesdienstbesuch und Gebet. Dies zeigen die Ergebnisse einer dieser Tage präsentierten Umfrage der Agentur Focus und ein Vergleich mit ähnlichen Untersuchungen seit 1991. In den vergangenen drei Dekaden verzeichne man demnach einen „mäßigen Rückgang des Anteils jener Bewohner der Slowakei, die regelmäßig an Gottesdiensten in der Kirche teilnehmen", erklärte Miroslav Tizik vom Soziologischen Institut der Slowakischen Akademie der Wissenschaften, die zusammen mit der Pressburger Komensky-Universität die Untersuchung durchgeführt hat.

Religion ist in der Slowakei weiterhin eine Domäne der Frauen. Fast 29 Prozent von ihnen besuchen Messfeiern einmal wöchentlich oder öfter. Bei Männern sind es 24 Prozent. Einmal im Jahr oder seltener gehen laut der Befragung 20,6 Prozent der Frauen und 17,4 Prozent der Männer in die Kirche. Nie bei Gottesdiensten sind 38,5 Prozent der Männer und 28,5 Prozent der Frauen. 

Einen Geschlechterunterschied gibt es auch bei der Gebetspraxis. Auch hier liegen Frauen bei der Häufigkeit vor den Männern. So beten 52 Prozent der Frauen mindestens einmal wöchentlich, 30 Prozent von ihnen täglich. Männer und Frauen gemeinsam betrachtet, gab rund ein Viertel (24,7 Prozent) an, täglich zu beten; gleichzeitig beten 26 Prozent der Befragten nie.

Bei der genaueren Betrachtung der Gottesdienstbesuche zeige sich, dass der allwöchentliche Kirchgang bis zum 50. Lebensjahr nachlässt und dann wieder zunimmt, berichteten Juraj Majo und Marcela Kacerova von der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Komensky-Universität. Den Umfragergebnissen zufolge nimmt der Gottesdienstbesuch auch mit der Größe des Wohnorts ab, so die Experten. 

 

Regierung und Kirche in Mexiko starten Entwaffnungsprogramm

Für die Unterstützung des symbolträchtigen Projekts kam Mexikos linkspopulistische Präsidentin Claudia Sheinbaum eigens in die Basilika von Guadalupe in Mexiko-Stadt: „Wir sind entschlossen, Frieden in unserem Land zu schaffen", sagte Sheinbaum laut mexikanischen Medienberichten. Mit einem gemeinsamen Programm zur freiwilligen Entwaffnung wollen die katholische Kirche, die Armee sowie die Bundesministerien für Sicherheit und Inneres die Mord- und Kriminalitätsrate in Mexiko senken.

„Ja zur Entwaffnung, Ja zum Frieden" lautet das Motto des ambitionierten Projekts. "Wozu sind Waffen gut? Waffen sind ein Symbol der Gewalt, ein Symbol des Todes", sagte Sheinbaum. Ähnliche Programme gab es auch schon in der Vergangenheit, weil aber Sheinbaum die Bekämpfung der prekären Sicherheitslage zu einer Kernaufgabe ihrer Präsidentschaft erklärt hat, erfuhr die Aktion nun besondere mediale Aufmerksamkeit.

13 Millionen nicht registrierte Waffen im Land

Um die freiwillige Abgabe von Waffen zu fördern, will die Regierung eine Art „Entschädigung" zahlen. Für selbst gebaute Waffen gibt es umgerechnet etwa 50 Euro, für einen Magnum-Revolver etwa 410 Euro, für ein Maschinengewehr des Typs AK-47 werden 1.200 Euro gezahlt. Aufgabe der Kirche in dem Projekt ist die anonyme Entgegennahme der Waffen von den Besitzern. Laut einem Bericht der mexikanischen Abgeordnetenkammer über Gewalt und Waffenhandel aus dem Jahr 2023 soll es mindestens 13 Millionen nicht registrierte Waffen im Land geben.

200.000 Tote in sechs Jahren

In Mexiko tobt ein blutiger Krieg zwischen rivalisierenden Kartellen und Banden, der während der Präsidentschaft des Linkspopulisten Andres Manuel Lopez Obrador (2018-2024) knapp 200.000 Tote forderte. 

Klage gegen US-Waffenproduzenten

Das Thema Waffengewalt ist eines der sensibelsten Themen im Land. Jüngst verklagte Mexiko acht in den USA sehr einflussreiche Waffenproduzenten, darunter prominente Namen wie Smith & Wesson, Barret, Colt oder Sturm. Das Land argumentierte, der illegale Waffenschmuggel aus den USA habe entscheidend dazu beigetragen, dass das Land bei der Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Schusswaffen weltweit auf dem dritten Platz liege


Ukraine: Schwester Daria und der Krieg

Schwester Daria Panast hat die Schrecken des Krieges in der Ukraine hautnah erlebt. Als sie bei einem Artillerieangriff schwer verletzt wurde, hat sie ihren Dienst in der ostukrainischen Frontstadt Charkiw hinterher trotzdem fortgesetzt.
Im Januar 2023 traf ein Artillerieangriff das Auto der Caritas, in dem sie gemeinsam mit einem griechisch-katholischen Priester und zwei weiteren Mitarbeitern unterwegs war. Eine Weile kämpfte sie um ihr Leben, doch ihr Glaube sorgte dafür, dass sie auch nach ihrer Genesung nicht von ihrem Weg abkam.
 „Die schwierigsten Momente sind die nächtlichen Bombenangriffe“, erzählt Schwester Daria in einem Interview mit den Medien des Vatikans. „Natürlich bete ich zu Gott, dass er uns beschützt, aber die Angst ist immer präsent.“ Sie hat sich entschieden, in Charkiw zu bleiben – in einer Region, die nach Jahrzehnten atheistischer Propaganda tiefe Spuren trägt. „Die Menschen hier suchen nach Gott“, sagt sie. „Sie wollen ihn kennenlernen. Ich fühle, dass Gott mich genau hier haben will.“
Ihr Alltag sei geprägt von Begegnungen mit Menschen, die vom Krieg gezeichnet seien. Ob in Gesprächen oder durch praktische Hilfe: Schwester Daria sieht ihre Aufgabe darin, Trost und Hoffnung zu spenden.
Veränderung in der Gesellschaft
Neben den körperlichen und seelischen Herausforderungen beobachtet Schwester Daria auch Veränderungen in der Gesellschaft. „Die Menschen in Charkiw wollen frei sein und überdenken ihr Leben. Viele haben unnötige Dinge aufgegeben, Beziehungen haben sich verändert, Familien leben bewusster.“ Sie beschreibt eine tiefgreifende Transformation, die kaum sichtbar, aber doch spürbar sei.
Auch auf geistlicher Ebene sieht Schwester Daria eine zentrale Aufgabe für die Ordensleute in der Ukraine: „Am Herrn festhalten, das Gebet pflegen, und die Arbeit als Gebet verstehen.“ Inmitten von Zerstörung und Leid ist es der Glaube, der Schwester Daria die Kraft gibt, Tag für Tag weiterzumachen und anderen Hoffnung zu schenken.

 

Bischof Schwarz ernennt neue Mitglieder für St. Pöltner Domkapitel 

Diözesanbischof Alois Schwarz hat auf Vorschlag des Domkapitels mit 15. Jänner Oliver Becker und Martin Hochedlinger in das St. Pöltner Domkapitel aufgenommen. Das hat die Diözese St. Pölten am Mittwoch in einer Aussendung mitgeteilt.
Oliver Becker
Oliver Becker wurde 1965 in Karlsruhe geboren. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre und Berufstätigkeit im Bereich Controlling trat er 1991 in die „Gemeinschaft der Seligpreisungen“ ein. 1994 begann er mit dem Theologiestudium in St. Pölten, welches er anschließend in Toulouse fortführte und 1999 abschloss. Die Priesterweihe erfolgte im Jahr 2001 in Lisieux. Nach pastoraler Tätigkeit in Medjugorje (1999-2000) wurde er Verantwortlicher der Gemeinschaft in Maria Langegg (2000-2011). Im Jahr 2007 wurde er Pfarrer der Wallfahrtspfarre Maria Langegg, von 2015 bis 2016 betreute er zusätzlich als Provisor die Pfarren Aggsbach-Dorf und Schönbühel. 2016 wurde er zum Moderator der Pfarre Pöggstall ernannt, 2019 übernahm er zusätzlich die Pfarren Münichreith am Ostrong und Neukirchen am Ostrong. Im selben Jahr wurde er in die Diözese St. Pölten inkardiniert. Seit 1. September 2022 leitet er den neu errichteten Pfarrverband „Südliches Waldviertel“ mit insgesamt sieben Pfarren: Pöggstall, Neukirchen, Münichreith, Laimbach, Weiten, Raxendorf und Heiligenblut.
Martin Hochedlinger
Mag. Martin Hochedlinger wurde 1974 in Amstetten geboren und wuchs in Neustadtl/Donau auf. Nach der Pflichtschulzeit absolvierte er zunächst eine Lehre als Einzelhandelskaufmann, anschließend trat er in den Polizeidienst ein. 2007 trat er in das Priesterseminar der Diözese St. Pölten ein und studierte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Pölten. Als Pastoralpraktikant und Diakon war er in den Pfarren Maria Anzbach und Eichgraben tätig. Am 29. Juni 2015 wurde er im Dom zu St. Pölten zum Priester geweiht. Nach zwei Kaplansjahren in Nöchling und Dorfstetten wurde er zum Moderator der Pfarren Kirchberg an der Pielach, Schwarzenbach an der Pielach und Frankenfels ernannt. Seit September 2021 leitet er die Krankenhaus-seelsorge am Universitätsklinikum St. Pölten und wirkt als Priesterliche Mithilfe im Pfarrverband Böheimkirchen. 
Foto: DSP. 
 

Opus Dei wehrt sich mit „Faktencheck" gegen Buch 

Als Antwort auf das im Oktober 2024 veröffentlichte Buch „Opus" hat das Opus Dei („Werk Gottes") zu Wochenbeginn ein rund hundert Seiten langes Dokument mit Klarstellungen und Faktenüberprüfungen veröffentlicht. Wie das private katholische Mediennetzwerk CNA/EWTN am Dienstag berichtete, wirft Opus Dei dem Buch vor, ein falsches Bild zu zeichnen, das auf verzerrten Fakten, Verschwörungstheorien und glatten Lügen beruhe. 
Der Journalist Gareth Gore beschreibe Opus Dei als geheimnisvolle, ultrakonservative katholische Sekte, die ihre radikale Agenda innerhalb der Kirche rund um den Globus vorantreibe, indem sie Milliarden von Dollar verwende, die von einer der größten Banken der Welt abgezweigt würden. 
Die katholische Organisation betont in der Einleitung des Textes, man habe dem Journalisten für seine Recherchen umfassende Zusammenarbeit gewährt. Doch er habe „nicht eine einzige gute Tat von irgendjemandem im Opus Dei" aufgezeichnet und "nicht eine einzige Antwort des Opus Dei auf die vielen Anschuldigungen" sei im Buch enthalten. 

Kurznachrichten

 

 

Weltweit vertritt fast die Hälfte aller Menschen antisemitische Einstellungen. Das geht aus der jüngsten Umfrage hervor, die von der Anti-Defamation League (ADL) am Dienstag in New York veröffentlicht wurde. Österreich steht auf dem 13. Platz der Länder mit dem wenigsten Antisemi-tismus. 

 

EU. Mangelnde Bereitschaft zum Gespräch mit der Kirche ist EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vom Luxemburger Erzbischof Jean-Claude Hollerich, zugleich Vizepräsident des Rates der europäischen Bischofs-konferenzen, vorgeworfen worden. Wie stark die Zeiten sich geändert hätten, zeige sich auch daran, dass die Politikerin nicht dazu bereit sei, Bischöfe zu empfangen, kritisierte er am Dienstagabend im Aachener Dom. 

 

USA. Die katholische Kirche in den USA hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten rund fünf Milliarden US-Dollar in Verbindung mit Fällen von sexuellem Missbrauch gezahlt. 

 

Kuba will 553 Strafgefangene aus Anlass des von Papst Franziskus ausgerufenen Heiligen Jahres 2025 freilassen. Diese Entscheidung habe Präsident Miguel Díaz-Canel in einem Brief an Papst Franziskus zu Monatsbeginn mitgeteilt, wie aus einem Bericht von Vatican News hervorgeht. 

 

Italien. Roms Oberrabbiner Riccardo Di Segni hat Papst Franziskus scharf kritisiert, weil das Kirchenoberhaupt in letzter Zeit die Kritik an Israels Militäraktion im Gazastreifen verschärft hat. 

 


Frankreich. Einen Monat nach ihrer Wiedereröffnung haben bereits mehr als 800.000 Besucher die Kathedrale Notre-Dame in Paris besucht. „Das sind mehr Besucher als im Petersdom in Rom", sagte die Presseverantwortliche der Kathedrale, Sybille Bellamy-Brown, laut dem Sender franceinfo. Im Schnitt kämen 32 Besucher pro Minute in das Gotteshaus. 

 

USA. Kardinal Timothy Dolan wird – wie schon vor acht Jahren – bei der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten für diesen beten. 

 

Deutschland. Der Jesuit Klaus Mertes hat sich für ein Konzil zu Folgen aus dem Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche ausgesprochen. Mertes, damals Leiter einer Schule des Jesuitenordens in Berlin, war im Jahr 2010 maßgeblich an der Aufdeckung des Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche beteiligt. 

In Ghana steht der Bau der nationalen Kathedrale möglicherweise vor dem Aus. Präsident John Dramani Mahama sagte laut einem Bericht der BBC, ein solches Projekt mache angesichts der aktuellen Lage keinen Sinn. Die Baukosten für die konfessionsübergreifende Kirche in der Hauptstadt Accra werden mittlerweile mit 400 Millionen US-Dollar (390 Millionen Euro) veranschlagt. 

 

Spanien. Die Migration von Evangelikalen aus Lateinamerika trägt dazu bei, dass der Anteil evangelischer Gläubiger mittlerweile zwei bis drei Prozent der Bevölkerung beträgt. 

 

Deutschland. Die Ende 2024 präsentierte 1.800 Jahre alte Frankfurter Silber-Inschrift kann nach Ansicht des Archäologen Markus Scholz neue Erkenntnisse über die Verbreitung der Bibel ermöglichen. Es sei davon auszugehen, dass die Schrift zu den ältesten lateinischen Übersetzungen einer Schrift des Neuen Testaments gehöre. 

 

Italien. „Halleluja" heißt Europas Speiseeis des Jahres 2025 - passend zum Heiligen Jahr der katholischen Kirche. Wie genau „Halleluja" schmecken wird, entscheidet ein Rezeptwettbewerb bei der Fachmesse SIGEP im italienischen Rimini. 


Österreich

Salzburg. Die Sanierung des Salzburger Kapuzinerklosters ist abgeschlossen. Rund 2,6 Millionen Euro wurden in die Instandsetzung des Klosters investiert, das seit drei Jahren als Ausbildungskloster für angehende Brüder dient und seine Gemeinschaft seit Anfang 2022 vervierfachen konnte.  

 

Salzburg. Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Salzburg wird durch sieben Pflegefachassistentinnen aus dem indischen Bundesstaat Kerala unterstützt. Wie salzburg.orf.at berichtete (13. Jänner) leidet das Ordens-krankenhaus unter Personalmangel. Aktuell sind mehr als 20 Nationen im Pflegeteam vertreten. 

Papst Franziskus ist gestürzt

Papst Franziskus trägt seinen rechten Arm in einer Schlinge. Grund dafür ist ein Sturz in seinem Vatikan-Domizil Casa Santa Marta am Donnerstagmorgen. Das gab das Presseamt des Vatikans am selben Vormittag bekannt. 

Es handele sich um keinen Bruch, sondern um eine Prellung des Vorderarms, so das Vatikan-Statement. Der Arm sei dennoch vorsorglich mit einer Schlinge ruhiggestellt worden.

Foto: Papst Franziskus bei der Audienz für Nosipho Nausca-Jean Jezile, Präsidentin des Komitees für Welternährungssicherheit, am  Donnerstagvormittag  (Vatican Media).

Auch das noch...

Papst unterstellt Gemeinschaft erneut vatikanischer Leitung

Die neue Leiterin der vatikanischen Ordensbehörde, Schwester Simona Brambilla, hat als eine ihrer ersten Amtshandlungen zwei geistliche Gemeinschaften unter längerfristige Aufsicht gestellt: den männlichen und den weiblichen Zweig der „Familie des fleischgewordenen Wortes".
Die in den 1980er Jahren in Argentinien gegründeten Gemeinschaften befinden sich in einer längeren Krise, nachdem 2010 Missbrauchsvorwürfe gegen den inzwischen abgesetzten Gründer Carlos Miguel Buela bekannt geworden waren.

Medjugorje kein Ort für religiösen Tourismus 

Eine nachdrückliche Empfehlung, Medjugorje aufzusuchen, hat der dort im Auftrag des Papstes wirkende Apostolische Visitator, Erzbischof Aldo Cavalli, ausgesprochen. Die vorjährige Entscheidung des Vatikans, das Pilgerziel als Wallfahrtsort anzuerkennen, sei ein Aufruf des Papstes gewesen, sich dorthin zu begeben, sagte der 78-jährige Geistliche in einem auf „Vatican News" veröffentlichten Interview mit dem Direktor der vatikanischen Medien, Andrea Tornielli. Vor Ort gehe es vor allem um spirituelle Erneuerung, touristisch sei Medjugorje jedoch uninteressant.

Papst Franziskus unterstützt kinderreiche Vatikan-Angestellte

Papst Franziskus unterstützt kinderreiche Vatikanmitarbeiter durch Geld und mehr Urlaub. Seit Anfang des Jahres erhalten Familien von jungen Angestellten der Regierung des Kirchenstaats mit drei und mehr Kindern einen monatlichen Bonus von 300 Euro, wie der Vatikan nun mitteilte. Der Betrag wird bis zum Abschluss eines Studiums und maximal bis zum 24. Lebensjahr gezahlt.
Darüber hinaus hat der Papst verfügt, dass Angestellte bei der Geburt ihres Kindes künftig fünf statt drei Tage bezahlten Urlaubs erhalten. Dies gilt auch für Adoptiv- oder Pflegeeltern. In Planung ist auch ein eigener Vatikan-Kindergarten.