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die neue Kirchenzeitung
26. März 2023
Lesungen: Ez 37, 12b-14; Röm 8,.8-11; . Evangelium: Joh 11,3-45.
Beim Zölibat Gesprächsbedarf
Der Passauer Bischof Stefan Oster sieht weiteren Gesprächsbedarf bei der Verpflichtung katholischer Priester auf ein eheloses Leben. Der Zölibat sei nicht grundlegend für die Priesterweihe in der katholischen Kirche, sagte Oster in einem Interview mit der Mediengruppe Bayern.
Er selbst halte den Zölibat hoch, weil es die Lebensform Jesus sei. „Aber wenn es in unserer Gesellschaft zu viele gibt, die daran scheitern und die Beispiele derer, die es gelingend und erfüllt leben können, weniger werden, dann müssen wir nachdenken."
Als die Vollversammlung des deutschen „Synodaler Wegs" sich vergangene Woche mehrheitlich dafür aussprach, Papst Franziskus um eine Überprüfung dieser Vorschrift zu bitten, hat Oster sich noch bei dem Votum enthalten.
Was den konservativen Passauer Bischof zum Umdenken bewogen hat, ist nicht bekannt. Bemerkenswert ist es allemal.
Österreichs Bischofskonferenz - in ihr soll es angeblich auch Nichtkonservative geben - konnte sich bei ihrer Frühjahrstagung nicht zu so klaren Worten durchringen . Sie hielt sich wieder einmal bedeckt. Und das, obwohl der Papst selbst dieses Thema zuvor ins Gespräch gebracht hatte. Franziskus legt Bälle am Elfmeter auf, doch niemand will schießen... P. Udo
Syrien: „Kirche in Not“ gibt grünes Licht für Wiederaufbau vom Erdbeben beschädigter Häuser
Das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ hat ein weiteres Projekt auf den Weg gebracht für den Wiederaufbau von Wohngebäuden in Syrien, die beim Erdbeben Anfang Februar beschädigt wurden. Die Hilfen fließen an die ökumenischen Ausschüsse der Kirchen in den Städten Aleppo und Latakia. Diese organisieren die Erfassung der Schäden und die Instandsetzung der Häuser von Gemeindemitgliedern. „Kirche in Not“ leistet ebenfalls Mietbeihilfen für Familien, die nach dem Beben nicht mehr in ihre Häuser und Wohnungen zurückkönnen, und unterstützt die Nothilfe in Klöstern und Pfarreien.
„Kirche ist oft einzige Quelle der Hilfe“
Der Projektreferent von „Kirche in Not“ für Syrien und den Libanon, Xavier Bisits, betonte: „Die Kirche ist oft die einzige Quelle der Hilfe für die Menschen. Sie berichten, dass sie weder von den Vereinten Nationen noch von anderen internationalen Organisationen Hilfe bekommen.“ Auch fünf Wochen nach dem Erdbeben lebten immer noch mindestens tausend Menschen in kirchlichen Notunterkünften.
In der Region Latakia unterstützt „Kirche in Not“ in einem ersten Schritt die Instandsetzung von mehr als 250 Häusern. Dabei handle es sich laut Bisits um „Gebäude, die so stark beschädigt sind, dass sie nicht mehr bewohnt werden können.“
In Aleppo wurde unter Federführung des ökumenischen Rats der Bischöfe ein Gremium von Ingenieuren eingerichtet, das alle beschädigten Häuser begutachtet und anschließend Renovierungsmaßnahmen einleitet.
„Das Christentum in der Region stirbt, wenn noch mehr Menschen gehen“
„Ich bin beeindruckt davon, wie die Kirchen zusammenarbeiten, um die Hilfsgelder gut und effektiv zu verwalten“, sagte Bisits. Für „Kirche in Not“, das vorrangig die pastorale Arbeit von Diözesen, Klöstern und Pfarreien unterstützt, sei der Wiederaufbau nach dem Erdbeben ein eher ungewöhnliches Projekt.
Die Hilfe sei aber aktuell unbedingt notwendig, betonte Bisits. Immer mehr Christen wanderten aufgrund der großen Not aus Syrien aus: „Das Christentum in der Region stirbt, wenn noch mehr Menschen gehen. In einer schweren Notsituation wie dieser ist wichtig, praktische Hilfe zu leisten – und auch weiterhin seelsorgerische und geistliche Projekte zu unterstützen.“
Foto: „Kirche in Not“-Projektreferent Xavier Bisits (links) besichtigt zusammen mit dem Apostolischen Nuntius in Syrien, Mauro Kardinal Zenari, Erdbebenschäden in Latakia. © Kirche in Not
„Kirche in Not“ veröffentlicht neuen Bericht über Christenverfolgung
Dschihadismus und Nationalismus sind die Hauptmotive für die zunehmende Verfolgung von Christen in zahlreichen Ländern weltweit. Das ist das zentrale Ergebnis der Dokumentation „Verfolgt und Vergessen? Ein Bericht über Christen, die ihres Glaubens wegen unterdrückt und verfolgt werden“, den das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) veröffentlicht hat.
Der Bericht, den das britische Nationalbüro des Hilfswerks erstellt hat und der nun in deutscher Sprache vorliegt, dokumentiert für den Zeitraum 2020 bis 2022 die Entwicklungen im Hinblick auf die religiöse Verfolgung in Afrika, im Nahen Osten und Asien und geht anschließend auf Vorkommnisse in 22 Ländern ein, darunter China, Pakistan, Katar, Türkei oder Vietnam.
Zeugnisse aus erster Hand
Der Bericht „Verfolgt und Vergessen?" liefert Zeugnisse aus erster Hand, vor allem von den Projektpartnern von "Kirche in Not" sowie öffentlich zugänglichen Quellen. Diese Beispiele belegten, dass Christenverfolgung Tag für Tag stattfinde, in einigen Weltregionen in steigendem Maße. Der Bericht möchte aufrütteln und zur Solidarität anspornen.
Der neue Bericht stellt fest, dass in 75 Prozent der untersuchten Länder die Unterdrückung und Verfolgung von Christen im Berichtszeitraum zugenommen hat. So breitet sich in Afrika der Dschihadismus vor allem in den Staaten der Sahel-Region immer weiter aus. Berichten zufolge starben allein in Nigeria zwischen Januar 2021 und Juni 2022 bis zu 7600 Christen durch terroristische Anschläge. Im Mai 2022 wurde ein Video veröffentlicht, das die Hinrichtung von 20 nigerianischen Christen durch die Terrorgruppe Boko Haram zeigt.
Hohe Dunkelziffer christenfeindlicher Übergriffe
In Asien führen autoritäre Regime zu einer Verschärfung der Unterdrückung. Nordkorea steht hier seit Langem an der Spitze der Verfolgung, aber auch in China sind Christen immer größerer staatlicher Überwachung unterworfen. Besondere Sorge in dieser Weltregion macht der erstarkende ethno-religiöse Nationalismus. Beispiele sind Indien oder Sri Lanka, in denen hinduistische bzw. buddhistische Nationalistengruppen großen Einfluss haben. So wurden in Indien zwischen Januar 2021 und Juni 2022 mindestens 710 Vorfälle antichristlicher Gewalt gezählt; die Dunkelziffer dürfte weit größer sein.
„Verfolgt und vergessen?“ dokumentiert auch die zahlreichen Entführungen von Mädchen und jungen Frauen in Ländern wie Pakistan oder Ägypten, die vorrangig auf das Konto radikaler Islamisten gehen. Der Bericht zeigt in zahlreichen Bildern und Beispielen auch den Einsatz von „Kirche in Not“ für bedrängte Christen weltweit.
Foto: Äthiopisch-orthodoxe Christinnen. © Ismael Martinez Sanchez/KIRCHE IN NOT
Neuer Bischof für Nordarabien: Freudentränen bei Amtseinführung
Nach der Ernennung durch Papst Franziskus Ende Jänner ist der neue katholische Bischof für Nordarabien am Wochenende feierlich in sein Amt eingeführt worden. Bei der Weihe in Bahrains neuer Kathedrale „Unsere Liebe Frau von Arabien" unweit der Hauptstadt Manama am Samstag weinte Aldo Berardi (59) minutenlang Freudentränen. Nun ist der Franzose als Apostolischer Vikar im Nördlichen Arabien für die rund 2,7 Millionen Katholiken in Bahrain, Katar, Kuwait und Saudi-Arabien zuständig.
Mit Berardi wurde erstmals ein katholischer Bischof in Bahrain geweiht. Die Bischofsweihe spendete der Leiter der Vatikanbehörde für den interreligiösen Dialog, Kurienkardinal Miguel Angel Ayuso Guixot. Bischof Berardi gehört dem Trinitarierorden an. Er studierte unter anderem Islamwissenschaften und Arabisch und arbeitete bereits als Pfarrer in Bahrain.
Fotos: Apostolisches Vikariat für Nordarabien
Kardinal: Frauen bei Synode Lateinamerikas „Dauerthema"
Als letzte unter den Kontinentalversammlungen hat am Montag die katholische Kirche in Lateinamerika bei einer Tagung im kolumbianischen Bogota ihr Abschlussdokument für den weltweiten „Synodalen Prozess" fertiggestellt. Die genauen Inhalte wurden bis dato noch nicht veröffentlicht, mehrere zentrale Figuren äußerten sich jedoch gegenüber dem Portal vaticannews.va. Der Präsident des lateinamerikanischen Bischofsrates (CELAM), Kardinal Miguel Cabrejos, sprach von einem eingeschlagenen „Weg, auf dem es kein Zurück mehr gibt". Die synodale Form der Entscheidungsfindung sei kein einmaliges Ereignis, sondern müsse fortgesetzt und ausgedehnt werden.
Das von einer Arbeitsgruppe erstellte Schlussdokument nimmt Anregungen aus Synthese-Texten auf, die in den Wochen zuvor bei Vollversammlungen in vier Regionen des Kontinents mit insgesamt 22 Bischofskonferenzen entstanden sind. Zu diesen Regionen zählen Mittelamerika und Mexiko, die Südspitze des Kontinents (Cono Sur), die Länder Bolivien, Peru, Kolumbien, Venezuela und Ecuador sowie auch die Karibik. Kardinal Cabrejos hatte jedes dieser Treffen persönlich begleitet. Zusätzlich wurden im Schlussdokument auch drei Dokumente berücksichtigt, die von sogenannten "peripheren Realitäten" erarbeitet wurden, konkret von der Seelsorge der indigenen Völker, der Afro-Garifuna-Seelsorge und der Seelsorge der Amazonasvölker.
Als ein „Dauerthema" nannte der CELAM-Präsident die Rolle der Frauen und ihre Beteiligung in der Kirche; auch im Schlussdokument habe dies deutlich Eingang gefunden. Dabei gemeint sei „nicht nur die Beteiligung im allgemeinen Sinn, sondern auch die Beteiligung an Entscheidungsprozessen", so der Erzbischof aus dem peruanischen Trujillo.
Umfrage: Johannes Paul II. genießt in Polen weiter Autorität
Auch nach den jüngsten Vorwürfen zum Umgang mit Missbrauchsfällen in der Kirche hat eine große Mehrheit der Polen weiter hohen Respekt vor Papst Johannes Paul II. (1978-2005).
In einer Umfrage für das Online-Portal Onet meinten 62,2 Prozent, durch die Berichte, dass Johannes Paul II. von Kindesmissbrauch in der Kirche gewusst habe, werde seine Autorität nicht untergraben. 26,7 Prozent seien gegenteiliger Ansicht. Die übrigen Befragten äußerten keine Meinung dazu.
44,9 Prozent sind laut der Umfrage überzeugt, Karol Wojtyla, der spätere Papst Johannes Paul II., habe als Krakauer Erzbischof (1964-1978) genügend Maßnahmen gegen sexuellen Missbrauch durch Geistliche ergriffen. 26,7 Prozent erklärten hingegen, er habe zu wenig gegen solche Verbrechen unternommen. Gut 29 Prozent antworteten „ich weiß nicht" oder "schwer zu sagen".
Präsident: Erinnerung an Johannes Paul II. ist Staatsräson
Im Streit um den Umgang von Kardinal Karol Wojtyla/Papst Johannes Paul II. (1920/1978-2005) mit Missbrauchsfällen hat sich Polens Staatspräsident Andrzej Duda vor seinen Landsmann gestellt. „Für uns Polen ist die Erinnerung an den heiligen Johannes Paul II. ein wesentlicher Bestandteil unseres nationalen Erbes und gehört zur polnischen Staatsräson, die wir mit absoluter Hingabe und Entschlossenheit bewahren sollten, ohne Rücksicht auf die Folgen", schrieb Duda am Wochenende einem polnischen Bischof. „Das ist unsere bürgerliche, patriotische und historische Pflicht."
Den Brief veröffentlichte die Präsidentenkanzlei auf ihrer Website auch auf Englisch und Italienisch, damit Dudas Botschaft international mehr Beachtung findet. Die aktuell hitzige Debatte über Johannes Paul II. in Polen wurde durch eine Fernseh-Doku des Privatsenders TVN24 ausgelöst.
Papst als Beichtvater in Rom: „Vergebt alles, alles, alles"
Papst Franziskus hat nach einer mehrjährigen Pause wieder eine Pfarre in Rom besucht und dort die Beichte gehört. Das gesundheitlich angeschlagene Oberhaupt der katholischen Kirche, das auch Bischof der Diözese Rom ist, hielt am Freitagabend einen Bußgottesdienst in der Gemeinde Santa Maria delle Grazie al Trionfale in unmittelbarer Nähe des Vatikans. In seiner Predigt mahnte Franziskus, nicht zu sehr von der eigenen "religiösen Tüchtigkeit" überzeugt zu sein. Sonst werde Gottes Platz vom eigenen Ego eingenommen. "Der Herr kommt zu uns, wenn wir uns von unserem eingebildeten Ich entfernen."
Wegen Knieproblemen war Franziskus im Rollstuhl in die Kirche gekommen. In dem voll besetzten Gebäude streckten ihm Menschen die Hände entgegen, als er durch den Mittelgang geschoben wurde. Sie applaudierten und filmten seinen Einzug mit Handykameras.
Der Papst leitete mit seinem Besuch die diesjährige Gebetsaktion „24 Stunden für den Herrn" ein, die er 2014 ins Leben gerufen hatte. Dabei sind katholische Kirchen weltweit in der Mitte der Fastenzeit 24 Stunden lang für Anbetungen, Beichten und Gottesdienste geöffnet. Auch in Santa Maria delle Grazie al Trionfale gab es, begleitet von Chorgesängen, etwa eine Stunde lang Gelegenheit zur Beichte. Neben dem Papst waren mehr als 20 Priester als Beichtväter anwesend.
Franziskus blickte während seiner Predigt mehrfach vom Manuskript auf und sprach frei. Die Priester in der Kirche rief er auf, Beichtende immer und von allen Sünden freizusprechen. „Das Sakrament der Buße ist nicht da, um zu quälen, sondern um Frieden zu geben", sagte der Papst. „Vergebt alles, alles, alles!" Nach dem Gottesdienst grüßte er persönlich zahlreiche Gläubige und Priester sowie die Ministrantinnen und Ministranten der Gemeinde.
Foto: Vatican News
Papst wertet Stellung von Kurienkardinal Tagle deutlich auf
Papst Franziskus hat die rechtliche Stellung jenes Kurienkardinals wieder deutlich aufgewertet, der für die kirchlichen Missionsgebiete zuständig ist. In einem am Freitag vom vatikanischen Presseamt veröffentlichten Dekret heißt es, wegen der Komplexität und Vielfalt der Aufgaben dieser Abteilung habe der Papst dies entschieden. Der sogenannte Pro-Präfekt der Missions-Sektion im bei der jüngsten Kurienreform neu begründeten Dikasterium für die Evangelisierung werde vollumfänglich der legale Repräsentant dieser Abteilung „für alle wirtschaftlichen und administrativen Belange und Verhandlungen". Derzeit hat der philippinischen Kardinal Luis Tagle (65) das Amt inne.
Das Dekret trägt das Datum vom 1. August 2022, wurde aber erst jetzt veröffentlicht. Durch das Dekret wird der Missions-Pro-Präfekt faktisch wieder ähnlich mächtig und autonom wie es früher die Präfekten der Missionskongregation - der „congregatio de propaganda fide" - waren.
In anderen Bereichen der Kurie hatte der Papst versucht, früher mächtige und weitgehend autonome Untereinheiten wirtschaftlich und administrativ seiner zentralen Führung und Kontrolle unterzuordnen. Für die Missionsabteilung im Evangelisierungsdikasterium scheint dies jedoch nicht praktikabel zu sein, da ihr rund 1.100 Diözesen und Kirchengebiete in vier Erdteilen unterstehen.
Staatsanwaltschaft: Ermittlungen gegen Benedikt XVI. eingestellt
Der emeritierte und inzwischen verstorbene Papst Benedikt XVI. ist von der Staatsanwaltschaft bei ihren Ermittlungen zum Münchner Missbrauchsgutachten als Beschuldigter geführt worden. „Geprüft wurde dabei insbesondere, ob ein kirchlicher Verantwortungsträger durch eine Personalentscheidung Beihilfe zu einer später begangenen, noch nicht verjährten Missbrauchstat eines Priesters geleistet haben könnte", teilte die Staatsanwaltschaft München I am Dienstag mit. Es sei aber „entweder keine beihilfefähige Haupttat nachweisbar" oder eine solche wäre wegen Verjährung nicht mehr verfolgbar gewesen, hieß es zu Benedikt weiter.
Neben dem früheren Papst wurden laut Mitteilung zwei weitere lebende kirchliche Personalverantwortliche als Beschuldigte eingetragen: der frühere Münchner Erzbischof Kardinal Friedrich Wetter und der ehemalige Münchner Generalvikar, also Bischofsstellvertreter, Gerhard Gruber. „Die Ermittlungen ergaben jeweils keinen hinreichenden Verdacht strafbaren Handelns der Personalverantwortlichen", weswegen die Verfahren eingestellt worden seien.
Kredit-Verweigerung durch Vatikanbank kostete 24 Millionen Euro
Beim Prozess um mutmaßlichen Betrug und Unterschlagungen im Vatikan sind am Freitag neue Details bekannt geworden. In Vernehmungen am 52. Prozesstag am Freitag im Vatikan wurden unter anderem unklare Kompetenzen und handwerkliche Fehler deutlich, die zu millionenschweren Verlusten führten.
So soll nach Angaben eines Zeugen allein die sogenannte Vatikanbank IOR einen Schaden von 24 Millionen Euro verursacht haben, indem sie dem Staatssekretariat einen dringend benötigten Kredit verweigerte. Da der Kredit ausblieb, musste die Behörde im Zusammenhang mit dem Immobiliengeschäft knapp zwei Jahre lang monatlich eine Million Euro an Kreditraten und Zinsen zahlen.
Die Weigerung der Bank sei derart unverständlich und schädlich gewesen, dass die Vatikanpolizei beauftragt wurde, gegen die eigene Bank zu ermitteln, um herauszufinden, was der wahre Grund für dieses Verhalten sei.
„Jugend Eine Welt": Lieferkettengesetz gegen Kindersklaverei
Seine Forderung nach einem „starken europäischen Lieferkettengesetz" als Maßnahme, um Kindersklaverei zurückdrängen, hat das Hilfswerk „Jugend Eine Welt" bekräftigt. Fast 50 Millionen Menschen werden derzeit in moderner Sklaverei gehalten, wobei 3,3 Millionen von ihnen Kinder sind, zitierte die in Wien ansässige Hilfsorganisation die Internationale Arbeitsorganisation AIO. Die Dunkelziffer sei allerdings weit höher. „Nur effektive und starke gesetzliche Vorgaben können diese menschenunwürdigen Arbeitsverhältnisse und Kinderarbeit stoppen", sagte Geschäftsführer Reinhard Heiserer anlässlich des Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer der Sklaverei (25. März).
Zwangsarbeit ist laut den Angaben besonders in der verarbeitenden Industrie, in der Landwirtschaft sowie in privaten Haushalten verbreitet. Betrifft es Kinder, werde ihnen damit "tagtäglich ihre Kindheit gestohlen", kritisierte Heiserer. Häufig geschehe dies etwa in engen Mienen, auf ungesicherten Baustellen, auf Obst- bzw. Kaffeeplantagen, in versteckten Fabriken, im Umgang mit gefährlichen Chemikalien oder als Opfer von Zwangsprostitution.
Weiterhin sei für Konsumenten unklar, unter welchen Umständen die im heimischen Handel erhältlichen Produkte im jeweiligen Herkunftsland produziert oder unter welchen Arbeitsbedingungen die Rohstoffe dafür geerntet oder abgebaut wurden. „Im morgendlichen Kaffee, in der Tasse Kakao, im Glas Orangensaft, in der Schokolade, im Wohnzimmerteppich, im Smartphone oder in Nüssen steckt oftmals ausbeuterische Kinderarbeit", erklärte der „Jugend Eine Welt"-Geschäftsführer.
Durch ein starkes Lieferkettengesetz könne der Missstand der Kindersklaverei zurückgedrängt werden, wofür außer den einzelnen Nationalstaaten auch die Wirtschaft in die Pflicht zu nehmen sei. Unternehmen sollten sich nicht nur freiwillig an Sozial- und Ethikstandards halten müssen, sondern auch per Gesetz dafür in die Pflicht genommen werden.
Foto: Jugend Eine Welt.
Prager Ordensfrauen verwandeln verfallenes Bauernhaus in Kloster
Neues altes Leben in einem verfallenen Bauernhof bei Prag: Eine Gemeinschaft von Unbeschuhten Karmelitinnen hat ihr Kloster im Stadtzentrum aufgegeben und seit 2018 ein altes Gehöft zum Karmel ausgebaut. Wie der tschechische Kanal von Radio Vatikan mit einem Video berichtet, lernten einige der kontemplativ lebenden Schwestern dabei sogar, Traktor und Raupe zu fahren. Für die Zeit der Arbeiten erhielten sie laut Bericht eine Dispens (Ausnahmegenehmigung) des Vatikans. Zentrale Aufgaben des Ordens sind eigentlich Gebet und Opfer für die Anliegen der Kirche und der Menschen.
Der Prager Karmel Sankt Josefa wurde im 17. Jahrhundert gegründet. 2005 entschied sich die Gemeinschaft, einen geeigneteren Ort für ihr Leben zu suchen, da das Kloster auf dem Prager Burgplatz nur einen kleinen Garten hatte und der Lärm in der Umgebung zunahm. 2018 kaufte sie den ehemaligen Bauernhof in Drasty nördlich von Prag. Der Umzug fand Anfang 2020 statt.
Nach Angaben der Ordensfrauen war das Gelände in einem schrecklich verwahrlosten Zustand; viele hätten nicht mehr geglaubt, dass eine Wiederherstellung möglich sein würde. Anfangs arbeiteten die Schwestern allein in der Gegend. Später habe der Patron der Handwerker, der heilige Josef, viele und großzügige Helfer geschickt.
Mit Hilfe einer Baufirma wurde das verfallene Gutshaus gerettet und zum künftigen Gästehaus für Einzelpersonen, Familien und Gruppen mit spirituellen Programmen ausgebaut. Bis zum Bezug des eigentlichen Klosters, dessen Rohbau inzwischen steht, bewohnen seit Anfang 2020 die Nonnen das Haus. In einer Ecke des Klosters wird zudem eine öffentliche Kapelle zu Ehren der heiligen Teresa von Avila errichtet. Nun konzentrierten sich alle Arbeiten auf den Innenausbau, hieß es. Wegen der Preissteigerungen im Baugewerbe fehlten derzeit jedoch die Mittel zur Fertigstellung.
Die Sprecherin im Video berichtet: „Drasty ist unser Zuhause geworden - ein Ort, an dem wir viel natürlicher leben können, in Kontakt mit der Natur und in einer neuen Verbindung mit ihrem Schöpfer." Schon jetzt kämen viele Menschen dorthin, um zumindest die bereits nutzbaren Räume mit Leben zu füllen. „Besucher sprechen oft über den Frieden und die Freude, die sie an diesem Ort erleben - und wir hoffen, dass das Gebiet lebensspendend für die ganze Nachbarschaft wird."
Foto: Vatican News
Kurznachrichten
Papst Franziskus hat von „Kriegsverbrechen" in der Ukraine gesprochen. Beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz am 19. März sagte er vor Tausenden Pilgern: „Vergessen wir nicht, für das gequälte Volk der Ukraine zu beten, das weiterhin unter den Kriegsverbrechen leidet."
Vatikan. Der zu Silvester verstorbene Papst Benedikt XVI. hinterlässt sein materielles Erbe fünf Cousins und Cousinen. Das sagte sein langjähriger Privatsekretär, Erzbischof Georg Gänswein.
Vatikan. Der langjährige Sekretär von Papst Benedikt XVI., Erzbischof Georg Gänswein (66) , könnte einem Medienbericht zufolge Vatikanbotschafter in Costa Rica werden.
Vatikan. Der Ministerpräsident des deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst, hat mit Papst Franziskus über die Vertrauenskrise in der Erzdiözese Köln gesprochen.
Die UNESCO lässt die „schene Leich" hochleben: Denn „Wissen und Praxis der heimischen Bestatter" gehören nun offiziell zum immateriellen Kulturerbe Österreichs.
EU. Die katholische EU-Bischofskommission COMECE hat Mariano Crociata (70) zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. Der Bischof der italienischen Diözese Latina-Terracina-Sezze-Priverno und frühere Generalsekretär der Italienischen Bischofskonferenz löst den Luxemburger Erzbischof Kardinal Jean-Claude Hollerich (64) ab, der sich nach fünf Jahren nicht erneut zur Verfügung stellte.
Jerusalem. In der deutschsprachigen Benediktinerabtei Dormitio auf dem Zionsberg ist der neue Steinaltar der Klosterkirche geweiht worden – durch Kardinal Rainer Maria Woelki. Er ist als Erzbischof von Köln zugleich Präsident des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande (DVHL).
Italien. Der langjährige Privatsekretär von Papst Benedikt XVI., Erzbischof Georg Gänswein, hat der Kirche Santa Maria Consolatrice eine Soutane des verstorbenen Kirchenoberhaupts übergeben.
Die im Zweiten Weltkrieg erbaute Kirche war von 1977 bis 1993 Ratzingers Titelkirche.
In Nicaragua nimmt die Sorge zu. Auch 40 Tage nach seiner Verurteilung ist nichts über den Aufenthaltsort oder den Gesundheitszustand des oppositionellen Bischofs Rolando Alvarez (56) bekannt.
Nicaragua. Monsignore Marcel Diouf, bislang noch in Nicaragua verbliebener Geschäftsträger der Vatikanbotschaft in Managua, hat das Land verlassen. Der Diplomat sei ins benachbarte Costa Rica umgezogen. Die Schließung der diplomatischen Vertretung erfolgte auf Druck der nicaraguanischen Regierung.
In Mexiko ist der mutmaßliche Mörder von zwei Jesuitenpriestern tot aufgefunden worden. Seine Schwester hat die Leiche des mutmaßlichen Auftragsmörders Jose Noriel Portillo Gil alias „El Chueco" identifiziert.
Deutschland. Die umstrittene Segnung homosexueller Paare ist nach Worten des deutschen Bischofs Franz-Josef Overbeck in seiner Diözese Essen längst Praxis.
Ungarn. Die Teilnahme am großen Gottesdienst mit Papst Franziskus in der Budapester Innenstadt am 30. April wird ohne vorherige Anmeldung möglich sein.
Deutschland. Um spirituellen Missbrauch zu verhindern, brauchen geistliche Begleiter nach Einschätzung einer Therapeutin und von Betroffenen mehr Anweisung und Überwachung.
Frankreich. Im südfranzösischen Toulouse ist die Büste eines Kardinals und Juden-Verteidigers aus der NS-Zeit beschmiert worden. Das Bronzebildnis von Erzbischof Jules Saliege (1870-1956) neben der Kathedrale Saint-Etienne wurde durch anarchistische Aufschriften unkenntlich.
Schweiz. Das Gericht in Lausanne hat den ehemaligen Vizepräsidenten der römisch-katholischen Kantonalkirche des Kantons Waadt (FEDEC) zu 30 Monaten Gefängnis verurteilt – zwölf davon unbedingt. Der Angeklagte wurde der ungetreuen Geschäftsbesorgung, Korruption und Geldwäsche für schuldig befunden.
Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella hat den vor 29 Jahren ermordeten „Anti-Mafia-Priester" Giuseppe Diana gewürdigt. Am „Gedenktag für die unschuldigen Opfer der Mafia" (21.3.) besuchte er das Grab des als Don Peppino bekannten Priesters im süditalienischen Casal di Principe.
Österreich
Wien. Die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) hat dazu aufgerufen, den am Montag veröffentlichten Bericht des Weltklimarates (IPCC) mit seinen massiven Warnungen ernst zu nehmen und den Weg einer „tiefgreifenden ökologischen Umkehr" einzuschlagen.
Oberösterreich. Das Wirtschaftsmagazin „trend" hat das Ordensklinikum Linz zum besten Arbeitgeber im österreichischen Gesundheitswesen 2023 gekürt.
Wien. Auch wenn die am Mittwoch präsentierte Wohnkostenbeihilfe eine wichtige Unterstützung für Armutsbetroffene ist, wurde damit die Chance auf eine nachhaltige Reform für leistbares Wohnen leider verpasst. Diese Kritik richtete die Caritas an die Regierungskoalition.
Niederösterreich. Der Wiener Caritas-Direktor Klaus Schwertner sieht im Arbeitsprogramm der zukünftigen niederösterreichischen Landesregierung wenig christlich-soziale Handschrift, dafür aber sehr viel „tiefblaue Tinte".
Wien. Die „Aktion Leben" fordert eine breite Debatte über sogenannte Pränataltests und mehr Informationen darüber bei der Beratung im Vorfeld der Untersuchungen.
Wien. Der Katholische Familienverband Österreich (KFÖ) fordert zusätzliche Schuljahre für Kinder mit Down-Syndrom. Für Kinder mit sonderpädagogischem Bedarf besteht die Möglichkeit eines 11. und 12. Schuljahres, dies muss derzeit allerdings extra genehmigt werden und stellt damit betroffene Familien vor große Herausforderungen.
Burgenland. Genau 20 Jahre nach der Seligsprechung des als „Arzt der Armen" bekannten Laszlo Batthyany-Strattmann (1870-1931) eröffnet die katholische Kirche auch einen Seligsprechungsprozess für Batthyany-Strattmanns Ehefrau Maria Theresia (1876-1951).
Niederösterreich. Die Pläne für eine Tiefgarage unter dem Bischofsgarten in der St. Pöltner Innenstadt können mithilfe neuer Investoren realisiert werden. Sie soll bis 2025 fertiggestellt werden und auf zwei Etagen 280 Stellplätze für PKW bieten.
Oberösterreich. Einen Besuch hat dem neuen LASK-Stadion der Linzer Bischof Manfred Scheuer gemeinsam mit einem hochrangig besetzten Diözesanteam im Rahmen der einwöchigen Visitation des Dekanats Linz-Mitte abgestattet.
Vorarlberg. Vor genau 100 Jahren wurde in Batschuns die erste von Clemens Holzmeister (1886-1983) geplante Kirche fertiggestellt. Der bekannte Architekt und Stadtplaner zählte auch zu den Pionieren der modernen Sakralarchitektur.
Kärnten. Ohne das Hören auf den Heiligen Geist wird die Kirche zur „geistlosen" Kirche. Davor hat der Wiener Pastoraltheologe Prof. Paul Zulehner gewarnt. Eine Kirche, die nur um sich selbst kreise, anstatt die Botschaft von der Auferstehung zu verkünden, habe ihre Berufung verloren. Zulehner hielt dieser Tage die Predigten bei den „Heilig-Haupt-Andachten" in der Klagenfurter Stadthauptpfarrkirche St. Egid.
Ordensfrau wird General-sekretärin der slowenischen Bischöfe
Das Generalsekretariat der katholischen Slowenischen Bischofskonferenz (SSK) wird künftig von einer Frau geleitet. Die Don-Bosco-Schwester Marija (Mojca) Simenc tritt die Nachfolge des bisherigen Generalsekretärs P. Tadej Strehovec an. Sie ist die erste Frau in diesem Amt. Die fünfjährige Amtszeit von Simenc beginnt am 17. April, wie die Bischofskonferenz in Ljubljana mitteilte.
Simenc ist derzeit Leiterin der Provinz der Don-Bosco-Schwestern für Slowenien und Kroatien. Nach Studien an der Universität Laibach wirkte sie Ende der 1990er Jahre im Sekretariat der Apostolischen Nuntiatur in Slowenien. Später war die Ordensfrau u.a. Dozentin bei den katechetischen und pastoralen Kursen in Ljubljana und gehörte den Führungsgremien der Slowenischen Ordenskonferenz KORUS an. 2018 promovierte Simenc an der Päpstlichen Universität der Salesianer in Rom.
Foto: Töchter Mariä Hilfe der Christen.
Auch das noch...
Vatikan erinnert an vergebliche Papst-Warnungen gegen Irakkrieg
Der Vatikan hat am 20. Jahrestag des Irakkriegs an die vergebliche Warnung von Papst Johannes Paul II. gegen den Angriff der westlichen Alliierten auf das arabische Land erinnert. In einem Interview mit dem Portal „Vatican News" erinnerte der damalige Papstgesandte in Bagdad, der heutige Kurienkardinal Fernando Filoni daran, dass der damalige Papst Johannes Paul II. noch wenige Tage vor dem von den USA geführten Angriff auf den Irak versuchte, auf diplomatischem Weg seinen Einfluss gegen den Krieg geltend zu machen. Die beim Heiligen Stuhl akkreditierten Diplomaten habe der Papst damals ermahnt, „nicht die Folgen zu vernachlässigen, die ein Krieg während und nach den militärischen Operationen hat".
Noch am 16. März habe das Kirchenoberhaupt beim Angelus-Gebet vor den „schrecklichen Konsequenzen" gewarnt, die ein solcher Krieg für das Gleichgewicht in der gesamten Region haben werde. „Es ist nie zu spät zur Verständigung und für Verhandlungen!", so damals der dramatische Appell des Papstes, der auch über einen Sondergesandten in Washington versuchte, noch in letzter Minute den Krieg zu verhindern.
"Der Papst hat es gesagt, aber niemand hat auf ihn gehört", so die Bilanz des Vatikan-Diplomaten 20 Jahre später. Filoni blieb im März 2003 als einziger Diplomat in Bagdad. Als Botschafter des Papstes habe er dafür gestanden, dass die Kirche gegen den Krieg und für das irakische Volk gewesen sei. Auch alle übrigen Priester und Bischöfe seien im Land geblieben. Dies sei von allen Irakern respektiert worden, heute genieße die katholische Kirche im Irak große Achtung.
Einige Zeit nach dem Angriff auf Bagdad habe auch der Exodus der Christen aus dem Land begonnen, berichtete Filoni. Nach dem Sturz Saddam Husseins sei das Land wegen des internen Kriegs zwischen Schiiten und Sunniten für viele Jahre in einen Zustand der Anarchie und der anhaltenden unkontrollierbaren Gewalt verfallen, aus dem viele durch Auswanderung und Flucht entkommen seien.
Klima-Aktivistin Greta Thunberg erhält Ehrendoktor in Theologie
Die schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg (20) wird für ihren „kompromisslosen und konsequenten" Einsatz mit der Ehrendoktorwürde der Universität Helsinki ausgezeichnet. Dies gab die evangelische Theologische Fakultät der Hochschule auf ihrer Website bekannt. „Ihr Handeln hat uns alle vor die Aufgabe gestellt, als Mitglieder von Gemeinschaften und Gesellschaften, aber vor allem als Menschen unser tägliches Leben zu verändern", so die Begründung.
Im Herbst 2018 hatte sich Thunberg mit einem Plakat vor das schwedische Parlament gesetzt, um für mehr Klimaschutz zu „streiken". Schnell erwuchs daraus die internationale Bewegung „Fridays for Future" - und machte die junge Frau weltbekannt.
Patriarchat von Jerusalem fordert Schutz heiliger Stätten
Nach dem Angriff auf eine Jerusalemer Kirche hat das griechisch-orthodoxe Patriarchat von Jerusalem einen internationalen Schutz für heilige Stätten gefordert. Die „authentische christliche Präsenz im Heiligen Land" sei in „großer Gefahr", heißt es in einer am Sonntagabend verbreiteten Stellungnahme.
Nach Patriarchatsangaben waren während des Sonntagsgottesdienstes in der orthodoxen Grabeskirche der Jungfrau Maria am Fuß des Ölbergs ein griechisch-orthodoxer Erzbischof sowie ein Priester angegriffen worden. Das Patriarchat bedauere „dieses grausame Verbrechen in der Fastenzeit", das unter keinen Umständen zu rechtfertigen sei, berichtete die deutsche Katholische Nachrichten-Agentur (KNA).
Das griechisch-orthodoxe Patriarchat rief die internationale Gemeinschaft auf, unverzüglich einzugreifen, um den Christen Jerusalems und ihren heiligen Stätten, einschließlich der Grabeskirche, Sicherheit und Schutz zu gewähren. Terroristische Angriffe radikaler israelischer Gruppen auf Kirchen, Friedhöfe und christliches Eigentum sowie körperliche und verbale Übergriffe auf christliche Geistliche seien „inzwischen fast an der Tagesordnung", heißt es in der Stellungnahme weiter.
Angriff auf Schule in Nazareth
Bereits am Donnerstagabend war es laut einer Stellungnahme der katholischen Bischöfe im Heiligen Land von Samstagabend in einem Kloster und der zugehörigen Schule von Franziskanerinnen in Nazareth zu einem Schusswechsel gekommen. Der zuständige Vertreter des Lateinischen Patriarchats in Jerusalem, Bischof Rafic Nahra, bezeichnete dies als „höchst gefährlichen und besorgniserregenden Präzedenzfall" gegen eine von der Kirche betriebene Schule in Israel und rief zu einer sofortigen Untersuchung auf. Verletzt wurde bei dem Zwischenfall niemand.
Gouverneur in Kenia ordnet Mitarbeiter-Zahlung an Kirchen an
In Kenia hat ein Gouverneur seine Mitarbeiter angewiesen, monatlich ein Zehntel ihres Gehalts an eine Kirche ihrer Wahl zu spenden. Angestellte in Führungspositionen müssten mit gutem Beispiel vorangehen, „um der Gesellschaft etwas zurückzugeben", wird der Gouverneur des Bezirks Nandi, Stephen Sang, von lokalen Medien zitiert.
Die „neue und ungewöhnliche" Weisung habe viele neue Mitarbeiter bei der Zeremonie ihres Amtseids überrascht, berichtet die Tageszeitung „Daily Nation". Weiter heißt es: „Wie genau Herr Sang plant, diesen Befehl durchzusetzen, war zunächst nicht klar." Doch der christliche Politiker hat offenbar einen Plan: Er appellierte an anwesende Kirchenführer, ihm die Namen aller säumigen Beamten zu schicken, sollte jemand der Zahlung nicht nachkommen.
Kenias Bevölkerung gilt als überwiegend religiös. Knapp 85 Prozent der 53 Millionen Einwohner sind Christen, 10 Prozent Muslime und 2,5 Prozent ohne Bekenntnis.
Papst schenkte seiner Heimatpfarre Statue des schlafenden Josef
Papst Franziskus hat am Festtag des heiligen Josef (19. März) seiner argentinischen Heimatpfarre eine Statue des Kirchenpatrons geschenkt. In der im Stadtteil Flores der Hauptstadt Buenos Aires liegenden Basilika San Jose hat Franziskus seine Erstkommunion und Firmung empfangen, die Berufung zum Priestertum entdeckt und später dann auch Primiz gefeiert. Argentinische Medien vom Dienstag zeigen Bilder von einer Prozession, in der eine gut anderthalb Meter große Figur des biblischen Zimmermanns und Nährvaters Jesu zum Gotteshaus getragen wird.
Schon mehrmals hat Papst Franziskus seine besondere Verehrung für den heiligen Josef bekundet und dem Ehemann der Jungfrau Maria 2021 auch ein eigenes kirchliches Jahr gewidmet. Bekannt ist, dass das Kirchenoberhaupt auf seinem Schreibtisch eine Josefsfigur in schlafender Position platziert hat - in Bezugnahme auf die Träume, in denen der Heilige laut Neuem Testament von einem Engel aufgefordert wurde, zunächst Maria als seine Frau anzunehmen und später, mit ihr und dem neugeborenen Jesuskind nach Ägypten zu fliehen. Dieselbe Josefsdarstellung im Großformat stellte nun auch das Geschenk an die argentinische Pfarre dar.
Begleitet wurde das Paket aus dem Vatikan laut der argentinischen Nachrichtenagentur Telam von einer von Franziskus unterzeichneten Botschaft, in welcher der Pontifex von seiner Arbeitszimmer-Statue berichtete. Er erklärte, bei Problemen und Schwierigkeiten aller Art schreibe er das Anliegen auf einen kleinen Zettel und hinterlasse diese unter dem heiligen Josef, „damit er davon träumt". Ebenso empfehle er auch den Gläubigen, alle ihre Anliegen bei der Statue zu hinterlassen.
Foto: Vatican News